Was sind Okulare genau und welche Okulare sollte ich mir zulegen?

  • Hallo alle zusammen :)


    Ich habe mir ein 10"Newton Dobson bestellt, die Öffnung beträgt "254mm" und die Brennweite "1270mm".


    Mitgeliefert wird :

    25mm SuperPlössl Okular (Ø 31,7 mm / 1,25")


    Mir wurde zwar mitgeteilt das ich als Anfänger nicht direkt ein anderes Okular kaufen muss, jedoch würde ich mich trotzdem gerne genauer darüber informieren um das Teleskop im Allgemeinen besser kenne zu lernen.


    Also falls mir jemand bezüglich der Frage "Was ist ein Okular" und "Was sind bessere" weiterhelfen kann würde ich mich auf Antworten freuen .


    Viele Grüße


    Maximilian

  • Hallo Maximilian,


    Ein Okular ist ein austauschbares Element in der Teleoptik. Augenseitig, das Okular ist die Optik auf der Augenseite. Es steckt, austauschbar im OAZ, Okularauszug. Der Letztere dient dazu den Fokus passend zu Okular und Auge fein einzustellen mit Drehrädchen. Die Vergrößerung ergibt sich mathematisch aus Brennweite Hauptoptik/Spiegel durch Brennweite Okular. Also mit Deinem Spiegel von 1270mm Brennweite und dem beigelegten Okular mit 25mm Brennweite ist Vergrößerung V = 1270mm/25mm = 50,8x. Für z.B. Planeten braucht man V>=130x (meine Meinung).


    Für das Weitere würde ich Dich zwischendurch auf die Einleitung zum Thema, den ersten angepinnten Threads im Anfänger Bereich verweisen, letzter Beitrag. Leider ist es durch den Forenumzug etwas verwurschtelt, aber da steht alles Wesentliche drin.


    Hier (letzter User Beitrag):


    Fragen werden natürlich übrig bleiben, aber sie sind dann konkreter und wir können dann gerne detailliert hier weiter machen :-).


    CS,

    Walter

  • Hallo Walter,


    Vielen dank für deine Erklärung und den Hinweis auf den Forumsbeitrag.


    Ich werde mich dort mal durchlesen und falls fragen offen bleiben mich bei dir melden .



    Grüße


    Maximilian

  • Hi Maximilian,


    zur Frage "was ist ein Okular?" schau einfach mal auf diese Seite hier Das Okular verhilft dir an einem Teleskop erst dazu, auch ein scharfes Abbild eines Objekts zu sehen und die Brennweite des Okulars bestimmt zusammen mit der Brennweite des Teleskops die Vergrößerung.


    Wenn bei dem angedachten 10" Dobson nur ein Okular mit 25mm Brennweite dabei ist, dann hast du auch nur eine mögliche Vergrößerung zur Verfügung. In dem Fall- Brennweite Teleskop geteilt durch die des Okulars wäre also : 1250/25 ergibt 50-fach. Mit einem 250/1250 Teleskop kannst du aber bis zu 500-fach vergrößern, dafür wäre ein Okular mit 2,5mm Brennweite nötig. Sinnvoll für den Anfang wären Okularbrennweiten 10-12mm für mittlere Vergrößerung um 100-fach und für höhere Vergrößerung 7mm- das ergibt an dem angedachten Newton dann 178-fach und ist in vielen Nächten gut nutzbar. Für darüber hinausgehende noch höhere Vergrößerungen kannst du dann später noch was zukaufen, aber Vergrößerungen über 300-fach sind nicht mehr in vielen Nächten gut nutzbar.


    Zu "bessere Okulare" noch- jedes Okular hat entsprechend Typ/Modell ein Eigengesichtsfeld. Das beiliegende Plössl hat 50°, das ergibt mit dem 250/1250 ein tatsächich sichtbares Feld von 1° am Himmel, also 2x Durchmesser des Vollmonds. Es gibt aber Okulare, die ein größeres Eigengesichtsfeld (EGF) aufweisen, als Weitwinkel- oder Ultraweitwinkelokular bezeichnet. Eines mit z.B. 72° EGf würde dir am Himmel 1,44° Feld zeigen, eines mit 82° eGF sogar 1,65°.


    Beschrieben ist das ganz gut bei Benny Vergrößerungen und Gesichtsfelder - Ausdehnung von Objekten am Himmel


    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Oh das heißt dass das Teleskop in dem Fall weit unter der (möglichen Leistung) arbeitet, das klingt für mich als Anfänger ziemlich gravierend.


    Soweit ich weiß besitz du ein 12"er also auch ein Dobson , wie schätzt du die Situation ein für mich als Anfänger für ca 1nen Monat mit einer 50× zu beobachten ?


    Falls das den ersten Eindruck auf die Astronomie für mich stark einschränken sollte würde ich nämlich schauen das ich direkt ein Okular für eine größere Vergrößerung zu bestellen .


    Vielen dank für deine Antwort.


    Grüße


    Maximilian

  • Hallo Maximilian,


    gratuliere zum 10"er - damit wirst du sicher viel Freude haben. Im Forum gibt es schon viele Postings zu Okularen und natürlich gibt es auch im Internet dazu einiges nachzulesen.


    Websites, die ich als sehr nützlich empfand sind www.sterngucker.de/teleskop-zubehoer/okular/ und www.astro-okulare.de


    Die mitgelieferten Okulare sind i.d.R. von schlechter Qualität. Oft liest man, dass sie am besten gleich in der Lade verschwinden sollen. Mit dem 25mm Okular schaffst du gerade mal 51fache Vergrößerung, damit wirst du auf Dauer nicht viel Freude haben, v.a. da du mit deiner Öffnung ja bis an 500fache Vergrößerung gehen kannst (optimale Bedingungen vorausgesetzt). Für dein Teleskop solltest du dir jedenfalls ein Set von zumindest 3 höherwertigen Okularen besorgen.


    Die Frage ist: was willst du davor ausgeben? Und auch: bist du Brillenträger?


    Bei Okularen gilt meist, je höher der Preis, desto besser die Qualität und der Preis kann sprichwörtlich astronomische Höhen erreichen, z. B. bei TeleVue Okularen und Okularen mit einem großen Gesichtsfeld. Wenn du keine hunderte bzw. tausende Euro ausgeben willst, dann wähle die Preismitte. Ich z. B. habe gute Erfahrungen mit den Explore Scientific Okularen gemacht. Ich habe ein f=30mm, f=16mm und ein f=10mm mit 52 bzw. 68 Grad Gesichtsfeld. Zudem habe ich auch ein Baader Ortho mit f=6mm für Planetenbeobachtungen und für Doppelsterne und ein f=7 mm Omegon Super LE mit 68 Grad. Die Explore Scientific und das Omegon haben angenehme Augenabstände von zwischen 12-20mm, das Ortho hat hingegen nur 5mm.


    Ich habe mir selbst einen "Teleskop-Rechner" in Excel gebastelt. Den kannst du dir von meinem Google-Drive runterladen, wenn du magst. Teleskop-Rechner Der ist eigentlich selbsterklärend: in die gelben Felder gibst du einfach deine Teleskopdaten ein, dann werden verschiedene wichtige Kenngrößen automatisch berechnet, u.a. auch die minimale, maximale und optimale Vergrößerung und die entsprechenden Brennweiten der Okulare. In der "Okular-Tabelle"-kannst du dann die Werte für verschiedene Okulare (bereits erworbene und geplante) eintragen. Die Berechnungsformeln sind auch dabei.


    LG,


    Christian

  • Hallo Christian,


    Okay ich konnte nun 3 verschiedene Antworten auswerten und bin zum Entschluss gekommen das es definitiv sinnvoll ist auch als Anfänger mir andere Okulare zuzulegen.


    Ich werde sehr gerne deine Excel Tabelle ausprobieren 😃


    Kannst du mir evt einen Anbieter empfehlen, bei dem ich guten Gewissens kaufen kann?


    Danke für deine Antwort


    Viele Grüße


    Maximilian

  • Hallo Maximilian,

    ganz grundsätzlich sind Okulare Lupen, mit denen man das reell erzeugte Bild vom Objektiv,in deinem Falle dem Hauptspiegel, vergrößert betrachtet. Diese "Lupen" sind heutzutage aber kompliziert gefertigt, bestehen fast immer aus mehreren Einzelglaslinsen verschiedenster Art, die auch meist noch mit Antireflexschichten versehen sind. Damit vermindert man alle möglichen Abbildungsfehler, macht sie weitwinklich,Brillenträgertauglich und und und.

    Auf lange Sicht legen sich die meisten Astros dann deutlich teurere Okulare zu, um eben viel bessere Abbildungen und Einblickkomfort zu haben.

    Aber , daß wird dann auch teurer. Hat man aber erst mal gute Okulare, möchte man sie auch nicht mehr missen.

    Vielleicht hast du Sternfreunde in der Nähe, bei denen du mal ein besseres Okular testen kannst.

    Ist eigentlich das Einfachste zum Vergleichen.


    So, dann dir und allen auch noch frohe Ostern ;)

  • Ich habe gerade nochmal im Lieferumfang geschaut und dort steht auch etwas von einem Adapter geschrieben " 1 Okularadapter ø 31,7 auf 50,8mm " macht das einen Unterschied?

  • Hallo Maximilian,


    ich habe bislang bei Teleskop-Austria, bei Astroshop.de und Astrogarten gekauft und bin mit allen 3 sehr zufrieden, was Beratung, Verlässlichkeit und Preis-/Leistung anbelangt. Teleskop-Spezialisten in München soll aber auch ganz gut sein.


    Wenn du direkt zum Händler gehst, kriegst du meist noch günstigere Preise (zumindest 10%). Amazon ist meistens teurer als die Fachanbieter. Aber auch hier macht ein Vergleich sicher. Bei Amazon sind dafür die Lieferzeiten öfters kürzer, wenn man dringend was braucht und dafür höhere Kosten in Kauf nehmen will.


    LG Christian

  • Hallo,


    Ich habe mir ein 10"Newton Dobson bestellt, die Öffnung beträgt "254mm" und die Brennweite "1270mm".


    Es gibt zwei oder drei Grenzen für die Vergrößerung an einem Teleskop:

    • Die niedrigste Vergrößerung bei der von dem Okular kommende runde Lichtbündel, die Austrittspupille, noch vollständig durch die Pupille von deinem Auge passt.
    • Eine "Förderliche Vergrößerung" die so ungefähr bei einer Austrittspupille von 0,7mm angesiedelt wird.
    • Eine maximale Vergrößerung die den doppelten der Teleskopöffnung entspricht.

    Ausgehend von einem an die Dunkelheit angepassten Auge mit einer Pupillenöffnung von 6mm kommt ein Okular für die geringste Vergrößerung in Frage das eine Austrittspupille von 6mm liefert. Beim 10" Teleskop mit einer Öffnung von 254mm wäre das eine Vergrößerung von rund 42x. Gerechnet Durchmesser der Optik geteilt durch die Austrittspupille von Okular.

    Bei einer Brennweite von 1270mm deines Teleskops kommt dazu ein Okular in Frage mit einer Brennweite von 30mm.


    Okulare mit 30mm Brennweite sind fast schon eine Standartgröße. Diese Okulare gibt es in vielen Ausführungen und Preisklassen. Empfehlenswert sind bei dieser Brennweite Okulare in der 2" Ausführung um große Felder am Himmel zu erreichen.

    Ein typisches 82° Okular zeigt dir mit deinem Teleskop ein Feld von 1,9 oder knapp 2° am Himmel. Das ist der vierfache Durchmesser vom Mond. Gerechnet wird das Gesichtsfeld Vergrößerung geteilt durch das Eigengesichtsfeld vom Okular.


    Würde die Vergrößerung noch kleiner gewählt werden, steigt je nach der Helligkeit vom Beobachtungsplatz auch die Helligkeit vom Himmelshintergrund im Okular an und der Kontrast der Objekte zum Hintergrund wird geringer. Noch kann dann auch Licht verschenkt werden wenn die Austrittspupille größer ist als die Pupillenöffnung von Auge.


    Um die "Förderliche Vergrößerung" zu erreichen wird ein Okular benötigt das eine Austrittspupille von etwa 0,7mm erzeugt. Bei deinem Teleskop wäre das ein Okular mit einer Brennweite von 3,5mm das eine Vergrößerung von 363x erzeugt.

    Das wäre für mich die höchste Vergrößerung die sich noch sinnvoll einsetzen lässt. Für noch höhere Vergrößerungen werden auch die entsprechenden Bedingungen benötigt. In den allermeisten Nächten limitiert die Luftunruhe, das Seeing, die höchstmögliche und noch sinnvoll einsetzbare Vergrößerung. Selten bleiben die Sterne bei hohen Vergrößerungen feine Punkte sondern werden durch die Luftunruhe zu verwaschenen und unscharfen Sternen.


    Zwischen der geringsten und der Förderlichen Vergrößerung kann und sollte mit weiteren Okularen aufgefüllt werden. Ein Satz von vier Okularen reicht durchaus. Ich empfehle gerade bei den mittleren und hohen Vergrößerungen feiner Abzustufen.


    Ein Okularsatz könnte so aussehen:


    1. 30mm für die Übersicht. Das ergibt eine Vergrößerung von 42x bei einer Austrittspupille von 6mm.
    2. Circa 15mm für mittlere Vergrößerungen. Ergibt eine Vergrößerung von 85x bei einer Austrittspupille von rund 3 Millimeter.
    3. Circa 7,5mm für mittlere bis höhere Vergrößerungen. Das ergibt eine Vergrößerung 169x bei einer Austrittspupille von 1,5 Millimeter.
    4. 3,5mm für die höchste sinnvolle Vergrößerung von 363x bei einer Austrittspupille von 0,7mm.

    Okulare sind eine sehr individuelle Sache. Ich selbst nutze die 82° Serie von Explore Scientific.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo AS-Fan,


    Der Idee bezüglich des ausprobierens bei anderen werde ich nach gehen.


    Ja das mit dem Geld ist immer so eine Sache, ich weiß leider nicht genau nach was genau ich suchen muss bzw ob es Modell Spezifischen Unterschiede gibt. Ich habe mir gerade die Excel Tabelle von Christian angeschaut und werde sie jetzt gleich benutzen.. ich denke das ich dann mit dem Ergebnis im Internet anfange nach einem Shop zu suchen.


    Vielen dank für deine Antwort.


    Grüße


    Maximilian

  • Ich habe gerade nochmal im Lieferumfang geschaut und dort steht auch etwas von einem Adapter geschrieben " 1 Okularadapter ø 31,7 auf 50,8mm " macht das einen Unterschied?

    Hallo Maximilian, mit dem Adapter kannst du sowohl 1,25" wie auch 2" Okulare verwenden. Letztere haben i. A. ein größeres tatsächliches Gesichtsfeld, sind aber auch teurer als 1,25". Es gibt aber auch 1,25" Okulare mit 100 Grad und mehr. Die kosten dann aber auch ihren Preis.


    LG Christian

  • Ich habe gerade nochmal im Lieferumfang geschaut und dort steht auch etwas von einem Adapter geschrieben " 1 Okularadapter ø 31,7 auf 50,8mm " macht das einen Unterschied?

    Hallo,


    Vermutlich wird es umgekehrt sein, 50,8mm auf 31,7mm oder von 2" auf 1,25".

    Das sind Angaben für den Steckdurchmesser der Okulare. 2" Okulare liefern ein großes Feld am Himmel, 1,25" ist sozusagen der Standard vom Durchmesser der Steckhülse, das silbrige Rohr am Ende vom Okular.

    Der Adapter wird benötigt um 1,25" Okulare am 2" Okularauszug vom Teleskop verwenden zu können.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Maximilian, mit dem Adapter kannst du sowohl 1,25" wie auch 2" Okulare verwenden. Letztere haben i. A. ein größeres tatsächliches Gesichtsfeld, sind aber auch teurer als 1,25". Es gibt aber auch 1,25" Okulare mit 100 Grad und mehr. Die kosten dann aber auch ihren Preis.


    LG Christian

    Ich habe gerade deine Tabelle ausprobiert, leider blicke ich da nicht so ganz durch 😅


    Ich habe in die ersten 2 Zeilen meine Öffnung und meine Brennweite eingetragen , und dann kriege ich z.B. einen Maximalen Pupillen-Durchmesser von 5,4 angezeigt .


    Und bei z.B. Lichsammelvermögen steht 1066 , es liegt nicht an deiner Tabelle keineswegs aber ich als Anfänger habe gerade Schwierigkeiten aus den ganzen Begriffen schlau zu werden😅


    Ich denke das für mich zum jetzigen Zeitpunkt relevante ist die Info bzg der min,max,opt Vergrößerung.


    In meinem fall steht dort nun :


    Min - sinvolle V 47

    Max - sinvolle V 508

    Opt - sinvolle V 363


    Wenn ich jetzt keinen Denkfehler mache , sollte ich jetzt nach Okularen suchen welche im Rahmen dieser Angaben und natürlich meinen Wünschen liegen ?


    Tut mir leid für das viele gefrage 😅


    Gruß


    Maximilian

  • Hallo Gerd,


    Vielen dank für die super Erklärung.

  • Hallo Stefan,


    Ich habe jetzt dank der Tabelle von Christian meine Werte für min,opt,max . Nur habe ich gerade mal nachgeschaut ich bräuchte für z.B. die Optimale V ein 5mm Okular , ich finde jedoch nur 4mm und 6,3mm genauso verhält es sich bei den anderen Werten. Wie muss ich jetzt vorgehen (gibt es überhaupt Okulare die genau diesen Werten entsprechen?)


    Gruß


    Maximilian

  • Servus Maximilian,


    kein Problem die Fragerei, dazu ist das Forum ja da. :) Ich habe da auch schon viele Fragen gestellt.


    Das Lichtsammelvermögen von 1066 bedeutet, dass du mit deinem Teleskop 1066x mehr Licht sammeln kannst als mit deinen Augen. Der Pupillendurchmesser ändert sich mit dem Alter, wenn du ein jüngerer Jahrgang bist, dann kannst du ruhig 6mm annehmen, für über 50-jährige wie mich liegt er bei ca. 5mm. Ich habe meinen Pupillendurchmesser vom Augenarzt messen lassen.


    Aus der V kannst du die Okularbrennweite f berechnen. Die Formel für V = Brennweite des Teleskops F / Brennweite des Okulars f und somit f = F/V. Du hast das ja schon berechnet. Nimm ein Okular mit einer Brennweite, das dem berechneten Wert nahe liegt. Je kürzer die Brennweite um so ungünstiger ist oft das Einblickverhalten. Ich würde dir für den Start zu einem 6,3mm oder 7mm, einem Okular zwischen 10-12 mm, und einem Okular mit 25-30mm raten. Zum ersten Betrachten von Objekten nach dem Aufsuchen empfiehlt sich zunächst zur Orientierung eine schwache Vergrößerung, danach kannst du die V erhöhen.


    Die Erklärung von Gerd ist auch sehr aufschlussreich und hilft dir bestimmt weiter.


    LG Christian

  • Servus Maximilian,


    Die Tabelle von Christian kenne ich nicht, aber die dort für optimale Vergrößerung angegebenen 383x ist definitiv erst mal zu hoch. Das liegt eher im Bereich für für manchmal nutzbare hohe Vergrößerung. Sinnvoll oder optimal nutzbar sollte ein Bereich gewählt werden, den man auch in fast allen Nächten nutzen kann und das liegt so bei ~160 bis 200x und dazu wäre eine Brennweite von 7mm passend.


    Du musst auch nicht nach den exakten mm-Werten suchen, man nimmt die Okularbrennweite, die dem errechneten Wert am besen entspricht.

    Die mitgelieferten Okulare sind i.d.R. von schlechter Qualität. Oft liest man, dass sie am besten gleich in der Lade verschwinden sollen

    Das sollte man auch nicht einfach so sagen. Für die Schublade gelten da eher die Okulare, die den besonders billigen "Einsteigersets" beiliegen, da wird aber überall an Qualität gespart. :pouting_face: Bei den gängigen Dobson liegen überwiegend Okulare Typ Plössl bei und die haben durchaus keine schlechte Qualität, ihr "Nachteil" liegt in dem mit 50° nicht so großen Eigengesichtsfeld.


    Gruß

    Stefan

  • Hi Stefan,


    Habe mir soeben ein 7mm Okular bestellt es hat sogar 60°, und somit den ersten Schritt gewagt 😀.


    Da du mir ja erklärt hast das in den meisten Fällen 160-200 ausreichen bzw Optimal sind habe ich mir nun das 7mm erstmal gekauft und muss nun auf den nächsten Monat warten um mein Inventar zu erweitern.


    Vielen dank für deine tolle Unterstützung 😇


    Grüße


    Maximilian

  • Die Tabelle von Christian kenne ich nicht, aber die dort für optimale Vergrößerung angegebenen 383x ist definitiv erst mal zu hoch. Das liegt eher im Bereich für für manchmal nutzbare hohe


    Das sollte man auch nicht einfach so sagen. Für die Schublade gelten da eher die Okulare, die den besonders billigen "Einsteigersets" beiliegen, da wird aber überall an Qualität gespart. :pouting_face: Bei den gängigen Dobson liegen überwiegend Okulare Typ Plössl bei und die haben durchaus keine schlechte Qualität, ihr "Nachteil" liegt in dem mit 50° nicht so großen Eigengesichtsfeld.

    Hallo Stefan,


    die Tabelle basiert auf den gängigen Formeln, z. B. Optimale Okular f = F/Öffnung. Du hast natürlich recht, dass diese Werte nur unter optimalen Bedingungen gelten (habe ich oben auch geschrieben).


    Es ist bestimmt ratsam, die beigelegten Okulare mal zu testen und für den Anfang werden sie oft auch ausreichen. Was ich über die von Händlern beigelegten Okulare geschrieben habe, steht allerdings häufig so auf Ratgeber-Website zu lesen - sicherlich gibt es aber auch hier Ausnahmen. :)


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Moin Maximilian,


    hier ist jetzt schon wieder viel Information zusammengekommen.


    Zuerst: Don't panic! (offenbar schwierig. Ich persönlich halte 7mm als erste Ergänzung für unglücklich.)


    Beim Einkauf sollte das was vor dem wo kommen.


    Ich habe über die Jahre bei vier der hier bekannten Shops gekauft. (In Alphabetischer Folge: APM, Astroshop, ICS und Teleskop-Express) Die Abwicklung war immer i.O..

    Zur heutigen Beratungsqualität kann ich nichts sagen.

    Die meisten Teile, die ich über die Jahre erworben habe, hatte ich vor dem Kauf in den Händen bzw. vor dem Auge. Nimm dir Zeit. Prüfe deine Möglichkeiten, Optionen live zu testen!


    Die Okularabstufung sollte einigermaßen gleichmäßig sein. Also der Faktor von Okularbrennweite zu Okularbrennweite einigermaßen konstant.


    Es ist viel wichtiger, dass man mit dem Einblick klarkommt und dass das Okular am Teleskop "funktioniert, als eine "perfekt passende" Okularbrennweite. Ob ein Okular nun 10% mehr/weniger Brennweite hat, ist nicht wirklich entscheidend.


    Zum Einblick:

    Plössel, und co mit weniger als 15mm, Pupillenabstand sind imho unangenehm und mit Brille eigentlich unbenutzbar.

    Nun könnte man daraus schließen, dass alle Okulare mit 15mm Pupillenabstand gleich wären. Das ist nicht so. Ggf. stimmen die Angaben einfach nicht oder die (eigentlich nie angegebenen) Bezugsebenen sind verschieden.

    Auch reagieren die Okulare sehr unterschiedlich auf unpassende Augenposition. Manche reagieren sehr schnell mit "blackouts", andere sind eher gutmütig. Das steht in keiner Produktbeschreibung. Da hilft eigentlich nur ausprobieren.


    Zum funktionieren:

    Bei großen Öffnungsverhältnis, da zähle ich F/5 mal dazu, ist es schwieriger ein "sauberes" Bild zu bekommen. Z.B. die "einfachen" Übersichts-Erfles haben mir hinsichtlich der Abbildung nie gefallen.


    Ich hatte einige Jahre die LVW-Serie von Vixen im Gebrauch. Die hat mir auch bei F/4,8 gut gefallen. (Die Hyperion sind Clone oder zumindest sehr ähnlich gebaut). Später mit Komakorrektor (Paracorr) fand ich es nochmal besser und schaue seitdem immer mit Korrektor.


    Wenn man den genannten sinnvollen Bereich veranschlagt passt so etwas wie die Hyperion-Serie ganz gut. Siehe auch Beitrag #5 im ersten verlinkten Beitrag.


    Man "braucht" aber nicht so viel.

    Nach meiner Erfahrung kommen die Okulare für niedrigste und höchste Vergrößerung eher selten zum Einsatz. Feine Abstufungen sind "nett". Bei mir sind es effektiv 10 Brennweiten. Die Unterschiede von Okular zu Okular sind da aber schon sehr klein. Dramatische Vorteile bringt das jedenfalls nicht. Lieber wenige gute Okulare, als eine große Sammlung.


    Bei Deepsky ist bei mir eine Austrittspupille von 2 bis 3mm am meisten im Einsatz. Für Planten muss man aktuell nichts hektisch entscheiden. Da geht dieses Jahr eh fast nichts. 250x oder gar mehr "knapp über der Grasnarbe" bringt imho nichts. Am Mond ist diese Vergrößerung aber recht oft möglich.


    Bei den Okularen werfe ich noch einmal eine Barlow-Linse in den Ring. Also ein Element, das die Systembrennweite effektiv vergrößert.


    Ich würde wohl zu deinem 25mm ein (ca.) 13mm Okular und eine 2,7x Barlow (APM, komakorrigierend) ergänzen. Das wird schon teuer genug. (So ab 300€).

    Die Abstufung wäre damit gerundet 25 - 13 - 9 - 5. Meiner Ansicht nach voll praxistauglich und für die meisten Fälle ausreichend.


    Mit zumindest etwas Erfahrung kannst du dann aus eigener Anschauung sagen, ob und wenn ja, wo dir dann etwas "fehlt".


    vG

    Harold

  • Zitat

    Der Pupillendurchmesser ändert sich mit dem Alter,.....für über 50-jährige wie mich liegt er bei ca. 5mm....Ich habe meinen Pupillendurchmesser vom Augenarzt messen lassen.

    ....mit Verlaub Christian, das mag auf dich persönlich zutreffen, ist aber ein immer wieder verallgemeinerter Blödsinn.

    Das mit zunehmendem Alter die max. Pupillenöffnung eher abnimmt ist wahrscheinlich, kann man aber nicht pauschal verallgemeinern, denn es ist doch eher individuell zu sehen.


    ... mit meinen 54 Lenzen ist mein gemessener Pupillendurchmesser noch fast 7mm u. ich bin lt. meinem Augenarzt kein Einzelfall!

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