Hallo,
letztens konnte ich ein ziemlich ramponiertes Fernrohr der Emil Busch A-G erwerben. Busch hatte bis zum zweiten Weltkrieg Amateurfernrohre unter der Bezeichnung "Preisfernrohr" hergestellt. Die optische und mechanische Qualität der Objektive war bei diesen Fernrohren meiner Meinung nach auf Zeissniveau. Busch hat dabei einen Markt preiswerterer Fernrohre als Zeiss bedient. Busch hatte auch nicht das umfangreiche Zubehörangebot von Zeiss im Programm.
Bei meinem Fernrohr war das Objektiv der Größe 68/790 einmal laienhaft geöffnet worden. Die Linsen waren falsch herum eingebaut worden, von den Abstandsplättchen war nur noch eines vorhanden. Das erste Bild zeigt das auseinander genommene Objektiv. Über die Jahre war die Oberfläche der im falsch zusammengebauten Objektiv außen liegende Fläche der Flintglaslinse (im richtig zusammengesetzten Objektiv liegt die Fläche innen) schon etwas korrodiert. Ich habe überlegt, ob ich diese Fläche überpoliere, habe das aus Gründen der zu erhaltenen Originalität dann aber nicht gemacht. Der Schaden ist in der Durchsicht auch kam merklich, nur im Lampentest, in der Draufsicht deutlich.
Die beiden fehlenden Abstandsplättchen aus Zinn habe ich nachgefertigt, und mit einem Schraubenmikrometer (die Dinger gibt es gebraucht billig) auf die richtige Dicke gedrückt.
Das fertige Objektiv habe ich dann am Stern etwas nachjustiert. Einen vollständigen Bericht zum Fernrohr werde ich in nächster Zeit auf meiner Seite veröffentlichen. Auf jeden Fall ist das Fernrohr ein schönes Stück Technikgeschichte.
C.S. Frank