ASI 6200MM ja oder nein

  • Hallo zusammen,


    ich überlege mir, eine ASI 6200MM Pro anzuschaffen. Bisher fotografiere ich mit einer 294MC und 1600MM sowie einer EOS 6Da in Kombination mit der TS-Schublade und dem ZWO Filterrad (alles in 2´´). Astronomik- und Baader Highspeed-Filter.

    Nun bin ich ziemlich am Zweifeln, ob der relativ hohe Anschaffungspreis nachher durch Vignettierung nicht in Rauch aufgeht...


    Mich würden momentan zwei Varianten mit dem bestehenden Intrumentarium interessieren: ein C11mit Hyperstar und einen TS Flatfied APO 71mm. Der APO ist für Vollformat geeignet (keine Abschattung mit der 6Da), das C11 mit Hyperstar nicht. Nun habe ich mich etwas von der Kamerabesprechung von Andreas Bringmann (siehe Bericht bei TS: https://www.teleskop-express.d…hlt--Chip-D--43-2-mm.html) leiten lassen, der ja ziemlich erfolgreich diese Kamera am C11 mit dem Hyperstar benutzt. Allerdings habe ich bei https://www.astrobin.com/users/equinoxx/ auch gelesen, dass er ungefasste Filter verwendet.

    Somit stellen sich für mich folgende Fragen:


    -das Hyperstarsystem wird an sich vermutlich abschatten. Ist diese Abschattung mittels Flats kontrollierbar? Wenn dann die 2´´-Filter dazukommen (direkt an die Kamera angeflanscht, wie von ZWO vorgegeben), verschlechtern diese gefassten Filter nochmals die Vignette?

    -das letztgenannte Problem mit den gefassten 2´´-Filtern hätte ich ja dann auch am APO, der ja von sich aus das Vollformat gut ausleuchten sollte...


    Ich kann es halt absolut nicht einschätzen, möchte aber vermeiden, so viel Geld auszugeben, wenn ich hinterher das Bild eh wieder cropen müsste.

    Mir ist zwar die Problematik mit der 1600MM und den Mikrolinsen, Halos, etc. durchaus bekannt. Da ich aber ansonsten mit der Kamera sehr zufrieden bin, würde ich dann halt in Gottes Namen beim kleineren Chip bleiben.


    Nochmal neue, ungefasste Filter anzuschaffen kommt einfach nicht in Frage.



    Was meint ihr?


    LG Markus

  • Hi Markus,


    ich stand vor der selben Entscheidung. Ich nutzte lang eine Kamera mit vollformatigem S/W-Sensor an einem TS Triplet Apo und einem Riccardi-Reducer. An meinen Systemen war keine Randabschattung feststellbar, die durch Flats nicht wegzubekommen war. Die engsten Durchlässe waren dabei M 48, ich hatte eine CCD mit internem Filterad für gefasste 2" Filter genutzt. Du stellst dir zwar die Frage nach einem monochromen Sensor, aber ich denke, das wird für die Frage der Ausleuchtung unerheblich sein. Ich bin aus verschiedenen Gründen von mono auf Farbe umgestiegen.


    ASI 2600 oder 6200? Diese Frage stellte ich mir lange. Lohnt der höhere Anschaffungspreis? Denn die Pixelgröße ist ja die gleiche und wenn das Feld beschnitten werden muss und am Ende landet man wieder bei APS-C, ist einem auch nicht geholfen. Nach reiflicher Überlegung landete ich beim Vollformatsensor. Auch mit der neuen Kamera gibt es zumindest an meinen Systemen keine tödlichen Abschattungen, es ist alles korrigierbar, solange der engste Durchlass mindestens M 48 ist. Mittlerweile sind in diese M 48 Durchlässe auch gefasste 2" Filter eingeschraubt und erzeugen keine unkalibrierbaren Abschattungen.


    Zu konkret deinem Setup kann ich leider nichts sagen, zum TS Apo kann ich Mutmaßungen anstellen. Ich denke, dass die Ausleuchtung gut sein wird, bisher konnte TS die Versprechungen eigentlich einhalten, wenn sie von der Ausleuchtung sprechen :)


    Ein weiterer Grund für Vollformat war für mich der Einsatz von Canon Objektiven an der ASI. Mit einem entsprechenden Adapter aufs EOS-Bajonett lässt sich die Kamera problemlos verwenden. Mit Brennweiten von 50 bis 200 mm und der gewaltigen Auflösung macht es Spaß, im Himmel rumzustochern. :)


    Lange Rede kurzer Sinn: auch ohne persönliche Erfahrungen mit konkret deinem Setup würde ich dir vielleicht eine Entscheidungshilfe mitgeben...: wenn du gefasste 2"-Filter weiter verwenden und dem Hyperstar eine höhere Priorität geben willst, du aus deiner eigenen Erfahrung festgestellt hast, dass ein Vollformatsensor am C11 nicht gut funktioniert, würde ich die 2600 wählen. Ich denke, dass an einem so netten Apo wie dem 71er und der sehr interessanten Brennweite von 350 mm und am C11 dann sowieso tolle Ergebnisse zu erwarten sind.


    Wenn allerdings Abstriche beim C11 denkbar wären und der Einsatz am Apo oder an Objektiven mindestens ebenso stark zu gewichten wären, würde ich die 6200 in Erwägung ziehen.


    Grüße,


    Jens


    PS: ich hatte und habe regelmäßig Vollformat-EOS an optischen Systemen im Einsatz, u. a. an einem 18" f/6 Alluna RC. Mit dieser Kombi entstehen wohl aufgrund des Spiegelgehäuses der EOS sehr unschöne und rechteckige Abschattungen, die sich nur schwer kalibrieren lasen. Mit der ASI tritt dies aufgrund des geringen Sensorabstandes und hohen Durchlasses (M 54) nicht auf.

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