Altes Gragenteleskop unbrauchbar?

  • Hi,


    ich habe mir ein Bressner Teleskop bei Kleinanzeigen gezogen. Mein Plan war eigentlich, da meine MFT Kamera drauf zu adaptieren. Das Teleskop scheint, wenn man die Verpackung beurteilt, schon älter zu sein, und lagerte wohl die ganze Zeit in der Garage.


    Leider bekomme ich mit dem Teleskop den Mond gar nicht scharf. Höchstens mit dem größten Okular (20mm) bekomme ich es ein wenig hin, mit kleineren mm (16, 4 ) ist es aber gar nicht mehr möglich. Es hat auch den Anschein, dass dann auch nur Teilbereiche scharf sind, ich kanns gar nicht richtig beschreiben. Fast, als wäre die Schärfentiefe schräg. Ich dachte erst, dass der Spiegel vielleicht nicht mehr richtig ausgerichtet ist, habe es dann mit der Anleitung korrigieren wollen, aber soweit es aussieht, scheint das schon richtig zu sein.


    Ich weiß, dass das Teleskop wahrscheinlich eher ein Kinderteleskop ist und ich erwarte auch nicht viel und wollte nur ein paar nette Mondfotos machen. Aber kann es wirklich sein, dass drei der vier Okulare nicht zu gebrauchen sind. Es hat bei mir auch keinen Unterschied gemacht, ob ich dieses Zwischenstück zwischen Okular und Aufnahme noch reingesteckt hab.


    Kann es einfach sein, dass das Teleskop die Temperatur Unterschiede in der Garage einfach nicht überlebt hat?

  • Hallo Trashit,


    versuche es mal ohne Barlow-Linse und gib nur das Okular in den Okularauszug. Wahrscheinlich muss es auch justiert werden.


    Und die Okulare scheinen 0,96" zu sein. Die sind nicht mehr gebräuchlich.


    Liebe Grüße,


    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von Christian Ma. () aus folgendem Grund: korrigiert: Katadioptrische Optiken sind nicht unbedingt die besten was die Abbildungsqualität anbelangt. - das stimmt so nicht.

  • Und die Okulare scheinen 0,96" zu sein. Die sind nicht mehr gebräuchlich.

    Würde das dann für Ihn bedeuten, dass er einen neuen Okularauszug (OAZ) brauchen würde? Oder gibt es Adapter, wie auch von 1,25 auf 2" ?


    Ich versuche mich, da ich selber Anfänger bin, in seine Lage zu versetzen. Wichtig wäre wohl auch für ihn, wie er diese Themen beheben kann, sofern möglich?!


    VG


    Torsten

    Einmal editiert, zuletzt von Mr.Hofmann () aus folgendem Grund: aus OAG wurde OAZ :-)

  • Hallo zusammen,

    Katadioptrische Optiken sind nicht unbedingt die besten was die Abbildungsqualität anbelangt

    die Aussage halte ich für bedenklich.

    Was ist mit Maksutow-Cassegrain (MC), Schmidt-Cassegrain (SC).

    Alles Katadiopter.


    Dieser Newton scheint mir einer mit fest verbauter Barlow zu sein. Baulänge und Brennweite liegen auseinander, an Hand der Fotos gefolgert.

    Da da halt auch Linse (Barlow) und Spiegel verbaut sind, fällts halt unter Katadiopter.

    Solche Teile werden auch noch neu verkauft.


    0,96" Steckmaß ist aber wirklich nicht mehr gebräuchlich, ob da ein Umrüsten Sinn macht, habe ich auch meine Zweifel.

    Diese Newton mit verbauter Barlow sind auch schwer, was man so liest, zu justieren.


    Schau mal hier

    Altes Bresser 114/1000 Upgrademöglichkeiten

    oder

    Revue 114/1000mm Catatdioptrisches Teleskop

    oder

    114/1000 Revue Reflektor - Modernisierung

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • die Aussage halte ich für bedenklich.

    Was ist mit Maksutows-Cassegrain (MC), Schmidt-Cassegrain (SC).

    Alles Katadiopter.

    Hallo Mathias,


    stimmt, danke fürs Korrigieren. Ich habe ja selbst einen Mak und der hat eine sehr gute Bildqualität. ;)


    Zuerst fertig denken, dann schreiben (werde ich mir zu Herzen nehmen) ... Ich dachte beim Schreiben an einen Kugelspiegel und dessen sphärische Aberration. Ob dieser Bresser Newton einen solchen hat, weiß ich aber zugegebenermaßen nicht.


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hi,


    was meinst Du denn mit "Zwischenstück? Hülse? oder mit Glas drin?

    Und wieviel/welche Okulare hast Du denn. Davon vielleicht auch noch ein Foto?


    Investieren (neuer OAZ) würde ich da ehrlich gesagt nix mehr. Justage ist natürlich schwierig bei diesem Teleskop Typ.

    Aber wenn das gehörig verstellt ist durch einen Rummser irgendwann, tja dann muss man wohl ran.


    Hast Du schon mal versucht auf was Irdisches scharf zu stellen? Etwas in 1-2km Entfernung (ideal, kannst aber was näheres versuchen zur Not, mindestens aber 300m)?


    Grüße.

  • Hallo Christian,


    kein Problem, kommt vor ;) .


    Ich dachte beim Schreiben an einen Kugelspiegel und dessen sphärische Aberration

    das ist wohl das hauptsächliche Problem, so weit ich das an Hand von Beschreibungen und Beurteilungen dingfest machen kann.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hi,


    was meinst Du denn mit "Zwischenstück? Hülse? oder mit Glas drin?

    Und wieviel/welche Okulare hast Du denn. Davon vielleicht auch noch ein Foto?

    Aber klar.


    Das Zwischenstück ist nur die Brennweitenverlängerung. Auf jeden Fall ist da keine Linse drin. Wenn überhaupt, dann bekomme ich auch nur ohne das Stücke etwas Schärfe rein.


    Die Barlow-Linse, habe ich hier extra im Karton, aber laut Anleitung ist die nur für irdische Beobachtungen, deswegen habe ich die noch gar nicht getestet.


    Eine MFT Kamera hat einen kleineren Sensor als Vollformat oder die üblichen APSC´s aber dafür kann man sehr einfach alte Objektive Adaptieren :D

  • Höchstens mit dem größten Okular (20mm) bekomme ich es ein wenig hin, mit kleineren mm (16, 4 ) ist es aber gar nicht mehr möglich.

    Hallo,


    Mit dem 6mm Okular , nicht 16mm (laut deinem Bild ist es ein 6mm Okular) bekommst du eine Vergrößerung von 167x, mit dem 4mm Okular eine Vergrößerung von 250x.

    Mit dem 4mm Okular ist das Teleskop vom Vergrößerungsbereich schon über das Limit draußen. Eine Vergrößerung von 250x ergibt bei diesem Teleskop eine Austrittspupille von 0,5mm, damit ist so manches "gutes" Teleskop schon überlastet.

    Die Vergrößerung von 167x stellt mit einer Austrittspupille von 0,7mm die theoretisch höchste sinnvolle Vergrößerung dar.


    Höchstens mit dem größten Okular (20mm) bekomme ich es ein wenig hin

    Zu viel sollte man von diesem Teleskop nicht erwarten.

    Passt der Fokus überhaupt nicht oder würde es besser werden könnte der Okularauszug weiter nach innen gedreht werden oder wird es bei ganz ausgefahrenen Okularauszug besser, wenn das Okular noch ein wenig vom Okularauszug heraus gezogen wird.

    Im Okularauszug muss eine Linse sein. Ist diese vorhanden?



    Kann es einfach sein, dass das Teleskop die Temperatur Unterschiede in der Garage einfach nicht überlebt hat?

    Auf deinem Fotos sieht die Optik sauber und unbeschädigt aus. Das Teleskop wurde scheinbar gut gelagert oder hielt die Lagerung gut aus.



    Das Zwischenstück ist nur die Brennweitenverlängerung. Auf jeden Fall ist da keine Linse drin.

    Das widerspricht sich.

    Ohne Linse keine Brennweitenverlängerung. Ein leeres Rohr hat keine optische Wirkung. Falls keine Linse in diesem Zwischenstück ist, dann kann es entweder eine Verlängerungshülse sein, oder das Teil ist defekt und war mal eine Barlowlinse die diesem Teleskopen gerne mal bei lag um sehr hohe Vergrößerungen zu erreichen, die man aber nicht anwenden konnte...


    Die Barlow-Linse, habe ich hier extra im Karton, aber laut Anleitung ist die nur für irdische Beobachtungen

    Das könnte eine Umkehrlinse oder Aufrichtlinse für irdische Beobachtungen sein.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Würde das dann für Ihn bedeuten, dass er einen neuen Okularauszug (OAZ) brauchen würde? Oder gibt es Adapter, wie auch von 1,25 auf 2" ?

    Hallo,


    Das Problem bei diesem Teleskopen ist, das im Okularauszug noch eine Korrekturlinse eingebaut ist. Diese hat einem bestimmten Namen, ich komme nur nicht gerade darauf... (Speicherzugriffsfehler im Modul +389fh3 zwischen meinem Ohren).

    Ohne diese Korrekturlinse bildet das Teleskop noch schlechter ab.



    es gibt dafür Adapter. Bestimmt kann man mit etwas Geschick auch einen 1,25" OAZ dran bauen.

    So etwas hatte ich an meinem damaligen 114/900 Newton, der allerdings die Korrekturlinse nicht hatte, auch versucht.

    Die Gefahr ist, das dann eventuell der Backfokus nicht mehr reicht, da durch das einstecken vom Adapter das Okular weiter herauskommt. und zum anderen Okulare mit weitem Feld vignettieren.

    Der Durchlass vom Adapter ist 24,5mm minus Wandstärke, circa 20mm. Hat das Okular wie z.B. das Baader Hyperion 24 mit einer Feldblende von 28,5mm würde der Adapter das Okular vignettieren.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Also danke schon mal an euch alle. Ich hab jetzt schon einiges mehr gelernt, als ich beim Durchblättern der Anleitung und von den ganzen Youtubevideos gelernt hätte :D


    Also in dem kleinen Verlängerungsrohr ist auf jeden Fall keine Linse drin. In dem Stück am Teleskop selbst, wo ich auch die Okulare reinstecken kann auch nicht. Allerdings ist genau auf der Höhe, wo der Tubus des Teleskops anfängt eine. Ich weiß nicht, ob ihr die meint.



    @stardust3 wir haben hier in der Nähe einen Industrieschornstein, der müsste ca 600m weg sein. Ich schaue mal, dass ich mich am Wochenende auf den Balkon stelle und versuche den Scharf zu bekommen.

  • Hi trashit,


    genau so ein Teil hab ich in den 90er Jahren des letzten Jahrtausend gekauft,

    und war total enttäuscht.

    Nach Jahren als Staubfänger hab ich mir eine Erweiterung auf 1,25" und ein billiges 1,25" Kellnerokular25mm beschafft.

    Damit ging es schon manches besser.

    Der Sucher machte seinem Namen alle Ehre!!! nur am suchen.

    Mußte also gegen einen preiswerten Rigel Quickfinder getauscht werden.

    Als nächstes hab ich die wackelige Montierung +Stativ gegen eine selbstgebaute

    Rockerbox getauscht.

    Ich nannte nun das Gesammtwerk meinen "Wanderdobson"

    (mal googlen sind ein paar Bilder im Netz)

    Den Okularauszug kannst du so einfach NICHT wechseln, wegen der fest verbauten Barlow-Linse.


    Mehr als ein Herrentagsspaß ist bis heute nicht draus geworden.

    Mond und am Tage Sonnenflecken gehtaber schon.


    Fürs fotografieren ist es trotzdem viel zu wackelig.

    Am besten geht er als DEKO-Element im Wohnzimmer.


    Also nix an tEURONEN reinstecken

    ich spreche da aus 25 Jahren Erfahrung.


    CS

    Ronald

  • Hi trashit,


    Ja OK, kläre einfach mal ab ob grundsätzlich kein spiegel/Linse ereblich verstellt ist. Die die Du im Auszugsrohr entdeckt hast ist richtig.

    Die leere Hülse vergiss mal, wenn Du auch so scharf stellen kannst.


    Wichtig wäre, daß Du definitiv über den Schärfe Punkt wiedder ins Unscharfe kommst, also unscarf-scharf-wiederunscharf...


    Und in der Scharf Stellung muß der Schornstein, auch wenn er zylindrisch ist, der Länge entlang scharf sein. Ideal wäre ein schornstein mit Ziegeln ;-).


    Nimm primär das 20mm Okular dazu. erst wenn Du hier zufrieden bist, das 12,5 - dann das 6 - dann das 4.


    Berichte bitte :-)...

  • Ich habe auch so ein Teil - von Danubia, als Klassiker-Sammlerstueck billig von Ebay gezogen. HIer eine Vorstellung im Klassikerboard:




    Dieses Geraet wurde seinerzeit von Towa oder Tanzutsu (Japan) gefertigt und es gab es in den Groessen 76/600, 114/1000 und 150/1200. Alle Geraete haben einen sphaerischen Hauptspiegel mit einer brennweitenverlaengernden Korrekturlinse im Eingang des Okularauszuges. Die Qualitaet dieser Geraete ist bescheiden, da die sphaerische Aberration nur auf der Achse korrigiert wird. Im Feld bilden sich bereits Unschaerfen. Auch der Reflexsucher mit seiner kleinen abgeblendeten Linse und dem Schraegeinblick ist unbrauchbar.


    Es ist ein nettes Sammlerstueck, was seinerzeit in den 1980er Jahren uebrigens um 1000DM kostete. Aber der damals deutlich guenstigere langgebaute 114/900er schlaegt es um Laengen.

    Ein Ausbau der Linse bringt nichts, da dann der Fokus zu weit innen liegt. Die Linse ist ja eine Negativlinse, sie wirkt deshalb wie eine Barlowlinse. Auch waere die sphaerische Aberration des kurzen Spiegels viel zu hoch.

    Die Justage ist deutlich frickeliger als beim normalen Newton. Aber einmal justiert, solltest Du einige Objekte sehen koennen. Ich hatte meinen Danubia mal am Mond getestet, und er war auf der Achse gar nicht mal schlecht. Empfehlen kann ich solche Geraete allerdings nicht.

  • Danke an JSchmoll das ist ja mal interessant! Ja leider kann ich das bestätigen. Das Teleskop scheint für mich als Anfänger auf jeden Fall unbrauchbar zu sein. Leider. Auf der anderen Seite schon irgendwie cool, wenn ich da jetzt wirklich ein Gerät geschossen habe, was eventuell älter ist, als ich selbst. Schade nur, wenn es dann ein sehr sehr großer Briefbeschwerer werden sollte. Bei dem Zustand hätte ich nie gedacht, dass das so alt sein kann. Optisch siehts aus wie neu, nur vom Karton her halt nicht.


    stardust3

    Habs jetzt, wie von dir empfohlen, getestet. Mit dem zwanziger Okular kann man zwar easy scharfstellen, aber es scheint genau in der Mitte ein matschiger Fleck zu sein. Wenn ich leicht schräg durch Okular gucke, dann gehts. Wenn ich das nächst kleinere Okular nehme, dann ist aber schon ganz Schluss. Zwar kann ich noch halbwegs fokussieren, aber scharf war es auf keinen Fall mehr. Außerdem ist die Öffnung schon von dem sechser Okular so klein, dass ich schon sehr genau gerade durchgucken muss. Schade


    Btw, ist das normal, dass die Objekte auf dem Kopf stehen und dazu noch leicht schräg sind, oder bedeutet das, dass doch eine Linse fehlen könnte?


    roledo

    Ja der Sucher, damit sucht man ganz schön :D Der scheint auch tatsächlich hart verstellt zu sein. Vertikal stimmt es zwar exakt, aber das Objekt muss deutlich unter der horizontalen Linie sein, damit ich es im Teleskop sehen kann.

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