Maximal sinnvolle Vergrößerung

  • Hallo Forum,


    ich habe da eine Frage bezüglich meiner Sonnenbeobachtung und vor allem -videografie.
    Ich nutze einen ED APO 80/560 mit dem Daystar Quark, habe damit also eine Brennweite von ca. 2400mm (ohne Focal Reducer). Als Kamera habe ich die ZWO ASI 290mm. Macht es Sinn, mit dieser Brennweite AVIs aufzunehmen und zu stacken, oder ist die Vergrößerung überdimensioniert und leer?


    Es muss doch einen Zusammenhang von Öffnung, Brennweite und Pixelgröße geben. Hat den jemand parat?


    Danke und

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: cuwohler</i>
    Es muss doch einen Zusammenhang von Öffnung, Brennweite und Pixelgröße geben. Hat den jemand parat?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Cai,


    Du erreichst das Auflösungsvermögen Deines Teleskops bereits mit einem Öffnungsverhältnis, das dem 2- bis 3-fachen des Pixelabstands auf dem Kamerachip in µm entspricht, siehe Bildbeispiele im oberen Teil meiner Website. Insoweit passt die ASI290 mit ihrem 2,9 µm Pixelraster sehr gut zu Deinem f/7 APO. Längere Brennweiten bringen keinen Gewinn an Auflösung.


    Gruß Jan

  • Hallo,


    für Farbkameras gilt <b>Öffnungszahl = Pixelgrösse in µm * 5</b>. Bei Monochromkameras kannst du einen Faktor von 3,5 nehmen. 2,4 m Brennweite sind zu viel.


    Gruss Heinz

  • Die 5 ist eigener Erfahrungswert von mir und auch von anderen Planetenfotografen. Bei Monochromkameras wird oft von einer 1,3 höheren Auflösung gesprochen.
    Die Faktoren dürfen bei schlechtem Seeing aber auch kleiner sein. Dadurch wird die Belichtungszeit kürzer und Nutzrate beim Lucky Imaging grösser.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    Die Faktoren dürfen bei schlechtem Seeing aber auch kleiner sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die oben genannten Aufnahmen sind bei optimalem Seeing entstanden.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dadurch wird die Belichtungszeit kürzer und Nutzrate beim Lucky Imaging grösser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das genau ist für mich der Grund für die Verwendung möglichst kurzer Brennweiten.


    Gruß Jan

  • Hallo Jan und Heinz,


    vielen Dank für die schnellen Antworten. Das heißt ja, bei gegebenem Teleskop und Kamera brauche ich, um meinen Daystar Quark mit 4,3x Telezentrik zu betreiben, einen ~0,25x Reducer. Gibt es soetwas, was ist mit der Bildqualität und macht der Daystar das mit?
    Eine Alternative ist dann ja nur eine Kamera mit wesentlich größeren Pixeln.
    Die Kamera habe ich mir eigentlich nur wegen des hohen Durchlasses in h-alpha ausgewählt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: cuwohler</i>
    ~0,25x Reducer. Gibt es soetwas<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Vielleicht wäre Okularprojektion einen Versuch wert?

  • Servus Cai-Uso,


    du nimmst damit ein Feld von ca. 0.14° x 0.08° auf. Das wird schwierig werden, überhaupt interessante Stellen auf der Sonne zu finden. Und einen 0,25x Reducer wirst du kaum finden, außerdem würde der die Fokuslage massiv verkürzen, genügt dann noch der Backfocus? <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Alternative ist dann ja nur eine Kamera mit wesentlich größeren Pixeln<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und möglichst auch noch mit einem deutlich größeren Chip- wie z.B. die ASI294mm


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Jan,


    wenn ich mir die besten Planetenaufnahmen der letzten Jahre ansehe, kann meine Formel nicht so verkehrt sein.
    http://www.astrotreff.de/topic…229347&whichpage=3#823139
    Dort verwendet Robert sogar ca. 30% mehr Brennweite als bei meiner Formel rauskommen würde.
    Andererseits sehen deine Bilder auch gut aus. Kann es sein, dass deine Nachbearbeitung mehr aus dem Rohmaterial rausholt? Oder wäre mit mehr Brennweite ein noch besseres Ergebnis drin? Meine Erfahrungen basieren vor allem auf Registax.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: cuwohler</i>
    Eine Alternative ist dann ja nur eine Kamera mit wesentlich größeren Pixeln.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Cai,


    Du kannst Deine Kamera ja auch im 2x2 Binningmodus auslesen und dann im Bedarfsfall noch einen Reducer vorschalten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du meinst einen größeren Abstand zwischen FR 0,5x und Kamerea, richtig?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nein, dachte eher an eine afokale Ankopplung an Dein Okular mit einem nachgeschalteten Okular kürzerer Brennweite.


    Gruß Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mintaka</i>
    Dort verwendet Robert sogar ca. 30% mehr Brennweite als bei meiner Formel rauskommen würde.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Heinz,


    mehr Brennweite schadet ja nicht, erfordert aber längere Belichtungszeiten und einen größeren Kamerachip für das gleiche Gesichttsfeld.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann es sein, dass deine Nachbearbeitung mehr aus dem Rohmaterial rausholt? Oder wäre mit mehr Brennweite ein noch besseres Ergebnis drin?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Meine Bildbearbeitung beginnt bei gutem Ausgangsmaterial mit einer datentechnischen Nachvergrößerung um mindestens den Faktor 1,5. Die Nachvergrößerung dient im wesentlichen zur Überwindung des Bildschirmrasters bei der Wiedergabe. Traditionell wird diese Maßnahme von vielen Autoren bereits bei der Aufnahme durch entsprechende optische Nachvergrößerung bewerkstelligt, und daraus resultieren vermutlich im wesentlichen auch die nach meiner Auffassung überhöhten Faktoren der oben genannten Art. Die vielfach empfohlene und praktizierte Formel f/D = 3,6 x p/µm für die Öffnungszahl reduziert sich durch die datentechnische Nachvergrößerung um den Faktor 1,5 sogleich auf f/D = 2,4 x p/µm. Die datentechnische Nachvergrößerung führt selbstverständlich nicht zu einer höheren Auflösung der Teleskopoptik, wie vielfach entgegengehalten wird. Sie verhindert lediglich, dass feine Details der optischen Abbildung auf der Wiedergabeseite durch das Bildschirmraster unkenntlich gemacht werden, siehe Beispiel.


    Gruß Jan

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