Spechteln allein im Wald oder ist da jmd??

  • Servus zam,
    anbei mein Erfahrungsbericht von gestern Abend:


    <b>07.03.2021 19:40 - 21:50Uhr
    Ausrüstung</b>: Newton-Teleskop, Öffnung 305mm, Brennweite 1525mm, (f/5) Dobsonmontierung.


    <b>verwendete Okulare:</b> 24mm (63,5-fach) ; 11mm (139-fach), 6,7mm (228-fach)
    <b>Ort:</b> Freies Feld bei Hundsboden/Fränkische Schweiz), ca. 520m üNN
    <b>Temperatur:</b> 19.35Uhr +0 °C ; 21.55Uhr -6 °C (ab 21Uhr windig; brrr...)
    <b>Wetter:</b> Tags strahlend blauer Himmel


    Eine bekannte Location habe ich nun auch im Dunkeln besucht und ausprobiert. Im Herbst/Winter gut, da es sich um eine leichte Senke auf der Hochfläche handelt. Der umliegende Waldrand schattet ab, wobei Forchheim in NNW noch in den Himmel strahlt. Jedoch um einiges besser, als Hetzleser Berg (Nähe Erlangen).


    <i>Normaler Weise fahre ich mit AchimS Richtung Neustadt Aisch und nehme gerne die Stunde Autofahrt auf mich. Durch die aktuelle Sperrstunde bei Achim habe ich am nächsten Abend beschlossen nur 20min weit zu fahren und ohne irgendeine Uhrzeit im Nacken.


    <b>Dafür bin ich alleine...</b> Also, das ist schon irgendwie anders, findet Ihr nicht? Klar, mit Achim habe ich einen tollen Gesprächspartner, wobei wir auch unsere stillen Zeiten beim Beobachten haben, aber es ist jemand da.
    Und nun, gespenstische Stille, die Augen gewöhnen sich an die Umgebung, aber der umliegende Waldrand bleibt im dunklen verborgen - schwarz! So dunkel hätte ich auch gerne den Himmel. ;)</i>


    Der Aufbau läuft routiniert, bei der Justage am Pol bemerke ich, dass der Spiegel noch nicht komplett temperiert ist. Woarscht!
    <i>Was war das gerade für ein Geräusch? Nicht ablenken lassen und los!</i>


    Auf zu M42 und... -aaaah! Mein Lieblinksobjekt, ich verliere mich in den nebulösen und grazilen Schleiern und wechsle nacheinander die Okulare bis mich die dunkle Zone fast komplett einhüllt.
    E & F-Komponente lassen sich zu derzeit noch nicht einzeln auflösen.


    M42 - Orionnebel (zuvor beschrieben)
    M44 - offener Sternhaufen (Praesepe/Krippe)
    M37/M36/M38 - offene Sternhaufen, mag ich schon gerne im Aufsucher
    M67 - offener Sternhaufen


    <i>Auf einmal ein schnaufen und stampfen... -von wo? Ich schaue mich um und nehme meine Kapuze runter. Konzentriert stiere ich in die lokalisierte Richtung und sehe - nichts! Ich schlage demonstrativ die Autotür zu. Ob es hier wohl Wildschweine gibt? Naja, habe auch noch nichts von einem Unfall mit einem Amateurastronomen gehört...</i>
    Keine Geräusche mehr und ich mache mich wieder an die Beobachtung:


    NGC6543 - Cat's Eye Nebula - diesmal nicht klar umgrenzt, eher leicht schwammig, jedoch mag ich gerne diese Farbintensivität
    NGC 188 (schwach)
    M63 Sonnenblumen-Galaxie
    NGC5005
    M94 - Spiralgalaxie, schön sticht das helle Zentrum heraus
    NGC4449
    M106 - Spiralgalaxie,recht schwach
    M109 - Balken-/Spiralgalaxie
    M40 - hier erkannte ich Winnecke 4 nicht, wusste nicht mehr den Winkelabstand. Das nächste mal bin ich besser vorbereitet.
    M108 - Spiralgalaxie
    M97 - Eulennebel, ich meine ein Auge indirekt zu erkennen.
    M81/M82 - Bodes Nebula (toll, toll, toll! Strukturen von Staub- oder Dunkelwolken bei der Edge-on) und beide zusammen schön anzuschauen. Da haben sich die 82° gelohnt. Ein schöner Showdown und ich beschließe zamzupacken.


    <i>Noch ein letzter Tee und ein Schweif über das Firmament... - und schon schnaubt und stampft es wieder in meiner Nähe. Ich habe nun echt kein Bock mehr, setze mich ins Auto und weg!</i>

    Explore Scientific 305 II (das UltraLight lasse ich mal weg!)

    EXPLORE SCIENTIFIC 82° Okulare : 6,7 mm + 11 mm (1,25") + 24 mm (2")


    Profilbild: Merkurtransit 06.05.2016 (digital bearbeitet)

  • Hi terraman,


    hats Dich ja doch an die Sperrstunde gehalten [:D]!


    Aber eine schöne Liste abgearbeitet in der Zeit. ja - gestern abend war der Himmel glasklar. Die Sonne hat beim Untergehen direkt am Horizont immer noch stark geblendet.


    Tjaja, die Schreck Geschichten einsam auf Feld und Flur, kenne ich nur allzu gut[:o)] - da muss man ein starkes Herz haben und steife Beine. Trotzdem bin ich gerne Einsamer Beobachter - hat was Meditatives zwischen den Aufschreckmomenten.


    Viel Spaß weiterhin und CS,
    Walter

  • Hallo Terraman
    vor vielen vielen Jahren gab es mal hier ( oder im anderen Forum?) einen Tread. Da wurde einer beim Spechteln im Hintergrund eines Autobahnparkplatzes überfallen. Hat fest was draufgekriegt. Dann wurde eine Spendenaktion im Forum gestartet, viele haben gespendet, ich auch, ( glaube sein Scope haben die mitgehen lassen, bin mir nicht mehr sicher..sooo lange her) Man hörte nie mehr wieder was von dem. Fazit: Wenn Geräusche im Wald sind es FAST immer Tiere, das alleine ist schon--wenn man es nicht gewöhnt ist--beängstigend. Ich lebte und lebe in einem Art Forsthaus mitten im Wald. Im Umkreis 1km keine Straßenlaternen. Die Müllabfuhr kommt nur auf ca 500m ran...Was glaubst du, was da Nachts los ist. Im Zweifelsfalle ne Axt mitführen oder Pfefferspray :) Alles Gute Klarinetto

  • Hallo Terraman,


    Ja, so kann's gehen... hier die Regeln aus meiner langjährigen Erfahrung :)


    1. Leises Wildschweingegrunze zur Untermalung des Beobachtungsabends ist zu akzeptieren.
    2. Wenn es zu laut wird und stört, bemerkbar machen.
    3. Was von Weitem aussieht wie ein gestreifter Frischling, ist in Wirklichkeit ein Dachs.
    4. Dachse sind chronisch neugierig, aber verlieren auch schnell wieder das Interesse.
    5. Wenn es sich anhört, wie wenn gerade jemand abgemurkst wird, stimmt das mit ziemlicher Sicherheit. Aber es ist unbedenklich.


    Bin damit bisher ganz gut gefahren. Aber Klarinetto hat Recht, man muss sich an viele Geräusche erst mal gewöhnen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • [:D]Hallo zusammen[:D]


    die nächtlichen, akustischen Wald- und Wiesenerfahrungen kann ich teilen[:D] und muss beim Lesen unweigerlich schmunzeln. Die Waldbewohner sind ebenso nachtaktiv wie Hobbyastronomen.Ich selber hatte letzte Woche ebenfalls irgendwas im Unterholz, was sich da fortbewegte. Manches "Viehzeugs" macht schon eigenartige Geräusche (und nicht nur leise). Ist ja wirklich spannend, dass es einigen von uns so geht. Die alten Germanen hatten schon einige Gründe, warum sie dem Wald so manches angedichtet haben. Ich hatte aber auch im freien Feld gelegentlich Anmutungen, nicht so ganz allein zu sein. [:I]

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

  • Hier im spreewäldlichen Südbrandenburg muss man neuerdings auf Wölfe acht geben. Im Februar 2018 hörte ich, beim schauen durch das Teleskop, Wolfsgeheul von einer nahen Waldlichtung. 5 Minuten später hörte ich dann hinter mir knackende und sich nähernde Geräusche. Als ich meine Taschenlampe in diese Richtung hielt, standen dort 3 Wölfe in etwas über 50 Metern Entfernung. Da stellen sich einem dann doch die Nackenhaare hoch. Seitdem habe ich immer eine superhelle Taschenlampe auf dem Beobachtertisch stehen. Wenn man lautstarke Geräusche macht, verschwinden die Viecher recht schnell. Aus diesem Grund dudelt seitdem immer irgendwas im Hintergrund (Musik, Podcast).


    Letzte Woche las ich dann in der LR, dass 1 Schaf in der Nähe eines kleinen Dorfes (Alt Zauche) gerissen wurden. 5 Tiere sind verschwunden. Das Gehöft liegt nur 2,5 km Luftlinie von meinem Beobachtungsstandort entfernt.


    https://www.lr-online.de/lausi…eewald-dorf-55258425.html

    Gruß & cs

    Andreas


    Meade LXD55 10" f/4 | GSO Dobson 8" f/6 | TS PHOTOLINE 3" f/7 Apo | Fujinon 10x70 FMT-SX2 | Fujinon 16x70 FMT-SX | AstroTrac TT320X-AG | Canon EOS 1000Da / 600Dfs / 6D

  • Ja auch hier Wolfsgebiet Könnte ein Bild posten von einem sauber durchtrennten Reh, lag 200 m von hier weg..lasse das aber lieber Wölfe sind gute Handwerker. Aber haben Angst und sind keine Gefahr normalerweise..Das Restrisiko?
    Auf jeden Fall haben sie kein Interesse an der Optik, die überlebt :)))

  • Bei den "Albireos" hiess es frueher, dass es zum guten Ton gehoere, nachts auf dem Feld vor allem, was groesser als eine Maus ist, Angst haben zu duerfen.


    Selber hatte ich es beim Nachfuehren erlebt, wie es im Feld raschelte und dann etwas dunkles auf den Gehwegsplatten unserer ins Feld gebauten Beobachtungsstation immer naeher kam. Zu meiner Erleichterung war es ein Igel. Spaeter hatte ich mal ein ausgebuextes Pony an der Nachbarsaeule grasen - habe dann den Bauern alarmiert, der nach dem Wiedereinfang des Vierbeiners noch eine Viertelstunde lang mit durchs Teleskop schaute.


    2013 genoss ich einen perfekten Suedhimmel am SAAO, wo ich fuer ein paar Wochen zwecks Spektrografeninstallation am SALT beschaeftigt war. Nachts hatten wir immer frei, und ich habe das mit Feldstecher und Astrotrac weidlich ausgenutzt. Einmal raschelte es auch im Gebuesch, und dann hustete es sehr komisch. Hoerte sich nach einem groesseren Tier an. Dann fiel mir auf, dass ich ja in Afrika war! Loewen? Ich trat dann den geordneten Rueckzug an. Spaeter erfuhr ich, dass es im suedafrikanischen Karoo kein gefaehrliches Getier gibt, wohl aber Springboecke, die so komisch husten ... und wohl auch sehr schmackhaft sein sollen. Puh! Da hat der Springbock wohl eher Angst vor meiner Spezies zu haben.


    An den Angriff, von dem Klarinetto berichtete, kann ich mich auch noch erinnern. Ein "Ruediger" aus Norddeutschland war das Opfer. Er wollte in einem Stadtpark Polarlichter fotografieren und traf auf betrunkene, gewaltbereite Jugendliche. War eine sehr traurige Geschichte, zumal der Haupttaeter mit einer Bewaehrungsstrafe davon kam. Im Grunde genommen - je weiter weg von Ortschaften, und je dunkler, desto sicherer ist man vor dem gefaehrlichsten Tier - dem Menschen.

  • Hallo Terraman,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Auf zu M42 und... -aaaah! Mein Lieblingsobjekt, ich verliere mich in den nebulösen und grazilen Schleiern <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie sagte der legendäre Burnham ("Burnhams Celestial Handbook") über M42: "A spectacle unequalled anywhere else in the sky". Ja, der Orionnebel wird mir auch nach ungezählten Beobachtungen nie langweilig, ob im 5- oder im 20-Zöller.


    M106 ist eigentlich ziemlich hell, vielleicht hattest du gerade eine Zirre. Ja, M82 ("Strukturen von Staub- oder Dunkelwolken bei der Edge-on") ist bei entsprechendem Himmel + Öffnung + Vergrößerung fantastisch, die Dunkelstrukturen "zerfetzen" die Galaxie regelrecht [:p].


    Toll die Natur- und Tiererlebnisse in diesem Thread [8D].


    Servus
    Ben

  • Hallo zusammen!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als ich meine Taschenlampe in diese Richtung hielt, standen dort 3 Wölfe in etwas über 50 Metern Entfernung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Andreas, ich behaupte ja (noch spaßeshalber) schon seit Jahren, dass der erste Wolfsangriff auf Menschen einen Brandenburger Hobbyastronomen treffen wird :) Ich habe da auch immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich mal wieder auf einem Feldweg stehe.
    Bei der Beobachtung des Kometen Neowise hatte ich mich mal auf einem Flussdeich positioniert, wo wenige Wochen später an etwa der gleichen Stelle einige Schafe gerissen wurden. Da wird man schon nachdenklich.


    Den einzigen richtigen "Angriff", den ich unbeschadet überstanden habe, war einmal der Anflug eines größeren nachtaktiven Vogels. Was es genau war, konnte ich nicht erkennen, von der Größe her muss es ein Uhu gewesen sein.
    Man hörte plötzlich nur noch den Flügelschlag. Geistesgegenwärtig riss ich zum Schutz den Arm hoch. Als der gefiederte Freund sich seines doch etwas zu groß geratenen Abendmahles bewusst wurde, drehte er wieder ab.
    Seitdem mache ich mich auch immer mal wieder mit "menschlichen" Lauten bzw. etwas Musik bemerkbar.


    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hallo in die Runde,


    ich hab mir mal mit einer Rotte Schweine einen Geduldswettbewerb geliefert. Ich stehe ganz allein mit dem Bino am Feldrand, etwa 50 Meter vom Wald, als ich hinter mir Geräusche höre. Na gut, denke ich, irgendwas kriecht nachts immer rum. Daran hab ich mich mit den Jahren gewöhnt. Außerdem darf man als stark Kurzsichtiger nicht allzu schreckhaft sein. Wenn so einer ohne Brille durch die Okulare schaut, liefert er sich unweigerlich aus. Erstmal hab ich das Geräusch ignoriert, doch mit der Zeit wurde es lauter. Also gut, Brille auf, Lampe an: Keine 30 Meter entfernt standen sie und guckten dumm ins Licht. Ungefähr 20 große und halbgroße Schweine. Eher widerwillig machten sie sich vom Acker.
    Okay, Problem gelöst, dachte ich und beobachtete weiter. Aber eine Viertelstunde später waren sie wieder da. Diesmal hab ich die Autotür zugeknallt. Das machte Eindruck: Kollektiver Schweinsgalopp! Kommt morgen wieder, heute ist das mein Revier!
    Also wieder an die Okulare. Wenn ich mich schon mal aufgerafft habe, ins Dunkle zu fahren, dann will ich‘s auch nutzen. Aber in dieser Nacht hatte ich das Bino offensichtlich auf der Schwarzwild-Fressmeile aufgebaut. Es dauerte nicht lange und sie kamen wieder. Im Feldstecher konnte ich erkennen, wie sie sich ohne Eile mit der Schnauze am Boden näherten. Irgendwann wurde‘s mir doch zu mulmig und ich leuchtete sie wieder an. Vorwurfsvolles Glotzen. Na, gut, das wird mir jetzt zu blöd. Wieder mit der Tür geknallt und dann alles eingepackt. Als ich den Feldweg entlang fuhr, rannten sie auf dem Acker neben mir her, als würden sie mich vertreiben.


    CS, Jörg

  • Ich hatte in dem Zusammenhang letztens ein Zusammentreffen mit zwei Kranichen (eigentlich ja tagaktiv, keine Ahnung wo die plötzlich herkamen...), ich weiß aber ehrlich gesagt nicht wer sich mehr erschreckt hat :D, so nah kommt man denen ja eigentlich nie. Zum Wolf: ich würde mich wahrscheinlich freuen mal einen zu sehen und solange es keinen dokumentierten Angriff auf Menschen gibt (in den umgebenden Ländern, gerade in Polen, gibts ja wesentlich mehr von denen und nix passiert)... Da hätte ich wahrscheinlich von der Wildschweinmutti mehr Angst :D (darf man nicht unterschätzen!).
    Grüße Jonas

  • Servus zam,
    meine Güte was Ihr schon alles erlebt habt!
    In der Fränkischen sind bereits auch die Wölfe angekommen und sollen ja für den Menschen ungefährlich sein. Wir kennen es halt nicht mehr; möchte jetzt aber auch kein Wolfs-Thread aufmachen. [:)]
    Es gibt ja andere Länder, wo es weitaus gefährlichere Tiere gibt.


    <b>Das Abendteuer vor der Tür!</b>
    Und das für uns ja schon im doppelten Sinne! [8D]


    <i>Bleibt gesund!</i>


    Viele Grüße & CS
    Nils

    Explore Scientific 305 II (das UltraLight lasse ich mal weg!)

    EXPLORE SCIENTIFIC 82° Okulare : 6,7 mm + 11 mm (1,25") + 24 mm (2")


    Profilbild: Merkurtransit 06.05.2016 (digital bearbeitet)

  • Ja, wenn einem dann vor Schreck das Nagler runterploesslt, dann wird der Abend teuer. [:D]


    Fledermaeuse fallen mir noch ein. Am Observatorium Hoher List hatte ich als Student mal am 0.6m RC gearbeitet. Also ich auf einer Terrasse nach dem Wetter schaute, sah ich gegen die Milchstrasse ab und zu solche "Batman"-Formen fuer Sekundenbruchteile. Die Tierchen mussten mich umkreist haben.

  • Hallo zusammen,

    ich habe mit dem regionalen Jäger gesprochen und die Geräusche wurden als "Blasen" eines Wildschweins erkannt.
    Dies bedeutet: "Du stehst bei mir im Wohnzimmer, komm nicht näher!"

    Naja, letztendlich ist das Schweinerle ja näher gekommen, aber wer diskutiert schon mit einem Keiler... :D

    Von März bis Mai kommen die Frischlinge auf die Welt.

    CS & keine unheimlichen Begegnungen wünscht
    Nils

    Explore Scientific 305 II (das UltraLight lasse ich mal weg!)

    EXPLORE SCIENTIFIC 82° Okulare : 6,7 mm + 11 mm (1,25") + 24 mm (2")


    Profilbild: Merkurtransit 06.05.2016 (digital bearbeitet)

  • Hallo terramann und ihr anderen,


    danke für eure Erfahrungen. Ich hab schon befürchtet, nur Frau gruselt sich im Dunkeln.

    Ich beschäftige mich erst seit Sommer 2019 mit Astrofotografie und bei meinen ersten nächtlichen Ausflügen hat mein Mann mich begleitet.

    Aber als ich dann im Frühjahr letzten Jahres gegen 2 Uhr für Antares auf "die Piste" wollte, hat er gestreikt.

    Also bin ich mutig alleine losgefahren, nachdem ich tagsüber die Location gecheckt habe.

    Es war ein Wirtschaftsweg ausserhalb eines kleinen Dorfes in der Nähe, der zu einem Gasthof führt.

    Ich hab dann alles aufgebaut und das ging auch soweit eine Weile ganz gut, bis plötzlich ein Mann mit einem Gewehr vor mir stand. Es war ein Jäger, der gucken wollte, was ich da veranstalte. Mein Gott, ist mir das Herz in die Hose gerutscht.


    Ich hab mich aber nicht davon abschrecken lassen, schließlich ist Antares ja sehens- bzw. fotografierenswert.

    2-3 x ging es gut an der Stelle. Dann fuhr ich wieder dorthin. Da kam mir schon ein Auto mit 2 jungen Männern entgegen. Kein gutes Zeichen. Nun ja, ich habe alles aufgebaut (3 Kameras). Das Auto kam wieder vorbei. Ein paar Minuten später schon wieder und hielt auch an. Die Männer fragten mich, ob ich alleine wäre. Da ich 3 Kameras stehen hatte, konnte ich ja gut "Nein" sagen. Sie fuhren weiter und ich hab schleunigst alles ins Auto "geschmissen" und bin nie wieder dorthin gefahren :huh: .


    An einer anderen Stelle kam auch nachts ein Auto vorbeigefahren. Ich stand hinter einer Hecke, also von vorne mal nicht sehbar. Aber scheinbar hat er mich im Rückspiegel gesehen, kam zurückgefahren, stieg aus, stelle sich als Jäger vor und fragte, was ich mache.


    Also Tiergeräusche und ein kleines Etwas (konnte es nicht definieren), dass mich bei Neowise beobachtet hat, waren dann schon das harmloseste, dass ich erlebt habe.


    Vielleicht wäre es, was menschliche Zeitgenossen anbelangt, sicherer weiter rauszufahren, aber ich dachte, es könnte weniger passieren, wenn ich halbwegs in Ortsnähe bliebe. Hätte nicht gedacht, das auf dem Land nachts so viele Leute unterwegs sind.


    Ich werde aber mein Glück nicht mehr überstrapazieren und doch lieber im Garten bleiben. Mein Vater hat mir in seinem Garten eine Säule gebaut und von dort habe ich weitestgehend über die Dächer hinweg einen Rundumblick.


    Aber für den Milchstraßenbogen, da werde ich zumindest auf die Schnelle mit "nur" Stativ und Kamera doch nochmal losfahren.


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

  • Hallo Sabine,


    Mit den Jägern kann man sich meiner Erfahrung nach ganz gut arrangieren, die teilen ja die Begeisterung für das Hobby Nachts-Draussen-Sein und sie haben auch ihr festes Revier. Das könntest Du sogar vorab rausfinden und abstimmen.

    Was die anderen Begegnungen angeht, so gilt wohl auch hier die alte Regel aus Wildcamperzeiten: entweder öffentlich und gut sichtbar, oder völlig abseits - wobei ersteres für Astronomen eher nicht in Frage kommt, und letzteres schwierig sein kann je nachdem, wo man in Deutschland ist. Hier in der Gegend würde ich es mir zutrauen, solche Plätze zu finden.

    Ich könnte verstehen, wenn Du Dich als Frau dann trotzdem unwohl fühlst dabei - Du könntest ja auch mit Gleichgesinnten losziehen, falls es das besser macht. Oder Deinem Mann das Ganze irgendwie schmackhaft machen, er muss ja nicht mal wachbleiben dabei :)


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Zweimal hatte ich bisher auch so ein Angst-Problem, Zitat::


    "Im Sept 2005 auf der Edelweißspitze am Großglockner ein heftiger Schreck


    Gegen 3.00 h kamen auf einmal zwei dunkle Gestalten aus dem Finstern um das Hauseck, erschrocken hab ich sie gefragt, was sie denn da wollen, "auch beobachten", es waren zwei Spechtler, die die ganze Nacht schon auf der anderen Seite des Turmes waren und die ich gar nicht wahrgenommen hatte (meine Begeisterungsausrufe haben sie aber wohl gehört). Natürlich haben die Beiden erst mal auch durch meinen Dobson geschaut, beim Nachführen, mit einem Auge am Okular, meinte der eine der Unbekannten "na, der Dobson kommt mir aber bekannt vor, als ob ich durch den schon mal geschaut hätte", er hatte Recht, er, Frank G. aus Trier, kannte Achim S. (den Erbauer von Phönix) und den Dobson vom ITV. Das sind Spezialisten, die ein Gerät im Stockdunklen an der Art der Nachführung wiedererkennen !


    .....


    Vor Frank G. fürcht ich mich inzwischen nicht mehr, er ist mir auch bekannt als ständiger Mitarbeiter im "Astronomie, das Magazin"


    Immer noch fürcht ich mich vor streunenden Hunden, und das ist tatsächlich - vor allem in Griechenland - nicht ganz ungefährlich, Zitat von 2010


    "Aber eines muß ich noch anbringen: erstmals hab ich mich richtig gefürchtet nachts - ich war absolut einsam abseits von einer kleinen Teerstrasse ins Taygetos-Gebirge hinauf ca 3 km nur Sandwege in einen Olivenhain reingefahren, tolle Sicht auf ca 400 m Höhe, nur ein paar schwache Lichter vom nächsten Bergdorf erst in ca 5 km Entfernung, aber: zwei wild kläffende streunende Hunde die um mich kreisten und immer wieder mal näher kamen und sich erst durch WeißLichtTaschenlampe und mein Gebrüll "Fige Scyle !" (auf griechisch "hau ab Hund !") immer nur kurzzeitig zurückzogen. So hab ich erstmals so eine Beobachtungsnacht aus Angst nach 2 Stunden abgebrochen..."


    auch vor Schlangen, Skorpionen, und Dieben fürcht ich mich, aber da ist noch nie was passiert, ich hoff es bleibt so, zum Glück kann ich meist im eigenen Garten beobachten

  • Hallo Holger,


    das wäre echt mal toll, wenn ich mit anderen ins Feld gehen könnte. Bisher hat sich in meiner Gegend nur leider noch niemand gefunden.

    Ich kenne zwar 2 Leute, die etwas entfernter wohnen und eine Gartensternwarte habe, aber mit Corona ist das ja so eine Sache.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass es irgendwann mal wieder bessere Zeiten gibt, in denen man sich wieder frei und unbesorgter bewegen kann.


    Es ist ja einfach was anders auf dem freien Feld zu stehen und in den Himmel zu blicken. Ich hab die Zeiten trotz mancher Nöte sehr genossen.

    Wenn's dann nur 1 Stunde für die Milchstraße ist, da kommt mein Mann sicherlich mit. Aber für 3-4 Stunden, wenn's dazu noch eisig ist, dazu will ich ihn dann noch nicht nötigen :) .


    Viele Grüße

    Sabine

    Meine Ausrüstung
    Montierung: ioptron CEM40, Skywatcher Star Adventurer Pro

    Kamera: Altair Hypercam 26C, Canon EOS700Da

    Teleskop: TS Photoline 80 mm f6 (380/480 mm)

    Objektive: Canon 200 mm, Samyang 135 mm, Sigma 18-35 mm, Canon 60 mm

    Guiding: MGEN3

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!