Zodiakallicht

  • Hallo zusammen,


    am Samstag war ich draußen zum Beobachten und im Gegensatz zu den letzten Malen war die Milchstraße gleich nach dem Aussteigen aus dem Auto zu sehen. Da es ein neuer Beobachtungsplatz war (auf "meiner" Wiese war der Jagdpächter auf der Suche nach Wildschweinen, wie er mir per SMS mitgeteilt hatte - wir stimmen uns immer ab), hab ich nach dem Aufbau mal rundum den Horizont angeschaut, wie hell es denn ist. Dabei fiel mir in den Augenwinkeln ein schräger Lichtschein auf, der sich bei indirektem Sehen spitz zulaufend bis zu Aldebaran hochzog - ich war noch nie auf die Idee gekommen, bewusst nach dem Zodiakallicht Ausschau zu halten, aber so muss das wohl aussehen, dachte ich...


    Die Gelegenheit ist jetzt jedenfalls günstig, die Ekliptik steht abends steil zum Horizont. Falls ihr es auch probieren wollt: nach der Beschreibung der Bortle-Skala reicht ein Bortle-5-Himmel.


    Viele Grüße und viel Erfolg


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Glückwunsch Holger


    ein ähnliches Aha-Erlebnis hatte ich 2010 – übrigens ebenfalls Anfang März – auf der Isle of Skye. Das Zodiakallicht war dort so deutlich, dass ich mich fragte, warum ich es all die Jahre nie von Deutschland aus gesehen hatte. Hab dann zu Hause immer wieder ganz bewusst danach Ausschau gehalten, aber vergebens. Das Geheimnis ist offenbar ein wirklich weiträumig dunkler Beobachtungsplatz. Schön, dass Du so einen in Deiner Nähe hast.


    CS, Jörg

  • Hallo Jörg,


    danke für die Glückwünsche. Tatsächlich war ich diesmal noch ein Stückchen weiter östlich (ziemlich genau gleichweit weg von Nürnberg, München und Stuttgart) und etwas früher dran als sonst, beides war sicher hilfreich. Aber genau, wie Du schreibst <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Zodiakallicht war dort so deutlich, dass ich mich fragte, warum ich es all die Jahre nie von Deutschland aus gesehen hatte<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> - so habe ich das auch empfunden. Jetzt weiß ich ja, wie es aussieht, vielleicht finde ich es mal wieder.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    genauso wie Jörg geht es mir auch, und deshalb auch von mir Glückwunsch zu der Sichtung. Momentan steht die Ekliptik abends ja auch relativ steil auf dem Horizont, sodass sich das Zodiakallicht besser vom horizontnahen Dunst abheben kann. Hier nördlich von Bremen gibt es schätzungsweise 3 bis 5 Tage im Jahr, wo es so klar ist, dass man es deutlich sehen und nicht nur irgendwie ahnen kann. In der ersten Maihälfte werde ich in Schleswig-Holstein an der Nordseeküste ein paar Tage Urlaub machen - wenn es denn geht, und da sind die Chancen über der eigentlich dunklen Nordsee dann recht gut.
    Ein anderes atmosphärisches Phänomen, das oft nicht beachtet wird, weil der Sonnenuntergang die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, ist der aufsteigende Erdschatten direkt danach im Rücken der Sonnenbeobachter. Das war hier in den letzten Tagen sehr schön zu beobachten. Für das Zodiakallicht ist leider zu viel Zivilisation drumherum.


    Viel Glück weiterhin
    Manfred

  • Hallo Manfred,


    ah, hätte ich mir ja denken können, dass das auch ein Thema für Dich ist :)
    Den aufsteigenden Erdschatten sehe ich praktischerweise beim Abendessen vom Esszimmer aus, der ist mir sehr vertraut. Eigentlich mag ich es auch, schon zu Sonnenuntergang am Beobachtungsplatz zu sein, das klappt aber fast nie.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Holger, Deinen Beitrag werde ich zum Anlass nehmnen, bei nächster Gelegenheit (Wolkenkonzentration am Himmel) in die Wiesen zu fahren und dort entspannt Ausschau zu halten, wenn die letzten Bekassinen noch zu hören sind ...


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo miteinander,


    ich hatte hier in DT. bisher keine Sichtung eines deutlichen Zodiakallichts.
    Um so mehr war ich beeindruckt, als ich unter wirklich 'dunklem' Himmel war und dort dieses Phänomen beim Fotografieren stört.
    Es sieht zwar genial aus, aber in Richtung Westen oder morgens im Osten braucht man nicht zu forografieren.


    Abends im Westen: siehe hier.


    Morgens im Osten: siehe hier.

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo Frank,


    so deutlich war es natürlich bei Weitem nicht :) - da kann ich mir schon vorstellen, dass es beim Fotografieren stört!
    An was man da alles denken muss als Fotograf... bei Deinem ersten Foto macht es sich aber sehr gut.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo alle miteinander,


    Das hab ich die letzten Tage auch bemerkt, dass Zodiakallicht. Ich kenne es von meinen Exkursion über viele Jahre. Von Deutschland aus hab ich es bisher noch nicht eindrucksvoll sehen können. Bis vor ein paar Tagen. Kann auch nicht genau sagen, was sich geändert hat, hat mich total überrascht. Ich vermute eine Mischung aus sehr guter Transparenz und ihm die angesprochene Steilheit der Ekliptik, die wir praktisch ja am Abendhimmel im März und April haben.


    Hier eine meiner Aufnahmen von vor ein paar Tagen von der Rhön aus: https://flic.kr/p/2kHM1j7


    Oliver

  • Hallo Oliver,


    ja, genau so. Zeigt genau auf Mars und kommt auf Deinem Bild auch etwas schmaler/spitzer raus als auf dem von mir verlinkten APOD. Passt besser zu meinem visuellen Eindruck.


    Danke fürs Zeigen und viele Grüße,


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo zusammen,


    gestern abend hatte ich am gleichen Standort wieder das Vergnügen. Wenn man das Zodiakallicht einmal gesehen hat, dann tut man sich auch viel leichter, es wiederzufinden, glaube ich. Ich konnte es bis zu den Plejaden hoch verfolgen. Der Trick ist, dass es eher in den Augenwinkeln auffällt, am besten den Kopf weit hin- und herdrehen. So eine Art Field Sweeping ohne dazwischengeschaltete Vergrößerung.


    Die Gelegenheit ist günstig diese Woche, versucht's mal!


    Viele Grüße, Holger

  • Nachtrag: Aufällig ist übrigens, dass das Zodiakalband nicht exakt in der Ekliptikebene liegt. Visuell wie auch auf den Fotos zeigt es mehr auf die Plejaden als auf die Mitte des goldenen Tors. Das hat mich gestern zunächst etwas irritiert - aber man muss sich einfach trauen, seinen Beobachtungen zu trauen.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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