Okulare Unterschied zu Nagler und Co.

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir zu meinem Meade 8“ SC nun einige Okulare gekauft. Omegon 2“ 38mm, Nirvana 7mm UWW, PanaView 2“ 26mm und einige Super Plössel von 40-10mm, Preislage von 40-140 Euro. Soweit ich es als Anfänger beurteilen kann, bin ich damit sehr zufrieden.

    Vom Vorbesitzer des Meade hatte ich gehört, dass er meist mit Okularen für mehrere hundert Euro beobachtet hatte. Hier liest man ja auch immer wieder von Hochpreis Okularen, in diesem Zusammenhang in Verbindungen mit dem Namen Nagler.

    Was hat es damit auf sich? Wie muss ich mir den Unterschied vorstellen? Sieht man damit Details, die mit günstigen Okularen verborgen bleiben?

    Würde mich über einige Erfahrungsberichte sehr freuen.

  • Moin,


    wenn ich das richtig sehe hast du doch mit dem Nirvana UWW ein Okular im Fundus, das den Daten nach praktisch identisch mit dem Nagler Typ 6 ist.


    Hier das mag interessant sein:

    http://svenwienstein.de/HTML/uwan_okulare.html


    Auf der Seite gibt es auch noch weitere interessante Gegenüberstellungen.


    Wie die Qualität von deinem Exemplar ist, wird vermutlich nur ein direkter Vergleich zeigen. Neben Designunterschieden spielt ja ggf. auch die Serienstreuung eine Rolle. So habe ich ein LVW 5, das ich recht selten verwendet habe, weil es gegenüber dem 8er nur in wenigen Fällen einen Gewinn brachte. Später, im Vergleich zu anderen Okularen ähnlicher Brennweite hat es dann auch keine so gute Figur gemacht. Ich vermute, dass ich da seinerzeit ein schlechteres Exemplar erwischt habe.


    Da du schreibst, dass du sehr zufrieden bist, wird schon alles "passen".


    CS

    Harold

  • Servus,

    Was hat es damit auf sich? Wie muss ich mir den Unterschied vorstellen? Sieht man damit Details, die mit günstigen Okularen verborgen bleiben?

    An deinem SC ist das relativ egal, da macht sich allenfalls die Qualität der Vergütung bemerkbar. Kritischer sind schnelle Optiken so ab f/5. Da zeigen sich Bildfeldwölbung und bei einem Newton die unvermeidbare Koma stärker und die hochwertigen Okulare wie z.B. die Televue Nagler kommen da mit dem stumpfen Strahlengang besser zurecht. Die Abbildung zum Bildfeldrand hin ist da besser korrigiert, bei den einfacheren und/oder günstigeren Okularserien ist der nicht mehr so gut abbildende Bildfeldbereich größer.


    Gruß Stefan

  • Servus Harald,


    ich kann da Stefan zustimmen, bei einem f10 SC würde ich nie und nimmer so teurer Okulare besorgen, außer du hast vor irgendwann auf einen "schnellen" Newton umzusteigen.

    Hier ist ja auch vor allem beim Dobson der Vorteil eines gewaltigen Gesichtsfeld und du mußt weniger oft nachschubsen.


    Die teuren Naglers und Ethose haben ja den Mythos des "Okulars auf Lebenszeit", wobei schon einige Kollegen diesselben wieder veräußert haben.


    An deiner Stelle erstmal dein setup so richtig ausreizen und genießen, wenn dann der Ausnahmezustand der Pandemie sich wieder normalisiert uuuunbedingt gleichgesinnte Kollegen suchen um einen Okularvergleich vor Ort durchführen - was bei Okularen dem einen sein ein und alles ist, löst bei anderen nur ein Achselzucken aus... ;)


    lg

    Winni....

    ... der selbstverständlich nur noch Ethose hat... 8)


    Ne, Spässle: viele Okulare aller Preis- und Leistungsklassen die er entsprechend der eingesetzten Fernrohre nutzt. :) :thumbup:

  • Vom Vorbesitzer des Meade hatte ich gehört, dass er meist mit Okularen für mehrere hundert Euro beobachtet hatte.


    Hallo,


    Ich habe einen Cassegrain in 10", fast so etwas wie ein SC.

    Ich benutze neben den für den 12" Newton vorhandenen Okulare aus der 82° Serie von Explore Scientific vor allem Hyperion Okulare in 10, 13 und 17mm Brennweite. Für den Cassegrain benötigt man nicht unbedingt Okulare mit großen Feld. Das Teleskop ist ohnehin montiert und wird nachgeführt so das die Objekte auch bei einem kleinerem Feld nicht aus dem Gesichtsfeld hinauslaufen.


    Mit den für "schnelle" Öffnungsverhältnissen korrigierten Explore Scientific Okulare macht sich die Bildfeldwölbung am Mond stärker bemerkbar als wie mit den Hyperion Okulare, so ist meine Beobachtung.


    Für mich ist es wichtig das die Okulare ein helles und scharfes Bild ergeben und einen guten Einblick bieten.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Harald,


    wenn es um große Gesichtsfelder und randscharfe Abbildung an schnellen Optiken geht, waren die Topserien von Televue (Nagler & Ethos) bis vor einigen Jahren alternativlos. Es gab schlicht keine anderen Okulare, die diese Qualität und diese Felder boten.

    Das hat sich in den letzten Jahren allerdings geändert. Angefangen seinerzeit mit Explore Scientific sind mittlerweile einige chinesischen Hersteller in Qualität und Eigenschaften zu Televue aufgeschlossen. Man bekommt gute Alternativen in Preislagen unter 300,-€, die nur noch im direkten Vergleich schlechter dastehen, wenn überhaupt.


    Als ich seinerzeit meine Okularsammlung zusammengestellt habe (fast alles Televue Nagler bis auf ein Panoptic), gab es diese Alternativen schlicht noch nicht.


    Aber auch heute noch sind Televues Spitzenklasse auf ihrem Gebiet. Und wie bei allen optischen Geräten kostet der letzte Schritt von „echt gut“ zu „spitze“ überproportional viel Geld. Ein Fluorit-Apo kostet doppelt so viel wie ein ED-Apo. Zeigt er deshalb auch doppelt so viel? Sicher nicht. Aber er zeigt die Dinge eben ein Quentchen besser.

    Und wenn man bei Okularen auf dieses Quentchen wert legt, landet man früher oder später bei Televue.

    Auch heute noch.


    Im übrigen kann man nicht beschreiben wie der Unterschied zwischen einem Mittelklasse- und einem Spitzenklasseokular visuell aussieht. Man muss es selbst gesehen haben.

    Meist gibt es dann keine Fragen mehr. ;)


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Tom,


    da sind an erster Stelle die Okularserien von ES zu nennen. Die Okulare mit 82° (wie Nagler) und 100° (wie Ethos) sind qualitativ sehr gut. Ich habe sie mehrfach mit Televue verglichen und konnte eigentlich nur im direkten Vergleich einen Unterschied feststellen.

    Dann gibt es seit kurzem annähernd baugleiche Okulare von TS, APM und Lunt mit 100° sGF, die vermutlich in China alle vom selben Band fallen. Bei TS und APM heißen die XWA. Ich hatte noch keine Gelegenheit so eines auszuprobieren, aber die Tests die ich gelesen habe sind vielversprechend.


    Allgemein bin ich bei neuen Okularen aber nicht so auf dem laufenden, da ich mittlerweile gut ausgestattet bin und deshalb die Neuerungen in diesem Bereich nur am Rande verfolge.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Hallo Harald,


    Ich habe noch nie durch ein Morpheus geschaut. Ich kenne also auch nur die Berichte im Netz. Einfach mal googeln.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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  • Hallo Tom,


    zum Thema Komakorrektoren an visuellen Teleskopen hatte ich hier mal etwas geschrieben:



    Da solltest Du alles finden um Deine Frage zu beantworten.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


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