Einsteigerberatung

  • Hallo und guten Abend,


    mein Name ist Tim, ich bin 43 und komme aus dem schönen Wuppertal. Seit längerer Zeit bin ich Hobbyfotograf (Amateur wäre wohl übertrieben), dafür aber mit Spaß und Freude dabei. Nicht jedes Foto wird was, aber manche schon und es macht mir auch viel Spaß mich immer wieder einzulesen und mich zu verbessern.


    Seit einiger Zeit ist in mir der Wunsch gereift, mich mit der Astrofotografie zu beschäftigen. Dabei gefallen mir sowohl die Bilder von Galaxien, Sternhaufen und Nebeln, als auch die Planetenfotografie. Also habe ich diverse Internetseiten, Test- und Erfahrungsberichte rauf und runter gelesen und zumindest schon einmal festgestellt, dass das Fotografieren von Galaxien und Nebeln etwas anderes ist, als das von Planeten. Aber irgendwie habe ich den Überblick nie wirklich gefunden. Deshalb habe ich mich der "guten alten Zeit" besinnt und ein Buch gekauft (Astrofotografie von Thierry Legault). Nach Lesen dieses für mich mangels Vorkenntnissen teils schwer verständlichen Buches, habe ich jedenfalls erst einmal eingesehen, dass die Astrofotografie - abgesehen von den Mitteln, die ich ohnehin einsetzen kann (DSLR, div. Festbrennweiten, Teleobjektiv, Fotostativ, um zB den Mond oder die Milchstraße zu fotografieren) - dann doch ein sehr intensives Hobby sein dürfte, welchem ich mich derzeit jedenfalls noch nicht wirklich gewachsen sehe. Also möchte ich gerne zunächst mit dem visuellen anfangen und dafür bitte ich um Hilfe.


    Was möchte ich sehen? Galaxien, Sternhaufen, ggf. Nebel und Planeten (in der Reihenfolge).
    Anforderungen an die Optik: Einsteigerfreundliche Bedienung. Sie muss (!) transportabel sein - ich wohne mitten in der Stadt. Ich denke, dass ein Gesamtgewicht von 20kg nicht überschritten werden sollte. Wird das Ganze schwerer, wird es wohl weniger genutzt. Sie sollte aufrüstbar sein, damit meine ich, dass ich die Optik später auch mit entsprechender Montierung und Kamera für Astrofotografie (Galaxien, Sternhaufen) nutzen kann.


    Ob Newton, Dobson, APO, Refraktor, etc. ist für mich nicht entscheidend. In meiner laienhaften Vorstellung, könnte ein solches Dobson-Teleskop für mich das richtige sein.

    https://www.astroshop.de/teles…/p,57562#tab_bar_1_select


    Habt ihr weitere Vorschläge oder Ideen, mache ich ggf. Denkfehler? Braucht ihr weitere Informationen? Über Antworten freue ich mich.


    Viele Grüße


    P.S.: Das Budget hat ich ganz vergessen [:D] Es sollte 1000€ nicht groß überschreiten.

  • Hallo Tim,


    ich kann dir Wegen deiner Beobachtung nicht helfen, da ich Fotos mache.
    Hier kann der Einstig aber einfach sein.
    Hier eine Kurzanleitung:
    - DSLR mit Weitwinkel (ideal Festbrennweite) auf das Stativ stellen.
    - Himmelsbereich wählen (Ideal gebiete wie Orion, Schwan, Adler,...)
    - ISO auf 1600-3200 stellen
    - Blende so offen wie möglich
    - Belichtungszeit auf 500/Brennweite (wenn nicht vollformat noch mal geteilt durch 1,5-1,6) und dann viele Bilder in Reihe machen, am besten mit Fernauslöser.
    - Diese Bilder mit Sequator oder Siril stacken.


    Siehe auch hier: https://www.youtube.com/watch?v=itw2xU7lEqY


    Was Astrofotografie angeht findest du da auch noch viel mehr Tips in guter, verständlicher Art und Weise.
    Für gute Astrofotos benotigst du zum Tageslicht set nur eine Astrofotomontierung, die zwischen 250€-800€ liegt.
    Viele denken direkt an Teleskope, was zum Einstieg eher unpraktisch ist. Himmelsobjekte mit 200 mm Finden ohne Spezieles Equipment ist schon sehr Sportlich.



    Ich wünsche dir viel Erfolg, egal wo du dich hin entwickelst.
    Bedenke aber visuelle Teleskopausrüstung und fotografische unterscheiden sich in wichtigen Punkten.
    Damit meine ich, bedenke, das Material für die Astrofotografie wirst du nachher noch zusätzlich benötigen.


    Viel Spaß beim Hobby, Sven.

  • Hallo Sven,


    erstmal herzlichen Dank für Deine Antwort. Die Kurzanleitung finde ich gut, den Link zum Video ebenfalls. Durch das viele Lesen habe ich z.B. erfahren, was "Stacking" ist. Das habe ich vorher gar nicht gewusst (Tageslichtfotograf halt, Nachtaufnahmen von beleuchteten Gebäude, blaue Stunde, goldene Stunde, etc.pp.)


    Der Hinweis mit dem Auffinden der Himmelsobjekte ist sicher richtig. Ich denke da an die Nutzung von Apps, Stellarium (ist schon installiert) oder auch, wie in dem von mir verlinkten Beispiel, Push+. Dass ich da sicherlich noch einiges zu lernen habe, glaube ich. Möglicherweise kommt ja auch ein guter Tipp mit einer Goto-Steuerung, der in mein Anforderungsprofil passt. Aber auch die Anschaffung von Literatur z.B. kann ja ein guter Tipp sein.


    Auch Dein Einwand, dass fotografische und visuelle Ausrüstung sich unterscheiden ist für mich nachvollziehbar. Ganz sicher gibt es die "eierlegende Wollmilchsau" auch hier nicht. Dann möchte ich aber das visuelle in den Vordergrund stellen. Wenn dann zu einem späteren Zeitpunkt auch die Fotografie hinzukommt und ich dann "nachrüsten" muss, dann finde ich das so auch in Ordnung.


    Viele Grüße

  • Hallo Tim,


    willkommen im Forum.


    Wie Sven schon schreibt, rein visuelle Beobachtung und Astrofotografie sind zwei paar Schuhe.


    Ich halte den Weg über die rein visuelle Beobachtung zur Astrofotografie eh als sinnvoller.
    Sein angeschafftes Equipment kennenlernen. Das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten verstehen... ... ...


    Ein Dobson, auch wenn ich diese Teleskope nicht mag (obwohl ich auch einen habe), halte ich für einen guten Start in die Beobachtung.
    Aber, ein Dobson ist nicht wirklich für Astrofotografie geeignet. Das höchste der Gefühle sind Planetenvideos.
    Auch muss man sich bei einem Dobson bewusst sein das dieser manuell, so lange er kein GoTo hat, was kostet, in beiden Achsen nachgeführt werden muss.
    Auch muss man sich damit anfreunden das der Newton in der RockerBox regelmäßig justiert werden muss. Was grundsätzlich kein Hexenwerk ist. Man muss es halt erlernen.


    Was Du machen könntest und auch von Deinem Budget abhängig ist, Dir eine parallaktische Montierung mit einem 150/750 Newton drauf anschaffst.
    Wenn Du am Anfang etwas mehr in eine parallaktische Montierung investierst, EQ-5 oder HEQ-5, hast Du gleich eine Montierung für die Astrofotografie. Denn parallaktisch ist zwingend für DeepSky. Planeten/Mond gehen auch mit Alt/AZ Montierungen (mache ich so).


    So ein Newton 150/750 leisten schon gut was an den Planeten/Mond und auch DeepSky im rein visuellen Bereich.


    Beim Dobson bekommst Du natürlich mehr Öffnung für einen moderateren Preis.


    Oder für die Astrofotografie den vorgeschlagenen Weg von Sven.
    Die DSLR auf eine gute Montierung dafür packen und mit Objektiven arbeiten.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tim1977</i>


    Was möchte ich sehen? Galaxien, Sternhaufen, ggf. Nebel und Planeten (in der Reihenfolge).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bedenke, dass Du für Galaxien einen dunklen Himmel brauchst.
    Hier ein Link zur Lichtverschmutzungskarte:
    https://www.lightpollutionmap.info


    Auch könntest Du enttäuscht sein, wenn Du das erste Mal eine Galaxie durch das Teleskop siehst.
    Auf dieser Seite bekommst Du einen Eindruck, wie Galaxien aussehen könnten:
    http://www.deepsky-visuell.de/
    Den Deep Sky Reiseführer finde ich in diesem Zusammenhang sehr hilfreich:
    https://www.intercon-spacetec.…uflage-ronald-stoyan.html



    Infos zu Einsteigerteleskopen findest Du hier:


    http://www.svenwienstein.de/HT…gerteleskope_konkret.html
    Dort findest Du auch Infos zum Thema "Okulare".


    Noch etwas zur Astrofotografie. Das Buch von Katja Seidel ist sehr empfehlenswert.
    https://nacht-lichter.de/buch/


    Gruß
    Ronald

  • Hallo Mathias, hallo Ronald,


    vielen Dank auch für eure Antworten.


    Warum sollte es eine EQ5 Montierung sein? Wenn ich das Datenblatt der EQ3 lese, dann wäre dieses ausreichend (und wird auch so angeboten) - oder ist es aus Erfahrung so, dass die EQ3 dann am Limit ist, letztlich Frust erzeugt und deshalb eine EQ5 Montierung schlicht sinnvoller ist? Dieser Punkt ist für mich auch deshalb relevant, weil die EQ5 um einiges mehr wiegt und ich alles transportabel halten will.


    Ich habe diverse male gelesen, dass es bei einem Newton Probleme mit der Fokussierung einer DSLR geben kann, weil das Okular zu weit in den Tubus hineinragt - welche Erfahrungen habt ihr da?


    Dass nachts durchs Teleskop der Blick ein anderer ist, als auf den vielen schönen Fotos, ist mir bekannt ("nachts sind alle Katzen grau"), trotzdem danke für den Hinweis und die Verlinkung der Seite. Die kannte ich noch nicht und hat mir viele tolle Eindrücke beschert. Auch die Lichtverschmutzung hatte ich im Hinterkopf. Gerade deshalb muss ich mobil bleiben mit Teleskop. Glücklicherweise muss ich von Wuppertal nur wenige Kilometer Richtung Südost (z.B. Radevormwald, Breckerfeld) um bessere Lichtverhältnisse zu bekommen. Wenigstens wohne ich nicht in Belgien.... Die Bücher werde ich mir mal anschauen.

  • Hallo Tim,


    noch ein kleiner Nachtrag.
    Ich habe, da ich Farben haben möchte und nicht nur Grau auf Schwarz,
    direkt mir Fotografie angefangen.
    Visuell ist halt wirklich etwas anderes, auch wie man alles nutzt und bedient.
    Visuell würde ich glaube ich auch ein Dobson nehmen, da es "leicht" ist es aus zu richten.
    Fotografisch macht Dobson kein Sinn und eine EQ-Montierung muss her.


    Wenn man nicht weiß ob es einem liegt würde ich den mechanischen Mini-Track von Omegon nehmen. Er ist im Komplettset mit ~230€ das günstigste was man als Fotomontierung bekommen kann, benötigt kein Akku oder anderes Zubehör und ist für die ersten Astroaufnahmen sehr hilfreich.
    Sollte es einem nicht liegen kann man ihn ohne großen Preisverlust wieder verkaufen.


    Der "wichtigere" Teil ist nachher das stacken-stecken-bearbeiten.
    Für die Aufnahme nachts ist eigentlich nur wichtig den Fokus zu finden, gut nachführen, dass die Sterne nicht rund werden (dass macht die Montierung ja) und das Objekt in den Blickbereich der Kamera bringen.
    Am Ende macht man noch Korrekturaufnehmen Darks, Flats und Darkflats oder BIAS. Alles Darks (da zählt auch das BIAS zu) werden mit Deckel auf dem Objektiv gemacht.... das bekommt jeder hin.
    Das Flat ist etwas "aufwändiger", da man hier eine gleichmäßig ausgeleuchtete weiße Fläche Ablichtet, so dass sie gut belichtet ist aber nicht in die Sättigung geht.


    Am PC wird dann in einfachen Schritten die Korrekturframes mit den Einzelbildern verarbeitet und gestackt.
    Das geht bei vielen Programmen recht automatisch.
    Am Ende hat man aber immer noch nicht ein Bild, auf dem man wirklich etwas sehen kann.
    Das kommt erst mit dem Strecken des Bildes (Strecken der Helligkeit) zu stande. Vorher hat man ein recht schwarzes Bild mit ein paar hellen Sternen und nicht mehr.


    Diese Bearbeitung macht aus dem Rohstack das Finale bild.
    Guck mal hier http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=258550
    Er hat auch Rohdaten auf der Onlinefestplatte, lade sie dir mal runter und gucke sie an.



    Das man ein Teleskop für Astroaufnahmen nimmt ist dann schon sehr fortgeschrittener und "recht teuer", da die Montierung viel mehr tragen muss und mit höherer Brennweite genauer Nachführen.
    Das heist, visuelles Beobachten ist schön, für die die Beobachten und mit den eigenen Augen es live sehen wollen.
    Für Astrofotografie wirst du aber wenig lernen, außer wo was am Himmel ist und das der Himmel dunkel sein sollte.
    Alles andere bringt dich für Fotos nicht weiter.


    Logo, wenn man sehr kleine Objekte, wie z.B. die meisten Galaxien Ablichten will braucht man Brennweite, dass ist dann aber schon fortgeschrittener.
    Bei der Fotografie ist es einfacher von 18mm Brennweite diese zu steigern. Bis 200mm geht alles mit Fotomontierungen, danach benötigt man eine dickere Montierung.
    Ich empfehele auch ab 500mm mit Autoguiding zu starten.


    Bei Youtube-Astrophotocologne sind viele Videos auch gerade für Anfänger und Einsteiger, guck mal bei den Playlisten.



    Also nichts gegen deinen Einstieg ins Visuelle, aber bedenke für Astrofotos bringt es dich nicht wirklich weiter.


    Wolken freie Nächte wünsche ich, Sven



    PS:
    Du hattest gerade geschrieben, darauf eine kurze Antwort.
    Eine EQ Montierung egal ob 3 5 8... kann man Fotografisch nur mit 65-75% der Maximallast nutzen, ABER hier ist auch wichtig die Ausmaße des Teleskops mit ein zu berechnen.
    Ich habe eine CEM25p von iOptron mit einer Maximaltraglast von 12 kg.
    Ich hatte letztens mein 114/900er Newton darauf und es war etwas windiger. Alles was auf der Montierung saß waren ca 6 kg.
    Keine Fotos möglich, die Windvibrationen am Teleskop haben die Sterne auch bei 1,3 Sekunden Belichtungszeit zu Streifen gezogen.
    Wenn man jetzt ein kleines APO-Teleskop hat, bei dem der Wind nicht so viel Fläche hat, wäre es sicher kein Problem gewesen.


    Daher der Hinweis EQ5, auf eine EQ3 würde ich nur Kamera mit Objektiv nutzen, ähnlich einer Fotomontierung nur die EQ kann 2 Achsen Nachführen und mehr.



    Wegen Newton und Fokusmit DSLR.
    Es gibt halt Visuelle Newtons und Foto Newtons.
    Diese unterscheiden sich von der Fokuslage (visuell weiter innen Fotografisch meist 55mm oder mehr über dem OAZ)und der Fangspiegel größe (Visuell klein, fotografisch groß).
    Ich habe ein visuelles newton umgebaut, das der Fokus mit meiner DSLR erreichbar ist.
    Sonst ist es egal ob Newton, Apo oder Objektiv, Fokusfinden an Punktsternen ist halt etwas schwieriger.


    Wegen deinem Gewichtsproblem beim Montierungskopf:
    Es gibt z.B. iOptron CEMs die tragen grob 2,5 mal soviel wie der Kopf wiegt. Die Standart EQs Tragen meist um 1 zu 1.
    Aus dem mobilitätsgrund habe ich eine CEM, die kostet aber auch deutlich mehr.


    Ich hoffe es hilft.

  • Hallo Tim,


    nimm die NEQ-5. Die ist zwar schwerer, hat aber das deutlich stabilere Stativ. Ausserdem ist der RA-Motor im Gehäuse integriert. Bei der NEQ-3 ist der Motor aussen an den Montierungskörper geschraubt.
    Die Skywatcher-Newtons ab 150 mm Durchmesser haben ab Werk ein T2-Gewinde, bei dem man mit einer DSLR in den Fokus kommt. Kritisch sind dort die einfachen Einstiegsteleskope mit Kunststoff-OAZ.


    Gruss Heinz

  • Hallo Tim,


    die EQ3-2 ist, da aber nur das Original von SkyWatcher, ist eine feine manuelle Montierung, die nachträglich mit GoTo ausgerüstet werden kann.
    Aber sie ist halt nur was für kleinere Teleskope.
    Ich habe diese Montierung und einen 150/750 Newton (auch in meinem Eigentum), dass ist rein visuell schon grenzwertig, der berühmte Wackeldackel.
    Meinen 120/600 Refraktor FH (nach FrauenHofer) trägt sie zuverlässig und stabil, DSLR würde ich trotzdem nicht mehr dranhängen.
    Auch ein "kleiner" Maksutow-Cassegrain (MC) 120/1500 wird gut getragen.


    Wie oben schon von Technohell erwähnt, fotografisch geht man von 60 bis 65% der angegebenen Traglast aus, die sich auf die visuelle Beobachtung bezieht.
    Newton gibt es in fotografischer oder visuell optimierter Form.
    Bei den visuellen ist unter anderem der Fang-/Sekundärspiegel kleiner als bei den fotografisch ausgelegten.
    Deshalb sind die Newton in den Dobson nicht gut für die Astrofotografie geeignet, da sie visuell ausgerichtet sind.
    Kleiner Fangspiegel und flach bauender Okularauszug (OAZ). Somit wird ein Kamerasensor nicht komplett ausgeleuchtet und in den Fokus kommen ist kaum möglich.


    Wenn Du ernsthaft an Hobbyastronomie/das Beobachten interessiert bist, spare nicht an der Montierung, besonders dann, wenn an Astrofotografie für die Zukunft gedacht wird.
    Dann lieber erst mal eine kleinere Optik anschaffen, es wird eh nicht bei einer bleiben [;)] und später was größeres, der Montierung angepasst, anschaffen.
    Auch spielt nicht nur das reine Gewicht eine Rolle, auch die Baulänge.
    Da wirkt ein ziemlich Hebel.
    Auch der Tubus Durchmesser spielt eine Rolle.
    Je "dicker" um so mehr Angriffsfläche für das leiseste Windchen.
    Dadurch verlagert sich auch der Schwerpunkt nach oben.


    Du siehst es ist einiges zu beachten.
    Was will ich beobachten?
    Wie will ich beobachten?
    Wo will ich beobachten?
    Was bin ich gewillt zu schleppen?
    Wieviel Geld ist mir das ganze wert?
    Und noch einiges mehr... ... ...

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


    | Refraktor FH 120/600 | Refraktor FH 120/1000 | Celestron C8 SC XLT 203/2000 | iOptron AZ Pro GoTo | EQ-6 R | ZWO ASI224 |

  • Hallo zusammen und vielen Dank für die breite Unterstützung.


    Wenn ich das mal so zusammenfasse, dann dürfte diese Zusammenstellung für die Astrofotografie ganz passend sein und auch in visueller Hinsicht einiges leisten.


    https://www.astroshop.de/teles…/p,19200#tab_bar_1_select


    Natürlich gehen auch Einzelkomponenten, zB EQ5 + Teleskop (für den Anfang) und Steuerung dann nachträglich zum Fotografieren. Also quasi das von mir angedachte "nachrüsten". Drunter bleiben lohnt dann nicht, weil die Stabilität nicht gewährleistet ist. Vom Teleskop her eine Nummer kleiner lohnt eher auch nicht, da ggf. Probleme mit dem Fokus auftreten können. Außerdem ist ein mehr an Öffnung ja auch erstrebenswert.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vom Teleskop her eine Nummer kleiner lohnt eher auch nicht, da ggf. Probleme mit dem Fokus auftreten können. Außerdem ist ein mehr an Öffnung ja auch erstrebenswert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Äh .. nein.
    Die größe des Teleskos hat nichts mit der Fokusposition zu tun, sonder mit dem Aufbau/der Ausrichtung die der Hersteller gemacht hat oder der des es umbaut.


    Ein mehr an öffnung nur für visuell, 150-200mm können unter 1 Bogensekunde pro Pixel darstellen un allen Wellenlängen, da bringt mehr Öffnung nur etwas um einen kleinen Blendenwert bei hohen Brennweiten zu gewährleisten.


    Ich stimme dir aber zu, das das 150/750er ein gutes Einstiegsteleskop ist (wenn der Fokus stimmt) für visell und foto.
    Dazu sollte eine EQ5 es tragen können.
    Nachträgliches elektrifizieren würde ich persönlich zwar nicht machen, aber jeder Jeck ist ander.


    Ja dann viel Spaß bei dem Hobby, Sven

  • Hallo Tim,


    da ich nicht fotografisch unterwegs bin, da kenne ich halt nur die Grundlagen, kann ich diesen Newton fotografisch nicht einordnen.
    Visuell wirst Du viel Freude mit dem Teil haben.
    Ein mehr an Öffnung bringt visuell schon einiges.


    Der 1:10 untersetzte OAZ ist eine feine Sache.
    Habe ich an mehreren Teleskopen. Ich mag es nicht mehr missen [;)].


    Persönlich würde ich auch nicht mehr nachelektrifizieren, mag wohl daran liegen das ich damit auf die Nase gefallen bin. Anderer Herstller, andere Montierung.


    Mit der EQ-5 erwirbst Du eine solide Montierung, nach allem was man liest in den Foren und Du stehst bei Problemen nicht allein, da sie recht verbreitet ist.
    Wenn Du sie mit GoTo orderst vergiss nicht nach einer geeigneten Stromversorgung zu fragen.
    Für Garten, Balkon und Terrasse reicht ein passendes Netzteil.
    Auf dem Acker muss eine Powerbank her.
    GoTo ohne Strom ist einfach doof [;)].

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Hallo Tim,
    nachdem Du schon einige wertvolle Tipps bekommen hast, hier noch mein Senf zu ein paar (lebens-)praktischen Erwägungen:


    Du schreibst "...muss transportabel sein". Wie bist Du denn unterwegs? Mit dem Auto, womöglich auch mal mit dem Fahrrad?
    Möchtest Du das Teleskop auch auf Reisen mitnehmen, z. B. aufs Land, in die Berge oder an die See? Dort zu beobachten lohnt sich nämlich immens.
    Gibt es noch eine Familie, mit der Dein Teleskop den Platz teilen müsste?
    Ich bin auch ein Innenstadtmensch und stelle diese Fragen aus eigener Erfahrung, da ich bei meinem ersten Teleskop (einem tollen SW Newton 150/750 auf einer NEQ-3) sozusagen erst beim Packen für die Familienreise gemerkt habe, dass das so nicht geht, weil zu groß bzw sperrig. Abends mal raus aufs Feld vor die Stadt fahren ging vergleichsweise gut.


    Aber bei einer EQ5 und Tubus meldet sich u. U. häufiger mal Dein innerer Schweinehund als bei kleinerem Gerät, d. h. Du nutzt es dann weniger.


    Deshalb könnte eine Idee auch die Anschaffung eines Doublet-Refraktors aus der ED-Apo-Klasse sein. Kein High-End Gerät, etwas um 80mm bis 100mm Öffnung und einem halbwegs entspannten Öffnungsverhältnis von f/6 bis f/7 z. B. von SW, TS oder ES. Den könntest Du später zur Astrofotografie benutzen, und sogar - mit ein paar Einschränkungen - tagsüber als Spektiv oder als Teleobjektiv an Deiner DSLR einsetzen. Beim Beobachten des Nachthimmels wird Dir so ein Refraktor weniger als ein großer Dobson zeigen, dafür sind die Sterne tendenziell feiner abgebildet, ich persönlich finde das Bild schöner. Zudem ist der Refraktor wartungsärmer, schneller ausgekühlt und damit sehr schnell einsatzbereit. Den berüchtigten Farbfehler würdest Du bei so einem Gerät - sofern es keine Montagsgurke ist - höchstwahrscheinlich nur an sehr hellen Objekten wie Wega, Venus etc. wahrnehmen.
    Nachteile des kleinen Refraktors: Wie oben gesagt, zeigt weniger am Himmel - und er ist teurer in der Anschaffung. Wenn Du aber so einen auf dem Gebrauchtmarkt für ca. 2/3 des Originalpreises bekommst, könntest Du ihn wahrscheinlich auch wieder für ähnliches Geld weiterverkaufen.


    Schöne Grüße nach Wuppertal,


    Rolf

  • Hi Rolf,


    dazu ist aber auch zu sagen, dass der Farbfehler bei jedem Foto 60% der Sterne betrifft.
    Da ist nichts mehr mit nur die hellsten.
    Nur damit er es weiß.
    Dazu ist die Sternabbildung eines Newton nicht so fein??
    Wie das? Bei Linsen ist es verständlich wenn die Sterne mal etwas fluffiger sind, aber beim justierten Newton?
    Koma an den Ränder, sonst gestochen scharf, aber mit Spikes.


    Nur damit er weis, worauf er sich einlässt.
    Ich würde einen Refraktor nur im Koffer transportieren und dann wäre der Größenvorteil dahin.
    Eine EQ5 ist zur EQ3 im Packmaß nicht so viel größer, nur schwerer...


    Nur damit er es einordnen kann.


    Clear Skies, Sven

  • Hallo zusammen,


    transportabel heißt in der Tat für mich in erster Linie mit dem Auto. Das ist insofern für mich auch nicht neu, als dass ich fürs Angeln auch immer jede Menge Krempel mit dem Auto mitnehme und dann vor Ort auch noch zu Fuß weiter muss, ggf. mit dem Rad von Freunden. Ich habe auch kein Problem damit Sachen zu schleppen, nur muss ich natürlich schon wissen, wieviel und welches Gewicht - ggf. schaffe ich mir dann eine Transporthilfe an (eine Sackkarre ist eh vorhanden). Das Gewicht macht dann aber schon einen Unterschied, wenn es darum geht, auch mal spontan los zu fahren (zB wenn der Himmel unerwartet aufklart oder ich mal wieder so einen tollen Einfall um 10 Uhr abends habe :D ). Wenn ich alles erst noch mühsam ins Auto schleppen muss (Wuppertal und Parkplätze - ein Elendsthema) muss, könnte das hinderlich sein.


    Theoretisch könnte ich die Montierung auch im Auto belassen - stört da keinen. Allerdings löst es kein gutes Gefühl bei mir aus, so teure Sachen einfach im Auto zu lassen - da hilft es auch nichts, dass ein Dieb ja ziemlich blöde sein muss (oder aber einer mit Fachkenntnis) eine Montierung mit 15-20kg zu klauen. So schnell bekommt man die nicht weg. Wie ich mich kenne, werde ich das trotzdem immer wieder aus dem Auto herausnehmen.


    Urlaub? Ja klar mit Teleskop. Wenn ich durch Europa reise, dann bewundere ich immer wieder den schönen Sternenhimmel, egal ob in Frankreich, Italien, Schottland, Norwegen, Irland,.... Da habe ich auch kein Platzproblem, fahre eh allein oder höchstens zu zweit im Auto. Und ob jetzt neben meinem Angelkrempel, Koffer, Kiste Bier, Eisenpfannen, etc. noch eine Montierung und ein Tubus liegt, ist dann eh schnuppe.


    Stichwort ED Apo: Wie ist das denn da mit dem Farbfehler? Nachdem, was ich gelesen habe, sollte der bei einem ED Apo wenn überhaupt nur sehr schwach sichtbar sein. Oder gilt das dann wiederum nur für das visuelle und gerade beim fotografischen potenziert sich das durch lange Belichtungen?

  • Hallo Tim,


    ja, genau die Belichtungszeit macht den Unterschied.
    Es werden ja visuell nur die hellsten Objekte zum Farbwerfe (so weit gelesen).
    Bei fotos belichtest du halt "sehr lange" im vergleich zum Auge.
    Daher sind halt mehr sterne "hell" außerdem sieht man ja nicht wirklich mit den Augen, sondern mit dem Gehirn.
    Das gehirn kann auch viel ausblenden oder vernachlässigen oder....
    Eine CCD/CMOS Chip ist einfach nur ein messgerät und wenn z.B. blau um einen Stern gestreut wird, nimmt der Chip das auf.
    Man kann z.B. mit Darktable "Farbsaum Entfernung" es recht gut bearbeiten, aber die Sterne haben dann keinen Farbring sonder ein dickeren Stern.
    Dabei kann man alle Sternfarben verlieren oder abders.
    Es geht, ich nutze Objektive, da brauchen wir garnicht drüber reden, die haben lustige Farbringe und ich komme damit klar.
    Nur du solltest wissen, dass es halt eine Möglichkeit besteht mehr Farbringe zu sehen als visuell.
    Das wirst du aber erst mit der Zeit für dich selbst bestimmen, ob es für dich zu sehr stört oder ob es noch okay ist.


    Nicht vergessen, hier sind die Leute die richtig Geld investieren und Jahrelang dabei sind und Anfänger mit wenig Geld (auch jede andere Kombination von Geld und Wissen).
    Ich habe mich über meine ersten Fotos super gefreut, heute würde ich sagen: "0 Ahnung und richtig schlecht."
    Man muss halt erstmal reinkommen und eine grobe Vorstellung entwickeln, "Was will ICH wie ereichen."
    Logo ist ein Takahashie Eplsylon 180 auf 15.000 € Montierung mit gekühlter Astrokamera vielbesser als ein 500€ Teleskop auf EQ3, aber beide können Bilder liefern.
    Ein Grund warum ich immer sagen: "Wenn man einsteigt und z.B. DSLR mit Objektiv hat, sollte man erst eine Montierung (Foto oder gleich was dickes ist da erstmal egal) holen und Anfangen."
    So hat man schon mal grob eine Vorstellung wie was machen und welche Bildfehler kann ich nur mit Material ausgleichen und welche Fehler liegen an mir.
    Guck die die Bildbesprechungen beim Astrophotocologne an und du wirst lange keine Bilder machen, die "perfekt" sind, da du jeden Fehler sofort siehst.
    Mach das nicht und du findest Bilder mit einigen dickeren Fehlern unproblematisch und schön...


    Eine "Sackkarre" ist nicht unsinnvoll, je nach Strecke und körperlichen Fähigkeiten.
    Man könnte sich auch eine Kiste machen in dem alles ist oder oder...
    Viel ist halt persönliche Variabelen und da kann dir keiner die Entscheidung abnehmen.


    Die EQ5 mit 150/750 ist erstmal ein guter Anfang, aber man kann auch auf viele andere Arten starten (ED APO, Highent Teleskop, Objektiv,...) und alles funktoniert.
    Du brauchst min 55mm Backfokus wenn eine DSLR ran soll und sonst ist es unspezifisch.
    Ich wollte auch am Anfang f4 Teleskope, eine Encoder Montierung,...
    Ich gehe aktuell wieder zu Objektiven, da ich bei sehr wenig Mondfreien klaren Nächten gerne am Ende auch nutzbarte Material habe und nicht feststellen müssten, dass es etwas Windig war oder oder.


    Und zum Verkauf von geklauten Montierungen... Ebay und Co? Also wenn die wollen geht das sehr einfach.


    So, jetzt habe ich dich endgültig verwirrt und muss damit leben, ich meine es aber nur lieb.
    Ich hoffe es hilft dir aber trotzdem, Sven

  • Hallo und guten Abend,


    lange ist es her, aber ich wollte dann doch noch Vollzug melden. Es ist dann in der Tat das Newton Skywatcher 150/750 PDS geworden mit der EQ5 Montierung. Dies allerdings (noch) ohne Nachführungsmotor, den kann ich zu einem späteren Zeitpunkt noch erwerben. Das war gar nicht so einfach da dran zu kommen, da wohl kaum geliefert wird. Naja, egal. Letzten Endes habe ich jetzt alles für den Anfang. Natürlich habe ich probeweise bereits alles aufgebaut und quasi "Trockenübungen" gemacht. Ebenso verlief das mit diversen Computerprogrammen, zB Autostakkert und Pipp. Dafür habe ich dann zwischenzeitlich eine Videokamera mit Fotostativ auf den Mond gerichtet und gefilmt. Das Ganze dann nachher bearbeitet, um zu gucken, wie das funktioniert.


    Jetzt brauche ich quasi nur klaren Himmel, was zumindest in Wuppertal und Umgebung in diesem Jahr nicht ganz so einfach zu sein scheint. Naja, es wird schon losgehen irgendwann und dann werde ich berichten. Bis dahin einen schönen Abend und klare Nächte.

  • Hallo zusammen,


    ich bin es mal wieder. Ich habe nun meine ersten Versuche mit dem Fotografieren/Filmen von Planeten und Mond gemacht. Die Ergebnisse sind ziemlich mau, aber ich finde, für meine ersten Versuche aus dem heimischen Wohnzimmer heraus, bei sicherlich nicht gerade guten Bedingungen, ist tatsächlich etwas herausgekommen. Man kann erkennen, worum es geht :D :D :D .


    Nun meine Frage: Ist von euch jemand im Umkreis Wuppertal (+100km) in den nächsten Wochen unterwegs, der fotografieren will und dem ich mich als Anfänger einfach anschließen kann, damit ich mir einfach etwas abgucken kann? Es wäre prima, wenn sich jemand melden würde. Schon mal an dieser Stelle besten Dank dafür.


    Viele Grüße

    Tim

        

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