Meade 2080 und SCT allgemein

  • Hallo Jürgen,

    hier waren die schwarzen Stellen nicht schwarz sondern durchgewetzt, sie sahen nur schwarz aus. Aber ungeschütztes Silber läuft total schnell an, vor allem, wenn man viel Knoblauch isst. Einen Silberspiegel zu erzeugen ist übrigens einfacher als einen Aluspiegel, wenn vielleicht auch teurer. Früher gabs nur Silber und Quecksilber als einzige technisch mögliche hoch reflektierende Oberfläche.

    Vertex? Meinst du, dass der Spiegel schon richtig sitzt, aber sein höchster Punkt nicht mittig zum Rand aber mittig in der Dose liegt? Das haben wir tatsächlich nicht geprüft.

    Gruß

    Stephan

  • Hi Stephan,


    so meint "schwarz" durchsichtig, da die Platte an der Rueckseite schwarz ist? Ich dachte nur, da Silber schwarz anlaeuft.


    Chemisch versilbern geht. Eine alte Amateurmethode mit Silbernitrat, die im Astrotreff oefters Erwaehnung findet. Allerdings nicht ganz ungefaehrlich (Bildung von "Knallsilber", einer chemischen Substanz, die spontan explodieren kann) und nicht dauerhaft. Einige Sternfreunde benutzen sie, um selbstgeschliffene Spiegel fuer ein paar Wochen zu testen, bevor sie sich fuer eine (teurere) Aluminisierung entscheiden. Ueber Quecksilber weiss ich nichts, ausser dass diese Substanz irgendwie in rueckseitig verspiegelten Flaechen benutzt wurde. Aber aufgrund der Toxiditaet faellt Quecksilber eh nicht unter sinnvolle Optionen.

    Ueber den Vertex: Das ist in der Tat der Mittelpunkt der optischen Kurve. Also beispielsweise der Scheitelpunkt einer Parabel. Wenn eine optische Oberflaeche auf einer Maschine bearbeiet wird, gibt es Einspannfehler. Der Rohling sitzt also nicht ganz sauber zur sich natuerlich ausbildenden Abrollbewegung, die die Sphaere erzeugt, auf die gegebenenfalls spaeter die asphaerische Retusche beruht. In der Massenfertigung werden oft Kalotten verwendet. Das sind Kugelkoepfe, auf denen mehrere Rohlinge gleichzeitig mit einem Werkzeug bearbeitet werden. Auch hier gibt es durch die Aufspannung einen Restfehler. Letztendlich ist fuer die ideale Position eines optischen Elementes im Strahlengang nicht die Symmetrie entscheidend, in der sich der Rand des Elements relativ zu den anderen Elementen befindet. Viel mehr ist es die Lage des Vertex, also des Scheitelpunktes, zur optischen Achse. Deswegen ist es erforderlich, mit optischen Messmethoden den Vertex zur optischen Achse zu bringen. Wenn der Rand danach etwas exzentrisch ist, dann hat das ein Einfluss auf die Feldausleuchtung, der aber eine untergeordnete Bedeutung hat verglichen mit der Minimierung optischer Abbildungsfehler.


    Rein praktisch wuerde ich zunaechst Deinen abgenutzen Spiegel, so wie er eingebaut ist, am hellen Stern justieren und das System testen. Ist die Abbildung brauchbar (konzentrische Beugungsringe), dann kann der Spiegel aluminisiert werden. Wenn Fehler bleiben, kann das an der exzentrischen Aufklebung liegen. Mich wuerde allerdings wundern, warum Meade sich so einen Patzer leistete. Angeblich soll ja zur Halley-Zeit aufgrund des Bedarfs die Qualitaetssicherung einiger Firmen eine geringere Prioritaet gehabt haben .

  • Hallo Jürgen,

    ich hab hier einen riesigen Spiegel, 1,6x0,6 m, der hatte mal Hartpappe unter dem Glas und dazwischen Quecksilber, das war die einfachste, wenn auch nicht beste Methode, so eine große Fläche schön zu verspiegeln. Dann lagen immer so silberne Kügelchen auf dem Teppich....

    Außerdem war der furchtbar schwer. Jetzt ist da einfach verspiegeltes Glas drin.

    Mit dem Vertex, kann das sein, wie auf dem Bild, dass der Scheitelpunkt über einen Millimeter daneben liegt? Also, zum Verspiegeln mussten die den von der Aluplatte trennen, der neu Verspiegelte kam also getrennt von der Platte. Wenn aber Scheitelpunkt nicht unbedingt in der Mitte liegt, haben wir ein Problem, nämlich dass wir nicht wissen, wie genau wir den Neuen ankleben sollen. Am Ende soll ja der Scheitelpunkt direkt über dem Zapfen liegen.

    Gruß

    Stephan

  • Hi Stephan,

    das meinte ich! So ein Jammer, das Quecksilber so giftig ist. Ich hoffe, Du hast alle Kuegelchen finden koennen.

    Ich wuerde den Spiegel zunaechst mittig aufkleben (z.B. mit Silikon) und versuchen, das Teleskop zu justieren. Waere der Fangspiegel eine Sphaere (Kugelspiegel), muesstest Du Dir keine Gedanken machen, da sich jede lineare Abweichung von der Mitte durch eine Verkippung ausgleichen laesst. Je asphaerischer der Spiegel ist, desto weniger geht dies. Aber es waere ein guter Start.

  • Das hab ich mir auch schon überlegt, bin mir aber nicht endgültig darüber klar geworden.

    Den Kugelspiegel braucht man nur kollimieren, und dann ist der auch zentriert? Jetzt sagt man doch von den alten SCTs, dass sie sphärische Spiegel haben, dann gäbe es kein Problem, oder?

  • Am Hauptspiegel wuerde ich nichts aendern. Der ist bei jedem SCT sphaerisch. Der Sinn einer Schmidtoptik ist ja gerade, die sphaerische Aberration durch die Schmidtplatte auszugleichen.

    Das mit dem sphaerischen Sekundaerspiegel war ein reines Gedankenexperiment. Der Spiegel ist konvex-hyperbolisch.

  • Zitat

    Bist du sicher? Es heißt doch immer, im SCT sind beide Spiegel sphärisch, erst die neuen ACF hätten hyperbolische Fangspiegel.

    Da koenntest Du Recht haben. Ich habe gerade im Web danach gesucht, und bin darauf gestossen, dass Meade beim ACF erst zur besseren Feldkorrektur hyperbolische Fangspiegel einsetzt.

    Ich kann mich aber auch an die Werbung erinnern (Celestron, evtl. auch Meade), wonach der Sekundaerspiegel "handretuschiert" war. Das laesst auf eine geringfuegige Abweichung von der Sphaere schliessen.

    Wenn der Sekundaerspiegel wirklich sphaerisch (oder nahezu sphaerisch) ist, dann sollte die Exzentrizitaet keine Bedeutung haben, ausser marginal bei der Feldausleuchtung. Du kannst den Vertex durch Verkippen stets auf die optische Achse bekommen.


    Also am besten mal provisorisch ankleben (Silikon, drei Blobs mit Luftspalt, spaeter einfach wieder zu loesen), und dann testen. Durch die teils fehlende Beschichtung wird das defokussierte Abbild wahrscheinlich inhomogen sein, aber solange es in beiden Richtungen kreisrund zusammenlaeuft und der Stern auch bei hoher Vergroesserung punktfoermig bleibt (evtl mit Beugungsringen), ist das Teleskop okay. Dann kannst Du den Spiegel aluminisieren lassen.

  • Wir sind nicht die Ersten, die sich diese Frage stellen. Hier zum Beispiel eine englischsprachige Diskussion:

    http://www.science-bbs.com/157-optics/3a0502a1dfe8c5c5.htm


    Waehrend es also asphaerische Loesungen gibt (wie das dort erwaehnte System mit ellipsoidem Sekundaerspiegel), ist die aktuelle Form bei Celestron und Meade nicht klar. Die Handretusche wird in diesem Beitrag ebenfalls erwaehnt.

  • les ich mal. Ist ja oft auch ein Ratespiel, wie genau die was gemacht haben. Ich hätte gedacht, die Schmidtplatte würde evtl. handretuschiert (und handgedreht, bis der Fehler am kleinsten ist :)

    Wir haben ja schon den neu verspiegelten Fangspiegel. Der muss nur noch eingeklebt werden. Sphärisch wär dann gut. Das ist ja nochmal son Grund, warum sphärische Spiegel billiger sind, man braucht die nicht so genau einzubauen.

    Gruß

    Stephan


    PS war ja nicht so lang, die raten auch. "accururately speculated" würde mir schon reichen. Also sphärisch und evtl. leicht retuschiert. Beim Einbau des neuen Spiegels gibt es jetzt eigentlich zu viele Freiheiten:

    - Mitte

    - Stellung Fangspiegel (in 120° - Schritten oder kontinuierlich, wenn man die Dose löst)

    - Stellung Schmidtplatte kontinuierlich


    Damit bin ich total überfordert das Optimum zu finden, aber der Witold will das Ding weiterverkaufen, dem reicht, wenn das Ding halbwegs funzt, ich würd das gerne optimeren, bei so tollen neuen Spiegeln.

  • Da ist noch was, das ein allgemeines Problem sein könnte.

    Wie bekannt sind ja die Justierung am künstlichen und am echten Stern zwei Paar Schuhe. Erstere geht viel schöner, braucht kein gutes Seeing, und das Beugungsmuster ist wie im Lehrbuch (bei guter Optik), zweite ist die Realität, vor allem, wenn der HS beim Wechsel von waagerecht auf schräg kippen kann. Das kommt aber auch bei diesem Überschlag, wenn man das Gerät um 180° kippt. Gestern z.B. wollte ich M13 sehen so gegen 0 Uhr. Und musste kippen und war enttäuscht, was für ein Matsch. Dann konnte man sehen, die helleren Sterne waren keine Punkte, und nach Justage des FS sah M13 viel besser aus. Aber der Normalfall ist zurückgekippt, dann muss wieder justiert werden.

    Fällt nicht auf mit einer AZ-Gabelmontierung. Die 2080 kamen immer mit der Gabel, da brauchte der HS nicht kippfest zu sein. Auf der EQ sieht das leider anders aus.

  • Die Liste der seltsamen Rituale wächst, wenn man durch ein SCT beobachtet


    Bei der Beobachtung keinen Meridianschwenk machen, da hierbei die Kollimation flöten gehen kann. Hierfür besser ein zweites Gerät bereithalten

    Ab und zu doch diesen Schwenk machen und in beiden Richtungen (West und Ost) den Fokussierer ganz rein und rausdrehen, um das Fett möglichst gleichmäßig zu verteilen

    Beim Fokussieren den letzten Dreh immer gegen den Uhrzeiger, damit der Spiegel nicht zurücksacken kann


    Wahrscheinlich gibt es noch mehr.

  • Hi Quilty,


    kann es sein, dass Dein Hauptspiegel nicht festgeschraubt ist und deshalb wackelt? Ich hatte das bei einigen SCTs.


    Bei unserem Vereins-2080 kenne ich auch das "Nachlaufen" des Fokus, wenn in eine Richtung gedreht wird. Der Bebachter muss immer aus der gleichen Richtung fokussieren, um das zu vermeiden. Das ist in der Praxis laestig. Aber die Spiegel bleiben zueinander justiert.

  • Moin :)


    Ich besitze ja seit gut einem Jahr auch ein Meade 2080.

    Ich hatte mich damals auch so weit wie möglich in das Thema eingelesen.


    Bei meinem Exemplar ist das von Dir geschilderte Verhalten nicht oder nur sehr begrenzt vorhanden. Die Schärfe der Abbildung ändert sich bei mir nicht, zumindest nicht wirklich auffallend, wenn ich über den Zenit hinaus nach Norden schwenke.

    Allerdings ist das Handling für mich dabei so unangenehm, dass ich das auch in der Regel bleiben lasse.

    Spiegelshifting kenne ich auch nur sehr wenig, allerdings hatte der Vorbesitzer die Fokussierung am Ende der Nutzung immer ganz rein gedreht, das der Spiegel damit fest gestellt wird und nichts an der Mechanik belastet, was damit ausgeleiert werden würde.

    Scheint sich rentiert zu haben, ich praktiziere es auch so.

    Außerdem habe ich einen Crayford Auszug angebaut, womit ich dann oft die Fokussierung ein Okularwechsel vornehme, wo dieser Nachlaufen der Schärfe auch nicht vorkommt.

    Alles in allem bin ich mit dem Teleskop sehr zufrieden, wenn es auch bei weitem nicht an die Schärfe eines 8“ Newtons meines Freundes rankommt.

  • Hallo Quilty


    Spiegelshifting kenne ich von C8's, C11's (zT. heftig), Meade's (auch oft heftig). Meines hatte das minimal, die MAK's praktisch nicht und auch mein C6 eher nicht. Manche haben das vermieden durch Feinfokussierung-Tuben. Kommt man aber auch ohne zurecht. Kollimation, einmal eingestellt, haben die alle gehalten, meine zT. viele Jahre bei ständiger mobiler Benutzung.


    Meridian-Flip mit dem Hammer? :D


    Gruß

    flatratte

  • Hallo flatratte,

    ich hatte es ja beschrieben. Beim Kollimieren am künstlichen Stern kommen verschiedene Donuts je nachdem, ob ich gerade rein- oder rausgedreht habe. Und das sehe ich auch bei dem Flip.

    Im Netz hab ich dann den Leitsatz gefunden: Keinen Flip machen. Diese Helixfokussierer dürften dann auch nicht helfen, solange man den HS nicht festklemmt, oder?


    Jürgen, ob der HS nicht festgeschraubt ist, kann ich so leicht nicht feststellen. Mir ist es noch nicht wie dir gelungen, mit sanfter Gewalt das Bodenteil abzunehmen. Dann könnte ich mehr sehen.


    Auch ein Crayford kann doch nur dieses leichte Absacken oder Kippen verhindern, wenn der HS fest geklemmt ist, oder? Das Nachlaufen des Fokus schon, aber damit kann ich mich arrangieren. Den Flip an sich find ich gar nicht so schlimm. Seit ich eine dritte Welle gegenüber der normalen RA-Welle an der Monti hab, scheue ich ihn nicht mehr, nur inzwischen mit dem 2080 inzwischen wieder. Die Liste der Rituale wächst:


    1. Bei der Beobachtung keinen Meridianschwenk machen, da hierbei die Kollimation flöten gehen kann. Hierfür besser ein zweites Gerät bereithalten

    2. Ab und zu doch diesen Schwenk machen und in beiden Richtungen (West und Ost) den Fokussierer ganz rein und rausdrehen, um das Fett möglichst gleichmäßig zu verteilen

    3. Beim Fokussieren den letzten Dreh immer gegen den Uhrzeiger, damit der Spiegel nicht zurücksacken kann

    4. Nach Benutzung den Fokus immer ganz reindrehen (rechtsrum?), dann müsste die Mechanik entlastet sein.


    4. kann übrigens auch den gleichen Grund haben wie 2. nämlich ab und zu für gleichmäßige Verteilung des Fettes sorgen. Werd ich versuchen, auch öfters zu tun.


    Halbwegs bin ich mit dem Gerät auch zufrieden, es ist einfach so schön klein und leicht, optisch natürlich alles andere als perfekt. Kürzlich hab ich mal diesen Punkt auf dem Mond gesehen. War nicht im Atlas verzeichnet aber glücklicherweise, jedoch ohne Bezeichnung hier: Der Punkt unter Rosse direkt auf dem roten Kreis. Dazu die Frage: Gilt sowas als aufgelöst, wenn man weder Art noch Form sondern nur sehen (oder ahnen) kann, dass da irgendwas ist? Bei 225 und 360 fach, besser bei 225x.


    Gruß

    Stephan


    PS Es muss ja nicht nur der HS sein, der floppt. Auch der Fangspiegel ist so einfach befestigt, dass man erwarten kann, wenn die Kollimierschrauben etwas zu locker sind, dass der FS beim Verkippen sich leicht bewegt. Zwar hab ich nun anstatt Unterlegscheibe um den zentralen Zapfen einen Silikonring für ständige, leichte Spannung, aber noch immer fühlt man kaum einen Widerstand beim Drehen der Schrauben, das Ganze ist noch immer ziemlich gefühllos. Allerdings hatte ich beim letzten mal zum ersten mal wirklich nur minimale Drehungen, fast mehr (leichtes) Drehmoment als Drehung angewandt und dabei aber eine Veränderung gesehen. Könnte also sein, dass das Gerät zum ersten mal wirklich gut kollimiert ist. Dabei hab ich nämlich auch die drei Kollimierschrauben etwas fester gezogen (einen eventuellen Asti inkaufnehmend).

  • Hi Stephan,


    in den meisten Faellen, wo ich es mit Kollimationsinstabilitaeten beim SCT zu tun bekam, war es der Hauptspiegel, der in seiner Fassung locker sass.


    Beispielsweise konnte ich das bei einem aelteren C8 (orange, 1970er Jahre) so beheben:


    - Entfernen der Schmidtplatte (natuerlich markieren etc)

    - Festziehen der Mutter, mit der der Hauptspiegel auf der Gleitbuchse befestigt ist. Dies kann am besten mit der Hand im Gummihandschuh passieren. Im Falle des C8 war diese Mutter spuerbar lose. Sie muss festgezogen werden, ohne sie jedoch mit einem Werkzeug anzuknallen.

    - Die Schmidtplatte kann dann wieder einsgesetzt werden.


    Der Fangspiegel wird ueber drei Zugschrauben befestigt, wobei sich in der Mitte der Fassung ein Gegenlager befindet, auf dem die Metallplatte aufliegt, die vorderseitig den Spiegel traegt. Die drei Schrauben muessen handfest sein. Bei der Kollimation drehe ich lieber eine Schraube fester, als eine andere zu loesen. Loesen ist nur notwendig, wenn die festzuziehende Schraube bereits zu fest ist, und sich mit dem Schraubendreher oder dem kurzen Ende eines Inbusschluessels nur noch schwer bewegen laesst.


    Ich hatte mal ein C11 Edge HD einer Volkssternwarte zu Gast, bei dem der Hauptspiegel nicht justierstabil war. Das Aergerliche war, dass die Schmidtplatte nicht ohne Zerstoeren der beiden Aluminiumnippel, die den Deckel halten, abgenommen werden konnte. Normalerweise ersetze ich diese Nippel immer durch M4-Schrauben (nach Erweiterung der Loecher auf 3.3mm und M4-Gewindebohrung), aber auf diesem Geraet war noch Garantie. Es musste eingeschickt werden. Auch war nicht ersichtlich, wie der Spiegel sich festziehen liess, da am Blendrohr spiegelseitig eine Menge Plastik, aber keine Mutter zu sehen war. Ich konnte das nicht weiter verfolgen, eben wegen dieser Aluminiumdinger und der Garantie. Der Haendler schickte uns damals einen neuen Tubus zu. Es gelang mir nicht, ihm den defekten Tubus abzuschwatzen. ;)

  • Hallo Jürgen,


    die halbe 'Sandplacken-Gruppe' hatte C8, C11 ... kam dann später noch ein 8" Meade. In Stumpertenrod war ich dann noch mit C8-Usern bekannt. Der größere Teil der Leute hat jeweis auch fotographiert. Bekannt war, daß bei manchen die Halterung des Hauptspiegels auf dem Blendrohr Spiel hatte. Bei denen daher erhebliches Spiegelshifting, besonders bei einem C11, bei mir dagegen sehr gering (Baujahr 1994?). Meins kam direkt aus den USA mit Gabel. Zwei oder drei Meade's ebenfalls mit Gabel. Waren sozusagen Standard-Teleskope, hatte praktisch jeder. In meinem Karton fanden sich einige Madenschrauben lose. Reingedreht, gesichert. Nach Jahren das C8 tatsächlich einmal minimal kollimiert, einmal ... das war's. Ich kann mich an eines erinnern, was wahrscheinlich ein verzogenes Blendrohr hatte - Transportschaden(?). Selbst das ließ sich noch auf Nadelpunkt-Sterne stabil einstellen.


    Zeitweise wurde mein C8 mit H-alpha täglich benutzt ua. in der Mittagspause, Aufbau, Abbau, schnell schnell. Hat sich nix verstellt. Einige hier könnten sich ja an das Gerät noch aus Stumpertenrod erinnern.


    Kann natürlich auch ein Gerät kaputt gehen, klar ... oder irgendwas lose sein, Aber, wenn's keine Gabel war, sondern deutsch, wie von Baader geliefert, konnten die alle Meridian-Flippen ohne Kollimationsprobleme! Baader hat sicher keine ausgeliefert mit losem Fang- oder Hauptspiegel. Gebraucht gekauft, und einer hat vorher nach Herzenslust gedreht ... ?


    Die Teile alle schlecht zu schreiben mißfällt mir! Nur deshalb meine Antwort, Jürgen! :)

    Das C8-Bashing hat schon lange Tradition, zumindest seit sich die größeren APO's verbreitet haben - mußten doch lautstark begründen, warum sie das dreifache ausgegeben haben! Bin da noch etwas empfindlich.


    Kann ja einer gerne schreiben, 'bei mir gibt's das Problem' ...


    Gruß

    Stephan

  • Hi Stephan,


    das ist kein SCT-Bashing von mir, sondern es spiegelt nur meine Reparaturerfahrungen von SCTs wieder. Ich habe selber ein paar SCTs (4" und 8" Bausch&Lomb, 5" Celestron Telephoto, 8" Meade, 14" Meade) und ich schaetze diese Instrumente sehr. Die meisten Geraete sind okay und einmal kollimiert halten sie auch. Mir ist selten ein schlecht abbildendes SCT begegnet. Die Gabelmontierungen sind nateurlich eine andere Geschichte ...


    Die o.g. Erfahrungen beziehen sich also ausschliesslich auf Teleskope, die ich reparieren musste. Das habe ich auch so kenntlich gemacht:


    Zitat

    in den meisten Faellen, wo ich es mit Kollimationsinstabilitaeten beim SCT zu tun bekam,

    Ein SCT-Bashing liegt mir fern. Wenn die alle schlecht waeren, waeren sie sicher nicht so weit verbreitet.

  • Nein, Jürgen, nicht von Dir ....


    Das hier von quilty:

    --------------------------------------------------------

    Gestern, 12:18


    #38



    Die Liste der seltsamen Rituale wächst, wenn man durch ein SCT beobachtet


    Bei der Beobachtung keinen Meridianschwenk machen, da hierbei die Kollimation flöten gehen kann. Hierfür besser ein zweites Gerät bereithalten

    Ab und zu doch diesen Schwenk machen und in beiden Richtungen (West und Ost) den Fokussierer ganz rein und rausdrehen, um das Fett möglichst gleichmäßig zu verteilen

    Beim Fokussieren den letzten Dreh immer gegen den Uhrzeiger, damit der Spiegel nicht zurücksacken kann


    Wahrscheinlich gibt es noch mehr.

    ----------------------------------------------------------


    Gruß

    Stephan

  • Ach soo ....


    Ich glaube, dass Stephan einfach nur genervt ist vom Verhalten seines SCT. Klar, das darf nicht generalsiert werden. Die meisten SCT sind deutlich besser. Shifting beispielsweise kann ich bei modernen Geraeten der Achtzollklasse kaum noch feststellen.


    Das Problem beim alten 2080 war, dass es noch nicht ganz ausgereift war. So war bei unserem Vereins-2080 die Schmidtplatte nicht schlierenfrei, und die Abbildung nicht ganz pefekt. Und dann dieses Nachlaufen des Fokus. Diese Baureihe hatte offenbar noch Kinderkrankheiten. Oder war es dem Kometen Halley zu verdanken? Zur Halley-Zeit um 1985 soll es ja mit der Qualitaetssicherung nicht so toll gewesen sein bei den SCT-Herstellern, denn "alles musste raus". Ich kenne auch nur aus dieser Epoche SCTs mit optischen oder mechanischen Problemen im Tubus.

  • Ich glaube, in der Liste der komischen Rituale können 2. und 4. zusammengefasst werden. Dafür ist mir Nr. 3 wieder eingefallen.


    1. Bei der Beobachtung keinen Meridianschwenk machen, da hierbei die Kollimation flöten gehen kann. Hierfür besser ein zweites Gerät bereithalten

    2. Beim Fokussieren den letzten Dreh immer gegen den Uhrzeiger, damit der Spiegel nicht zurücksacken kann

    3. Nicht waageecht kollimieren (am künstlichen Stern), da so die Spiegelkippstellung nicht definiert ist.

    4. Nach Benutzung den Fokus immer ganz reindrehen, dann müsste die Mechanik entlastet sein. Wenn die Ruhestellung nach oben ist, den Spiegel ganz runterdrehen (rechtsrum), wenn das Gerät nach unten guckt, den Spiegel ganz runterdrehen (linksrum)



    Ich glaube nicht, dass nur mein 2080 die braucht. Und die hab ich auch nicht selbst erfunden, sondern woanders aufgeschnappt, aber bei mir treffen sie zu.

    Ist ein altes, und vielleicht sind die neuen viel besser. Aber hier gehts um das 2080, und wenn einer das SCT-Bashing nennt, kann er das tun.

    Ich habe keinen Bashing-Betrieb, sowas würde ich nie tun, nicht mal würde ich SCTs absichtlich schechtmachen :)


    Jürgen, das ist man Tipp, dass du die Kollimierschrauben fest anziehst. Ich hatte da immer etwas Angst vor Asti. Außerdem ist der Inbus ziemlich klein und verträgt nicht soo viel. Und ich hab beim letzten mal nur noch rechtsrum gedreht. Eine dreht sowieso durch, der Sechskant, die war vorher an der Befestigung der Schmidtplatte beteiligt, das sind absolut die gleichen Schrauben, Gewinde und Länge. Und zum Kollimieren muss es noch reichen! Außerdem brauche ich das ja vielleicht nicht mehr zu tun, wenn ich mich schön an die Rituale halte :)


    Gruß

    Stephan

  • Hallo Quilty,


    'Die Liste der seltsamen Rituale wächst, wenn man durch ein SCT beobachtet'


    Dann schreib doch einfach, ' ... wenn ich durch mein SCT beobachte'


    So, wie oben geschrieben, ist es Unfug, eben Bashing ... und ehe das jetzt nochmal jemand unkritisch weiter verbreitet ...


    Gruß

    Stephan

  • Ganz im Gegenteil,

    ich mache mich um den weiteren Gebrauch der SCTs verdient, indem ich höchst willkommene Verhaltensmaßregeln dazu nenne :)

    Gerade in letzter Zeit ist es wichtig, auch alte Schätzchen wiederzubeleben und nicht, in unmäßigem Anspruch nur das Neueste und vermeintlich Beste zu akzeptieren.


    Stephan, was und wie ich schreibe, solltest du mir überlassen. Wenn du meinst, ich hätte die Grenzen des politisch Schönen überschritten, (welche immer enger gesetzt werden in unerklärlicher Selbstkasteiung, wie ich zugeben muss), wende dich bitte an den Moderator. Der hat mich schon mal für ne Zeit gesperrt. Weil ich sage, und zwar sehr moderat, was ich denke.

    Und schon gar nicht betreibe ich Bashing, schon aus Prinzip. Schlimmstenfalls mache ich was schlecht, wie zum Beispiel so ein unglaublich blödes Wort wie "Bashing". Aber das muss ich gar nicht, das ist es schon.


    Was genau war jetzt Unfug, bei dem, was ich geschrieben habe?


    Gruß

    Stephan

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