Teleskop Beratung

  • Hallo Zusammen,


    seit einiger Zeit interessiere ich mich für das Thema Astronomie und seit kurzem spiele ich mit dem Gedanken mir ein Teleskop zu zulegen.

    Nach Tag und Nacht langer Recherche und Co, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mich nicht entscheiden kann. Jetzt hoffe ich, das ihr mir vielleicht den entscheidenden Schubs geben könnt.

    Aber erst mal ein paar Infos und Gedanken die ich mir bereits gemacht habe:


    1. Was will ich beobachten? -> Für den Einstieg erst mal Planten, allerdings möchte ich mit dem selben Teleskop direkt weiter in Richtung Deep Sky.


    2. Wo will ich beobachten? -> Beobachten möchte ich vom Balkon und aus dem Garten, aber auch von Feldern in der Umgebung.


    3. Was sagt die Light Pollution? -> Leider zeigt die Light Pollution Map bei mir ein zartes "Kirsch-Grün", in naher Umgebung gibt es aber mehr als genug gelbe und auch grüne Bereiche.


    4. Rein visuell oder auch Fotografie? -> Für den Beginn erst mal visuell, Fotografie habe ich aber auf jeden Fall auch auf dem Schirm.


    5. Was ist mein Budget? -> ca. 500€


    Mit den Gedanken habe ich mir dann einen kleinen Plan für den Einstieg gemacht. Ich denke das ein Dobson für den Beginn das Richtige für mich ist. Jetzt die schwierigste Frage von allen… 6“ oder 8“? Vermutlich ist 8“ für Deep Sky besser geeignet, passt allerdings nicht ganz in mein Budget, wenn ich noch Zubehör wie Okulare, Justier Laser usw. kaufen möchte/muss. Weiterführend gedacht, sprengt eine EQ6 Montierung mit Nachführung für die Astrofotografie auch mein Budget. Also bleibt letztlich nur das 6“, auch im Hinblick auf Mobilität und „Preis-Leistung“, und jetzt kommt ihr ins Spiel.


    Folgendes Teleskop habe ich mir raus gesucht:


    https://www.teleskop-spezialis…p-mit-Zubehoer::3462.html


    Das Teleskop wird bereits mit 2 Okularen und einem Mondfilter geliefert, dazu würde ich vermutlich noch 1-2 weitere Okulare und den Justier Laser kaufen. Aber sind meine Pläne damit auch realisierbar? Macht Deep Sky mit dieser Öffnung schon Spaß? Kann ich das Gerät später auch für die Astrofotografie nutzen?(Mit EQ5 Montierung)


    . oder sollte ich doch lieber ein paar Euro mehr in die Hand nehmen?


    Ich möchte bei dem Kauf keine Fehler machen und hoffe letztlich, dass ihr mir bei meiner Entscheidung helfen könnt!


    Ich entschuldige mich für die Wall of Text und freue mich über jeden Tipp, Kommentar etc.


    Vielen Dank im Voraus und ganz liebe Grüße,


    Moritz

  • Hallo Moritz,


    ein Dobson ist für deine Ansprüche grundsätzlich eine gute Entscheidung und die 6" Öffnung sind auch ausreichend. Allerdings würde ich eine Variante mit längerer Brennweite bevorzugen, so dass der Dobson auf dem Boden stehen kann.


    Z.B. dieser: https://www.teleskop-spezialis…obson-Teleskop::4865.html


    Diese haben weiterhin den Vorteil der längeren Brennweite, so dass die Justage etwas leichter ist und auch günstigere Okulare gut abbilden.


    Gruß


    Carsten

  • Hey Moritz,

    es ist vertrackt: Planeten sind sehr klein, Also Brennweite! Andererseits aus der Stadt heraus sind Planeten eigentlich gute Beobachtungsobjekte, da Light Pollution da nicht so zuschlägt.

    Ich weiss ja nicht was Deine Vorbildung diesbezüglich ist, aber falls noch nicht so sicher in Astro:

    1) Software Stellarium auf dem Computer

    2) Feldstecher um den Himmel in "Stufe 1" abzuarbeiten (und zu lernen).

    Was interessiert Dich dann wirklich für längere Zeit?

    Wenn das irgendwann doch aufs Fotografieren herausläuft, braucht das einen guten Plan.

    Clear Skies

    Dietrich

  • Hallo Moritz,


    ich geb auch noch meinen Senf dazu.

    Fotografisch mit 500€ wird es nichts mit einem Teleskop.

    Da wäre eine Fotomontierung mit DSLR und Objektiv ein guter Anfang.

    Visuell und fotografie solle man vom Setup getrennt halten, da beides andere ansprüche an das Teleskop usw. hat.


    Jetzt ist die Frage, kommt Fotografie auf jeden Fall, aber du traust dich nicht direkt damit ein zu steigen?

    Oder möchtest du visuell Beobachten und Fotos später parallel machen?


    Der Tip von Dietrich

    Zitat

    1) Software Stellarium auf dem Computer

    2) Feldstecher um den Himmel in "Stufe 1" abzuarbeiten (und zu lernen).

    Ist wirklich ein sehr guter Tip.

    Irgendein Fernglas habe ich beim fotografieren immer dabei und wenn ich Zeit habe nutze ich es sehr gerne.

    Gerade wenn du für Deepsky fahren musst wird man wenig einfach mal eben machen und ein Fernglas ist schnell zur Hand.

    Viele unterschätzen ein Fernglas sehr und hoffen sehr viel mehr mit einem Teleskop zu sehen als mit einem Fernglas.

    Bei z.B. Astroferngläsern mit 80mm Öffnung wird es schwer einen Unterschied zu dem 150/750er festzustellen, abgesehen von Wechselokularen.


    500€ sind viel Geld, aber im Astrobereich gerade ein akzepabeler Einstieg, leider. :unamused_face:

    Meist wird Visuell zum Einstieg ein 8" Dobson empfohlen.

    Die Gründe sind, dass man hier sehr viel mit machen kann, es Preisleistungtechnisch kaum zu schlagen ist,

    ein guter Wiederverkaufswert vorhanden bleibt und es einfach ist in der Bedienung.

    Zusätzlich ist das 8" mit meist 1200mm Brennweite gut um auf dem Boden zu stehen und einen akzeptabelen Einblick zu gewären.

    Kleinere Dobsons müssen meist auf einen sehr stabielen Tisch für einen guten Einblick oder Jogamatte auf das Feld legen. :winking_face:


    Fotografisch sind Blendenwerte (Brennweite/Öffnung=Blendenwert) von f5 und kleiner von Vorteil (wenn man die nachteile wie Koma ausgleicht),

    Visuell wird eher darüber gearbeite, weil sonst die Okulare den ausgleich machen müssen und daher sehr teuer werden.


    Wir wissen alle, die Qual der Wahl beim ersten Teleskop ist sehr schlimm, wird aber auch nicht besser beim zweiten (man kauft nur schneller, da man komplett ungeeignetes aussortieren kann).

    Ideal ist es also nicht zu lange an Kleinigkeiten zu hängen (Reflextionsprozente der Spiegel, Gimmick hier und da...) sondern die groben Werte:

    Dobson (oder doch Fotomontierung), Brennweite, Öffnung und Preis im Auge zu haben.

    Bei dem anderen ist viel auch persönliche Eigenheit und das entwickelt sich erst.


    Dann viel Spaß mit den Sternen, Sven

  • Hallo erstmal,


    Ich denke das ein Dobson für den Beginn das Richtige für mich ist. Jetzt die schwierigste Frage von allen… 6“ oder 8“? Vermutlich ist 8“ für Deep Sky besser geeignet, passt allerdings nicht ganz in mein Budget, wenn ich noch Zubehör wie Okulare, Justier Laser usw. kaufen möchte/muss.

    was hälst Du davon, wenn Du einfach so lange sparst, bist Du Dir alles leisten kannst?

    Dann könntest Du Dir den 200/1200er samt Zubehör kaufen. Ich habe mir meine Ausrüstung auch nicht an einem Tag gekauft.


    Gruß

    Ronald

  • Ich habe mir meine Ausrüstung auch nicht an einem Tag gekauft.

    :grinning_face_with_sweat: :rolling_on_the_floor_laughing: :face_with_tears_of_joy: Ja, ich glaube die meisten wollten ein Komplettset. Meins ist nach 3 Jahren immer noch nicht komplett ... und je mehr ich mache denke ich es wird nie "Komplett" sein.

    Ideal ist so ein gebrauchter Billigeinstig, 114/900 auf EQ1 für unter 50€.

    Wenig Geld verbraten, man kann aufstocken und mit der Zeit weiß man wo man sein Geld am besten ausgibt.

    Aber jeder Jeck ist anders und man muss seinen eigenen Weg finden.

  • Hallo zusammen,


    grundsätzlich kann man sich ja für den Start jedes Teleskop anschaffen, wenn man a weng darauf achtet das die Qualität stimmt und Teleskop und Montierung zusammen passen.

    Was dann über die Jahre passiert und wo man landet, kann am Anfang noch nicht so richtig klar sein.

    Es ist leider so, dass man sich (leider) durch testen und durch probieren muss.

    Wir wissen alle, die Qual der Wahl beim ersten Teleskop ist sehr schlimm, wird aber auch nicht besser beim zweiten (man kauft nur schneller, da man komplett ungeeignetes aussortieren kann).

    Ideal ist es also nicht zu lange an Kleinigkeiten zu hängen (Reflextionsprozente der Spiegel, Gimmick hier und da...) sondern die groben Werte:

    Dobson (oder doch Fotomontierung), Brennweite, Öffnung und Preis im Auge zu haben.

    Bei dem anderen ist viel auch persönliche Eigenheit und das entwickelt sich erst.

    Da ist schon was wahres dran.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo Moritz,


    wie immer die grundsätzliche Entscheidung: Ist der Weg das Ziel?

    Wenn ja, dann Dobson mit allen Vor- und Nachteilen.

    Willst Du jedoch auch die Vielfalt der Objekte "sehen" und nicht nur "suchen", dann denke (bei und wegen der Summe Deiner Anforderungen) jetzt schon über GOTO nach. Ob Du dann kurz danach mit EAA (als Vorstufe von Astrofotografie) beginnst ist abhängig von entfachter Neugier auf mehr Details und von Deinem Geldbeutel.

    Schaue Dir auf jeden Fall auch die StarDiscovery (oder vergleichbare - allerdings meist teurere - Systeme) an:

    https://www.opticalvision.de/p…-wifi-az-goto-montierung/

    Gruß,

    Peter

  • Hallo,

    Wir wissen alle, die Qual der Wahl beim ersten Teleskop ist sehr schlimm, wird aber auch nicht besser beim zweiten (man kauft nur schneller, da man komplett ungeeignetes aussortieren kann).

    das kann ich so nicht bestätigen. Für mein erstes Teleskop habe ich nur Forenbeiträge durchgelesen und wusste nach einigen Wochen, was ich mir kaufen möchte. Die Wahl habe ich bis heute nicht bereut.

    Warum ich häufig die richtige Kauf-Entscheidung treffe, weiss ich allerdings nicht.


    Gruß

    Ronald

  • Servus Moritz,


    ein Dobson ist die günstigste und trotzdem stabile Basis für gute Beobachtungen. Der von dir gelinkte Bresser Messier 6" zeigt schon einiges, aber benötigt eine stabile Unterlage, z.B. einen Tisch oder ein Selbstbaustativ mit passend großer Platte, um den kleinen Dobson darauf abzustellen. Der Vorteil daran, er steht dann hoch genug, damit kein Balkongeländer stört. Der 8" Dobson steht am Boden, da stört dann unter Umständen das Geländer im Schwenkbereich, dafür würde die größere Öffnung natürlich mehr zeigen.


    Zu deinem Punkt 1- Planeten sind zwar relativ helle Objekte, stehen aber oft ungünstig (derzeit tiefer am Horizont) oder nur tagsüber oder in den frühen Morgenstunden am Himmel. Deepsky wirst du daher doch stärker in Betracht ziehen.

    es ist vertrackt: Planeten sind sehr klein, Also Brennweite!

    Die Anmerkung passt so nicht. Brennweite ist egal, für Planeten nutzt man höhere Vergrößerungen und die bekommt man über die dazu passenden Okulare. Wichtiger ist die Öffnung der Optik, die legt die max. sinnvoll nutzbare Vergrößerung und auch die dabei entstehende Austrittspupille fest.


    Bezüglich auch Richtung Fotografie denkend. Für den 6"er sollte noch eine HEQ-5 passend sein. Andererseits ist für Astrofotografie nicht unbedingt so eine große Öffnung nötig, mit einem z.B. 80mm ED-APO kann man sehr gut in das Thema einsteigen und das geht durchaus noch mit einer EQ 5.


    Gruß

    Stefan

  • Servus Moritz,


    so wie ich deinen Post verstehe, bist du ja Recht neu im Hobby und hast nur begrenztes Budget. Ich persönlich bin nur visuell unterwegs, bin aber überzeugt, dass du mit den 500€ besser erstmal ins visuelle "Geschäft" einsteigen solltest, da photographieren sehr schnell, sehr teuer wird - es weise mich jemand zu recht, sollte das nicht so sein.

    Ich würde mir für das Geld ein gebrauchtes Gerät und zwar, wie du schon liebäugelst, einen Dobson und 3 vernünftige Okulare kaufen. Im Astrotreff gibt's ein "Angebote" Forum, auf dem auch gebrauchte Geräte zu finden sind. Auch auf Eb..-Kleinanzeigen gibt es immer viele Angebote. Zudem verlierst du nicht sehr viel Geld, wenn dir das Hobby doch keinen Spaß macht, da du beim Wiederverkauf annähernd wieder das bekommen solltest was du bezahlt hast, wenn du gebraucht und nicht überteuert kaufst. Wenn dann noch etwas Budget übrig ist, aufgrund der Lichtverschmutzung auf deinem Balkon und Garten, einen guten Nebelfiltern kaufen (einen Markenfilter!).


    PS.: Habe gerade auf E-Kleinanz. Einen 8" Skywatcher DOB für 300€ gesehen, sogar mit Goto. Neupreis in München (einer der größten Händler) 1240€.


    Du hast die Qual der Wahl ;)


    Nachtrag:

    Das Geld für den Justierlaser würde ich mir sparen und ein Concenter-Okular oder Ähnliches kaufen. Wenn der Laser selbst nicht sauber kalibriert ist, bekommst du auch dein Teleskop nicht kollimiert.


    Gruß Markus

  • Hallo Moritz,


    Newton und andere Teleskope wurden bereits erfolgreich kollimiert, bevor es Laser gab. Spar Dir das Geld für den Laser, lieber 2-3 Okulare. Die Frage der Brennweite hängt auch davon ab womit Du das Teleskop transportieren willst.


    Ich würde aber als Einstiegstelekop einen Refraktor vorziehen, zB. einen Achromaten 100/1000mm auf einer azimuthalen Montierung. Der muß nicht kollimiert werden.


    Gruß, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Zusammen


    und vielen Dank für die zahlreichen Antworten.


    Den Tipp mit der Stellarium Software werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen und mich damit beschäftigen.


    Ich denke, dass ich erstmal mit reiner visuellen Beobachtung beginnen werde, mit der Fotografie kann ich dann starten, wenn ich mich ein bisschen besser auskenne.


    Die Tipps zu dem verlinkten Teleskop werde ich mir zu Herzen nehmen, vielleicht ist ein 8" Dobson doch die bessere Wahl. Das Budget kann ich sicherlich noch ein wenig aufstocken ;D.


    Was haltet ihr von dieser Push+ Version? Damit würde ich einen guten Einblick in die Deep Sky Welt bekommen und ein bisschen Unterstützung beim Suchen und Finden :P.


    https://www.astroshop.de/teles…p-push-n-203-1000/p,51434


    Das Concenter Okular werde ich mir mal genauer anschauen, auf die schnelle habe ich noch nicht verstanden wie das ganze funktioniert, aber das bekomm ich bestimmt auch noch hin.

    Wenn jemand auch noch Empfehlungen für wertige Okulare im Anfängerbereich hat, würde ich darüber auch sehr freuen!


    Nochmals vielen Dank für die zahlreichen Tipps und Tricks!


    Liebe Grüße


    Moritz

  • Moin Moritz,

    ganz kurz.

    Ich kenne die Push+ nicht in funktion, ABER:

    Wer sivuell beobachtet möchte eine Dunkeladaption des Auges haben um besser im Okular etwas zu erkennen.

    Diese Adaption dauert 30 Minuten. Jeder Blick auf das Smartphone mat diese Adaption "kaputt".

    Also wenn du dein Objekt hast und wieder 30 Minuten wartest ist das Objekt vielleicht schon aus dem Sichtfeld und du guckst wieder auf das Display...

    Merkst du selber was das Problem ist?

    Ich mache Fotos, mir ist die Adaption egal von meinen Augen, daher kann ich auch TV gucken wärend der Aufnahmen und sehe alles was ich möchte.

    Dann viel Spaß beim grübeln, Sven ;)

  • Hallo Moritz,


    ich sah gerade das Datum - 1. April. Der Rat mit dem Refraktor war kein Aprilscherz sondern ernst gemeint. ^^


    Gruß, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Sven, Hallo Gerd,


    so wie ich das verstanden habe lässt sich die App so einstellen, dass die dunkel Adaption des Auges erhalten bleibt.


    Mit dem Thema Refraktoren habe ich mich bis jetzt noch nicht so großartig auseinander gesetzt, da oft zu einem Dobson geraten wird. Damit werde ich mich dann nochmal genauer beschäftigen.


    Liebe Grüße

    Moritz

  • Hallo Moritz,

    unmöglich, sorry. :face_with_rolling_eyes:

    Wenn es möglich wäre könntest du nichts mehr erkennen auf deinem Display.

    Du musst ja dann den Kontrast des Himmels auf dem Display haben. Selbst eine Kerzenflamme in 2 m ist zu hell...

    Dir ist klar, dass jemand der verkaufen will Werbung macht und da reinschreiben kann was er will?

    Dazu liegt es ja nicht an der APP sonder am Gerät, was möglich ist.

    Wofür möchtest du das?

    Visuell ist der Himmel jetzt nicht so mega spannend (meine Meinung), da ist die Suche das Ziel.

    So hättest du grauer Fleck in Form A, dann grauer Fleck in Form B ....

    Ohne Suchen ist visuell ... geschmackssache. ;)


    Bei Refraktoren ist das Problem, die einfachen haben Farbringe an helleren Objekten (bauartbedingt) und die ohne Farbfehler sind sau teuer (im Vergleich zu Newton).

    Newton ist halt das günstigste Preisleistungsverhältniss.

  • Man kann das Handy schon ganz gut dimmen. Jedenfalls auf einen Wert, der der roten Astrolampe in nichts nachsteht, mit der man die Aufsuchkarten im Atlas konsultiert.
    Ich sehe da keinen großen Unterschied was Dunkeladaption angeht.

    Nur auf der Elmberger Alm etc. reicht das Sternenlicht auch für die Karten.


    Gruß,

    Peter

  • so wie ich das verstanden habe lässt sich die App so einstellen, dass die dunkel Adaption des Auges erhalten bleibt.


    Hallo,


    Ich kann nur von meinem Erfahrungen ausgehen, die sicher nicht bei allen zutreffen.

    Meiner Meinung ist es ungünstig in der Visuellen Beobachtung eine APP zum Aufsuchen zu benutzen. Mir persönlich ist:

    1. Der Bildschirm von einem Smartphone zu klein.
    2. Der Bildschirm von einem Smartphone zu hell, selbst wenn er im Rotmodus und dunkel betrieben wird.

    Es gibt viele gute gedruckte Aufsuchkarten, die zum einem groß genug sind um sich darinnen in der Nacht schnell zurechtfinden zu können und auch detailliert sind.


    Ich kenne das Problem von vermeintlich dunkler Displays in der Nacht. Diese verhindern eine Anpassung der Augen an die Dunkelheit sowohl im ländlichen Raum wie auch in alpinen Gebieten. In Stadtnähe oder in der Stadt ist das anders denn die komplette Anpassung an die Dunkelheit wird in der Stadt kaum erreicht.


    Hallo Moritz,

    Visuell ist der Himmel jetzt nicht so mega spannend (meine Meinung), da ist die Suche das Ziel.


    Das würde ich nicht so sagen.

    Jetzt kommen die Frühlingsternbilder mit den Galaxien im Löwen, in der Jungfrau und der Coma. Es gibt Kugelsternhaufen im Herkules zu sehen usw. Es ist einiges geboten am Frühlinghimmel, man muss es nur am Himmel finden.

    Das Concenter Okular werde ich mir mal genauer anschauen, auf die schnelle habe ich noch nicht verstanden wie das ganze funktioniert, aber das bekomm ich bestimmt auch noch hin.

    Ich selbst benutze zum Justieren ein "Cheshire Justierokular". Damit komme ich am f4 Newton besser zurecht als mit den "ConeCenter".

    Wenn jemand auch noch Empfehlungen für wertige Okulare im Anfängerbereich hat, würde ich darüber auch sehr freuen!

    Ich benutze die 82° Serie von "Explore Scientific". Mit diesen Okularen komme ich sehr gut zurecht.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo Moritz,


    Für die richtige Teleskopwahl sind einige Faktoren entscheidend, die hier noch nicht so richtig angesprochen wurden.


    Grundsätzlich sind die Beobachtungsbedingungen sehr wichtig und oft der limitierende Faktor. Bei unruhiger Luft oder aufgehelltem Himmel wegen Mondlicht oder in der Nähe größerer Ortschaften wird der Spaß und Erfolg oft von diesen Faktoren begrenzt.

    Auch wenn die Objekte nicht sehr hoch über dem Horizont stehen und das Licht daher bis zum Auge des Beobachers mehr Luft durchqueren muss, wird die Bildqualität oft nicht durch das Teleskop begrenzt. Bis ca. 100mm Öffnung ist die Bildschärfe meist durch die Optik begrenzt, über 200mm meist durch das Seeing (Luftunruhe).


    Das einfachste und dankbarste Himmelsobjekt ist für Einsteiger der Mond. Den kann man mit absolut jedem Teleskop beobachten, das überhaupt einigermaßen brauchbar ist. Auch 50mm Öffnung genügen schon. Die Vergrößerungen bewegen sich zwischen 10x und 400x (letzteres ist nur mit größerer Öffnung und bei perfekt ruhiger Luft sinnvoll). Fotografieren geht relativ leicht sogar schon mit dem Handy durchs Okular.


    Für Planeten solltest Du visuell mindestens 150-200x sinnvoll vergrößern können. Dazu ist eine Teleskopöffnung von mindestens 80-100mm zu empfehlen. Refraktoren liefern ein schöneres und kontrastreicheres Bild als Spiegelteleskope, werden aber jenseits 100mm Öffnung schnell sehr unhandlich und sehr teuer. Refraktoren mit 200mm Öffnung findest Du heute praktisch nur in stationären Sternwarten mit Publikumsverkehr. Die Profis in der Forschung benutzen bei größerer Öffnung praktisch ausschließlich Spiegeloptiken.


    In unseren Breitengraden kommen Jupiter und besonders Saturn manchmal viele Jahre lang nicht sehr hoch über den Horizont und wenn doch, ist bei uns Winter. Das ist eine direkte Folge der schräg stehenden Erdachse. Du kannst das leicht mit Planetariumsprogrammen wie Stellarium nachvollziehen.

    Für Planetenbeobachtung und Fotografie gelten prinzipiell dieselben Anforderungen ans Teleskop. Statt Fotokameras werden aber spezielle Videokameras mit kleinem Bildsensor verwendet, die unkomprimierte Videodaten mit 60 bis über 100 Bildern/Sekunde liefern können. Aus den Videoclips mit teils mehreren 1000 Einzelbildern werden dann am Computer einzelne Standbilder oder Bildsequenzsn gestackt, die bei sorgfältiger Arbeit erstaunliche Details zheigen können.


    Deepsky erfordert bei flächigen/nebligen Objekten vor allen anderen Voraussetzungen einen dunklen Himmel, egal ob fürs Beobachten oder Fotografieren. Bei Nebeln kann man oft Schmalbandfilter einsetzen, bei Galaxien geht das so gut wie nicht. Nur auflösbare Sternhaufen (punktförmige Quellen) lassen sich annähernd gleich gut auch aus der Stadt heraus aufs Korn nehmen.

    Die verwendeten Teleskopöffnungen werden hier meist nicht von der Schärfe/Auflösung der Bilder vorgegeben, sondern von der Lichtmenge, die benötigt wird, um überhaupt etwas zu erkennen oder aufs Bild zu bekommen.

    Fotografisch genügen hier mit einer guten Kamera sehr viel kleinere Teleskope als fürs visuelle Beobachten. Die Einzelbelichtungen liegen im Bereich Sekunden bis Minuten. Die Gesamtbelichtungszeit liegt oft bei mehreren oder vielen Stunden.

    Es macht hier so gut wie keinen Sinn, ein Teleskop für beides anschaffen zu wollen.


    Deepsky fotografieren geht schon sehr schön mit einer Systemkamera und 300mm Brennweite bei 24x36 mm Chipgröße. Das ganze montiert auf einem soliden Fotostativ mit einer parallaktischen Nachführung dazwischen.

    Visuell genügt als Einstieg schon ein Fernglas, dessen Öffnung dem 5-7fachen der Vergrößerung in mm beträgt.

    Bei gutem Himmel kann man mit einem 10x50 Fernglas schon mindestens 2/3 der Messier-Objekte sehen, oft allerdings nur als schwachen grauen Fleck am Himmel.

    Ich witzele immer, das beste visuelle Deepsky-Einsteiger-Teleskop hat 400mm Öffnung. Das ist für viele Hobbyastronomen natürlich viel zu teuer und unhandlich. Andererseits braucht es nicht sehr viel Erfahrung, um damit schon Details in den meisten Messier-Objekten zu sehen.

    Ein Dobson mit 200mm Öffnung und 1200mm Brennweite ist in vielerlei Hinsicht ein vernünftiger Kompromiss. Den sinnvollen Einsteigerbereich sehe ich etwas weiter bei 130-250mm Öffnung und 650-1200mm Brennweite. Solche Teleskope eigenen sich auch gleich gut für Mond- und Planetenbeobachtung.


    Nördlich des ~50. Breitengrades gibt es für Deepsky-Beobachtung eine Sommerpause, weil es nahe Mittsommer nachts nicht mehr komplett dunkel wird (die Sonne muss dazu > 18° unter dem Horizont sein).


    Für visuelles Beobachten ist Dunkeladaption sehr wichtig.

    Normale Handys sind zu hell. OLED-Displays kann man stark genug dimmen. Ich benutze ein Samsung Tablet, das kostet aber allein schon so viel wie dein gesamtes Budget.

    "Push To" halte ich prinzipiell für sinnvoll für Einsteiger, weil es beim Beobachten nicht stört und sich am Dobson "minimal-invasiv" anbringen lässt. Das sind aber noch mal um die 250 Euro extra, die man nicht durch Sparen bei der Optik ausgleichen sollte.


    Bei den Okularen gibt es eine sehr große Preisspanne. Einfache Plössl-Okulare oder noch simplere 3-Linser empfehle ich nur noch in ganz speziellen Fällen. Televue Ethos oder Delos finde ich viel zu teuer. Aber auch hier muss man Kompromisse eingehen. Gutes Glas ist nicht billig.

    Übersichtsokulare mit 2" Steckhülse benötigen am meisten Glas und kosten in hochwertiger Weitwinkel-Ausführung schnell mehr als ein einfacher 8" f/6 Dobson. Für den genügt erst mal ein 30-35mm 5-Linser vom Typ Erfle (um 150 Euro neu), am besten gebraucht zu kaufen. Eine mittlere Brennweite um 13-15mm ist das "Arbeitspferd" und hier würde ich neu ebenfalls um die 150 Euro ausgeben, z.B. für ein 14mm 82° Explore Scientific. Bei den kürzeren Brennweiten im Bereich 5-10mm gibt es auch etwas günstigere Alternativen, wenn das Bildfeld etwas kleiner sein darf. Die 5-Linser Planetary Typen mit einer Linsengruppe vor der Bildebene und 12-15mm Augenabstand sind hier ein günstiger und brauchbarer Kompromiss für den Einstieg. Wenn Du mit nur 3 Okularen und 8" f/6 Dobson anfangen möchtest, wären hier 6mm Brennweite richtig, bei 4 Okularen 4,5-5mm und 9mm.


    Ich hoffe, diese Gedanken helfen dir (und anderen Einsteigern, die das lesen) etwas weiter.


    Gruß,

    Martin

  • Hallo und erneut vielen Dank für die Hilfe.


    Einiges hat mir schon weitergeholfen, mit den Okularen muss ich mich auch nochmal genauer auseinandersetzen. Das Push+ war als nettes Gimmick gedacht, darauf kann ich aber auch gut verzichten. Immerhin will ich den Sternenhimmel auch mal selber entdecken :) Evtl. kommt hier nochmal eine dumme Frage...also gut festhalten :D!


    Wäre es THEORETISCH möglich mit folgendem Teleskop später irgendwann mal Astrofotografie zu betreiben? Mit DSLR und entsprechendem Motorkit oder parallaktischer GoTo Montierung!


    https://www.astroshop.de/teles…op-n-150-750-eq-4/p,22465


    Oder wäre dies sogar mit jedem anderen Newton Reflektor auf entsprechender Montierung möglich?


    Hoffentlich ist die Frage nicht zu blöd und wenn doch nehmt es mit Humor ;)


    Liebe Grüße


    Moritz

  • Hallo Moritz,


    theoretisch ja. Theoretisch ist es aber auch möglich mit einem Kinderfahrrad eine Getränkekiste vom Supermarkt nach Hause zu bringen. Aber ob das so optimal ist?


    Das ist ein ganz einfacher Newton auf einer sehr wackeligen Montierung. Der Newton hat nur einen 1,25“-Okularauszug, für Astrofotografie ist ein 2“-OAZ mit Untersetzung praktisch notwendig. Da steht nichts von einem Parabolspiegel. Wenn das beim Ashop nicht explizit steht, würde ich immer von einem Kugelspiegel ausgehen. Damit wäre der Newton für höhere Vergrößerungen und Astrofotografie untauglich.


    Ein fotografisch ausgelegter 6“ f/5 Newton ohne diesen montierungsförmigen Unterbau ist günstiger als dieses Komplettset (Skywatcher 150PDS). Dieses Teleskop ist eine Sackgasse!


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Moin Moritz,


    Ja und nein.


    Ja, ich nutze "ein Kinderfahrrad für die Getränk kisten" (find ich ein gutes Beispiel).

    Ich habe ein 114/900er Newton auf EQ1 für 40 € erstanden am Anfang und habe mir den Fokus weiter rausgelegt und den Fangspiegel vergrößert.

    Dazu habe ich einen Metall-OAZ verbaut für die Stabilität. Das kostete mich aber so viel wie ein neues Teleskop. :grinning_face_with_sweat:

    Die Montierung habe ich gegen eine CEM25p getauscht.

    Mit APS-C kann man auch mit 1,25" fotografieren (Flats vorrausgesetzt).

    Bilder kannst du hier 2 sehen, aber es war nicht richtig justiert, da der Fangspiegel sich gelöst hatte auf dem Transport und ich das Cheshire vergessen hatte.


    Das "Nein" denn Fotonewtons sind meist anders ausgelegt als visuelle Teleskope.

    Außerdem die Montierung müsstest du auch noch ändern, EAA geht vielleicht auch ohne andere Montierung, weiß ich aber nicht genau.


    Es ist also immer die Frage wo liegt dein Ziel (Qualität der Bilder), was willst du an Arbeit und Geld investieren,.....

    Denk daran, hier sind die "alten Hasen" mit sehr langer Erfahrung und so Deppen wie ich, die erst vor kruzer Zeit angefangen haben.


    Zitat

    Wäre es THEORETISCH möglich

    Ja. Ob du damit Glücklich wirst und es nicht bessere Wege gibt, musst du für dich entscheiden. (Ist aber schwer zu entscheiden wenn man am Anfang ist.)


    Ich hoffe es hilft dir, Sven

  • Hallöchen,


    danke für den Hinweis mit dem Spiegel, ist mir zunächst gar nicht aufgefallen.


    Das Thema Astrofotografie lässt mich scheinbar doch noch nicht ganz los und ich möchte mir ungern den Weg dorthin "versperren". Deshalb habe ich mir Gedanken über einen "Schlachtplan" gemacht, ob der jetzt sinnig ist oder nicht kann ich leider nicht so recht beurteilen, da hoffe ich jetzt auf eure Hilfe.


    Starten möchte ich mit einem Newton, welches für Astrofotografie geeignet wäre, wie dieses hier. https://www.teleskop-spezialis…be862b2aa2e852a62aa69fdb4

    Dazu würde ich eine Montierung XY kaufen (parallaktisch oder azimutal) und passende Okulare usw. So könnte ich erstmal mit der visuellen Beobachtung beginnen.

    Später könnte ich mir dann eine parallaktische Montierung mit GoTo zulegen um den Schritt in Richtung Fotografie zu machen.


    Könnte der Plan aufgehen oder sind die Ansprüche für visuelle Beobachtung und Fotografie doch zu unterschiedlich? Wie Sven auch schon sagt, wenn man am Anfang steht, ist es schwer den richtigen und besten Weg zu finden. Deshalb bin ich umso dankbarer über eure Hilfe.


    Liebe Grüße


    Moritz

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