First Light mit TS -CF Apo 90 mm :D

  • Hallo zusammen,


    wann hat man schon mal diesen seltenen Moment ein völlig neues noch nicht am Himmel entjungfertes Teleskop seinen ersten Blick ins All gönnen. Insofern bin ich gerade total gespannt, was heute noch passiert. Im Dezember bestellt, gestern angekommen und heute wird der Himmel gnädig sein. Durchjustiert und zigfach getestet zeigt das Zertifikat einen Strehl von 0.985 an. Klingt schon mal boah 8|   :P


    Ich weiß natürlich auch dass man das nicht zu hoch bewerten sollte, trotzdem freu mich wie Bolle auf heute Abend.


    Die Spannung steigt. In etwa einer Stunde sieht es seinen allerersten Stern und ich muss es beruhigen. :)


    Die ersten Bilder exklusiv für den Astrotreff ;)







    Und eine visuelle Version gibt es natürlich auch. Damit lege ich gleich los:



    Uns so klein einsam sieht es von außen aus:




    VG und CS, Micha

  • Hallo Jan,


    schön dass du mich daran erinnerst. Ich wollte hier schon längst ein bisschen was schreiben, aber im Moment bin ich noch am testen und ausprobieren. Manches funktioniert, manches nicht so gut. Aber da geht es mehr um die Technik, nicht um den Apo.


    ich erzähl mal der Reihe nach.


    An dem Abend, als ich das First Light hatte, habe ich nur ganz kurz visuell durchgeschaut. Der Himmel war noch sehr hell, aber man sah gleich die tolle Sternabbildung. Da ich mir den Apo für Fotos gekauft, wollte ich damit natürlich auch schnell beginnen und habe direkt nach ein paar Blicken umgebaut. Korrektor drauf, Kamera dran. Der erste Schwenk ging auf den Quallennebel, der kurz davor war, hinter der Hauswand zu verschwinden. So konnte ich nur ein einziges Bild machen. Und dann fingen leider schon die Probleme an. irgendwie funktionierte das Guiding mit der GP noch nicht richtig. Ich hatte die GP kurz vorher für den Apo umgebaut und mit einem SynScan GoTo ausgerüstet. Auch das erste Mal benutzt. Das sind Probleme natürlich vorprogrammiert. Auf jeden Fall lief die Montierung dauernd weg und das MGen3 kam nicht hinterher. Dann habe ich wieder abgebaut und die Montierung gegen die EQ-6 R umgetauscht. Das funktionierte dann nur waren auf meinem Balkon wegen der eingeschränkten Sicht und auch zunehmend diesigerem Himmel keine vernünftigen Objekte mehr zum ausprobieren in Sicht, zumindest noch nicht um die Uhrzeit.


    Ich habe es dann auf den nächsten Abend verschoben. Ort: diesmal die Dachterrasse ohne eingeschränkte Sicht, aber leider wieder mit der GP gestartet. Vernünftig eingenordet, 3-Star- Alignment, wieder auf den Quallennebel zu. MGen an. Das ging ein paar Minuten gut und dann fingen die Probleme mit dem Guiding wieder an. Hätte ich doch gleich die EQ-6 rausgestellt.


    Also habe ich wieder alles umgebaut. Und das ist auch leider das Gegenteil von entspannt. So kam ich dann erst gegen 22:30 zum ersten Bild. Aber da sind mir schon bei den ersten Rohbildern die Augen rausgekugelt. Wahnsinn. Solche Bilder habe ich tatsächlich noch nie gesehen und hab dann bis vier Uhr durch rumgeschwenkt und von ein paar Objekten Testfotos gemacht.


    Hier ein Beispiel. Ein Rohbild vom Nordamerikanebel. 5 Minuten Einzelbelichtung bei ISO 1600 mit der 1000Da und Optolong L-Enhance Filter. Man muss dazu sagen, dass ich vorher noch niemals großflächige Nebel fotografiert habe, weil das mit meinem 8" f/5 Newton kaum sinnvoll ist.




    Die kurze Brennweite ermöglicht mir jetzt eine ganze andere Art von Fotografie. :)


    Ich hab dann noch den Elefantenrüsselnebel und die Qualle gemacht. Beide Bilder habe ich hier im Astrotreff ja schon in die Galerie geladen. ich kann immer noch nicht glauben, dass die von mir sind. :)


    Den Abend danach habe ich dann denn Newton auf die Dachterrasse gestellt und den Apo mit der GP auf den Balkon, um zwischendurch mal visuell durchzuschauen. Auch wollte ich wissen, ob die Montierung ohne Guiding gut durchläuft.


    M 44 im Krebs angesteuert und dann bei nur 16facher Vergrößerung durchgeschaut. Was für ein Bild. M44 voll im Gesichtsfeld und in einer Ästhetik und Schärfe, die ich kaum beschreiben kann. ich habe dann nicht mehr das Objekt gewechselt. Immer wenn ich nicht auf der Dachterrasse beim Newton war, habe ich mir auf dem Balkon M 44 angeschaut und gestaunt. Die GP lief dabei wunderbar, auch nach Stunden ohne Eingriff immer noch in der Mitte des Gesichtsfeldes. :)


    Das war die ersten Eindrücke.


    Aktuell steht der Apo auf der Dachterrasse und lichtet den Pferdekopfnebel ab. Auch den habe ich bisher nie mit meinem Equipment erreicht und er war eben schon auf dem ersten Rohbild wieder gut zu sehen. Auch der Flammennebel 8o


    Ich bin einfach begeistert. Das ist definitiv der Beginn einer großen Liebe. :love:


    VG, Micha

  • mikel_at_night

    Hat den Titel des Themas von „First Light mit Apo :D“ zu „First Light mit TS -CF Apo 90 mm :D“ geändert.
  • jetzt gibt es hier noch ergänzend meinen ersten Pferdekopf von gestern Abend. Leider hat es nur für 35 Minuten Belichtung mit dem Optolong L-enhance gereicht (7x 300 Sekunden). Der Orion steht hier tief im Westen und d. h. bei mir direkt über der Lichtglocke von Karlsruhe. Und trotzdem kommt noch was raus. ich sage mal: Deep Sky auf dem Land kann jeder :P . Scherz...


    Natürlich will ich dann nächstes Jahr schauen ob ich hier noch andere Farben reinbekomme und das Rauschen durch mehr Belichtungszeit raus.


    Keine Darks, keine Flats, kein Bias. Aber mit MGen3 gedithert, wenn ich alles richtig bedient habe.




    VG, Micha

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