Crater und Rimae rund um das Mare Humorum

  • Hallo Sternfreunde,


    nachdem ich am 23. 4. 2021 ab 21 Uhr MESZ die Gegend rund um das Mare Humorum zuerst visuell erkundet habe, machte ich danach auch noch eine Aufnahme mit meiner ZWO ASI 178MC. Leider hat es mit der Bildbearbeitung etwas gedauert, darum kann ich das Foto erst heute mit euch teilen.


    Da die Astrofotografie für mich noch Neuland ist, freue ich mich über Anregungen, wie ich die Qualität des Bildes noch verbessern kann.


    Das Foto zeigt Gassendi, mit 110 km Durchmesser den größten Krater im Norden des Mare Humorum. Im Krater Gassendi verläuft östlich des Zentralberges die Rimae Gassendi. Nordöstlich von Gassendi ist die markante Formation "Helm" gut erkennbar, am westlichen Rand des Terminators ist die "Pfeilspitze" sichtbar. Rupes Liebig und Rimae Mersenius verlaufen an der Westseite des Mare Humorum von Norden nach Süden. Im Süden dominiert der fast gänzlich in der Lava versunkene Krater Doppelmayer. Am westlichen Rand des Mare Humorum ist der Grund der Wallebene Mersenius noch gänzlich im Schatten.



    Details zur Aufnahme:

    23. 4. 2021, 21:59 Uhr MESZ, 10° C, Luftfeuchtigkeit 47%, Seeing 2

    Teleskop Mak 127/1500 auf SkyWatcher AZ Star Discovery GoTo Montierung

    ZWO ASI 178 MC, Video 60 fps, Exposure 0,033333 sek., Gain = 40

    50% von 320 Frames, AutoStakkert!, Photoshop


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hallo Christian,

    ich möchte hervorheben, dass die Beschreibung besonders gut gelungen ist. Ich beobachte nur visuell, und Deine Beschreibung der Gegend würde sich gut als Reisebeschreibung am Teleskop eignen. Ich habe ein wenig bei Helm und Pfeilspitze gerätselt, habe aber die Ahnung, dass genau das zum Reiz beitrug. "Auflösung des Rätsels in der nächsten Ausgabe"


    CS,

    Henning

  • Hallo Henning,


    freut mich, wenn dir die Beschreibung gefällt. Genau, unter dem Motto "Fortsetzung folgt ..." ;)


    Zur Erklärung: "Helm" und "Pfeilspitze" sind sogenannte "Red Spots", das sind am Mond meist einzeln stehende Formationen, welche UV-Licht stark absorbieren und gleichzeitiges rotes Licht stark reflektieren. Dadurch erscheinen diese Gebiete sehr hell.


    Ich habe das Foto noch einmal verkleinert eingefügt und die beiden Formationen eingekringelt. Der "Helm" ist eine ca. 40 x 50 km große Aufwölbung des Mondbodens. Der Helm steht im Bild quasi am Kopf. Die "Pfeilspitze" (andere Bezeichnungen sind Hansteen Alpha oder Mons Hansteen) ist ein dreieckiges Plateau mit einer Ausdehnung von ca. 20-30 km und einer Höhe von 1000 Meter. Bei meiner Mondaufnahme war die Pfeilspitze noch nahe am Terminator und somit noch nicht so aufgehellt. Die beste Zeit zur Beobachtung der beiden "Erscheinungen" ist bei einem Mondalter von 11 bzw. 24 Tagen.



    Liebe Grüße,


    Christian

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