Blitzeinschlag :)

  • Hallo Zusammen,


    Mal ein ganz anderes Thema, die Energie in unserer Atmosphäre. Gestern Abend bin ich mit dem Auto in ein Gewitter geraten und ganz kurz vor mir (ca. 10 Meter) ist ein Blitz in eine Oberleitung der S-Bahn eingeschlagen. Meine Dashcam hat das zufällig aufgezeichnet. ;)




    Dann wurde es kurz taghell



    und dann hat er sich davon geblitzelt




    Viele Grüße und CS, Micha

  • Hallo Micha,


    willkommen in der Welt der "Stormchaser" - Du hast einen guten Fang gemacht. Zumindest im Sommer laesst sich dieses Hobby sehr gut mit Astronomie verbinden - je nach Wetterlage.


    Hier in Nordostengland sind Gewitter leider sehr selten, und auch nicht besonders aktiv. Ist halt zu weit im Norden. Meine Frau und ich sind sogar 2015 mal auf eine Stormchasing-Tour nach Oklahoma gegangen, um mal "richtiges Wetter" zu erleben, sogar mit Tornados. Seitdem rennen wir, wenn es mal ein Gewitter gibt, wie aufgeschreckte Huehner mit Kameras bewaffnet im Garten herum. Unsere Nachbarn denken wahrscheinlich, wir haetten maechtig die Teilkreise locker. Aber okay, die kennen uns schon vom Bau komischer Gartenhuetten. Wobei sie durchaus gern mal mit durchgucken kommen. :)

  • Hallo Jürgen,


    Blitze hab ich auch schon versucht gezielt zu fotografieren aber ohne besondere Erfolge. Ich hab auch schon mal eine ganze Nacht die Perseiden mit der Kamera angesteuert, aber die einzige Sternschnuppe, die ich erwischt habe, war eine, die auf mich zuflog und deswegen auf dem Bild nur einen hellen Lichtpunkt erzeugt hat und keine Strichspur. Wenn der Zufall nicht helfen will, wird es schwierig.


    Gewitter gibt es hier in Karlsruhe auch kaum, obwohl sie angeblich die schwülste Stadt Deutschlands ist und die zweitwärmste nach Freiburg.


    Auf dem Bild sieht das noch soweit weg aus, aber das waren eher 5 Meter als zehn. Und die Reihenfolge der Bilder ist falsch, sehe ich gerad an der Entfernung zum Mast. Also zuerst wars ganz hell. Hat nur einen Bruchteil einer Sekunde gedauert.


    VG, Micha


    [:)]

  • Hallo Micha


    Na da durftest du ja ein beeindruckendes Naturschauspiel miterleben. Und das nur in ca.10m Entfernung. Muss doch unheimlich laut gewesen sein.
    Ich habe das mal vor einigen Jahren bei einer Gartenparty miterlebt. Da ist ein Blitz in etwa 100 - 150m Entfernung in einen Baum eingeschlagen. Für ca. eine halbe Sekunde wurde es taghell. Aber das erschreckenste war der laute Knall. Da ist uns allen erstmal das Herz in die Hose gerutscht. Da wird einem mal wieder bewusst, wie schutzlos man den Naturgewalten ausgeliefert ist.
    Danke für's zeigen der Bilder. (echt stark) - na und Hauptsache es ist niemand zu Schaden gekommen (so hoffe ich doch mal).


    Gruß Ingo

    SkyWatcher Skyliner 150P Classic 6" f/8 Dobson Teleskop 150/1200 :milky_way:

    Canon EOS 250D :night_with_stars:

    Cometron Firstcope 76 F 300mm :telescope:

    Skywatcher Maksutov MC 127/1500 SkyMax BD AZ-S GoTo :ringed_planet:

    Fernglas Nikon ACULON 10X50

  • Morgen Ingo,


    der Knall war nicht laut. Das ist nur ein ganz kleiner Blitz, der kaum viel Luft verdrängt hat, um einen lauten Donner zu erzeugen. Der ist kaum länger als die Straße breit ist. Passiert ist nichts, im Auto ist man ja sowieso sicher, Und in die Oberleitungen schlagen wohl regelmäßig Blitze ein.


    VG, Micha

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hallo Micha,


    Seitdem rennen wir, wenn es mal ein Gewitter gibt, wie aufgeschreckte Huehner mit Kameras bewaffnet im Garten herum. Unsere Nachbarn denken wahrscheinlich, wir haetten maechtig die Teilkreise locker. Aber okay, die kennen uns schon vom Bau komischer Gartenhuetten. Wobei sie durchaus gern mal mit durchgucken kommen. :)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da bin ich auch unterwegs, wenn ein Gewitter aufzieht. Aber mit entsprechender Vorsicht! Das kann schnell ins Auge gehen oder man begibt sich in Lebensgefahr.


    (==&gt;)Micha,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Blitze hab ich auch schon versucht gezielt zu fotografieren aber ohne besondere Erfolge. Ich hab auch schon mal eine ganze Nacht die Perseiden mit der Kamera angesteuert, aber die einzige Sternschnuppe, die ich erwischt habe, war eine, die auf mich zuflog und deswegen auf dem Bild nur einen hellen Lichtpunkt erzeugt hat und keine Strichspur. Wenn der Zufall nicht helfen will, wird es schwierig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist nicht schwierig. Habe schon mehrere Blitze auf dieser Art eingefangen. Ja es braucht auch Erfahrung. Meistens habe ich festgestellt, wenn das Gewitter durch war, gab es die schönsten Blitze. Am Besten den Himmel beobachten, wo die meisten Blitze erscheinen, dann die Kamera die Verschlusszeit zwischen 2 - 30 Sekunden einstellen und Auslöser drücken. Bei extrem hellen Blitzen, wird ein wenig schwieriger. Blende schließen, ca. 8 - 16 und max 0,5 - 1 Sekunde. Aber das muss man herausfinden welche Kombination zwischen Blende und Belichtungszeit die beste ist.
    Im Freien, siehe oben die Sicher hinweise beachten.

    Wenn uns Außerirdische aus der Ferne im All  beobachten, dann merken Sie dass was auf der Erde hier faul ist.
    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • Hallo Micha,
    danke für Deinen interessanten Bilder. Ja, von den Bildern müsste das erste Bild, das mit dem hellen Blitz sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mikel_at_night</i>
    Der ist kaum länger als die Straße breit ist.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was war kaum länger als wie die Straße breit?
    Der Blitz ist natürlich viel länger, da er ja von den Wolken bis zur Erde geht. Also bestimmt ein paar 100 m. Dennoch kann es ein schwacher Blitz gewesen sein.
    Es gibt da große Unterschiede. Dennoch war es sicher beeindruckend.
    In meiner Gegend im Brucker Land bei München gibt es besonders im Sommer lange Gewitter mit vielen Blitzen. Da hab ich auch schon einige Blitze fotographieren können. In meiner Jugend noch mit normaler Kamera (analog mit Fotofilm). Da hab ich dann meist so ca. 10-30 Sekunden nachts belichtet bis der Blitz kam. Da gab es schon eine hohe Wahrscheinlichkeit einen Blitz zu erwischen. Wenn im Umkreis von 100 bis 300 m ein Blitzeinschlag war, dann hat es schon oft ordentlich geschäppert. In dem Haus hat es damals nur einen primitiven Blitzablieter gegeben, der durch das Haus gegangen ist und genau neben meinem Bett vorbei. Der Elektriker hat damals gesagt, dass bei einem starken Blitzeinschlag dieses Kabel mit einer Explosion verdampfen kann ...
    Es gab Gott sei Dank keinen Blitzeinschlag aber durchaus beeindruckende Gewitter.
    Servus,
    Roland

  • Erinnert mich an eine mitternächtliche Fahrt vor Jahren auf der B9 zwischen Rolandseck und Weißenturm, wo der Rhein durchs Mittelgebirge fließt. Da blitzte es so heftig, dass ich im Stroboskoplicht der Blitze keine Scheinwerfer mehr brauchte. Einige schlugen auf den Pylon der Schrägseilbrücke von Neuwied ein, viele einfach nur in den Rhein. Der Krach war ohrenbetäubend inkl. Echos durch die Berghänge. Schade, dass ich keine Dashcam habe. Das wären ~30 Minuten Action pur gewesen.

  • Wenn jetzt gerade die Rede ist von einem lautem Knall, da kann ich was extremes berichten:


    vor ein paar Jahren, weiß nicht mehr in welchen Jahr, kamen Gewitter von Osten rein gezogen. In der Nähe stand ein Baukran. Auf einmal wurde das sehr hell und ein sehr lauter Knall. Stand gerade am Fenster und beim Nachbarn ca. 7 Meter weg davon schlug dieser ins Haus ein. Da bekommt man von solch einem Kaliber einen Herzinfarkt. [:D][:D]


    Mir ist nichts passiert und tot umgefallen bin ich auch nicht. [:D] So was möchte ich nicht noch mal erleben. [:p]

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    :telescope: 150/750 mm Skywatcher Newton | :camera: Canon EOS 600d, Canon R7 + 14 mm Walimex, 24 mm Weitwinkel, 80 - 300 mm Tele, 16 - 55 mm Zoomobjektiv | Skywatcher Montierung HEQ-5 Pro SynScan GoTo

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    Gruß Manfred

  • hallo Micha
    wie lang hat es gedauert von blitz bis Knall? Wenn ein Blitz so nah einschlägt ist kein zeitlicher Abstand mehr feststellbar und es knallt sehr scharf wie ein Gewehrschuss. Ausserdem sind die letzten Meter Blitz eher gerade. Ich kann mir vorstellen daß der Blitz sehr viel weiter hinten war
    Felix

  • Hallo zusammen,


    einen Knall habe ich nicht gehört, obwohl ich da ja fast dran war. So sieht die Stelle übrigens bei Tag aus. Der Blitz ist da irgendwo zwischen den beiden Stangen in die Leitungen gegangen, die man hier in bisschen sieht.



    und hier kann man sich das erste Bild gern mal in größer ansehen:
    https://abload.de/img/blitzeinschlagmzkye.jpg


    Und wer Interesse am Video hat. Das sieht man doch ganz gut, dass es wohl Teil eines größeren Blitzes ist. Gehört habe ich trotzdem nichts, nur ein grummeln. Und obwohl ich seit 35 Jahren trommle sagt meine HNO, dass ich noch super höre [:)]


    Auf die Schnelle habe ich keine bessere Möglichkeit gefunden, das Video hochzuladen, aber hier geht es ganz gut und werbefrei. Muss man halt 15 Sekunden warten. Ist nur der Blitz als MP4, etwa 1,5 MB groß.


    https://filehorst.de/d/dExoJxll


    VG und danke für das viele Feedback. :)


    Micha


    PS: ich hab das Video mal in Zeitlupe angeschaut. Ganz kurz vor dem Blitz ist das hier passiert [:)]


  • Hi Micha,



    ich habe mir das nochmal angeschaut, und ich vermute nun, dass das ein Sichtlinieneffekt war. Der Blitz ist nicht in die Leitungsmasten eingeschlagen, sondern es handelte sich um eine Entladung in den Wolken dahinter. Was dafuer spricht:


    - Du hoertest keinen lauten Knall, der bei einem Einschlag in einer solchen Naehe normal waere. Eben der "Pistolenschuss", der erst bei groesserer Enfernung in ein dumpfes Grollen uebergeht. Ich habe das mal extrem im Siebengebirge bei Bonn erlebt, wo ich als Student wohnte. Nach einem abgezogenen Gewitter bekamen wir "Erdbeben" - die Scheiben wackelten, der Donner hingegen war kaum zu hoeren. Das andere Extrem war ein Blitzeinschlag in ca. 30m Entfernung in den 1980er Jahren - ein scharfer Knall gefolgt von einem dumpfen Grollen, bei dem das alte Dachzimmerfenster wackelte, als ob es jederzeit brechen wuerde. Die ganze Strasse war danach ohne Strom, da der Spannungspeak alle Sicherungskaesten "getestet" hatte. Quintessenz: Ein naher Blitzschlag erzeugt einen hochfrequenten Knall, sobald die sichtbare Erscheinung verschwindet.


    - Die Bewegung des Fahrzeuges erzeugt eine Parallaxe gegen die Blitzform, die in den Einzelbildern gleich bleibt. Denn hat sich der Kanal einmal gebildet, entlaedt sich die Spannung ueber diesen Kanal und das manchmal auch mehrfach. Ich habe das beim Stormchasing in den USA mal erlebt: Die Zeitlupe zeigte 17 Endladungen ueber einen Blitzkanal, der sich nur sehr langsam in seiner Form aenderte.

  • Hallo Micha,
    das ist wirklich ungewöhnlich. Ich vermute nun auch, dass es nicht in den Masten eingeschlagen hat. Wenn das so wäre, dann hätte man den Knall hören müssen. Wenn man nichts hört, dann muss der Blitz weiter weg gewesen sein. Möglich ist, dass ein Teil des Blitzes unterhalb der Wolken verlaufen ist und ein Teil in den Wolken, was diesen flächigen Blitz erklären würde, der ja nicht aus dem Masten kommt, sondern aus/in der Wolkengegend. Wenn der Blitz in den Masten eingeschlagen hätte, hätte man vor oder nach dem Blitz eine Entladung am obersten Punkt des Mastens sehen müssen und eben einen hörbaren knall gleichzeitig zum Blitz. Je nach Bitz kann der Knall lauter oder leiser sein, aber den überhört man nach meiner Erfahrung nicht und er wäre gleichzeitig zum Zeitpunkt des hellen Lichtscheins.
    Visuell hätte man beim Einschlag nicht nur eine weiße Wand gesehen sondern den gleißend hellen Blitz, der den obersten Teil des Mastens trifft.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hallo Micha,



    Hier in Nordostengland sind Gewitter leider sehr selten, und auch nicht besonders aktiv. Ist halt zu weit im Norden. Meine Frau und ich sind sogar 2015 mal auf eine Stormchasing-Tour nach Oklahoma gegangen, um mal "richtiges Wetter" zu erleben, sogar mit Tornados. Seitdem rennen wir, wenn es mal ein Gewitter gibt, wie aufgeschreckte Huehner mit Kameras bewaffnet im Garten herum. Unsere Nachbarn denken wahrscheinlich, wir haetten maechtig die Teilkreise locker. Aber okay, die kennen uns schon vom Bau komischer Gartenhuetten. Wobei sie durchaus gern mal mit durchgucken kommen. :)




    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen,
    das hat wohl was mit den Nordlichtern zu tun. Den Ostfriesen sagte an ja Ähnliches nach. Bei Gewitter rennen sie raus und freuen sich in der Hoffnung, fotografiert zu werden. Ist heute alles anders mit den lichtempfindlichen Sensoren.
    Zum Blitz: da gibt es wohl ganz verschiedene Sorten. Der Kugelblitz ist wohl mehr was für Optiken mit kleinem Bildfeld :-). Ich hab dreimal einen Blitz aus der Nähe erlebt. Einmal ein echter, an der Zugspitze und einmal war es ein Brandversuch, wie gut die normale Schutzkleidung und Helm einen Stromüberschlag von 10.000 V von einer Sekunde Dauer übersteht und einmal war ich ganz nahe als ein Held zu nah an die Oberleitung der Bahn kam (merke: die musst du nicht berühren, um einen zu kriegen, ein paar cm Abstand reichen auch. Normal schlägt die Luft bei 1 KV/cm durch, feuchte auch schon in größerem Abstand). Allen war gemeinsam: Sehr heller, kurzzeitig flackernder Blitz und ein ganz lauter, kurzer Knall, so als wenn jemand eine Tür zuschlägt, aber lauter. Der absichtlich erzeugte Blitz von 1 Sekunde Dauer war der längste, die anderen beiden vielleicht nur halb so lang.
    Es gibt wohl viele verschiedene. Aber ich fände es logisch, wenn ein heller Blitz auch mit einem lauten Knall einhergeht, weil ja die Luft sich schlagartig stark erhitzt und eben knallen sollte.

  • Guten Morgen,


    was mir auffällt ist, dass das scheinbar ein kurze Kette mit mehreren Blitzereignissen im Bruchteil eine Sekunde ist.


    Bei letzten Bild, womit alles beginnt, findet es hinter den Masten statt und schlägt in das Netz von Oberleitungen (ein oder aus), die selbst auch unter Hochspannung stehen. Oder ist vielleicht auch ein Sichtlinieneffekt, wie Jürgen vermutet.


    Ganz kurz danach kommt von links direkt vor meinem Auto der Blitz, der oben auf dem ersten Bild zu sehen ist. Der verläuft ganz deutlich vor dem zweiten Mast, an dem ich in dem Moment gerade mit dem Auto vorbei fahre und der mir dabei total nah kommt. Auch der schlägt offensichtlich in die Oberleitung. Vielleicht ist der Grund die Eigenspannung in der Oberleitung, dass es nicht genknallt hat.


    Ist auf jeden Fall spannend, sich den Ablauf im Detail anzuschauen und ich bin froh, dass ich da im Auto saß. :)


    Ich frage mich auch, wenn da gerade eine S-Bahn drunter fahren würde, ob sich das nicht auf die Maschine auswirkt, die ja von der Oberleitung mit Strom versorgt wird. Innen ist man ja wahrscheinlich sicher in einem Faradaykäfig


    So einen extremen Knall habe ich übrigens auch schon mal gehört. Ich hab vor ca. 20 Jahren mal einen Blitzeinschlag in einem Baum im Vorgarten meiner damaligen Wohnung aus dem Küchenfenster beobachtet. Das war eine echte Explosion. Das hat nur einmal geknallt und das war dermaßen heftig, das werde ich nie vergessen.


    VG, Micha

  • Hallo Micha,
    auf den Bildern, auf denen ein verästelter Blitz zu sehen ist, schlägt kein Blitz in die Oberleitung ein. Das schließe ich anhand der Bilder aus. Es ist für mich eine "optische Täuschung". Der verästelte Blitz ist kilometerweit/sehr weit entfernt. Dafür spricht auch, dass Du keinen Knall gehört hast. Meist schlägt der Blitz auch in den höchsten Punkt ein. Das wäre dann einer der Masten, da dort die Leitung am höchsten hängt.
    Für die Fälle, in denen mal ein Blitz in das Bahnnetz einschlagt, wird die Überspannung über die Hörnerblitzableiter abgeleitet (wenn die Spannunung einen bestimmten Wert überschreitet, zündet am Hörnerblitzablieter die Funkenstrecke). Dadurch wird meist ein größerer Schaden an den Elektromotoren verhindert. Wie es dann im Einzelfall ausschaut, weiß ich nicht.


    Zu: "Ganz kurz danach kommt von links direkt vor meinem Auto der Blitz, der oben auf dem ersten Bild zu sehen ist. Der verläuft ganz deutlich vor dem zweiten Mast, an dem ich in dem Moment gerade mit dem Auto vorbei fahre und der mir dabei total nah kommt. Auch der schlägt offensichtlich in die Oberleitung. Vielleicht ist der Grund die Eigenspannung in der Oberleitung, dass es nicht genknallt hat. "
    Das ist genau die optische Täuschung. Der Blitz überblendet das, so dass, obwohl er z.B. 5 km entfernt ist das Licht, das von dahinter kommt so eine Verbdindung zeigt, da die Pixel links und rechts diese 5cm breiten Blechs überbelichtet ist und das danebenliegende Pixel, an dem eigentlich kein Licht sein sollte auch mit belichtet.
    Ähnliche Effekte kannst Du mit einer starken Lampe erzeugen.
    Noch etwas. Es gibt auch beim Einschlag in ein Kabel einen Knall. Der entsteht dadurch, dass im Blitzkanal sich die Luft schlagartig erwärmt und dabei explosionsartig ausdehnt. Das ist bei blitzen so, und dass ist bei allen Funkenüberschlägen durch Hochspannung so. Wenn Du z.B. einen Funkeninduktor, die Zündspule vom Auto, manche Gasfeuerzeuge mit Piezofunken, Influenzmaschinen ... anschaust, dann gibt immer eine Art "Knall" egal ober der Funken oder Blitz in eine Leitung einschlägt oder zwischen zwei Metallkugeln ... (der Knall ist halt abhängig von der Stromstärke leiser oder lauter. Es geht von einem leisen Knacken bis zu lauten Explosionsgeäuschen. Die Wimshust Inlfuenzmaschine erzeugt ohne Kondensator/Leidenerflaschen eher ein Knacken und mit Kondensator schon einen Knall obwohl es bei weitem nicht mit einem natürlichen Blitz vergleichbar ist. Selbst ein schwacher natürlicher Blitz ist eine ganz andere Größenordnung)

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    Mir fäll gerade auf, dass die Bilder nicht hier auf astrotreff liegen. Meist sind die Bilder dann nach einiger Zeit nicht mehr sichtbar. Wenn der Thread für später noch verständlich sein soll, dann wäre es gut, wenn die Bilder irgendwo liegen, wo sie auch in 2 Jahren noch gesehen werden können. Daher würde sich astrotreff hier anbieten. :)



    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    Wow, danke dir. Das war jetzt mal wirklich fundiert analysiert und erläutert. Das scheint mir sehr plausibel, was du sagst, auch das mit der optischen Täuschung. Wenn man sich das Bild vor dem Hintergrund anschaut, sieht man es ganz anders an.


    Mit den Bildern hast du recht. Ich hab die hier verlinkten auf den Astrotreff hochgeladen und ändere dann nach Freischaltung die Links im Thread.


    VG und CS, Micha [:)]

  • Ich hatte mal eine aehnliche Situation beim Stormchasing in Oklahoma. Wir fotografierten und filmten ein Gewitter, und eine Gruppenteilnehmerin zeigte mir ein Foto, das einen Blitz zeigte, der anscheinend in ein Schild einschlug, das nur ca. 50m entfernt war. Dramatisch! Leider konnte ich die These dann widerlegen, da ich den gleichen Blitz per Video aufgenommen hatte. Der Donner war sehr viel spaeter und ein dumpfes Grummeln. Der Blitz war meilenweit entfernt hinter dem Schild zu Boden gegangen.


    Noch eine interessante Sache: Bei dem Gewitter hatten wir auch ein paar nahe Einschlaege (die sich in nervoesen Zuckungen der handgehaltenen Kamera und einem Brummgeraeusch im Mikrofon manifestierten, bevor dann der ohrenbetaeubende Knall kam). Als ich die Videos fuer einen Vortrag bearbeitete und in Zeitlupe durchging, sah ich, dass die meisten Blitze mehrfach stattfanden und den gleichen Kanal benutzten. Ist der Kanal erstmal ionisiert, ist das ja auch schoen leitfaehig. Ich hatte auch ein Bild, wo gleich zwei Blitze, die wie Zwillinge wirkten (ihre Form war sehr aehnlich), einige hundert Meter entfernt auf den Acker schlugen. Dieses Bild war nur auf einem Einzelframe sichtbar. Also innerhalb von 1/50s nichts -&gt; zwei ausgepraegte Blitze -&gt; nichts! Ich habe das Einzelbild von dem Zwillingsblitz mal herausgesucht - danke an die Forenleitung fuer die schnelle Freischaltung:



    Als ich das Bild das erste Mal sah, dachte ich, dass die Software spinne und mir denselben Blitz zweimal darstellte. Aber auf den zweiten Blick sieht man dann doch Unterschiede. Ach ja, apropos Sichtlinie - der Fahrer des Vans wurde natuerlich nicht vom Blitz getroffen, sondern fuhr unbehelligt weiter. [8D]

  • Ja das mit dem Mehrfachblitz im selben Kanal ist mir auch schon aufgefallen, und meine Erklärung war dieselbe, wo schon mal ein Weg gebahnt ist, geht es weiter, solange die Spannung besteht. Kann man auch auf der Sequenz von Mikel sehen, dass da derselbe Kanal benutzt wurde. Und weil es eben eine Entladung ist, braucht es zum Aufrechterhalten des Überschlags weniger Spannung als zur Erzeugung

  • Hallo Jürgen,


    was für ein Wahnsinnsbild. Und der arme Van dazwischen. Da ist es offenbar so flach, dass der Blitz in den Boden einschlägt. Da hätte ich totalen Respekt wenn man draußen nur kurz stehen müsste und minimal höher als der Boden ist.


    VG, Micha [:)]


    PS. vielen Dank für die Freischaltung der Bilder ans Astrotreff-Team [:)]

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