Hallo und vielen Dank!

  • Hallo, ich möchte die Gelegenheit nutzen, um mich als neues Mitglied in dieser Community vorzustellen.


    Mein Name ist Benjamin, ich bin 38 jahre alt und komme aus dem ostfriesischen Teil dieser Galaxis.


    Geschwurbel zu mir:

    Neben meiner immer schon sehr intensiv gelebten (passiven) Leidenschaft für kosmologische Angelegenheiten vertreibe ich meine Freizeit vor allem mit der Musik (in zwei Projekten namens ENGELSBLUT und STARLANDER) und dem Podcasten (RADIO TATOOINE). Allein das Projekt STARLANDER greift meine Liebe zu diesem Thema immer mal wieder auf und erst vor wenigen Tagen habe ich in Vorbereitung zu eigenen Sternbeobachtungen ein neues Album fertiggestellt, welches in ruhigen Nächten vor sich hindümpeln kann. Ohne Werbung machen zu wollen, lade ich Euch herzlich ein, mal reinzuhören: https://starlander.bandcamp.com/album/wander. Keine Panik, das Streaming kostet nix und in den kommenden Tagen ist es auch auf den gängigen Streaming-Diensten verfügbar).


    Mein erstes Teleskop:

    Seit einiger Zeit lese ich hier schon im Forum mit, immer auf der Suche nach einem idealen Einstieg in dieses Hobby. Sehr lange habe ich meine erste Anschaffung vor mir hergeschoben, da wir bis vor kurzem im Zentrum einer Kleinstadt wohnten, wo bei all der Hafenbeleuchtung nachts kaum etwas von Sternen zu sehen war. Klar stand die Möglichkeit immer im Raum, für gezielte Beobachtungs-Abende raus aufs Land zu fahren, aber die fehlende Spontanität in diesem Szenario hat mich doch über weite Strecken davon abgehalten, endlich loszulegen.


    Durch einen kürzlichen Umzug ins Eigenheim mitten auf dem Land wurde das Bedürfnis beinahe unerträglich, sich jetzt endlich ein Teleskop zuzulegen. Relativ schnell wurde mir klar, dass ich mit einem Dobson (vorzugsweise 8") wohl nichts falsch machen könnte (sofern ich Astrofotografie nicht ernsthaft ins Auge fasse). Durch Pandemie-bedingte Lagerzustände wurde es dann vorerst doch "nur" ein Skywatcher Heritage 150p, sowie diverse Okulare, die an verschiedenen Stellen für den Einstieg als sinnvoll empfohlen wurden.


    Dieses ist nun heute endlich angekommen und ich bin wie ein Flitzebogen auf die erste wolkenfreie Nacht gespannt. So wie ich mich kenne, ist die Bestellung eines 10zöllers zwar nur wenige Sternen-Abende entfernt, die Kompaktheit des Heritage 150p hat aber bereits beim Aufbau ihre positiven Spuren hinterlassen und ich würde es ohnehin behalten, um "mal eben" schnell zu einer anderen Ecke des Grundstücks umzuziehen.


    sw150-1.jpeg

    sw150-2.jpeg


    Derzeit steht das Teleskop auf seinem eigenen kleinen Tischlein hinter einem einigermaßen großen Dachfenster. Ich habe natürlich gelesen, dass Beobachtungen unter diesen Umständen eher suboptimal bis unmöglich sind, aber vielleicht kann ich auch so mal (mit etwas Glück) den einen oder anderen schönen Anblick erhaschen, bevor ich dann frustriert das Haus verlasse und mich samt Teleskop in den Garten verfrachte.


    Auch wenn ich noch vor meiner ersten Beobachtung stehe (oder liege, je nach Art des Schlummertrunks), möchte ich mich an dieser Stelle mal für die grandiosen und detaillierten Diskussionen bedanken, die hier stattfinden. Sie haben mir in den vergangenen Monaten sehr viel mehr Verständnis für die Materie vermitteln können und den Drang, endlich aktiv zu werden, stets befeuert!


    Ich bin sehr gespannt. Auf meine ersten Fehlschläge, auf meinen ersten Jupiter und auf eine hoffentlich lang anhaltende Reise mit Teleskopen und einer Community, die diese Leidenschaft teilt!


    Liebe Grüße


    Benjamin

  • Moin Benjamin,

    aus dem Zimmer durchs Dachfenster ... mach einfach den direkten Vergleich mit Gartentisch :D


    Und denk' vielleicht daran, dass das Teil draußen auch 20 min braucht, bis es sich an die dort herrschenden Temperaturen angepasst hat.


    Tagsüber kann man an einem Kirchenturm oder so mal prüfen, ob der Sucher in die gleiche Richtung schaut, wie das Teleskop und das dann am Sucher anpassen. (Das muss man nach einer HS-Justage dann wiederholen.)

    Beim Teleskop würde ich vorher aber überprüfen, ob die Justage/Kollimierung halbwegs stimmt; also ob der Fangspiegel vorm Okularauszug sitzt und wenn man so ganz ohne da reinguckt, ob im Spiegel des Fangspiegels (FS) dann der Hauptspiegel (HS) mittig sitzt und du Dein eigenes Auge als Spiegelbild via FS, HS und FS zurück siehst. Da steht sicher was in der Bedienungsanleitung darüber.


    Nur wenn das grob unpassend ist, würde ich am ersten Tag gleich nachjustieren/kollimieren, ansonsten die erste Nacht einfach mal mit Teleskop erleben ... so M13 im Herkules oder M81/82 im großen Bären. (So lange Mond ist, fängt man mit dem an ...)


    Und ... leg immer mit der kleinsten Vergrößerung los und finde damit erst mal die Wunschstelle. Danach erst wechselt man zu den höheren Vergrößerungen. Wenn du gleich mit Höchstvergrößerung loslegst, kann es dir passieren, dass du noch nicht mal den Mond findest, sondern ständig vorbei schwenkst.

    Was man tagsüber auch üben kann: Systematisches Abfahren eines Gebiets in Streifen, z.B. am Horizont und dann über den Sucher vergleichen, wie groß der Abschnitt war. Oder, ob man z.B. die verdeckte Fläche eines gepeilten Daumen auf einmal im Teleskop sieht. Da etwas Übung zu haben erleichtert nachts das Finden ungemein:

    "Ah ... da ist das Herkules-Viereck, da die zwei Ecken, jetzt noch ein drittel auf die Linie dazwischen, dann muss da M13 sein"

    Das mit 1/3 auf der Linie macht man noch per Sucher, der Rest mit dem "muss da sein" dann durchs Teleskop. Und dann hilft es halt, wenn man eine "Daumenbreite" kennt.


    Beim ersten Mal darf so was ruhig 30 Minuten dauern, bis man es im Visier hat. Inkl. mehrfach in der Karte nachschauen, ob man tatsächlich das Herkulesviereck erkannt hat. Danach kennt man dann ein Sternbild mehr als vorher. 8)

  • Vielen Dank für die Tipps! Nur mit dem Kirchturm ist hier in diesem Landstrich voller Heiden nicht so einfach ;) Ein Getreidesilo und die Hallen der Meyer-Werft in der Nachbar-Stadt (zwischen unserem Haus und der Nachbarstadt gibt es nur Felder und keine sonstigen Hindernisse) waren aber schon scharf ins Bild zu bekommen!


    Die Spiegel-Kollimierung hab ich sogar direkt nach dem Auspacken überprüft. Beim Heritage 150p ist ja auch so eine Okularkappe mit Schnuppsel-Loch dabei, die einem bei der Justage helfen kann. Da ist definitiv zumindest ein wenig Korrektur angebracht, aber das hebe ich mir wirklich für "später" auf, da der Versatz zur Spiegelmitte nur sehr gering ist.


    Zur Dachfenster-Situation möchte ich noch kurz anmerken, dass ich natürlich nicht durch das geschlossene Fenster, sondern das geöffnete schauen will - auch wenn es Abstrahlwärme des Hauses und andere katastrophale Störungen natürlich nicht verhindern wird.


    Ich suche gerade noch einen Beistelltisch / Tisch mit geringer Stellfläche (aber stabiler und ausreichend großer Tischplatte für den Rocker), der höher ist als die typischen 60-70cm. Die Kommode vorm Fenster hat eine Höhe von 1,20 und ist für mich im Stehen (1,93m) zwar ideal, aber ich müsste auch halb aus dem Haus kriechen, um mein Auge ans Okular kleben zu können. Der kleine, aber hässliche Beispieltisch ist zwar ausreichend stabil, eigentlich zu klein, um den Blick des Teleskops an den baulichen Gegebenheiten vorbei zu manövrieren. Aber auch da wird sich wohl erst in der Praxis zeigen, ob und wie ich da fündig werden muss / sollte.


    Deine Übungen werde ich gewissenhaft ausführen und über meinen Erfolg (?) berichten!

  • Moin Benjamin,


    Willkommen beim Astrotreff.

    Klar, Dachfenster ist nicht optimal, versuchen kann man es trotzdem. Ich würde aber ganz klar den Garten vorziehen, ist ein deutlicher Gewinn.

    Nutze auf alle Fälle ab jetzt jede klare Nacht. Bei uns im Norden beginnen schon bald die Sommernächte, in denen es eigentlich gar nicht richtig dunkel wird. Das trübt den Beobachtungsgenuss doch sehr.


    Ich wünsch dir viel Spaß hier und am Teleskop,


    viele Grüße,


    Michael


    PS. In Ostfriesland gibt es eine größere Astroscene mit einem eigenem Teleskoptreffen, dem ATO.

    Ist in Coronafreien Zeiten immer im Oktober. Falls du auf der Suche nach persönlichen Austausch bist...

  • Aufgrund des Wetters kam ich bisher nicht dazu, die wirklichen Fähigkeiten des Teleskops zu fordern aber immerhin war der Mond mir heute gnädig.


    Ich habe keines der mitgelieferten Okulare, sondern ein 6mm Redline verwendet und dies ist die subjektive Wiedergabe von dem, was ich im Okular sah. (ich habe das Handy vors Okular gehalten und sonst keine Maßnahmen getroffen).


    Immerhin! Für mich war es eine Offenbarung, auch wenn sie IRL etwas kontrastreicher hätte ausfallen können, wobei dies eher vom Wetter / von der Uhrzeit bedingt sein dürfte. Tolle Angelegenheit, die den gesamten Haushalt fürs Erste von diesem Hobby überzeugt haben dürfte! (Das rechtfertigt immerhin das 8 Zoll Skywatcher, dass am Dienstag eintrudeln sollte)

  • Hier ist ein Video über meine erste Beobachtung, in dem ich zudem auf eine der typischen Smartphone-Halterungen für Teleskope, schlechtes Wetter und meinen Hund eingehe!


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  • hehe, cool 😁


    Und Grüsse an Deinen schwer motivierbaren Hund :)


    lg matss

  • Servus,


    Cooles Video.

    Ich kenne das von meinem ersten Blick durch mein unperfektes Fernrohr: der Anblick hat sich einfach eingebrannt...


    Viele Grüße

    Gerd

  • Mittlerweile ist auch die "Zweitbestellung" eingetrudelt und nun haben wir erst mal teleskopische Aktivitäten für die ganze Familie!


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  • Bei dem Aufbau des Sky-Watcher Classic 200p sind mir einige Unregelmäßigkeiten in der Anleitung aufgefallen, die mir (als absoluten Nicht-Handwerker) Fragezeichen über dem Schädel haben entstehen lassen. Die meisten dieser Momente habe ich in diesem Video aufgefangen!


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