Mondfinsternis-Bilder

Hallo,

zwei Bilder von Mondfinsternissen habe
ich gefunden, bei denen ich mich Frage, ob sie genauso einfach mit
einer Digitalkamera aufzunehmen gehen. Also einfach Kamera
hinstellen und Belichtung starten und nach der Mondfinsternis die
Belichtung stoppen - fertig ist das Bild.

Gut, man sieht auf diesen Bildern
natürlich auch knallhart die Fehler in der Belichtung. Aber eine
Mehrfachbelichtung, wie sie auf Filmmaterial möglich war oder eine
Langzeitbelichtung über Stunden?

Man kann zwar mit einer
Star-Trails-Technik eine Strichspur erzeugen und eine Reihenaufnahme
durch Montage von Einzelaufnahmen erzeugen und dabei auch begrenzt
Belichtungsfehler ausgleichen, aber den Spaß ein fertiges Bild aus
der Entwicklungsdose zu ziehen hat man nicht mehr. Allerdings bleibt
einem auch der Frust erspart, wenn man hinterher feststellt, daß
etwas schief gelaufen ist. Und es sind auch nur Bilder, die ein wenig

hingeschmiert wirken...

Grüße

Dietrich

Hallo Thomas,

danke für deine Hinweise. Die
Mehrfachbelichtungs-Einstellung der Digitalkameras scheint aber eine
Bearbeitungsfunktion der Kamera-Software zu sein, die nicht allzu
mächtig ist und bei den Canon-Kameras aus maximal 9 Einzelaufnahmen
eine Mehrfachbelichtung errechnet.
Da
dürfte es sinnvoller sein, im Photoshop mit nahezu unbegrenzten
Ebenen zu arbeiten. Stundenlange Dauerbelichtungen habe ich mit einer
EOS 350D hinbekommen. Die Bilder waren ganz brauchbar. Mann mußte
aber einen Dunkelbildabzug machen, der die Belichtungszeit bei
Stromversorgung aus dem Kamera-Akku auf anderthalb Stunden begrenzte.
Die Kamera lief dabei rund 3 Stunden. Anschließend war der Akku
leer.

Die Mondfinsternis-Strichspur auf Film war eine Belichtung von rund 5
Stunden und war dann fertig. Oder mißlungen.

Sowas würde ich heute vielleicht mit einem Star-Trails-Programm oder
mit dem Eclipse-Orchestrator, der sogar die Belichtungszeit der
Einzelaufnahmen steuert.

Dann müßte aber die Kamera, Stromversorgung und ein Steuerkomputer
an den Start gehen.

Mit Film war es nur die Kamera auf dem Stativ und ein festgestellter
Drahtauslöser. Und die mechanische Kamera brauchte keine
Stromversogung. Und nach zwei Stunden war das Objektiv zugetaut..

Eine gelungene Sonnenfinsternis-Serie habe ich 1998 aufgenommen.
Zwischen den Belichtungen lagen 15 Minuten – etwas viel bei 50mm
Brennweite..

Den letzten Einsatz hatten Kameras mit Film bei mir im Jahr 2006 bei
der Sonnenfinsternis in der Türkei. Nicht für Serienaufnahmen
sondern für Detailaufnahmen mit langer Brennweite.

Den Ablauf der Sonnenfinsternis habe ich dann im Photoshop montiert.

Lediglich für Strichspur-Aufnahmen sehe ich immernoch einen
hauchdünnen Vorteil für die Aufnahme auf Filmmaterial. Der Schwund
an Aufnahmematerial und Umweltbelastung begrenzen aber deutlich den
Einsatz.

Grüße

Dietrich