NGC7023 Iris Nebel - Was kann ich besser machen?

  • Hallo zusammen,


    ich möchte euch heute meine Aufnahme des Iris Nebels zeigen.


    Leider spielte das Wetter wieder einmal nicht mit, so sind am 04.05.21 von 84 Aufnahmen gerade mal 19 übrig geblieben.


    Aufnahmedaten:

    19x180 sec, ISO800, APO TS Photoline 80/480 mm mit f6, Canon 700da


    Da mir die Bearbeitung nach wie vor schwer fällt, habe ich also 14 Tage dran rumgebastelt, um es heute mal zu zeigen.

    Was sagt ihr? Was kann ich besser machen?

    (Beim Einfügen sehe ich gerade, den Rand hätte ich noch was beschneiden können, aber ok, das ist klar.)



    Danke fürs Betrachten und Kommentieren.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine,


    erst einmal glaube ich, dass dieses Objekt mit nur einer Stunde Integrationszeit bei f/6 in Kombination mit der kurzen Brennweite eine große Herausforderung ist, insofern geht vielleicht gar nicht mehr. Ich vermute jedoch, dass einige EBV Experten die Herausforderung annehmen, wenn Du den Stack zum Download bereit stellen würderst :) .


    Grüße und CS - Oliver

  • Hallo Sabine,


    ohne die Rohdaten zu kennen und zu wissen, wie du bei der Bearbeitung vorgegangen bist bzw. welche Software du benutzt, kann man tatsächlich kaum Hinweise geben. Auf jeden Fall müsste man versuchen, die Aufnahme stärker zu strecken. Die Gegend um die Iris ist voller Dunkelnebel ist und hat eine sehr hohe Sterndichte. Du benötigst also eine Strategie, die Aufnahme stark zu strecken und gleichzeitig die Sterne und das Rauschen im Zaum zu halten. Nur so kannst du den vollen Dynamikumfang des Stacks ausnutzen und die Dunkelnebel zum Vorschein zu bringen. Mein Rat wäre, dich mit starnet++ anzufreunden, die Sterne für einen Teil der Bearbeitung aus dem Spiel zu nehmen und hinterher wieder einzufügen. Wie das am besten geht, hängt stark von der Software ab, die du zur Verfügung hast. Das Strecken und Weiterbearbeiten eines sternlosen Bildes ist meiner Erfahrung nach viel einfacher und effizienter, als z. B. mit Sternmasken zu arbeiten. Es gibt mittlerweile auch gute Videotutorials dazu.


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Sabine,


    das Foto brauchst du nicht verstekcen, da ist m. E. noch viel Potezial drin. Voriges Jahr habe ich auch erstmalig den Irisnebel fotografiert, auch nicht länger als du. Wichitg wären natürlich, wie schon Oliver und Peter gepostet haben, deine Aufnahmedaten. Ich selbst bin trotz meines Alters Anfänger in der Bildbearbeitung und deshalb habe ich mir online-Rat von youtube geholt. Aber ganz speziell von den

    Videos von Daniel Nimmervoll. Schau Dir mal das Video von ihm "Meine komplette Bildbearbeitung 2020 für Astrofotos..." an und versuche dort Analogien in deiner Bildbearbeitung zu finden. Sein Video

    hat in meiner Bildbearbeitung einen riesen Sprung nach oben verursacht. Klar, es ist kein hundertprozentiger Allfotoworkflow, aber ich finde, dass die grundlegenden Bearbeitungsschritte sehr gut herausgearbeitet sind und durch seine tolle Art am eigenen Rechner nachvollziehbar sind. Allerdings kommt es darauf an, welche Software du verwendest (Photoshop ?).


    Viele Grüße und Cs

    Klaus

  • Hallo Oliver, Peter und Klaus,


    danke für eure Kommentare.


    Ich bin auch ein großer "Fan" von den Videos von Daniel Nimmervoll. Das ist der Wahnsinn, was der zaubert. Alleine von den Gesamt-Belichtungszeiten kann ich nur träumen, von der Bearbeitung mal ganz zu schweigen. Auch von Frank Sackenheim schaue ich mir einiges ab.


    So habe ich die Bilder diesmal in Siril (nach Franks Anleitung) gestackt (normalerweise habe ich bisher Sequator verwendet) und nach der Anleitung weiter bearbeitet.

    Gradienten entfernen hat allerdings in Siril nicht zufriedenstellend funktioniert.

    Das habe ich dann mal in Fitswork über Hintergrund Ebenen Nebel versucht. War auch damit nicht wirklich gut, so dass ich dann in PS weitergearbeitet habe.

    Dort ging das dann über Staub und Kratzer/Gauß besser. Außerdem hab ich die Astronomy Tools und davon dann mehrfach Deep Space Noise reduction sowie Horizontal und Vertikal Banding Noise reduction und Make stars smaler genutzt. Und mehrfach in kleinen Schritten die Tonwertkorrektur angepasst.

    War vielleicht mal wieder zu viel des Guten :) .


    Ich habe auch eine Variante mit starnet++ versucht, aber das Ergebnis fand ich nicht so schön. Werde es aber nach Peters Anregung nochmal versuchen.


    Wo könnte ich denn den Stack hochladen, damit ihr euch das runterladen könntet?

    Über Wetransfer kann ich die Datei an eine e-mail-Adresse verschicken, die ich dann aber vorher brauche.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine,


    wenn du starnet++ benutzt, gib ihm ein nur moderat gestrecktes Bild zu futtern, das mag es am liebsten. Die weitere Bearbeitung von Rauschen, Farben, finalem Strecken etc. erfolgt dann am besten im sternlosen Bild in PS. Die Sterne am Schluss durch Einblenden der (leicht entrauschten) Originalversion im Modus "negativ multiplizieren" einfügen und die Helligkeit mit einer Einstellungsebene nachregeln.


    Den Rohstack kannst du in eine (kostenlose) cloud hochladen und für den Download verlinken, z. B. google drive. Meine Adresse für einen direkten WeTransfer habe ich dir per PN geschickt.


    Viele Grüße

    Peter

  • Hallo Sabine,


    ich würde es auch einmal mit der Bearbeitung Deines Stacks probieren, obwohl ich mich als Anfänger sehe. Vielleicht hilft es ja, wenn es mehrere unabhängige Versuche gibt. Email für Download-Link habe ich Dir per PN gesendet.


    Grüße - Oliver

  • Hi Sabine,


    vielen Dank für den Stack. Ich habe ein wenig mit Deinen Daten gearbeitet. Hier ein paar Kommentare zu meinen Versuchen in PI, Bild anbei:


    • Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Einschätzung, dass mit längerer Integrationszeit noch viel zu holen ist.
    • Im Stack war recht starke Vignettierung (evtl. keine Flats?), deshalb habe ich recht großzügig gecropped.
    • Zunächst wurde der Hintergrund abgezogen und das gesamte Bild gestreckt, weitere Streckung erfolgte dann mit Luminanzmaske.
    • Rauschreduzierung erfolgte hauptsächlich vor dem Strecken und auch mit Maske, später Erhöhung des Dynamikbereichs und der Farbsättigung auch mit Maske.
    • Die Sterne habe ich ziemlich am Ende mit Hilfe einer Sternenmaske deutlich zurück genommen.


    Ich hoffe, dass dies zusammen mit weiteren Rückmeldung hilft.


    Grüße und CS - Oliver



  • Hallo Oliver,


    vielen Dank für deine Mühe.


    Mir gefällt sehr gut, dass man durch den Nebel noch die kleinen Sterne dahinter sehen kann.


    Ich hatte keine Korrekturbilder gemacht. Mit Staub und Kratzer/Gauß bekomme ich das aber eigentlich ganz gut weg.

    Du arbeitest viel mit Masken.

    Das Video von Daniel Nimmervoll welches Klaus empfohlen hat, habe ich mir eben nochmal angesehen. Dort wird auch viel mit Masken gearbeitet.

    Damit arbeite ich bisher eigentlich gar nicht.

    Also ich sehe schon, ich habe noch viel auszuprobieren und werde versuchen, deine Vorgehensweise mal umzusetzen.


    Also, nochmals vielen Dank

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine,


    gerne. Ich denke mit mehr Daten (vielleicht von der nächsten Session) und Kalibrierung ist noch viel zu machen. Bei der Bearbeitung helfen Masken sehr, die interessanten Bereich des Bildes gezielt herauszuarbeiten.


    Grüße und CS - Oliver

  • Hallo Sabine,


    ich habe deine Datei in APP und PS bearbeitet. Wie Oliver bin ich der Meinung, dass du für ein gut zu bearbeitendes Ergebnis viel länger belichten müsstest, also mehr Einzelaufnahmen machen solltest. Vor allem würdest du das starke Rauschen herunterdrücken, wenn du mehr Frames stacken kannst. Dann wäre der Hintergrund ruhiger und man bekommt Raum zum Strecken. Mit meiner DSLR habe ich immer versucht, mindestens 50 Bilder zu machen. Zwischen den Aufnahmen wäre es wichtig, zu dithern um "walking noise" zu vermeiden. Dithern kannst entweder per Software oder auch alle paar Bilder von Hand. Das in deinem BIld vorhandene, streifige Rauschen limitiert nämlich die Bearbeitungsmöglichkeiten und kostet am Ende Details. Das Dithern mit einem recht großen Versatz bestimmt hilft auch gegen das rot-grüne Moirèmuster, dass den Hintergrund deiner Aufnahme unruhig macht.


    Beim Stacken solltest du unbedingt Korrekturbilder verwenden, d. h. Darks und Flats und ggf. Bias Frames. Die Vignettierung deines Setups ist nämlich ganz ordentlich und sollte vor der eigentlichen Integration beseitigt werden. Hier mal der gestreckte Rohstack, wo man die Abschattungen deutlich sieht. Beim Stacken führen sie denn auch noch zu Farbgradienten.



    Ich habe in APP die Gradienten und die Vignettierung entfernt, auf anhand der Sternfarben kalibriert und das Bild vorgestreckt. Dann mit starnet++ die Sterne entfernt und in PS gegen das Rauschen gekämpft und weiter gestreckt. Ich konnte nicht so weit strecken, dass die Dunkelwolken schön hervor kamen, weil der Hintergrund nicht mehr zu beherrschen war (Rauschen).


    Mein Ergebnis sieht so aus:



    Viele Grüße


    Peter

  • WOW Peter,


    danke für deine ausführlichen Erklärungen.


    Ja, definitiv ist mein Ziel, wesentlich mehr Aufnahme zusammen zu bekommen. Die Monti lief auch etliche Stunden, in der Hoffnung, dass die ganze Nacht mal sternenklar bleiben würde. Leider war das mal wieder nix. Dieses Jahr ist wie verhext. Ich hatte bisher eine einzige Nacht, bei der ich die CEM40 im Garten laufen hatte und ich gleichzeitig auch noch mit meiner kleinen Ausrüstung aufs Feld gefahren bin. Im letzten Jahr war ich bis Mai bedeutet öfter und auch länger raus.


    Ich werde mir das morgen alles in Ruhe zu Gemüte führen und mich nochmal bei dir melden.


    Besten Dank und schönen Abend

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

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