Phänomen Elfen und Kobolde

  • Hallo zusammen

    Ich fotografiere schon etwa 40 Jahre und habe noch die sparsamen analoge Fotografie in Erinnerung.

    Mit der digital Fotografie wo es eigentlich nicht mehr so wichtig ist mit den Bildern sparsam umzugehen kann man sich größeren Ausschuss erlauben und so bin ich in die Blitzfotografie eingestiegen.
    Doch wie es halt in der Natur der Menschheit so ist, möchte man mehr und noch mehr.

    Und da ist meine eigentliche Frage an Euch?

    Ich habe gelesen, dass man Elfen und Kobolde auch von der Erde aus fotografieren kann und habe auch schon schöne Fotos gesehen.
    Bin aber nicht ganz schlau daraus geworden, ob die Fotos aus einen Video herausgeschnitten wurden, oder doch Fotos aus üblichen Langzeitbelichtungen stammen.

    Wenn ich meine langen Nächte (auf 950 m Seehöhe) mit der Astrofotografie verbringe, kann ich immer wieder bis zu 300 km Entfernung den Lichtschein von Blitzen sehen und das würde doch auch für Elfen und Kobolde zutreffen, man muss nur an einen Standort sein, wo es einen klaren Himmel hat, so das man über die Gewitterwolken rüber sehen kann.

    Hat schon jemand Elfen und Kobolde fotografiert oder versucht zu fotografieren, wenn ja, würde mich die Belichtungszeit interessieren.


    Hier zwei Fotos von üblichen Blitzen




    Liebe Grüße


    Peter

  • Hallo Peter,

    die Grenze zwischen Film und Foto verschwimmt ja da irgendwie. Wichtig ist aus meiner Sicht ist die ganz Zeit abzudecken, damit dir keiner dazwischen verloren geht. Die Einzelbelichtungszeit kann relativ kurz sein, denn die Kobolde blitzen ja auch nur kurz auf.

    Unter spaceweather.com gibt es (offensichtlich nur gelegentlich?) eine Bildergalerie mit den Bilderdaten, daran kann man sich schön orientieren. Wichtig wäre es auch sich mit Wetterkarten zu beschäftigen um verdächtige Gewitterzellen auszumachen. Visuell sieht man übrigens oft gar nichts.

    Gruß,

    ralf

  • Hallo Peter,


    Auch bin ein Fan von Gewittern, besonders wenn man Blitze fotografisch erfassen kann. Das ist ja mein weiters Hobby das ich ausübe, also das Klima erfassen mit einer Wetterstation und Wolken fotografieren. Deine Blitze die du hier zeigst sind gut geworden, gefallen mir gut. Leider ist das Abbilden von Blitzen mit der heutigen Kameratechnik leider nicht einfach. Das bei Gewittern auch Elfen und Kobolde auftreten, das ist mir auch bekannt, in der Meteorologie bezeichnet man einen Blitz der während eines Gewitter auftritt - oberhalb einer Gewitterwolke aus der Wolkendecke heraus und bis zu einer Höhe von 100 Km heraus schlägt.


    Da aber dieses Phänomen leider von der Erde aus selten beobachtet werden kann wurden die erstmals in der Luftfahrt registriert. Hier zu gibt es verschiedene Erscheinungsformen, wie Red Sprites - sogenannte rote Kobolde. Weitere Begleit formen wie Blue Jets die weiß-bläuliche Erscheinungen in 40 Km Höhe und bis in den Bereich der Stratosphäre reichen. Leider sind die nur mit ein paar Zehntel-Sekunden sichtbar. Wie schon hier in der Überschrift erwähnt, treten neben Kobolde auch Elfen auf. Diese erscheinen im Bereich der Mesosphäre und Thermosphäre.


    Leider wird das sehr schwierig werden diese Erscheinungen hier von der Erde aus mit den handelsüblichen Digitalkameras zu erfassen. Bei Hochgeschwindigkeitskameras wird das wohl eher der Fall sein, dass man während eines Gewitters dann solche Kobolde abbilden kann. Aber es besteht die Möglichkeit mit DSLR mit einer hohen Verschlusszeit vielleicht einen Glückstreffer zu landen.


    Erstmals ist einem Fotografen in den USA solche Aufnahmen gelungen:


    Spektakuläre Aufnahmen roter Kobolde


    Wie auf der Seite die über den Link führt, kann man weitere Informationen finden:

    Elfen und Kobolde sind keine seltenen Phänomene, nur sind diese sehr schwer zu erwischen. Zudem muss es gut dunkel sein und man muss einen ungetrübten Überblick auf die Gewitterwolken haben. Um solche Phänomene zu erfassen mit der eigenen Kamera darf die Aufnahme nicht überbelichtet sein, was bei einigen Blitzen meistens der Fall ist, wenn die Belichtungszeit und die Blende nicht korrekt eingestellt ist. Das ist mir auch schon öfters passiert, indem einige Aufnahmen dadurch überbelichtet waren.


    Fazit: Es durch aus möglich solche Erscheinungen während eines Gewitters mit der entsprechenden Kamera-Ausrüstung zu erfassen, aber das wird nicht einfach werden. Wie schon oben angesprochen, haben die eine Geschwindigkeit von einigen Zehntelsekunden.


    Warnung:
    Wer solche Aufnahmen im Freien macht, sollte die Sicherheitsregeln beachten, dass einer nicht vom Blitz getroffen wird. Leichtsinn sollte nicht unbedingt bestehen !!!

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Danke @Astro_Ehingen Manfred für deinen Kommentar.


    Ja die Sicherheit bei der Blitzfotografie sollte schon im Vordergrund stehen, denn man ist schneller gegrillt als einen lieb ist.

    Man sollte selber nie der höchste Punkt in der Umgebung sein, da wird mal sehr schnell zum Ziel eines Blitzes.


    Ich mache es immer so, ich stelle den Fotoapparat auf Intervall und belichte mit 30 Sek, ISO 200 und Blende 7,1 bleibe in den vermeintlich sicher Auto, wenn es zu regnen beginne ist ohnehin Schluss.

    Bei den Kobolden und Elfen dürfte die Gefahr von einem Blitz erschlagen zu werde sehr gering sein, denn man muss ja über die Gewitterwolke sehen können und somit sollte diese in Sichere Entfernung sein.

    Lg. Peter

  • Hallo Peter,

    ich habe die Galerie gefunden. Man muss sich anmelden, dann kann man einen Suchbegriff angeben.

    https://spaceweathergallery.com/

    So selten sind diese Kobolde und Co. nicht. Man muss halt speziell danach Ausschau halten, denn wer filmt oder fotografiert schon weit über einem entfernten Gewitter. Die Physik dahinter ist auch noch nicht ganz geklärt. Das Sonnenminimum scheint eine gewisse Rolle zu spielen und auch kosmische Teilchen die die "Blitzkanäle" schaffen sind möglicherweise beteiligt.

    Grüße in die Berge,

    ralf

  • Hallo Peter,

    ein möglichst hoch gelegener Standort ist schon mal eine gute Voraussetzung, um Elfen und Kobolde zu fotografieren. Bei mir im Flachland ist das schwierig. Da reicht es nur für Blitze:



    Vor vielen Jahren hatte ich in Südtirol auf 2000 m über NN mal eine sehr klare Deep-Sky-Nacht mit Gewitterwolken am Südhorizont unter der Schildwolke. Im Fernglas konnte ich die vom Sternenlicht beleuchtete, wie Blumenkohl aussehende Wolkenoberfläche sehen. Wenn, dann wäre das die optimale Ausgangssituation für das Fotografieren von Sprites gewesen. Nur dass ich damals noch nichts von diesem Phänomen wusste und auch nicht die nötige Technik dabei hatte.


    CS, Jörg

  • ich habe die Galerie gefunden. Man muss sich anmelden, dann kann man einen Suchbegriff angeben.

    https://spaceweathergallery.com/

    So selten sind diese Kobolde und Co. nicht. Man muss halt speziell danach Ausschau halten, denn wer filmt oder fotografiert schon weit über einem entfernten Gewitter.

    ralf

    Vielleicht sind diese Kobolde nicht als selten einzustufen. Aber es ist Glücksache, ob man so was abgelichtet bekommt. Die meisten die aufgenommen worden sind, waren meist Orte oder Länder die in Tschechien oder Amerika lagen. Mit der normalen Aufnahme-Funktion wie die Serienbelichtung wird das nicht leicht werden, solche Phänomene einzufangen. Aber man weiß nie ob man doch mal so was erwischt.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
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    Gruß Manfred

  • Hallo Peter, Manfred, Ralf,


    ich benutze für die Aufnahme normaler Blitze einen Lightning Trigger (https://store.lightningtrigger…tningtrigger-2-1-1-2.aspx). Aber ob der auch für Sprites funktioniert, weiß ich nicht. Bisher konnte ich das noch nicht testen, weil sich einfach noch keine Gelegenheit ergab. Ich fürchte, dass sie zu schwach sind, um die angeschlossene Kamera auszulösen. Um auf die Oberseite von Gewitterwolken schauen zu können, muss man entweder sehr hoch oder sehr weit entfernt sein. Also im Orbit, im Flugzeug oder wenigstens im Hochgebirge – in der Reihenfolge mit abnehmender Anzahl der Beobachtungsgelegenheiten. Dennoch hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegen. Man braucht nur mal eine günstige Gesamtsituation: Nachts starke Gewitter in 60 bis 100 km Entfernung, bis dorthin möglichst keine Wolken, gute Transparenz, wenig Störlicht und einen hohen Standort mit Horizontsicht. Vielleicht würde es auch ganz gut an der Küste funktionieren, aber das ist nur eine Vermutung.


    CS, Jörg

  • Hallo,


    Ich habe mal gelesen, finde aber die Quelle nicht mehr, das jemand der die Sprites fotografiert diese mit einer Planetenkamera filmt und daraus einzelne Bilder auf denen die Sprites zu sehen sind aus dem Film heraus nimmt.


    Vielleicht stolpere ich mal wieder über den Bericht, von dem ich nicht mehr erinnern kann ob der online geschrieben war oder in einem Buch oder einer Zeitschrift.


    Viele Grüße

    Gerd

  • Hallo @astrometer


    Ich fotografiere meine, sagen wir mal normale Blitze einfach nach dem Zufallsprinzip, 30 Sek. belichten und das mit einem Fernauslöser im Intervall.


    Aber die Elfen und Kobolde würde ich mit 10 oder höchstens 15 Sek. belichten, um genügen Licht für die doch eher schwach leuchtenden Blitze zu haben, gleichzeitig sollte aber der Hintergrund und Vordergrund nicht überbelichte sein.


    Ein Platz an der Küste würde sicher ein Forteilt sein, aber ich habe nur Berge als Ausgangspunkt zu Verfügung. In Tschechien wurden auf 500 m Seehöhe schon Kobolde fotografiert, aber über die Belichtungszeit, bzw. Blende oder ISO wurden keine Angaben gemacht.


    Wenn ich wieder Astrofoto mache und es ist weit entfernt ein heftiges Gewitter werde ich einfach eine zweite Kamera nebenbei mitlaufen lassen, mit etwas Glück sind Elfen und Kobolde zu sehen, wenn man es nicht versucht wird man es nie erfahren, ob es etwas wird.


    Liebe Grüße

    Peter

  • Hallo Peter, Manfred, Ralf,


    ich benutze für die Aufnahme normaler Blitze einen Lightning Trigger (https://store.lightningtrigger…tningtrigger-2-1-1-2.aspx). Aber ob der auch für Sprites funktioniert, weiß ich nicht. Bisher konnte ich das noch nicht testen, weil sich einfach noch keine Gelegenheit ergab. Ich fürchte, dass sie zu schwach sind, um die angeschlossene Kamera auszulösen. Um auf die Oberseite von Gewitterwolken schauen zu können, muss man entweder sehr hoch oder sehr weit entfernt sein. Also im Orbit, im Flugzeug oder wenigstens im Hochgebirge – in der Reihenfolge mit abnehmender Anzahl der Beobachtungsgelegenheiten. Dennoch hab ich die Hoffnung noch nicht aufgegen. Man braucht nur mal eine günstige Gesamtsituation: Nachts starke Gewitter in 60 bis 100 km Entfernung, bis dorthin möglichst keine Wolken, gute Transparenz, wenig Störlicht und einen hohen Standort mit Horizontsicht. Vielleicht würde es auch ganz gut an der Küste funktionieren, aber das ist nur eine Vermutung.


    CS, Jörg

    Hallo Jörg,
    Ich habe auch einen Lightning Trigger auf der Kamera, aber das ist Magic Lantern. Diese Funktion funktioniert auch bei Gewitter, hatte damit schon ein paar Jahren auf diese Art einige Blitze erwischt. Wohl solche Kobolde wird auch das System wie der Lightning Trigger wahrscheinlich nicht erfassen. Da hilft nur ausprobieren. Vielleicht besteht die Möglichkeit solche Kobolde in der Nähe der Alpen zu fotografieren, da diese nicht weit weg sind von mir. Sind zwar gute 80 Km - das wäre auch in fahrbarer Zeit machbar. Bedingung sind starke Gewitter die ja hier in dieser Gegend auch meistens vorkommen. Das wäre mal eine Option dies im Sommer auszuprobieren.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Roland, Peter, Gerd,


    der große Vorteil der Sprites ist, dass man beim Fotografieren weitgehend in Sicherheit ist. Wenn man dagegen Blitze fotografiert, kann es schon mal kritisch werden. Selbst wenn dafür gesorgt ist, dass man sich selbst keinem Risiko aussetzt, geht es für die Technik gelegentlich an die Grenzen.

    Zu den Sprites: Eine DSLR mit leichtem bis mittlerem Tele bei Blende 4 ... 5.6 und 10 ... 15 Sekunden Belichtungszeit und Serienbelichtung laufen zu lassen, ist sicher die richtige Richtung. Zumindest am Anfang sollte man aber parallel mit dem Fernglas schauen, um zu kontrollieren, dass die Sprites tatsächlich abgebildet werden.


    CS, Jörg

  • Hallo zusammen,

    visuelle Sichtungen gibt es ausgesprochen wenige. Eine visuelle Kontrolle geht mMn schon deshalb nicht, weil die Sprites ja rot sind und unsere Augen dort nicht sehr empfindlich. Eine normale DSLR wird auch nicht gehen, da eben die Rotempfindlichkeit fehlt. Eine hochempfindliche Monokamera (Planetenkamera) mit Rotfilter würde ich hier bevorzugen. Hinzu kommt, dass wir möglichst viele Photonen einsammeln müssen. Ein abblenden halte ich deshalb für nicht sinnvoll und wir brauchen eine möglichst große Öffnung. Der f/xxx Wert ist da zweitrangig. Ich würde die Bilder als Avi aufnehmen oder SER(16bit) und im Nachgang mit "Maximum" stacken um zu sehen, ob überhaupt etwas erwischt wurde, danach kann man das Video in Einzelbilder zerlegen. Als Objektiv habe ich (für mich) das Samyang 135 mm als optimal definiert. Wichtig ist es den Winkel zu überschlagen, wo genau über dem Gewitter die Sprites auftreten könnten, da vertut man sich leicht. Bei einem Gewitter in z.B. 80km Entfernung muss der Winkel 45° betragen. Die meisten Fotos zeigen aber deutlich entferntere Gewitter, 200-300 km.

    Gruß,

    ralf

  • Danke, Ralf, wieder was gelernt. Da hab ich wohl bisher immer zu dicht/tief über den Gewitterwolken gesucht. Und die Sprites für heller gehalten, als sie tatsächlich sind. Dann wäre auch das mittlere Tele keine gute Wahl, sondern eher eine sogenannte Normalbrennweite (50 mm bei Vollformat). Und eine unbedingte Horizontsicht wäre auch nicht nötig. Umso mehr aber ein sehr transparenter und dunkler Himmel.


    CS, Jörg

  • Jallo @astrometer Jörg

    Aus deinem Kommentar entnähme ich das du schon versucht hast Sprites zu fotografieren.

    Wie lange hast du belichtet, da ich mit dieser Art von Blitzen keine Erfahrung habe und auch nur sehr wenige technische Angaben bei Fotos von Sprites zu finden sind, muss ich mich erst an die optimale Belichtungszeit herantasten.
    Ich gehe mal mit 5 bis 10 Sekunden aus und lasse so viel Licht auf den Sensor, das, dass Foto gerade noch nicht überbelichte ist.

    Werde mal mit dem Nikon AF-S 20 mm 1:1,8 G ED testen, durch den Weitwinkel würde eine große Fläche abgedeckt sein.
    Sollte sich doch male ein Kobold auf dem Foto zeigen, kann ich mit der Nikon D850 einen sehr großen Ausschnitt machen, die 46 MP erlauben das locker.
    Wen aufgrund des 20 mm Objektiv die Blitze sich doch recht klein zeigen, kann ich ja immer noch auf das Sigma 50 mm F1,4 DG HSM Art umstecken.
    Jedenfalls dürfte es keine leichte Sache werden, aber weil es schon andere geschafft habe, bin ich optimistisch und versuche einfach mal auf gut Glück.


    Was die Dunkelheit betrifft habe ich von meinem Standort aus gute Voraussetzungen, Seehöhe 950 m Blickrichtung Südost und Südwest habe ich die gesamten Alpen zwischen mir und der nördlichen Adria bzw. Schweiz mit 250 bis 300 km sollte die Entfernung bestens passen.
    Die andern Himmelsrichtungen sind doch durch Lichtverschmutzung leicht gezeichnet.

    Lasse was hören von dir, wenn du auf die Jagd nach Elfen und Kobolde gehst.

    Liebe Grüße aus dem Salzkammergut.
    Peter

  • Hallo Peter


    Aus deinem Kommentar entnähme ich das du schon versucht hast Sprites zu fotografieren.

    Über den guten Vorsatz ist es bei mir leider noch nicht hinausgegangen. Hauptgrund ist, dass ich in den vergangenen zwei Jahren einfach keine geeignete Wettersituation hatte. Aber wenn es dieses Jahr klappt, melde ich mich, versprochen. Zeitgleiche Aufnahmen werden wir allerdings kaum schaffen, es sei denn, die Gewitter sind genau zwischen uns und wir bekommen die Sprites von SW (Du) bzw. NO (ich).


    Mit dem 20er würde ich es nur dann versuchen, wenn das Gewitter relativ nah ist (ca. 100 km). Ansonsten ist sicher das 50er Art die bessere Wahl. Bei der D850 ist zwar der Crop kein Problem, aber das 20er würde die Sprites zirmlich stark verzerren, falls sie nicht mittig im Bild sind.


    Ich denke, dass Du vom Standort her ideale Voraussetzungen hast, Sprites in Richtung Alpen bzw. Mittelmeer zu erwischen. Bei mir wäre es eher überm lichtverseuchten Flachland bzw. über dem Erzgebirge und dem Böhmischen Becken.


    In Heft 9 von Astronomie Das Magazin gibt es auf S. 94f zwei sehr schöne Fotos, die Stéphane Vetter aus Frankreich aufgenommen hat. Leider ohne Infos zur Technik und Belichtung.


    Und im Netz habe ich nur bei https://epod.usra.edu/blog/202…ed-sprites-and-ghost.html

    etwas gefunden: Camera NIKON Z 6; Software Adobe Photoshop CC 2019 (Macintosh); Exposure Time 3.000s; Aperture ƒ/2.0; ISO equivalent 3200; Focal Length (35mm) 100 3 second exposure


    Es ist also ein Summenbild aus 100 3-s-Belichtungen. Die Frage ist, ob er das gemacht hat, um mehrere Sprites in einem Bild zu vereinigen oder nur um das Rauschen bei ISO 3200 wegzubügeln.


    CS, Jörg

  • Hallo Peter,


    als Red Sprites sind nicht so schwer. Anbei ein paar Aufnahmen mit Daten. Meist waren die Gewitter etwa 500km entfernt. Die Belichtungszeiten sollten möglichst gering sein aber mehr als 1/10s, so lange leuchten sind die Dinger meistens maximal und da sie auch im IR einen Helligkeitspeak haben, ist eine Kamera ohne IR-Sperrfilter von Vorteil aber bei hellen Sprites geht's auch so.


    http://galerie2.astroclub-rade…ucat=Wetterph%C3%A4nomene

    http://galerie2.astroclub-rade…ucat=Wetterph%C3%A4nomene

    http://galerie2.astroclub-rade…ucat=Wetterph%C3%A4nomene

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    http://galerie2.astroclub-rade…ucat=Wetterph%C3%A4nomene


    VG

    Martin

  • Hallo @Cleo


    Ja so habe ich mir das vorgestellte, ich kann zwar auf etwa 40 Jahre Fotoerfahrung zurückgreifen, aber bei dieser Art Fotografie stehe ich ganz am Anfang.
    Ich bin ja noch nicht einmal sicher, ob die schönen Fotos was man immer öfter sehen kann von einem Film ausgeschnitten wurden oder ob es Einzelbelichtungen sind.

    Indem das man die gleichen guten Bedingungen wie bei der Astrofotografie braucht, werde ich, wenn es heftige Gewitter gibt einfach nebenbei den Fotoapparat für die Kobolde laufen lassen und hoffen dass etwas zu sehen ist.

    Liebe Grüße
    Peter

  • Hallo @MartinF


    Danke für das Bildmaterial und endlich mal Bilddaten.

    Ok, die Fotos wurden mit einer Sekunde belichtet, da lag ich mit 5 bis 10 Sek. schon einmal falsch.

    20 mm Objektiv würde OK sein, was für mich aber neu ist, dass die Kobolde sogar bis zu 500 km Entfernung fotografisch zu sehen sind, ich bin immer um die 300 km ausgegangen, visuell wird das wohl eher nicht zutreffen.

    Liebe Grüße
    Peter

  • Hallo Martin,


    danke für die interessanten Bilder. Wenn ihr die Sprites in Radebeul einfangen konntet, dann hab ich ein paar km weiter nordwestlich auch gute Chancen. Wichtig ist der regelmäßige Blick auf blitzortung.org, um die Aufnahmerichtung relativ genau festlegen zu können.


    Hallo Peter,


    nach Martins Input würde ich nun doch die ASI071 der DSLR vorziehen. Wegen des APS-C-Formats ist dann auch das 20er interessant, und das sollte man vielleicht sogar bei Offenblende einsetzen. Wenn sich die Aufnahmerichtung wegen lokal begrenzter Gewitter gut eingrenzen lässt, wären eventuell sogar das 35er bzw. 50er geeignet. Dazu Gain auf 330 und 0,5 bis 1 Sekunden Belichtungszeit.


    CS, Jörg

  • @astrometer


    Hallo Jörg


    Bei den Gedanken auf heftige Gewitter zu hoffen um nur eventuell Kobolde zu fotografieren plagt mich irgendwie das schlechte Gewissen.

    Man bedenke was für mich aus der sicheren Entfernung interessant anzusehen ist, kämpfen womöglich Vorort Menschen um ihre Existenz und im schlimmsten Fall um das eigene Leben.

    Ich habe das Hagelunwetter 2000 mitgemacht, auf einer Linie von 30 mal 10 km gab es kein Haus, die kein zerstörtes Dach hatten, Menschen haben sich Schlange weise vor dem Krankenhaus mit Platzwunden an den Köpfen angestellt, tote Schwäne trieben im See und Wochen später fand man noch immer tote Rehe die in den Wäldern von den bis zu 7 cm großen Hagelkörner erschlagen wurde.

    Das habe ich immer noch im Hinterkopf wen ich Blitze und jetzt speziell Kobolde fotografiere.

    Liebe Grüße aus dem Salzkammergut.
    Peter

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