Frage zu den Gegengewichten an die Physiker

  • Hallo Zusammen,


    es geht um die Gewichte meiner EQ6 mit 8"-Newton und beweglicher Gegengewichtsachse:


    Mir kam der Gedanke, das es wohl sinnvoller sei, mehrere Gewichte montierungsnah zu plazieren, als ein Einziges außen und weit weg von der Drehachse zu befestigen und den langen Hebel auszunutzen.


    Immerhin ist die Optik gegenüber ja auch möglichst nahe am Drehpunkt...


    Was spricht hier die Physik?


    Wird so die Montierung und deren Achslager "geschont"?


    Dankeschön für Eure Gedanken hierzu.


    Grüße
    Erich

  • Hallo Erich,
    Die Last auf den Drehpunkt = Achslager wäre exakt gleich. Das System wäre theoretisch durch den kürzeren Hebel weniger schwingungsanfällig. In der Praxis bringt es aus meiner Erfahrung meist nichts, es sei denn die Stange ist wabbelig.


    Viele Grüße
    Fried

  • Hallo Erich,


    die Konstruktion ist weniger schwingungsanfaellig, aber die Gesamtlast auf der Montierung ist groesser. Es ist ja mehr Gewicht drauf. Das darunter am meisten leidende Bauteil ist die suedliche Andruckschraube der Polhoehe (bei Aufstellung der Montierung auf der Nordhalbkugel).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hallo Erich,


    die Konstruktion ist weniger schwingungsanfaellig, aber die Gesamtlast auf der Montierung ist groesser. Es ist ja mehr Gewicht drauf. Das darunter am meisten leidende Bauteil ist die suedliche Andruckschraube der Polhoehe (bei Aufstellung der Montierung auf der Nordhalbkugel).



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Hallo Jürgen,


    oh ja....auch ein sehr interessanter Aspekt !


    Das zweifellos nun deutlich höhere Gewicht spielt plötzlich eine negative Rolle, welche natürlich bedacht werden muss.


    Danke Dir !


    Beste Grüße in mein geliebtes England.
    Erich

  • Hallo,


    oder so wie in meien Avatarbild links, ein Zweitteleskop als Gegengewicht und dann als inversive Gabelmontierung nutzen!


    Ein großes Problem der Stabilität ist, das bei Stativen in derRegel zu wenig Gewicht unterhalb der Mitte des gesamten Teleskopaufbaus vorhanden ist,

    das Ganze ist extrem Kopflastig!


    Ich habe bei meinen Ausflügen mit der EQ5, immer ein gleich großes Gewicht, unterhalb der Ablage an die Stativbeine gehängt oder mit einem Spannschloss + Kette an eine Erdschraube, um den Betrag nach unten gezogen!



    Gruß Günter

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

    2 Mal editiert, zuletzt von G2-Astro ()

  • Hallo

    je kürzer der Hebel, desto größer die Gewichtskraft bei gleichen Drehmoment. Die Amplitude beim Einschwingen selbst ist von der Dimensionierung der Konstruktionsteile abhängig. Die richtige Dimensionierung von Lager, (Aufnahme der Lagerkräfte und deren Ableitung , Biegemoment etc. über das E-Modul berechnen ).



    Gruß xtgold

  • Hallo Erich,


    das GG weit außen ist ok, wenn die Achse dick genug ist. 20 mm Ǿ oder mehr (geht in 3. Potenz ein).


    BildPaket%20Kopie.jpg


    (der "Knick" in der D-Achse hat'n anderen Zweck, soll geringeres Okularschwenken bewirken)


    es grüßt Lutz

  • Wenn man es mechanisch betrachtet, gibt es verschiedene Aspekte, ob man viel Gewicht nahe am Drehpunkt oder weniger Gewicht weiter weg hat. Der Schwerpunkt bleibt über der Montierung, was Sinn und Zweck der Gegengewichte ist.


    Nicht egal ist die Steifheit, aber regelmäßig ist die Gegengewichtsstange selbst nicht der limitierende Faktor im Vergleich zur Stundenachse.


    Die Eigenfrequenz des Gegengewichtsensembles sinkt, je weiter das Gewicht entfernt ist, dadurch dauert die Dämpfung länger. Während die Masse als Wurzel eingeht, geht der Abstand linear ein. Bei halber Masse in doppelten Abstand, sinkt die Frequenz näherungsweise um den Faktor 1,4.
    Da dürfte die Prismenschiene mit Tubus aber um Größenordnungen empfindlicher sein. Manche Gegengewichtsstangen sind aber abenteuerlich am Montierungskopf befestigt.


    Zur Windanfälligkeit gilt, dass die Masse des Gegengewicht etwa in 3. Potenz zu Größe steht. Die Querschnittsfläche ist dagegen eine quadratische Funktion, d.h. schwere Gewichte liefern weniger Windangriffskraft, da leichte Gewichte weiter weg größere Hebel für den Winddruck bieten. Etwa 5/4 mehr bei halben Gewicht in doppelten Abstand. Ganz bestimmt nicht der limitierende Faktor im Vergleich zum großvolumigen Tubus.


    Ich hoffe, ich hab das jetzt richtig aus dem Kopf abgerufen. Auf der einen Seite verhalten sich schwere Gewichte nahe der Montierung besser, aber Nachteil ist, dass man mehr schleppen muss und die Montierung selbst steifer sein muss, weil schwerer beladen. Unterm Strich kommt es auf die limitierenden Faktoren an, wo was den größten Einfluss hat. Schließlich sind die Gegengewichte nur ein Teil des Systems.

  • ... Mir kam der Gedanke, das es wohl sinnvoller sei, mehrere Gewichte montierungsnah zu plazieren, als ein Einziges außen und weit weg von der Drehachse zu befestigen und den langen Hebel auszunutzen ...

    Hallo ...

    hier wird sich bzgl. Theorie und Praxis ( Hebel und Gewicht wie auch Schwingung ) sicher ein Unterschied ergeben. Wie " gross " dieser dann ist oder auswirkt hängt von vielen weiteren (verwendeten) Bauteilen ab.


    Ich selber " nutze " meine Gegengewichte nahe an der Montierung.


    Gruss

    Marco

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