So, Spechtels, da bin ich wieder.
wollen wir den 10f8-Planetenkiller mal zusammenbauen: (Links zu den beiden ersten Teilen: Teil 1 und Teil 2)
Nachdem alle Teile zusammengestzt waren, konnte ich auch den genauen Fokuspunkt festlegen und die Stangen auf die richtige Länge bringen. Anschließend habe ich den Schwerpunkt nochmal mit der Besenstielmethode genauer ermittelt.
Erst jetzt habe ich dann die Höhenräder konstruiert. Gottseidank kam ich mit 700mm Sicheln hin. Hatte schon Angst, dass ich riesige Wagenräder brauche. Allerdings mussten die Sicheln selber noch was zum Drehmoment beisteuern, weshalb ich die aus 30mm Siebdruckplatte gefräßt habe.
Schick, oder?
Timm, jetzt musst du stark sein:
Für die Gleitlager nehme ich immer ABS-Kantenmaterial, welches auch an Möbelkanten verwendet wird. Für die Basisteller habe ich mir mal einen großen Abschnitt einer sogenannten Mutterrolle besorgt. Da kann ich die nötigen Ringe dann rausschneiden. Als Gegenlager dienen dann wieder die guten alten Teflonpads. Diese Kombi funktioniert m.E. sehr gut, obwohl mir jetzt wieder alle erfahrenen Teleskopbauer wiedersprechen werden.
Und nun der Moment, an dem der Dobson das erste Mal fix und fertig in meiner Garage stand und ich ihn in alle Richtungen bewegen konnte. Mann, was für ein Gefühl. Alles läuft satt und sauber. Man merkt ihm sein Gewicht zwar an, aber dafür kein Wackeln, kein Zittern. Nur unter 30° Neigung fing er an ein bisschen durchzusacken. Lediglich 2,5 Kg Hantelscheiben waren nötig um das abzustellen. Also, konstruktionstechnisch fast ne Punktlandung.
Falls sich jemand fragt, was das Fliegengitter da unten soll: Es hält die Spinnen draußen. Mir kackt keiner auf den Spiegel.
Gestern war es dann endlich soweit: First light
Für ca. 1, 5 h hatte ich ein paar Wolkenlücken und die untergehende Mondsichel. Ich war begeistert, wie gut der alte Spiegel abbildet. Schließlich ist er schon 50 Jahre alt ( G. Dürck hat den 1971 angefangen zu schleifen).
Vor allem: der truss bleibt selbst mit dem großen ES 30mm 80° stehen. Beim Okularwechsel haut er nicht nach oben ab. Nur ein Ziel habe ich nicht ganz erreicht. Wenn ich im Zenit gucke, muss ich doch ein wenig auf die Zehenspitzen.
Aber sind ja nicht alle so abgebrochene Riesen, wie ich. Die Bilder habe ich mit dem Handy durchs Okular gemacht. Ich hoffe, sie geben einen kleinen Eindruck von der optischen Leistung wieder.
Nun bin ich doch ein bisschen Stolz auf meine Frickelei und freue mich, dass ich mein selbstgestecktes Ziel, dem Dürck-Newton ein 2. Leben zu schenken, erreicht habe.
Vielleicht überlebt das gute Stück mich ja auch noch, und ein Anderer führt das Ganze weiter.
Ich werden auf jeden Fall noch eine Zeitkapsel mit dem Film und der Dokumentation meiner Arbeit am Teleskop anbringen. Villeicht fühlt sich in 50 Jahren dann der Nächste berufen.
Ich hoffe es war ein wenig unterhaltsam für euch.
Bleibt gesund und CS for ever
Guido