Hallo und schönen guten Tag aus der Nähe von Frankfurt.
Ich heiße Christoph, bin 45, neu hier und habe genau 1 mal in meinem Leben durch ein Teleskop auf einem Technik-Event geguckt. Gesehen habe ich nix
Allerdings fasziniert mich der Himmel und das Weltall schon lange. In unserer Schule hatten wir eine Sternwarte mit dabei, in die ich mangels passender freier Kurse leider nie war. Ich gehe öfters in Fulda und in Mannheim ins Planetarium und sehe mir alles an, was ich kriege.
Einen Teil meiner Brötchen verdiene ich als Fotograf. Ich habe daher eine umfangreiche, ordentliche Canon DSLR Ausrüstung. Photoshop CS6 sowie jahrelange, tiefgehende Erfahrung in der Bildbearbeitung bringe ich ebenfalls mit.
Ich erwähne das alles, um meinen Gedanken zu erklären, der mich hier jetzt hergeführt hat: Sollte ich mir ein Teleskop zulegen, bzw. macht das für mich Sinn?
Sagen wir mal, ich würde folgende erreichen wollen:
Zuerst, weil ich das vielleicht für eine Aufgabe halte, an der man sich als Neuling der Materie vielleicht ganz gut versuchen kann: Möglichst scharfe, optisch ansprechende und qualitativ hochwertige Bilder vom Mond mit der 5DMKII (Vollformat, oder, weil ich jetzt schon grob verstanden habe, dass, und warum Cropsensoren besser geeignet sind, meiner Reserve 700D). Gerne so detailliert wie möglich, auch einzelne Ausschnitte vielleicht in näherer Ansicht, immer unter dem Augenmerk, dass ich die Bilder auf jeden Fall präsentieren kann, evtl. auch in einer Qualität, die eine kommerzielle Nutzung ermöglichen würde. (Ja, ich kenne die "Erwartungen-Realität-Videos )
Auch mal die anderen Planeten des Sonnensystem zu sehen und davon, wie schon öfter gesehen, aus Filmen gestackte Gesamtfotos zu erstellen, wäre eine tolle Sache. Deepspace Sachen wie Nebel und so wären erstmal nicht primär wichtig, da ich immer denke, je mehr ein Gerät in der Breite können muss, desto mehr Abstriche muss man bei der Qualität in den Einzelbereichen machen. Außerdem will ich mir den Horizont nicht gleich so hoch stecken, da ich manchmal dazu tendiere, bei Enttäuschungen (eigene Unfähigkeit oder technisch bedingte Grenzen) schnell das Handtuch zu werfen
Ich habe mir aus dem, was ich hier, auf Youtube oder in anderen Portalen gesehen und gelesen habe, überlegt, dass ich….
… eigentlich(!) gerne ein Teleskop mit automatischer Objektansteuerung haben möchte. Ich kenne mich am Himmel grob aus und freue mich darauf, das im Zuge meines vielleicht neuen Hobbies weiter zu vertiefen. Was ich aber gerne vermeiden möchte, ist dieses andauernde nachwackeln, was v.a. auf Videos von Dobson Geräten teils schon sehr nervig aussieht. Gerade am Anfang, wenn ich noch nicht so recht mit Handling und allem bewandert bin, würde ich gerne diesen Punkt erstmal an den Computer abgeben, statt ein einmal gefundenes Objekt alle 4 Sekunden wieder zu verlieren. Wenn ich jedoch durch den Mehrpreis einer GoTo Steuerung einen wirklich großen Verlust in Sachen optischer Qualität hinnehmen müsste, könnte man nochmal überlegen, aber irgendwie wäre mir das schon wichtig.
…ein wenig, aber jetzt auch nicht nicht allzu viel Wert darauf lege, dass das Teleskop einigermaßen handelbar / tragbar ist. Ich würde es gerne draußen, aber vielleicht auch am Dachfenster verwenden, welches mir zeitweise einen tollen Winkel auf den Mond gewährt. Großes Auto ist vorhanden, aber das Skywatcher Dobson N254 1200 (dass ich mir vor meiner Entscheidung gegen Dobson mal länger angesehen hatte), wäre mir dann doch ne Nummer zu groß.
…ein Teleskop haben möchte, dass wirklich in der ersten Priorität den Fokus auf Bildqualität hat. Einiges kann ich mit Photoshop bzw. RAW-Editoren anstellen und auch anderer Nachbearbeitung gegenüber bin ich offen, aber die Basis in Sachen Schärfe und Bildgeometrie sollte schon wirklich bestmöglich sein, wie es der nachfolgende Punkt zulässt.
….für dieses „Bestmögliche“ und die anderen Wünsche ungefähr 1.000 Euro kostet, im absoluten Grenzfall 1.200. Auch hier wieder die Abwägung mit GoTo Führung. Wenn ich durch manuelles Nachführen innerhalb dieses Budgets einen wirklichen Mehrwert in Sachen Optik und Bildqualität erzielen kann, dann soll die GoTo nicht in Stein gemeißelt sein. Nur vielleicht wirklich nicht dieses Dobson-Gewackele (oder hab ich da einen falschen Eindruck?)
Nach ein paar Wochen Leserei und Blätterei sind mir ein paar Geräte in den Bookmarks geblieben. Das, wo ich momentan (mit meinen amateurhaften Entscheidungskriterien) irgendwie am ehesten hänge, ist das Orion Starseeker 4 150. Wenn die Summe aus vergleichsweise günstigem Preis, offenbar guter GoTo Steuerung und 1.800mm Brennweite nicht Indiz dafür ist, dass man anderswo merklich und unnötige Abstriche machen müsste… Stichwort DSLR Teleobjektiv 18-400mm
Das zweite, für den Fall, dass man ohne GoTo eben relevant mehr Optik bekommt (bekäme), wäre das Skywatcher N 200/1000 auf meiner Liste. Große Öffnung und vom Handling (laut Kundenbewertungen) für einen Anfänger noch machbar. Sollte ich bei diesem Hobby bleiben, könnte man hier ja offenbar die GoTo Steuerung nachrüsten.
Sooo, nun ist meine Tastatur fast leer und ich habe einen halben Roman geschrieben. Vielleicht warte ich erstmal, was man mir zu all dem sagt, ob das überhaupt realistisch ist, was ich mir da so denke. Ich lege bei meinen Hobbies (E-Gitarre, Fotografie) immer großen Wert auf Qualität und Langlebigkeit. Lieber weniger, aber dafür besser). Dass ich mit 1.000 Euro für ein Teleskop diesbezüglich auf Kompromisse setzen muss, ist mir aber völlig klar. Wenn Ihr daher jetzt aber sagt "Kannste voll vergessen, mindestens 2.000 Euro oder ein Studium der Astronomie, um ordentliche Ergebnisse zu erzielen", dann überdenke ich das vielleicht lieber nochmal.
Also dann sage ich schon mal lieben Dank für jegliche Gedanken, die mir hier mitgeteilt werden.
Ein schönes Wochenende wünsche ich!
Christoph