Low Budget Planetenfotografie

  • Moin,

    ich habe ein Bresser Venus 76/700 AZ.

    Habe versucht mithilfe des T2 Adapters eine DSLR anzuschliessen.

    Der Fokus lag zu weit innen, ich kam nicht zu Erfolg.

    Nun Frage ich mich, ob ei ASI 120 oder Kameras ähnlicher Bauart,

    bessere und brauchbare Ergebnisse zu erzielen

    Fotografieren würde ich gerne den Mond und Planeten .

    Mit freundlichen Grüßen

    Cs

  • Hallo Tom,


    bei den gängigen Astrokameras wie der ASI120 und Konsorten liegt der Chip deutlich weiter vorne als bei einer DSLR. Damit solltest Du in den Fokus kommen.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Unbekannter,


    Du wirst mit dem Bresser sicher bald an Grenzen stossen, aber Mond geht auf alle Fälle und auch Planeten wirst

    Du abbilden können. Die Details sind da aber eher sehr klein und derzeit ist mit interessanten Planeten nicht viel

    los. Wenn Jupiter wieder die Bühne betritt hast Du wohl die besten Chancen - bis dahin hast Du aber den Mond

    zum üben.

    Definitiv ist die ASI 120 oä die beste Wahl dafür und für Planeten taugt eine DSLR ohnehin wenig.


    Viel spass bei Deinen Versuchen !

  • Hi,


    beim Mond wirst du mit einer Asi Cam natürlich nur Ausschnitte sehen und nie den ganzen Mond. Auf einer azimutalen Montierung ist das sportlich, da wirst du schon am fokussieren verzweifeln, weil das Bild zu schnell durchwandert. Fasst du zum nachzuführen das Teleskop an, um z. B. einen Krater in die Mitte zu bekommen, ist der schon wieder weg, wenn das Teleskop noch nachzittert.


    Bei Planeten hast du ein paar Sekunden mehr Zeit bei deiner Brennweite, aber es ist im Prinzip ähnlich.


    VG, Micha

  • Moin Marcus,

    lohnt es sich denn für mein Teleskop das Geld zu investieren?

    Es hat nun mal keine Nachführung.

    Würde halt gerne ein paar Aufnahmen vom Mond, Jupiter oder Saturn machen.

    Vielleicht könnte man von den Objekten ein Video machen, es in Bilder zerlegen sortieren und dann Stacken.

    Kann ich die vergrößerung noch irgendwie varieren?

    Durch eine Barlow vielleicht?

    Mit freundlichen Grüßen

    Schönes WE

  • lohnt es sich denn für mein Teleskop das Geld zu investieren?

    Es hat nun mal keine Nachführung.

    Hallo Tom,


    Ehrlich gesagt?

    Nein.


    Es ist sicherlich möglich aus Deinem Teleskop mit einer Kamera die doppelt so teuer ist wie Dein komplettes Setup etwas herauszuholen, das entfernte Ähnlichkeit mit einem Planeten-oder Mondfoto hat. Aber das wird aufwendig, frustrierend und die Endergebnisse werden nicht das zeigen, was Du Dir erhoffst.

    Sinn würde es machen, wenn Du die Kamera anschaffst um sie später an einem Teleskop das für Planetenfotografie geeignet ist zu verwenden. Aber das wäre das Pferd von hinten aufzuzäumen.


    Vermutlich wird von Kollegen noch Widerspruch kommen. Aber das ist meine Meinung. Astrofotografie ist mit relativ geringem Aufwand möglich. Weitwinkelfotografie mit stehender Kamera beispielsweise. Aber für hochvergrößernde Fotografie braucht man eine Nachführung und ein stabiles Setup. Und das hast Du nicht. Investiere das Geld lieber in ein anderes Teleskop. Zum Beispiel einen Dobson für visuelle Beobachtung. Mit einer EQ-Plattform könntest Du dann später auch Planetenfotografie betreiben. Aber mit Deinem Spielzeugteleskop wirst Du vermutlich nicht glücklich werden.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Tom,


    es ist eigentlich ganz erstaunlich, was geht, wenn man einfach freihand durch das Okular knipst. Das habe ich ein paar mal gemacht. Die verwendeten Okulare hatten so um 20mm Pupillenabstand. Wenn der sehr knapp ist, klappt es möglicherweise nicht.


    Die meisten Bilder sind natürlich Mist, weil der Fokus nicht stimmt, man die Richtung nicht hält und man ja auch nur ein paar Sekunden hat, bis das Objekt wieder aus dem Bildfeld heraus ist. Selbst wenn es "passt" kommt man natürlich nicht annähernd an die hier zumeist gezeiten Ergebnisse heran.

    Meine uralten Mars und Jupiter - Knipsversuche habe ich leider nicht mehr wiedergefunden. Bei Mars war die Polkappe und auch einige Oberflächenstrukturen recht gut auszumachen. Bei Jupiter waren zumindest die großen Wolkenbänder bestens zu erkennen. Damals durch ein TAL1. Also ein 110mm Newton ohne Nachführung.


    Damit es nicht ganz theoretisch bleibt: 2012 hatte ich einen 80mm ED in den Urlaub mitgenommen, um mit Chance den Venusdurchgang anschauen zu können. Das Teleskop war vom ATT-Grabbeltisch. Verputzt, Objektiv beim Kauf falsch zusammengesetzt und OAZ teils defekt. Ich hatte zu der Zeit nicht mal eine Verlängerungshülse oder einen Zenithspiegel. Hilfsweise steckte das Okular nur in einem Abwasserrohr. Also perfekte Justage garantiert :D

    Als Krönung montiert auf einem ultrawackeligen Fotostativ aus ca. den 1970ern. Berühren beim gucken verboten.







    Zu den technischen Unzulänglichkeiten kam noch erschwerend dazu, dass dan Ganze kurz nach Sonnenaufgang war. Also sehr tief.

    Trotzdem ganz schöne Erinnerungen.


    Mein Tip: einfach mal versuchen, mit Handy oder anderer Digitalkamera durchs Okular zu fotografieren, bevor irgendetwas angeschafft wird. Auf dem Bergedorfer Teleskoptreffen der vergangenen Jahre, eingebettet in die lange Nacht der Museen, haben das diverse Besucher gerne gemacht und waren dabei teils recht begeistert. Gut - die Teleskope waren da größer. Auch war da nicht Videografie mit high-tech Nachverarbeitung der Maßstab.


    CS

    Harold

  • Servus Tom,


    mit deinem 76/700 hast du ein sichtbares Feld von 1.82° x 1.21°, der Vollmond hat einen Durchmeser von ca. 05°. Passt also gut auf den Chip. Das Problem dabei hast du ja schon beschrieben, die Fokuslage passt nicht.


    Mit der ASI120 kannst du nur einen Teil ablichten, da wäre das Feld 0.39° x 0.29° groß. Das ist aber erst mal nicht so schlimm, Teilausschnitte wären ja auch nett.


    Wenn du eine Canon hast, dafür gäbe es einen kurzbauenden Adapter- https://www.teleskop-express.d…OS-mit-1mm-Baulaenge.html der könnte möglicherweise den zu großen Abstand verkürzen.


    Zum Punkt Planeten mit DSRL- das macht wenig Sinn. Mit dem 76/700 würde selbst Jupiter nur auf 29x29 Pixel abgelichtet. Mit einer 3x-Barlow zusätzlich würdest du wohl sogar in den Fokuskommen und Jupiter würde dann auf ca. 88x88 Pixel abgelichtet, nur würdest du bei der resultierenden Brennweite von 2100mm ohne Nachführung kaum ein Bild machen können.


    Mit der ASI120 würde Jupiter mit der 3x Barlow mit 120x120 etwas mehr Pixel belegen, das Problem Nachführung bleibt aber.


    Gruß

    Stefan

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