Positionieren mit Handy, z. B. Stellarium

  • Hallo zusammen,


    Hat schon jemand im Forum Erfahrungen mit dem Handy als Sucher beim Aufsuchen und Positionieren von Objekten gemacht?


    :?:


    Ich denke an die minimale Lösung, ohne Encoder etc, einfach das Handy justierbar an das Teleskop (bei mir Dobson) geklemmt, Stellarium ein, Handy mit Polaris auf Teleskop justiert, und los...


    Ist das genau genug mit der Ausrichtung per eingebautem GPS - oder anders gefragt: wieviel Grad Abweichung hat die Anzeige von Stellarium?


    Schon mal danke im Voraus für Eure Infos und Praxiserfahrungen.


    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Rainer,


    das GPS bringt dir nur die Ortskoordinaten, nicht die Himmelsrichtung - die ist so genau wie der Kompass (und Neigungssensor) am Handy. Je nach Metallmenge in der Umgebung +/- einige Grad.


    Such mal hier im Forum nach Celestron StarSense Eplorer - die Teleskope machen Platesolving per Kamera und ermöglichen so eine genauere Positionierung.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hallo Rainer,


    das handy als Sucher zu benutzen ist ein guter Gedanke, aber es ist nicht genau genug um das Objekt der Begierde ins Gesichtsfeld des Übersichtsokulars zu bringen. Das ist nur für einen groben Überblick mit dem bloßen Auge geeignet.

    Starsense ist eine Möglichkeit, irgendjemand hat aber auch eine Plate Solving Möglichkeit mit dem Handy vorgestellt:


    APM 150mm 90° SD Bino - Star Sense Explorer


    Vielleicht kann er ja dazu etwas erzählen.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Bin genau da im Moment dran.

    Konnte eines der seltenen Teile ergattern.

    Da ich erst die Software erhalten habe, werde ich es heute erst mal mit einer selbst gebauten Halterung samt Spiegel testen. Bin gespannt ob’s klappt. Wenn nicht, bleibt die kommenden Tage ja auch noch die originale Handyhalterung. Damit sollte es auf alle Fälle funktionieren.

  • Möchte kurz berichten.

    Zum Glück riss es gestern Nacht noch komplett auf.

    Kurz zuvor hatte ich noch Glück und konnte die Starlinks einige Minuten lang über mich ziehen sehen. Auch ein Traum.


    Dann habe ich etwas nervös das System gestartet.

    Ersten hellen Stern abgeglichen und dann mein Glück versucht.


    Peng, auf Anhieb einen Kugelsternhaufen im Fokus. Durch mein bauartbedingtes kleinen Gesichtsfeld meines Meade SC war das bisher kaum nicht möglich, gleich zu treffen. Gestern schon.

    Bin von Messier zu Messier und traf es immer direkt. Das System funktionierte auch mit meiner parallaktischen Montierung perfekt. Das war ja meine Angst, dass es bei einer Neigung zur Seite die Ortung verliert. Tat es nicht.


    Ganz ehrlich, für mich war es eine neue Erfahrung der Astronomie.

    Wenn auch kaum zu glauben, für mich noch besser als früher mit meinem Goto SC.

    Damals suchte ich die Objekte im Katalog und das Teleskop fuhr es an. Dann das nächste Ziel, diesesmal fuhr es in eine ganz andere Richtung. Jetzt sehe ich auf der Handykarte was bei meinem Ziel auch noch alles in der Nähe wäre. Also nur ein kleiner Schwenk zur Seite, kurz ausrichten und durchs Okular sehen. Sehr schnell und intuitiv.

    Ganz ehrlich, da hat Celestron ein Wunder auf den Markt gebracht. Nie mehr Frust. Das wird meiner Meinung nach ein neuer Standard, den man in einigen Jahren auf nahezu jedem Teleskop wird finden können.


    Ich wünsche Euch ähnliche Erfahrungen.

  • Hallo "dkiter"!


    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man mit StarSense nur einen recht kleinen Katalog hat - im Wesentlichen den Messier-Katalog. Stimmt das? Brauche ich in dem Sinn überhaupt einen Katalog oder kann ich in SkySafari einfach die Position einstellen. Wie funktioniert das denn?


    Kannst du mal mit wenigen Stichpunkten erklären, was ich exakt tun müsste, um z.B. NGC 4565 anzufahren.


    Viele Grüße

    Wolfgang

  • Hallo Harald,


    ich finde das Thema sehr spannend, das könnte ja eine echte Alternative zu digitalen Teilkreisen sein.

    Hättest Du Lust, Deine Erkenntnisse mal in einem eigenen Thread hier im Forum vorzustellen? Ein paar Worte zu Grundlagen, Technik und wie das in der Praxis funktioniert? Das Thema wäre mit Sicherheit für viele Leute sehr interessant.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus,


    grundsätzlich gerne, nur bin ich selber auch nur ein „Schüler“ und habe meine Erkenntnisse selber auch von Jochen aka „portaball“ erzählt bekommen. Er war mir extrem behilflich, erneut danke hier an dieser Stelle.

    Das wäre wie wenn der Schüler unterrichten möchte. Jochen würde sicher den Kopf schütteln.


    Grundsätzlich, mit der ersten Erfahrung aus einer Nacht, kann ich mich nur wiederholen. Für mich ein Gamechanger.

    Ich wiederhole mich erneut, mit „Goto“ hätte gestern nicht annähernd so vieles gesehen.


    Und natürlich, wenn hier zu dem Thema Fragen sind, kann ich gerne mit beitragen.

  • Hallo zusammen, schon mal besten Dank für die Infos.


    Beim Stöbern bin ich auf diesen DIY Vorschlag gestoßen:

    https://www.skyatnightmagazine…scope-for-your-telescope/


    Hier wird von einer brauchbaren Genauigkeit gesprochen, aber das Celestron Teil werde ich auch mal genauere anschauen.


    Gerne weiter Tipps und Erfahrungen.


    Danke und Gruß,

    Rainer

  • Habe alle möglichen Apps mit meinem IPhone 11pro, einem doch recht modernen Modell ausprobiert.

    Bei einem kleinen Schwenk zur Seite ging es noch halbwegs, bei einem größeren Schwenk war die Abweichung eher bei 4-5 Grad und dadurch bei dem relativ kleinen Gesichtsfeld meines SC kaum zu gebrauchen.

    Da machte keine App einen Unterschied, da limitiert einfach die Ortungstechnik im Handy.

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