Winziger "Augenverstärker" - Fernglas 6x15 Nikon Mikron

  • Hier ist das kleinste mir bekannte Fernglas (ca.131g) mit einer brillanten und scharfen Optik, welche für mich z.B. mit einem Leica 8x20
    Trinovid (ca. 235g) vergleichbar ist. Es ist ein 6x15 Nikon Mikron. Das Glas ist wirklich winzig!
    Toll für "immer dabei" und allerlei Naturbeobachtungen. Für die Beobachtung mit Brille ist es nur sehr bedingt geeignet, ich schiebe die Brille dann einfach nach oben.




    Der kleine “Augenverstärker” hat sogar schon die aufgehende Sommermilchstraße im Gebirge gesehen. Die Sterne sind feine
    Nadelpunkte, richtig hübsch. Bei 8 Grad Gesichtsfeld passt die ganze Schildwolke in das Gesichtsfeld. M51 und M66 kann man
    immerhin als kleine, lichtschwache Fleckchen wahrnehmen. In M35 sind einige Einzelsterne aufgelöst. Die Auriga - Sternhaufen
    wirken anmutig. Natürlich ist das Gläschen weniger für den Sternhimmel gedacht, trotzdem liefern 15mm schon 6x mehr Licht
    als das bloße Auge.


    Bei der Vogelbeobachtung macht es trotz der niedrigen Vergrößerung aufgrund der guten Optik Freude. Die gute Nahgrenze
    von unter 2m und die eng stehenden Objektive mit dadurch kleiner Parallaxe, erlauben eine detaillierte Betrachtung von Insekten,
    Blüten oder auch Kaulquappen im Teich. Sehr praktisch!

  • Hallo Ralph,


    ein hübsches Teil, ich hatte es damals auch in Erwägung gezogen und mich dann doch für das Ultravid 8x20 entschieden.

    Das Nikon ist zwar kleiner und leichter, passt aber durch seine "Unförmigkeit" schlechter in die Hosentasche.


    Und 25% mehr Öffnung sind natürlich auch ein deutlicher Unterschied ;)


    Grüße Jochen

  • Hallo Ralph, hallo Jochen,

    die Entscheidung für das Ultravid war unbedingt richtig. Ich hab das Nikon 6x15 und das Trinovid 8x20, das dem Nikon dank der größeren Öffnung spürbar überlegen ist. Die Zentralschärfe des Nikon ist recht gut, lässt aber zum Rand hin deutlich nach. Natürlich ist das Minifernglas wunderbar klein, aber ein 20-mm-Dachkantglas ist auch nicht so viel schwerer. Und ein Nachteil des Nikon-Winzlings sei hier noch erwähnt: Die Prismen beschlagen selbst bei sorgfältiger Lagerung ungewöhnlich schnell. Ich hab meines seit 23 Jahren. Schon nach reichlich 15 Jahren mussten die Prismen ausgetauscht werden, und jetzt fangen sie schon wieder an, trüb zu werden. Auf dem Gebrauchtmarkt und aus Lagerbeständen gibt es aktuell recht viele davon. Wer sich eins kaufen will, sollte aber unbedingt von vorn hineinschauen, ob die Trübung bereits angefangen hat.


    CS, Jörg

  • Und ein Nachteil des Nikon-Winzlings sei hier noch erwähnt: Die Prismen beschlagen selbst bei sorgfältiger Lagerung ungewöhnlich schnell. Ich hab meines seit 23 Jahren. Schon nach reichlich 15 Jahren mussten die Prismen ausgetauscht werden, und jetzt fangen sie schon wieder an, trüb zu werden.

    Hallo Jörg,

    wieso müssen die Prismen ausgetauscht werden? Eine Trübung betrifft doch nur die Oberflächen der Prismen. Eine Reinigung der Flächen sollte genügen.


    Gruß Ralf

  • Hallo Ralf,


    zugegeben, beschlagen war nicht das richtige Wort. Ohne das Glas selbst demontiert zu haben, nehme ich an, dass die Verspiegelung der Prismen gelitten hatte. Von Nikon kam jedenfalls die (mündliche) Info, sie hätten die Prismen getauscht. Bei einigen, allerdings deutlich älteren Gläsern hatte ich das gleiche Problem. Andere, die ich schon seit fünf Jahrzehnten habe, sind noch fast so klar wir am ersten Tag. An der Lagerung kann es also nicht liegen.


    CS, Jörg

  • 2 mag Größenklassengewinn mit 131 g! Da kann selbst der noch so minimalistisch optimierte Dobson nicht mithalten.

    Es kommt so, wie wir schon immer vorhergesagt hatten: Mit den Jahren wachsen die Teleskope immer größer in den Himmel, um dann irgendwann wieder zu schrumpfen. Nun bist du jetzt schon bei 131 g gelandet, wie willst du das im Alter noch steigern?


    Zitat

    ...ich fürchte ich würde es nie wieder finden wenns mir runterfällt !

    Da ist der 32 Zoll Dobson klar im Vorteil, den spürt man sofort, wenn er auf den Fuß fällt. :collision:

    Zitat

    ...nehme ich an, dass die Verspiegelung der Prismen gelitten hatte.

    Was für eine Verspiegelung? Wie man auch von außen sofort erkennt, sind da Porroprismen verbaut, die durch Totalreflexion funktionieren.

  • Hallo Jörg,

    danke für deine Erläuterungen. Wie Stathis schon schrieb, bedarf es bei einem Porroprisma auf Grund der Totalreflexion keiner Verspiegelung. Totalreflexion findet dabei allerdings nur dann vollständig statt, denn diese Prismenflächen sauber sind. Befindet sich da zu viel Staub oder andere Ablagerungen, wird das Licht nicht mehr vollständig reflektiert und zum Teil absorbiert und gestreut, was zur Verschlechterung der Abbildung führt (flaues, kontrastärmeres Bild mit verminderter Transmission). Sehr schön konnte ich das bei meinem alten Zeiss Turmon 8x21 feststellen. Da kann man die Prismenabdeckungen leicht abbauen. Nachdem ich die Prismenflächen gereinigt hatte war die Abbildung wieder klar und kontrastreich.


    Gruß Ralf

  • Hallo Ralph,


    ich hab deine Begeisterung für das kleine Fernglas mitbekommen, als wir besagte Nacht mit der "aufgehenden Sommermilchstraße" gemeinsam in den Bergen waren - das war wirklich ein guter Himmel ! Und um dich noch zu zitieren: "Mit dem 6x15 kann ich den Nordamerika Nebel, wenn auch eher blass, sehen. Die sehr kontrastreichen Hell-und Dunkelwolken dieser Gegend sind auffällig."


    Ein weiterer Baustein auf deinem konsequenten Weg der Gewichtsreduktion, toll :).


    Servus

    Ben

  • Hallo Jochen, hallo Jörg,

    ja, das Leica hat fast die doppelte lichtsammelnde Fläche und hat weitere Vorteile gegenüber dem Nikon. Ich hatte beide 8x20 Leicas gegen das Nikon verglichen.

    Bei mir gab das Gewicht den Ausschlag. Die Leicas finde ich eine sehr gute Lösung.


    Hallo Ralf,

    falls das Nikon mal beschlagen sollte, würde ich mich, so wie Du, trauen die Prismenabdeckungen abzunehmen und die Prismen zu reinigen.


    Hallo Winni,

    im bayerischen Wald muss ein Ding schon mehr Substanz haben, oder? 8) Mit dieser Einstellung kommt man auf kurz oder lang zu was Gescheitem so um die 30 Zoll. Muss ja auch nicht unbedingt in die Brusttasche passen. :thumbup:


    Hallo Stathis,

    ich möchte schon noch ein paar Jährchen mehr sammeln und während dessen in den Sternhimmel schauen. Wie ich aber dem wachsenden Alter gerecht werden soll, durch ein noch leichteres Fernglas, weiß ich echt nicht. :/ Auseinander sägen und ein Mono daraus zu machen ist ein No Go, denn das monokulare Sehen brächte einen herben Wahrnehmungsverlust mit sich.


    Hallo Ben,

    nun, zu unserem nächsten Nachtausflug in das Gebirge mit Rucksack würde ich dann doch eher das Canon 12x36 is ( wiegt 5,3 Nikon-Einheiten) oder aber das unstabilisierte 15x60 mit dem ultraleichten Selbstbau - Zweibein (wiegt zusammen 13 Nikon-Einheiten) einpacken. Ich treibe derweil weiter brav Sport, damit ich es auch auf die Alm schaffe! :backpack: :snow_capped_mountain:



    Viele Grüße

    Ralph

  • Hallo zusammen,


    so ein kleines Bino kann man eigentlich immer dabei haben. Ich habe mir letztes Jahr ein kleines japanisches Yokosho 6x15 auf ebay ersteigert. Da ich der einzige Interessent war, hat es mich nur 5€ gekostet. Es ist wahrscheinlich nicht so gut wie ein Nikon Mikron und hat nur 7,3° Gesichtsfeld, dafür ist es ziemlich randscharf und macht Freunde beim spontanen Beobachten. Der Vorteil gegenüber meinem Zeiss Turmon 8x21 ist das beidäugige Sehen, was die Beobachtung entspannter und den Vergrößerungsunterschied wett macht.

    Es gibt im Netz auch eine Seite zu diesen Miniferngläsern: https://www.miniaturebinoculars.com

    Hier noch paar Fotos vom Yokosho 6x15 auch im Größenvergleich zum Zeiss Turmon.


    Beste Grüße

    Ralf




  • Hallo Ralf,

    ein schönes Gläschen ist das, und so günstig erworben. Danke auch für den Link auf die Mini-Ferngläser. ich bin zur Zeit dabei ein 27€ Carson 7x18, mit 127g, in Ordnung zu bringen. Zuerst habe ich eine Verkippung der Augenlinse des Okulars korrigieren können, was zum Glück einfach ging. Leider hat dann der Versuch, die Prismen besser zu justieren, dazu geführt, das eines der Prismen verrutscht ist. Jetzt bin ich gerade dabei alle Prismen rauszunehmen und kontrolliert wieder einzulegen. Solche Aktionen lassen sich kaum rational begründen, aber wenn es dann klappt, ist die Freude um so größer.

    Viele Grüße

    Ralph

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