Mondatlas wird wieder ergänzt

  • Hallo Mondbeobachter,


    in den letzten Monaten habe ich Mars, Jupiter und Saturn vorrangig beobachtet. Nun finde ich wieder Zeit für die Vervollständigung meines Mondatlasses. Hier kann ich ein neues Bild vom Krater Plato zeigen:


    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/N5015181.htm


    In diesem Mondatlas zeige ich Fotos, auf denen mit der Maus die selenografischen Koordinaten angezeigt und wichtige Objekte mit Nummern ausgewiesen werden. In Tabellen kann man nach verschiedenen Objekten suchen. Die betreffenden Fotos sind verlinkt. Diese Verlinkung gibt zusätzlich die Colongitude und das benutze Teleskop an.


    Da ich diesen Mondatlas bereits 2005 begonnen habe, sind die Fotos von unterschiedlicher Qualität.

  • Hallo Harald,
    danke für deine Rückmeldung. Dieser Mondatlas braucht wirklich viel Geduld und Zeit. Aber man kann damit auch ganz gut arbeiten. Auf den Bildern bestimme ich zunächst einige markante Objekte, dann Suche ich nach feineren Details. Hier benutze ich oft die selenografischen Koordinaten und habe manchmal Objekte gefunden, die mir anfangs gar nicht auffielen.


    Vom 11.04.2011 habe ich ebenfalls vom Krater Plato ein Foto mit anderem Sonnenstand. Die Berge des Kraterwalls werfen bei flachem Sonnenstand lange Schatten auf den Kraterboden - sieht sehr schön aus.


    Dieses Bild habe ich gefunden in der Tabelle der Mondkrater, hier ein Ausschnitt:



    Ich meine das Bild vom Link: 012/N6 - aufgenommen bei Colongitude 12° und mit Newton 6":


    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/N5401241.htm


    Es gibt weiter Möglichkeiten, bestimmte Bilder zu finden, dazu später mehr.

  • Zum Benutzen des Mondatlasses möchte ich hier auf die Tabelle der Fotos und die Möglichkeit des Sortierens hinweisen:


    Da ich den Mondatlas bereits 2005 begonnen hatte, ist die Auflösung der Fotos aus den ersten Jahren noch nicht sehr gut. Wenn man sich auf die Fotos der letzten Jahre konzentrieren möchte, kann man die Tabelle der Fotos nach dem Datum sortieren. Hier im Anhang beginnt die Tabelle mit den neuesten Bildern:



    Das Sortieren erfolgt mit dem Anklicken der Pfeile in der oberen Zeile. Wie man an den Pfeilen erkennt, sind mehrere Spalten sortierbar.

  • Hallo Harald,
    man kann nicht unbedingt alles erreichen. Du hast hochauflösende Mondfotos, da kann ich mit meinem C8 nicht mithalten. Beim Mondatlas versuche ich übersichtlich zu sein und die Mondformationen bei unterschiedlichen Beleuchtungen und Librationswerten vergleichbar zu machen.


    Hier noch ein Beispiel, ich habe bei der Tabelle Krater die Krater mit Strahlensystemen ausgewählt:



    Zum Beispiel steht in der untersten Zeile Byrgius A bei zwei unterschiedlichen Colongituden aufgenommen:


    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/S6015281.htm


    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/S6620981.htm

  • Hallo Harald!
    Habe auf deinen Mondatlas schon öfter zugegriffen. Insbesondere, dass man die Objekte, die man sucht per Zahlen anklicken kann, finde ich praktisch. Sehr gut, dass du diesen Atlas weiter führst.
    Weiterhin viel Erfolg!
    Freundlicher Gruß aus Mannheim
    Johann

  • An dieser Stelle noch ein weiterer Anwendungshinweis:


    Der Mondatlas wird wohl nie ganz vollständig werden. Das kann man z.B. bei der Tabelle über Dome sehen. Es gibt leider nicht viele Gelegenheiten für eine Beobachtung von speziellen Formationen, und da muss man Geduld haben. Trotzdem halte ich diese noch lückenhafte Tabelle informativ.


  • Hallo Mondbeobachter,


    den gezeichneten Mondatlas von Antonin Rükl werden sicherlich viele kennen. Er hat den sichtbaren Teil der Mondoberfläche sehr detailiert und genau auf 76 Tafeln gezeichnet. In meinem Atlas weise ich auch auf die Tafeln von Rükl hin. Wenn man in meinem Mondatlas nach Fotos von betimmten Gebieten suchen möchte, kann man diese auch gut finden, wenn man die Nummern von Rükl verwendet.
    Ganz genau geht es allerdings nicht, da ich immer nur eine Tafel-Nummer angebe, obwohl Mondformationen fotografiert sind, die auch auf zwei oder mehr Tafeln gezeichnet sind. In den ersten Jahren verwendete ich ein kleineres Teleskop und habe nur größere Gebiete abbilden können. Auf diesen Fotos sind gleich mehrere Tafeln von Rükl enthalten.


    Hier ein Beispiel meiner Tabelle der Fotos, sortiert nach Nummern von Rükl abwärts:



    Einige Gebiete des Mondes sind in meinem Mondatlas noch nicht zu finden. Mit Hilfe der Nummern von Rükl möchte ich bei den nächsten Beobachtungsmöglichkeiten nach diesen fehlenden Gebieten suchen und aufnehmen.

  • Hallo Karl-Heinz,
    bei der Durchsicht von deinem detaillerten Mondatlas ist mir unter der Rubrik Kleinkrater aufgefallen, dass du die Kleinkrater um Copernicus zu Stadius zählst (Kleinkrater von Stadius). Ist das so korrekt? Im übrigen möchte ich dir nochmal sagen, dass dein Mondatlas wirklich eine Riesenleistung ist.
    Freundlicher Gruß
    Johann

  • Hallo Johann,
    danke für dein Feedback.


    Manchmal ist die Zuordnung und Definition nicht ganz eindeutig und kompliziert. Zu deinem Hinweis: Im Reiseatlas Mond von Stoyan und Purucker werden auf Blatt 22 Kleinkrater zu Studius gerechnet. Offen bleibt mir allerdings, welche Kleinkrater zu Studius gezählt werden. Es gibt sicherlich in diesem Gebiet zahlreiche Kleinkrater, deren "Zugehörigkeit" nicht immer definiert ist.

    Mein Mondatlas ist wirklich bisher sehr mühsam entstanden. Ich freue mich auf alle Rückmeldungen, natürlich auf Fragen und Kritiken. Es habe sich sicherlich einige bisher nicht bemerkte Fehler und Ungenauigkeiten eingeschlichen. Wenn mir so etwas bekannt wird, versuche ich schnell eine Lösung zu finden.

  • Hallo Karl-Heinz,
    danke für deine ausführliche Antwort. Feedback ist doch für solch eine gute Arbeit wie z.B. dein Mondatlas eine Selbstverständlichkeit. Dass in dem Gebiet um den Mondkrater Copernicus herum nicht eindeutig zu klären ist, wo jeder einzelne Kleinkrater herkommt, leuchtet mir ein. Die meisten davon werden ja wohl doch von Copernicus stammen. Nach meinem Mondatlas ist der ja auch jünger als Eratosthenes.
    Dass sich in so einem umfangreichen Werk wie deinem Atlas Ungenauigkeiten einschleichen ist ja wohl normal und tut der Sache an sich keinen Abbruch.
    In diesem Sinne wünsche ich dir einen erholsamen Sonntag!
    Freundlicher Gruß
    Johann

  • Hallo Mondbeobachter,


    für diesen Mondatlas verwende ich die Colongitude, was es damit auf sich hat, möchte ich nachstehend beschreiben.


    Welche Ephemeriden sind für die Dokumentation von Mondaufnahmen sinnvoll? Mondbilder kann man einfach irgendwie aufbewahren. Wenn man später auf diese Aufnahmen zurückgreifen möchte, ist schon eine überlegte Ablage notwendig. Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten. Ich habe mich bei meinem Mondatlas neben Datum, Zeit und weiteren Daten speziell für die selenografische Colongitude der Sonne, kurz Colongitude genannt, entschieden. Sie ist eine genau definierte Ephemeride.


    Bei meinen Mondfotos wird stets diese Colongitude angegeben. Sie entspricht dem Morgenterminator auf dem Mondäquator, der die Phasengestalt beschreibt. Bei Neumond beträgt die Colongitude 270°, beim Ersten Viertel 0°, beim Vollmond 90° und beim Letzten Viertel 180°.


    Neben der Colongitude gibt es noch weitere Angaben, die die Phasengestalt des Mondes beschreiben. Es ist die Lichtgrenze und das Mondalter. Die Lichtgrenze wird getrennt nach zunehmendem und abnehmendem Mond angegeben und beschreibt auch den Terminator am Mondäquator. Mit dem Mondalter kann man ebenfalls die Mondphase angeben. Doch wird er ab Neumond in Tagen gezählt und ist hier eher weniger geeignet.


    Nördlich und südlich des Mondäquators wird die Linie des Terminator (Lichtgrenze) noch von der Libration beeinflusst. Wenn man die Beleuchtung einer bestimmten Formation beschreiben will, so genügt eben nicht die alleinige Angabe von Colongitude oder Lichtgrenze.


    In meiner Homepage kann man für Sonne und Erde auf dem Mond Azimut und Höhe berechnen, jeweils auf das Zentrum von Sonne und Erde bezogen, also nicht topozentrisch.


    https://www.buecke-info.de/ast…ta/mond/hsemond/hse3b.htm


    Erst durch diese Angaben ist für einen bestimmten Punkt auf dem Mond deren Beleuchtung von der Sonne eindeutig angegeben. Höhe und Azimut der Erde sind dabei nicht ganz so wichtig.


    an dieser Stelle noch ein Vergleich bei Beobachtungen auf der Erde. Beabsichtigt man z.B. die Anstrahlung einer Bergspitze durch die Sonne wiederholt zu fotografieren, ist die Kenntnis von Höhe und Azimut der Sonne entscheidend.



    Da diese theoretischen Betrachtungen zumindest etwas ungewöhnlich erscheinen werden, füge ich hier noch ein berechnetes Beispiel an.


    Den Mondkrater Plato habe ich am 11. April 2011 um 19:49 UT bei Colongitude 11.61° beobachtet:
    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/N5401241.htm


    Er zeigte auf dem Kraterboden langen Schatten von den Bergen des Kraterwalles. Die Sonne stand 2.54° hoch mit einem Azimut von 89.06°.


    Dieses Foto ist nicht besonders gut. Wenn ich eine Wiederholung machen möchte, so habe ich für das Jahr 2021 nur den 20. April als günstigen Beobachtungstag mit
    https://www.buecke-info.de/ast…ata/mond/hsemond/mond.htm
    berechnet.

  • Morgen Karl-Heinz,
    prima Hinweise zur Colongitude.
    Diese kann ich nur bestätigen. Um Fotos vergleichbar zu machen, ist nicht das Datum o. die Uhrzeit eine sinnvolle Angabe sondern die Colongitude, im Zusammenspiel mit den Librationswerten bei Randobjekten.
    Dadurch wird eine gute Beobachtungsplanung ermöglicht. Durch deine Hinweise gebe ich nur drei Daten zu den Mondbildern an - Name, Col. Datum. Bei speziellen Randobjekten dann noch die Libration in B o. L.


    Die nächste Sitzung ist am Mond ab 21.2. geplant. Hoffentlich spielt mal das Wetter mit.
    cs Harald
    http://www.unigraphprom.de

  • Hallo Mondbeobachter,


    es gibt viele schöne Fotos von der Mondoberfläche. Sicherlich eher unbewusst werden einige Gebiete der Mondoberfläche weniger beachtet. Ich habe das bei meinen Mondfotos ebenso festgestellt.


    Hier zunächst ein Vergleich: Es gibt Touristen, die immer wieder sehr populäre Ausflugsziele auf der Erde aufsuchen und dabei andere ebenfalls schöne Landschaften weniger beachten. Beim Elbsandsteingebirge bei Dresden denkt man sicherlich z.B. an die Bastei, den Königstein oder Lilienstein. Nun wieder zum Mond mit einer kleinen Anregung zu künftige Beobachtungen.


    Es gibt zwei Kratergruppen, die ähnlich sind sehr bekannt sind: Bei der einen Gruppe geht es um Ptolemaeus, Alphonsus und Arzachel. Zur zweiten Gruppe gehören Theophilus, Cyrillus und Catharina.


    Am 19.02.2021 habe ich ein Gebiet dazwischen fotografiert:
    https://www.buecke-info.de/ast…cht/mond/htm/S2900281.htm


    Auf diesem Bild sieht man zahlreiche unterschiedliche Krater. Beim Betrachten kann man sich vorstellen, in welcher Reihenfolge diese Mondlandschaften und Ringgebirge wohl entstanden sein könnten.


    Demnächst werde ich wieder nach "weißen Flecken" in meinem Mondatlas suchen und diese Gebiete fotografieren.

  • Hallo Mondbeobachter,


    hier hatte ich am 09.02.2021 auf interessante Schatten am Krater Plato hingewiesen. Glücklicherweise war diesem 20.04.2021 eine Beobachtung möglich. Begonnen habe ich noch bei Tageslicht, doch schon bald musste ich aufgeben, weil Wolken aufzogen. Deshalb konnte ich nicht verschiedene Einstellungen probieren. Die Schatten reichten über den ganzen Kratergrund. Hier der Links auf das Bild bei 12.8° Longitude:

    Plato bei 12.8° Longitude

    Später verzogen sich die Wolken, hier ein weiterer Link:

    Plato bei 13.7° Longitude

    Interessant waren die langen Schatten von den unterschiedlich hohen Bergen des Walles. Den großen Hangrutsch hatte ich zunächst nicht richtig erkannt. Bei dieser Beleuchtung war ein heller halbseitiger Lichtgranz zu sehen. Weiterhin sind auf diesen Bilder sehr gut die sogenannten Meeresrücken zu sehen und südlich des Plato könnte es sich um einen Geisterkrater handeln, der mir nicht namentlich bekannt ist.

    Diese Beobachtungsmöglichkeiten sind nicht oft, denn in meinem Mondatlas gibt es nur ein ähnliches Bild vom 11.04.2011:

    Plato am 11.04.2011 bei 11.8° Longitude

    Bei Gelegenheit werde ich versuchen, aus den Schattenlängen die Berghöhen zu bestimmen.


    Beste Grüße

    Karl-Heinz

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