Hi Stephan,
Dein Teleskop ist alt und es hat einige Kinderkrankheiten, die ich von unserem 2080 ausm Verein kenne. Es laesst sich nicht generell auf SCTs uebertragen, wohl aber auf die konkrete Baureihe - als Kaeufer alter Teleskope muss damit gerechnet werden, dass diese Kinderkrankheiten vorliegen. Es gab das 2080 sogar zuerst auf einer sehr kleinen Polhoehenwiege, die nicht nach Sueden ausladend konstruiert war. Der Schwerpunkt machte sich nach Norden auf, und das Stativ war nicht besonders kippsicher. Spaeter hat Meade das behoben, aber die aelteren Geraete haben noch dieses Manko.
Oder, ganz eklatant, Dynamax/Criterion. Von denen gab es ein 200/2100mm SCT, und aufgrund von Querelen mit Celestron durfte CSI (Criterion Scientific Instruments) die Herstellmethode der Schmidtplatte nicht verwenden. Celestron hatte zwar kein Patent darauf, aber mehr Geld fuer die Juristen. Die Folge war, dass viele dieser Instrumente Vollgurken waren. Noch heute wird vor dem Verzehr aeh Verkauf dieser Geraete gewarnt. Optisch und mechanisch waren das Albtraeume, bis Bausch&Lomb die CSI-Sparte aufkaufte und schliesslich mit der "Professional"-Serie, spaeter Modell 8001, gute Instrumente in Umlauf brachte. Wer ein solches Fernrohr kauft, kann es womoeglich billig erstehen, muss aber mit solchen Maengeln rechnen.
Bei SCTs von den 1990ern an sieht das anders aus, und die Geraete sind normalerweise optisch und auch mechanisch sehr gut (ausgenommen diese Gabeln). Von daher sind Deine Rituale fuer diese Instrumente nicht notwendig.
Das ist halt wie bei einem alten Auto. Da kann man sich auch nicht ueber das Fehlen von Airbag, ABS etc aufregen, und beispielsweise einen alten Renault 4 zu fahren ist halt Liebhaberei. Da ist es dann auch Ritual, dass die Passagiere am Berghang aussteigen und anschieben muessen, da die Kiste mit ihren 34PS den Berg nicht hoch kommt. Aber bei modernen Fahrzeugen ist dieses Ritual nicht notwendig ...