M 81 - Bodes Nebel

  • Guten Abend zusammen,


    ein Standardobjekt ist diese Galaxie allemal und sie gehört ja wegen ihrer Helligkeit zu den wenigen, die außer M31 für ungeübte Beobachter im Fernrohr einigermaßen erkennbar ist.
    Im Frühjahr 2020 hatte ich zunächst mit dem 130er APQ alle Kanäle aufgenommen und dabei den Flattener anstelle des Reducers verwendet. Nach dem Wechsel des Setups kam noch eine Luminanz-Serie am 160er AOM hinzu.
    Beim Stacken mit dem Astropixelprozessor hat sich dann gezeigt, daß die Daten sehr gut miteinander kombinierbar sind. Es sind im einzelnen verarbeitet (total 9,6 Stunden):
    APQ (f 1000 mm): R/G/B = 94/91/106 x 60 s und L = 138 x 60 s
    AOM (f 1200 mm): L = 220 x 40 s
    Wegen anderer Projekte war die finale Bearbeitung etliche Monate liegengeblieben.
    Die geheime Hoffnung war auf den unförmigen Bogen des IFN an der nordöstlichen Seite von M81 gerichtet. Tatsächlich kommt er schwach heraus, d.h. besser bei etwas heller eingestelltem Hintergrund. Problematisch war ein Gradient im Hintergrund der Luminanz, der sich letztlich mit Fitswork am besten entfernen ließ. Für solche Werkzeuge wie ABE in Pixinsight hat dieses Motiv einfach zu wenig „echten“ Hintergrund.


    Von der Ausrichtung her gefällt mir persönlich das Querformat besser, aber die Anzeige passt hier im Hochformat besser (Auflösung 50%):



    Die volle Auflösung und das Querformat gibt es bei astrobin:
    https://www.astrobin.com/gztk3l/?nc=user


    Gruß Lars

  • Hallo Lars
    Es ist manchmal schon....sagen wir lustig.
    Ich habe letztes Jahr M81 im April aufgenommen,und komme auch jetzt erst dazu die Rohilder zu verarbeiten.
    Dem schönen Astrowetter sei Dank. Bei mir liegen noch eine Bilder vom letzen Frühjahr roh auf der Platte.
    Zu deinem M81...
    Ich würde sagen insgesamt gut getroffen. Auch die Farben sind fein dosiert, mehr wäre nicht gut gewesen.
    Was mir aufgefallen ist,ist das sich der Kern im Vergleich zum Rest vom Rauschen her schon sehr unterscheidet.
    Bei 9,6h hätte ich vermutet daß das nicht so deutlich ist.
    Was bei M81 noch ganz gut tut sind ein paar Bilder im Ha Bereich.
    Da würde ich,wenn du die Rohrbilder noch hast,auf jeden Fall noch Mal nachlegen.
    Das lohnt sich bestimmt,gerade in den Äußeren Bereichen der Galaxie.
    Für die Hintergründe nutze ich in PI immer die DBE,das funktioniert bei mir immer am besten da man hier sehr viel Möglichkeiten hat mit den Einstellungen.
    Am Anfang habe ich dabei immer den Fehler gemacht die DBE nicht auf das Bild direkt wirken zu lassen,sonder habe immer ein neues Bild ausgeben lassen.
    Das war in den meisten Fällen nicht so der Knaller.
    Aber wie gesagt insgesammt eine schöne Galaxie M81.
    Beste Grüße
    Andreas

  • Moin Lars,


    M 81 ist schön aufgelöst und sehr detailliert, die Farben im Core nach meinem Geschmack aber zu hochgezogen/ -scaliert. Die Sternabbildung ist refraktormäßig sauber und schön rund, allerdings zeigen auf meinem Monitor die hellen Sterne rot/ blaue Höfe. Holmberg IX ist klasse aufgelöst.


    CS
    Peter

  • Hallo Lars,


    über die Farben kann man getrost geteilter Meinung sein, ist ja auch eine Geschmacksache. Mir sind sie aber auch zu hoch gezogen. Die Sterne haben jedoch ein echtes Problem, meine ich. Die Farben liegen nicht übereinander und so zeigt sich in den helleren Sternen ein Farbwechsel von 2 Uhr Richtung 7 Uhr von gesättigtem Cyan zu grellem Pink. Was ist da passiert? Waren die Fehlerwerte für die Registrierung der verschiedenen Einzelframes Ok, oder gab es ggf. Hinweise auf Schwierigkeiten beim Stacken?


    Zum Thema Gradienten möchte ich noch anbringen, dass man auch die schwächsten Nebel i. d. R. gut sieht, wenn man bei im Light Pollution Tool die volle Streckung mit 30% BG anwählt. Wenn man es dann wie Mabula in seinem Tutorial macht, und sich mit den Referenzkästchen behutsam und sukzessive durch das Bild arbeitet, kann man die Gradienten sehr gut in den Griff bekommen.


    LG
    Peter

  • Hallo Leute,
    danke für die Rückmeldungen und ich habe mich heute Abend nochmal mit der Sache beschäftigt.


    >> Farbe:
    Die richtige Einstellung fällt mir nie leicht und ich hatte mir als Beispiel die Aufnahme von Tommy Nawratil herausgesucht. Die richtige Verteilung der Farbtöne war zum Glück kein Problem. Die Sättigung ist bei mir von der Tagesform abhängig – mal finde ich dieselbe Einstellung zu bunt und mal zu flau.


    >> Farbhöfe:
    Diese waren mir auch aufgefallen, jedoch hatte ich sie nicht näher untersucht, also hingenommen. Der Blick heute auf das RGB-Bild ergab, daß die Sterne eigentlich sehr ordentlich aussehen. Die ungleichmäßigen Höhe entstehen erst später durch eine ungünstige Reihenfolge der Filterebenen – das war mir bei der Bearbeitung völlig entgangen.


    >> DBE:
    Diese Funktion nutze ich auch ab und zu. In diesem Fall wäre nur an den IFN zu denken. Gut durchbelichtete Aufnahmen zeigen ja die ganze Gegend von M81 und M82 voll damit und da sehe ich die Gefahr, daß einfach zu wenig Fläche im Motiv vorhanden ist, die man als wirklich dunklen / echten Hintergrund definieren kann und aus welcher dann Pixinsight ein Modell des Hintergrundes bauen soll. Ich glaube man ist hier mit möglichst sauber kalibrierten Bilddaten besser beraten. Wenn ein Gradient übrig bleibt, dann sollte er eher gleichmäßig über das Bildfeld laufen und dazu passt eine lineare Gradientenentfernung.
    Danke auch an Peter für den Tip mit dem Tool in APP, das schaue ich mir beim nächsten Projekt an.


    >> Rauschen im Kern
    M81 hatte ich 2018 ohne Guiding mit Kurzbelichtung aufgenommen (4,5 s) und die Strukturen im hellen Zentralbereich bemerkt. Mit den neuen Daten war es spannend zu sehen, wie im Vergleich die längeren Belichtungszeiten abschneiden.
    In beiden Fällen geht es nicht ohne Schärfung und so ist der Kern natürlich mit einer maskierten Ebene überblendet, die eine geschärfte Luminanz enthält. Dadurch ist der Kern nicht so „glatt“ wie er sein könnte.


    Letztlich bietet M81 dasselbe Problem wie viele andere helle Galaxien – ein extremer Helligkeitsunterschied zwischen Kern und Ausläufern, hier inklusive schwachem IFN im Hintergrund. Das lässt sich in einem einzigen Bild gar nicht ansehnlich unterbringen.


    Um den feinen Staubstrukturen im Kern besser gerecht zu werden, habe ich einen Ausschnitt dunkler eingestellt:



    Ich finde M81 hat auch im Zentralbereich viel zu bieten, alles in allem eine wunderbare Galaxie. Es ist ja schon eine Freude zu sehen, wie diese eleganten Spiralarme im Rohbild einer Einzelbelichtung erscheinen.
    Die Daten bleiben alle gespeichert und das Projekt kann fortgesetzt werden, auch mit H-alpha.


    Gruß Lars

  • Hallo Lars


    Das Bild finde ich sehr schön, wie immer deine Bilder, die haben eine schöne Ästhetik.
    Die Grösse und Abbildung ist beindruckend, einfach ein tolles Bild.
    Wegen der Sternabbildung, in APP kannst du unter calibrat bei align channels ein Häkchen setzen, sollte besser werden.
    Oder in Pixinsight eine Sternmaske machen und die Sterne mit Color Saturation farblich verändern, Teilspektrum.
    In Pixinsight kannst du mit HDR Multiscale Transform die Helligkeiten einstellen, bezw. mit Pixelmath abmischen.(vielleicht weisst du das ja alles schon)
    Hast du schon Game in PI ausprobiert.
    LG Peter

  • Hallo Lars,
    danke fürs Zeigen dieser beeindruckenden und sehr detailreichen Aufnahme von M 81. Das Einzige, was ich da an Verbesserungspotential sehe, sind die roten Ausbrüche an manchen Sterne bei 7-8 Uhr.
    Ich habe mal das Foto in Fitswork geladen und die 3 Farben aufteilen lassen. Bei rot ist alles in Ordnung. Bei grün und blau gibt es an der Stelle des Ausbrucks einen schwarzen Fleck, den ich nicht verstehe.
    Ich vermute, dass es ein Bearbeitungsproblem ist. Es ist etwas schade, weil die Aufnahme ansonsten aus meiner Sicht genial ist. Ich gehe davon aus, dass bei dem Aufnahmematerial diese Effekte nicht vorkommen. Dann müsste das lösbar sein.
    Servus,
    Roland

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