Einstieg in die Astrofotografie für 150€?!

  • Hallo Astrofans,


    ich habe was schönes gefunden und wollte es teilen, da oft der Wunsch nach Fotografie kommt, aber der Geldrahmen knapp bemessen ist.
    Geht es wirklich mit sehr wenig Geld recht gute Astrofotos zu machen?


    Ja, mit DeepskyCamera https://www.deepskycamera.de/!


    Ich bin über die App gestolper und habe ihr eine Chance gegeben und muss sagen ich bin trotz wenig Möglichkeit, Wetter bedingt, sie zu testen mehr als zufrieden.


    Erstmal ein daraus resultierendes Bild, es war die erste Testnacht und davon die 2. Fotoreihe entstand.
    Es wurde vom Balko gemachtn, nur weniger Bilder, der Fokus stimmte noch nicht, ...
    Also nicht die Idealen Bedingungen für ein aussagekräftiges Resultat was die wirkliche Leistung angeht, aber das Bild spricht für sich (finde ich):

    Orion vom Balkon bei Bortel 5; 22x 20 sek; ISO 1600; 3,789/1,722 mm f2.2;
    Xiaomi Redmi 9; Feststativ; 20xDarks 15xFlats; Sequator stacking; Siril BGE + ArcSin; Darktable finalisierung (Weißabgleich, Stretch, Farbringe, Rauschen...)



    Ich finde es schon beeindruckend, was beim ersten Versuch aus der kostenlosen Betaversion herauskam.
    Ich hatte via Inapp-Kontak meine ersten Erfahrungen mitgeteilt, da ich die Entwicklung etwas unterstützen wollte.
    Schon hatte ich eine Rückantwort mit Tips.
    Der Entwicker scheint bemüht zu sein und sehr freundlich.
    Daher habe ich beschlossen hier kurz meine Erfahrungen zu posten.
    Eine gute App wäre was feines für uns (denke ich).


    Gerade für Einsteiger mit wenig Geld, ist es immer sehr aufwändig und frustrierend in die Fotografie zu kommen.
    Unter 2000€ wird es schwierig was ordentliches zu bekommen und das ändert die App nicht, ABER:
    Fast jeder hat heute ein Smartfon mit einer Kamera, oft sogar mehreren Kameras und Android 6 oder höher (ob iOS auch geht..keine Ahnung).
    Wenn nicht bekommt man z.B. das Xiaomi Redmi 9 für um 100€ und es ist zufällig das gleiche Handy, welches der Entwickler selbst hat (Vorteil!?).
    Handystativhalter gibt es für 5-20€ und Stative auch ab 15€ (ist nur ein Handy) dazu (wird geplant) noch ein Blutothauslöser für 5-10€ und fertig ist das Setup.
    Alles in allem für unter 150€ oder wer ein passendes Handy hat für unter 50€ ein Astrofotosetup.


    Was die App kann kann ich im ganzen Umfang leider noch nicht sagen, aber bei mir am Handy gibt sie mir einem Bereich frei, der hoffen lässt:
    !Achtung alles unterschiedlich je Handy und Hersteller, liegt an den Zugangsmöglichkeiten, Herstellerseitig freigegeben!
    - Speicherung im Smartphon-RAW und/oder JPG
    - ISO von 100-3200
    - Belichtungszeiten von 1/10000 - 59 Sekunden
    - manueller/unendlicher/fokalprojektiver Fokus
    - Unterschiedliche Belichtungszeit von der Live-Preview und der Aufnahmereihe
    - 10x Zoom im Vorschaubild
    - Einstellen von Belichtungreihenfolge mit Intervallpausen (Speicherzeitbedarf)
    - Makieren von Lights/Darks/... Im Dateinamen möglich
    - Zugriff auf mehrere Kameras, teilweise paraleles belichten (leider nicht bei meinem Xiaomi [:(])


    Es soll auch noch einiges kommen, wie "Livestacking", "FWHM-Fokus",...


    Wer also nicht viel Geld hat oder einfach mal anfangen will oder nur neugierig ist, ausprobieren.
    Das Handbuch (inapp offline verfügbar) ist gut und ausführlich und weitere Tips gibt es via Internet verlinkt oder auf der Webseite.
    Die RAWs werden von Sequator und Pixinsight erkannt (weite Programme in den APP-Infos) und die Bearbeitung läuft wie "normale" Astrofotos mit Korrektur, Stacken, Strecken...


    Hier kann man also viel lernen bevor man richtig sich in die Materialschlacht stürzt.
    Für mich ist es aber auch die Möglichkeit mal auf die schnelle ein paar Fotos zu machen.
    Vom Aufbau zum ersten Foto sind unter 5 Minuten und auch in kurzen Wolkenlücken ist es möglich (wenn denn Wokenlücken da sind [:(] [B)] ) ein paar Fotos zu machen.


    Ich will noch testen was das maximal Mögliche ist, wenn der Fokus stimmt und das Handy Piggiback mitreist mit 59 Sekunden am Zenit ablichtet und etwas mehr Gesammtzeit im Bild.
    Auch für "Nightskape" neben den Teleskopaufnahmen ist es eine schöne Möglichkeit.


    Ich hoffe einige von euch konnte ich damit etwas begeistern.
    Wenn ich es richtig sehe ist konstuktive Kritik sehr gewünscht.
    Die Smartphonentwicklung geht immer schneller und vielleicht haben wir in 10 Jahren nur noch das Handy mit 1"/Pixel Auflösung... [:o)]
    Träumen darf man ja.


    Ich fänd es auch schön eure Erfahrungen zu hören oder Bilder von euch damit zu sehen.
    Ich wohne anscheinend leider im Ausland, wenn es in Deutschland wolkenfrei ist und kann wenig testen.
    Auch Fokalprojektion würde mich interessieren, da ich dies bis jetzt nicht genutz habe und erstmal ein sinnvolles Okular und Handyhalter bräuchte (wenn es sich lohnt).



    Besseres Wetter an alle und versucht es mal, Sven

  • Du schreibst, dass es unter 2000 EURO schwierig ist, in die Astrofotografier reinzukommen. Das stimmt so nicht. Theoretisch kannst du auch mit einerm guten Kamera (Sony A7 M2 -> gebraucht für ~600 zu haben) oder eine günstigere Kamera mit APS-C-Sensor beginnen. Dann noch ein Newton 8" für 400 EUR und einem Raspberry PI 3 als Kontrollsoftware. Ich sag mal so, für unter 1000 EUR kann man sich bereits als Anfänger eine gute Ausrüstung zulegen. Mit einer App ist das für jemanden, der noch absolut unerfahren ist, in Ordnung.

  • Hallo Sven,


    mit dem Handy kann man die Michstraße oder einzelne Sternbilder (Gro0er Wagen u,ä.) aufnehmen. Mit Stacking vielleicht auch Andromeda und oder Nordamerikanebel. Viele Deep Sky Objekte aber erfodern Vergrößerungen.


    Bei den Kosten denkt man immer mal nur an die App. Aber für Stacking benötigt man schon mal einen Rechner. Und letztlich auch, um die Bilder irgendwo zu speichern.


    Aber für ein Einstieg keine schlechte Variante. Wenn man dann merkt, dass man mehr will, kann man schließlich erweitern.


    Gruß Jürgen

  • Hi!


    Für das iPhone gibt es die App Nightcapcamera, das auch am Teleskop durch's Okular funktionieren sollte: https://nightcapcamera.com/iphone-astronomy-gallery/
    Leider konnte ich das noch nicht ausprobieren – seit ich ein Handy mit ausreichend sensibler Kamera habe, war es entweder bedeckt, oder die Ausgangssperre in BaWü kommt mir in die Quere... Was ich bislang ohne Teleksop durch Wolkenlücken fotografieren konnte, ist aber schon sehr vielversprechend, zumindest solange nicht zu weit reinzoomt – dann sieht man die Spuren der Bildbearbeitung schon deutlich. Aber auf dem Level der alten 10x15-Papierabzüge sieht das schon gut aus, was die Standard-App ausspuckt.


    (==>)TigerClaw: Ich hab mal in deine Signatur geschaut – danke für dein Lob für mein Buch:-)


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hi Tiger, Jürgen, Alex


    Ja ich weiß wie das geht mit den Fotos.
    Ich habe Material usw. bei mir unten angegeben und links zu Astrobin und so.


    (==>)Tiger-Claw
    Erstmal hast du die Montierung vergessen....kostet auch etwas und das auf deine 1000€ oben drauf oder wofür das AstroPi?!


    Wir haben hier bei den Neueinsteigern über 50% der Anfragen in etwa so:
    "Ich möchte gerne Sonne, Mond, Planeten und Deepsky visuell und Fotografisch beobachten. Ist Set XY für 150-250€(link) da gut oder lieber das andere (link) oder hättet ihr Tips. Mein Budget liegt bei 150 € bis 500€."


    Da gibt es dann 4 Endresultate:
    - In den meisten Fällen wird dann zum 8" Dobson ohne Fotos geraten (500€)
    - die sich an Fotos Festbeißen wollen meist trotzdem ein Teleskop und enden dann mit einem 150/600-150/900 Newton auf EQ3.
    * hier wäre das sinnvolle Setup um 2000€ da ab 500mm ich auch autoguiding empfehle(2000€+)
    - einige sind ganz verschreckt und melden sich nicht mehr (0€ oder viel Lehrgeld)
    - sehr wenige Starten dann doch mit teils vorhandener DSLR + Objektiv und Fotomontierung oder Stativ (200 bis 500€ Montierung + DSLR)


    Jeder von diesen Kanidaten könnte mit der App sich mal reinfühlen und auch die PC-Arbeit üben.



    (==>)Jürgen
    PC setze ich bei Astrofotos vorraus.
    Abgesehn davon soll Live-Stacking kommen.... (Lesen [:o)])
    Logo Stacking mit viel Belichtungszeit, daher die Belichtungsreihen.
    Ich habe auch PixInsight usw. erwähnt....[?]
    Ich verstehe deinen Post nicht ganz.
    Auch dass "Brennweite/Auflösung" nötig ist, ist nicht wirklich richtig und wird z.B. durch Nutzung anderer eingebauter Kameras (z.B. bei mir gibt es Ultraweitwinkel, Weitwinkel, Portrai, Makro; das Bild ist UWW) schon stark verbesser.
    Dann Fokalprojektion oder so am OAZ...usw.
    Außerdem 24mm-Vollformat (als Ausschnittsgröße) Orion oder Schwaan mit 5 Stunden belichtet sehen sehr schön aus.


    Und ich habe es ja gerade für die Einsteiger in die Fotografie erwähnt.
    Wie gesagt, für mich nicht verständlich was du aussagen möchtest.



    (==>)Alex
    Ich bin keiner der angebissene Äpfel mag.[:o)][:D]
    Ist aber schön, dass diese Fraktion auch etwas hat um "ganz ohne Kosten" in das Thema ein zu steigen.
    Ich habe die App nur in einer Nacht für 3 Stunden testen können und das vom Balkon, nicht vom Feld im dunkeln...
    Dazu viel rumprobieren usw. da neu....
    Da ich weiß wie sehr Gesammtbelichtungszeit und dunkler Himmel ins gewicht fällt, freue ich mich auf die Zukunftsfotos.
    Ich finde es aber faszinierend, was jetzt schon möglich ist mit einem Handy was schon meine Tochter mit 9 Jahren hat.
    Als ich 9 Jahre war, wären solche Fotos für 150€ nicht möglich gewesen, nicht annähernd.



    Mein Ziel war es für die Einsteiger die ganz neu sind und 0 Ahnung haben oder Umsteiger mit 0 Fotoahnung oder Leute mit wenig Geld eine Möglichkeit zeigen wollte wie man einsteigen kann und schöne Bilder machen kann unter 150€.
    Wer Schamlband-Hubble-Bilder möchte muss Hubble buchen oder was dickes kaufen und wer eine DSLR mit Objektiv hat fängt damit an.
    Jedes Motiv braucht seine Ausrüstung, Nihgtscape mit 1000mm wird schwer und Galaxien Haufen mit Handy auch.
    Nicht immer vom eigenen Anspruch, Möglichkeiten, Zielen usw. ausgehen.
    Astro ist so ein riesen Bereich, dass kann einer alleine garnicht alles abdecken.
    Wenn einen ein Thema nicht anspricht muss man es ja nicht lesen.



    Eine angenehme, leider wolkige, Nacht; Sven

  • (==>)technohell


    Hallo Sven,


    "Da gibt es dann 4 Endresultate:
    - In den meisten Fällen wird dann zum 8" Dobson ohne Fotos geraten (500€)
    - die sich an Fotos Festbeißen wollen meist trotzdem ein Teleskop und enden dann mit einem 150/600-150/900 Newton auf EQ3.
    * hier wäre das sinnvolle Setup um 2000€ da ab 500mm ich auch autoguiding empfehle(2000€+)
    - einige sind ganz verschreckt und melden sich nicht mehr (0€ oder viel Lehrgeld)
    - sehr wenige Starten dann doch mit teils vorhandener DSLR + Objektiv und Fotomontierung oder Stativ (200 bis 500€ Montierung + DSLR)"


    Als Vertreter von "Astronomie mit kleinen Mitteln" kann ich dir nur zustimmen, weshalb ich mich dem "schneller, höher, weiter, teurer"
    verweigere und auch mit Beiträgen recht sparsam bin, da ich den Anschein habe, dies interessiert nicht so viele.


    Von meiner wirtschaftlichen Situation aus könnte ich mir ein beachtliches Setup leisten, was ich aber nicht möchte.
    Nicht aus Geiz, sondern weil ich mich gerne mit den Dingen auseinandersetze und intensiv beschäftige. Auf diese Weise,
    glaube ich zumindest und revidier das auch oftmals, wenn ich hier im Forum lese, konnte ich mir ein ansprechendes
    (Bewerbungsdeutsch) Basiswissen aneignen.


    Ich vergleiche das gerne mit meinem Oldtimer (nix besonderes) und dem Daily Car (bayerische Premiummarke). Mit dem Daily
    komme ich unspektakulär und komfortabel von A nach B, was ich auch erwarten darf. Wenn ich aber Fahrspass und Freude
    haben möchte, tuckere ich mit dem Oldie durch die Landschaft.


    Obwohl ich auch eine ASI Kamera mein Eigen nenne, experimentiere ich gerne mit dem Smartphone und einer 10€ WebCam, weil ich
    wissen möchte was möglich ist.


    Deshalb bin ich an deinen Erfahrungen mit DeepSkyCamera interessiert, habe ich mich doch schon mit weniger Erfolg an dieser App
    versucht, liegt wohl auch daran, dass ich mich noch nie zuvor in meinem Leben mit Fotografie beschäftigt habe.


    cs


    Peter

  • N'abend Peter,


    ich kann dich sehr gut verstehen.
    Ich könnte mir zwar nicht die Ausrüstung so mal eben kaufen,
    aber ich finde auch das austesten der lowest Level ebene interessant.


    "Man kann gute Deepsky Fotos auch mit Opas Rasierspiegel, Omas Leselupe und einer Webcam machen, man muss nur wissen wie und es umsetzen können." (Ich weiß nicht von wem ich es aufgeschnappt habe, leider)
    Finde ich super als Satz.



    Ich konnte die App auch leider wenig testen, aber 1-2 Tips für Deepsky/Nightscape auf Feststativ:


    - das Wichtigste hier ist der Fokus!
    * Etwas helles in Bildmitte bringen (Orion, Jupiter, Straßenlaterne in 1km+...)
    * Maximale Bildschirmvergößerung wählen
    * via Schieberegler (im Display) den Stern möglichst klein hin bekommen
    * dann via Lautsärketasten feinjustieren auf die kleinst mögliche Größe
    * FOKUS FESTSTELLEN (einmal auf das Wort Fokus Tippen - durchgestrichen ist es gefixed)


    - Dann ISO Qualität wählen, ideal so hoch wie möglich ohne dass es unansehnlich wird => so erreicht man bei kurzen Belichtungszeiten einen hohen Darstellungskontrast aber auch einen kleineren Kontrastbereich.
    Bei DSLR würde ich 800-3200(6400) ISO nehmen, beim Smartphone 400-1600(2400) ISO, aber Versuch macht kluch. [:o)]


    - Belichtungszeit so hoch wie möglich ohne Verzug der Sterne.
    Die 500er Regel kannst du knicken bei 3,2mm Objektiv. [;)]
    Ich würde bei 20 Sekunden anfangen und von da aus länger/Kürzer stellen je nach Sternform.


    - Dann die Belichtungreihe einstellen: Light - ca20 Sek- z.B. ISO 1600 - Delay (6-11 sekunden bei mir, SD-Karte über 10 Sekunden sonst über 5 Sekunden - langsames speichern im Handy ist der Grund) - den Rest lassen wie er ist.


    - Das Objekt an dem Linken Rand ausrichten (es "bewegt" sich nach Rechts) und recht mittig (bei steigenden Objekten eher etwas unter der Mitte bei fallenden oberhalb).


    - Aufnahmereihe Starten kurze Kontrolle am Anfang und warten bis es durch ist (15 Bilder Minimum, besser 50er Sets)


    - Wenn alle Aufnahmen im Kasten sind nichts ändern außer die Benennung auf Dark stellen und z.B. ein Handschuh über die Handy Kamera und min. 15 besser 25 Darks als Reihe machen lassen.


    - Flats zu Hause am PC machen.
    * Ein weißes Bild z.B. in Photoshop aufmachen
    * 1-4 Blatt Papier auf den Monitor "legen" und mit dem Handy testen welche Belichtungszeit passend ist (gewünscht sind ca 60-75% Maximal Belichtung - Platz rechts im Diagramm) ISO darf auch geändert werden, FOKUS MUSS BLEIBEN!
    Ein gutes Flat hat immer sichtbar die Vignette (fast immer vorhanden) und vielleicht Staubflecken, dann passt es.
    * Dann eine Belichtungsreihe machen mit 15-25 Bildern. Das Handy bei den Fotos leicht bewegen um Flecken im Papier/auf dem Bildschirm usw. auszugleichen.


    - Danach (wenn man möchte) FlatDarks (einstellung wie Bei Flats nur im Handschuh) oder BIAS (kürzest mögliche Belichtungszeit im Handschuh) machen.



    Startrails sind auch sehr schön, hier die längste Belichtungszeit und ISO so hoch, das gerade die hellsten Objekte nicht ausbrennen wählen.
    Polaris im Bildausschnitt bringt den schönen Kreiseleffekt.
    Mindestens 30 Minuten Gesammtbelichtungszeit besser über 90 Minuten.



    Bei der Bearbeitung würde ich ganz zum Start die Kombination Sequator - Siril - Darktable (alle kostenlos) empfehlen.


    Sequator (ganz kurz):
    - Lights, Darks, Flats Laden (eigentlich selbsterklärend)
    - Zielverzeichniss und Name auswählen


    Einstellungen:
    - Composition: Aligne starts oder bei nightscape Freeze ground oder Startrail
    - Sky region: Full area oder Irregular mask bei Landschafsvordergrund (hier den ganzen himmel ausmalen!)
    - Autobrightness: Off (oder On, ausprobieren)
    - HDR: On (der Off bei Autobrightness on oder nach Geschmack)
    - Remove DN: on (Off geht auch, mehr rauschen, aber auch weniger Software eingriff)
    - Reduce dis. eff.: wie man will und was bessere Ergebnisse bringt (Eher Complex bei Weitwinkel)
    - Enhance star light: off (das mache ich lieber selber)
    - Merge 4 pixels: off (eher bei hoher Brennweite auf on)
    - Time-Laps: off (außer man möchte viel Zeitraffer Bilder)
    - Color Space_ sRGB (ist am kompatiebelsten)


    Start, warten und WOW.



    Siril nehme ich für die Hintergund Extraktion;"entgrünen", Farbliche anpassungen und ArcSin stretch.
    Dazu gibt es gute Videos (3) bei Frank:
    https://www.youtube.com/playli…OFAGuMUBLDIOQsfh_GGEMOhdt
    sehr krasse Gradienten (gerade bei Landscape-aufnahmen) mache ich pro Channel und lasse das Bild also erst in R - G und B zerlegen und danach wieder zusammen setzen.



    Danach nutze ich Darktable zum Strecken, Farbring entfernung (Sterne haben gerne Farbringe, gerade beim Handy), glätten von Rauschen, dezent noch Nebelentfernung, Lokaler Kontrast,....
    Darktable ist umfangreich und kann eine Mege, vor allem die Maskenfunktion mit Helligkeitsbereichen ist praktisch um z.b. nur das Rauschen im absoluten Hintergrund zu bearbeiten.
    Profi-Tip von Frank: "...am Ende stelle ich alles auf 33% Wirkung".[:D] So wirkt man dem eigen Überarbeitseifer entgegen.
    Das Finale Bild ist dann für mich fertig.
    Maximal microtuning (Finaler Schwarzpunkt),in Photoshop CS2 (und oft zum kompilieren in "Web-JPG").



    Ich hoffe die Anleitung hilft etwas weiter, sonst bei Frank gibt es viele aktuelle Videos für den Einsteiger.


    Ich überlege schon mit ein Set an Handyobjetiven zu holen.
    die gibt es schon für sehr kleines Geld und für 50€ sogar mit 40mm Öffnung und 10-300 facher Zoom.... [8D]
    Ich erwarte nicht mehr als von einem billig Refraktor, aber mal sehen.


    Schreib gerne mehr!
    Ich versuche Anfänger, die hier das erste mal schreiben, auch klar zu machen, dass hier bei uns im Forum von totalen Neueinsteigern ganz ohne Ahnung (aber manchmal sehr viel Meinung) bis zum 30 Jahrelang erfahrenem Hardcore-Astrofreak mit 4fachem Epsylon für one-shot-Schmalband+Luminaz-Aufnahmen in der eigenen Gartensternwarte, alles dabei ist.
    Dann muss man noch von zwischen vielen Stufen zwischen "100%" wissenschaftlich richtig und einfach nur schön unterscheiden und Planeten und Deepsky... und...und ...und.
    Jeder hat ein Stückweit seine eigen Phylosophie, zusätzlich zu den festen physikalischen Grenzen und Gesetzen.
    Da ist es schwer zu verstehen, dass das billig Teleskop vom Supermarkt schon super sein kann für den einen und für den anderen ein 500€ Teleskop der totale Schrott ist.


    Mehr von den Low-Ridern wäre praktisch, damit Neueinsteiger auch sehen, dass es ganz anders geht als mit Teleskop, und 1000 Zubehörteilen.



    Ich hoffe es hilft dir bei den nächsten Fotos, Sven




    Hallo Admins,
    Ein "Low-Rider" Unterrubrik fehlt noch. Ich würde auch am Anfang einige Fragen und Berichte haben/posten.
    Gerade für Bastler ohne Kohle, Kinderorientierte (Erzieher, Lehrer,Eltern...) und Verrückte (wie ich) wäre der Teil interessant.
    Posts in diese Richtung werden oft falsch verstanden und in Richtung "gutes Euqipment" beantwortet.
    Wenn aber das Ziel "Was kann ich selber, billigst bauen und aus Berlin-Mitte fotografiern" ist, sind Tips wie "fahre raus ins Dunkel und hole dir eine vernünftige Ausrüstung" etwas Off-Topic.
    Nur als Gedanke und Wunsch, "wenn nüscht, dann nüscht." [:)]
    Danke für dies Forum, Sven

  • Hallo,


    "... (English kann leider nicht jeder.)..."


    So geht es mir mit Französisch, außer den Worten Pommes und Frittes nichts im Hirn. Mir hilft da dieser Link, das funktioniert sehr gut:


    https://www.deepl.com/translator


    Gruß, Gerd

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo Sven,


    ja, ich habe da nichts extra zusammengeschrieben:-) Mein letzter Versuch, die App zu testen, war bei der Jupiter-Saturn-Konjunktion, und da hatte mir ein defektes Stromkabel der Nachführung einen Strich durch die Rechnung gemacht, zusammen mit der 20-Uhr-Ausgangssperre in BaWü und einer neuen Smartphonehalterung.


    Wenn wir hier mal wieder die Kombination aus freiem Himmel und genug Zeit zum rausfahren haben, schreibe ich vielleicht mal was auf Deutsch dazu. Bislang könnte ich das nur trocken testen.


    Deepl funktioniert meiner Erfahrung nach deutlich besser als Google-Translate. ABER GOOGLE IST AUCH NICHT SO SCHLECHT:
    https://translate.google.com/t…%3D9970636%23entry9970636


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Sven,


    vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort, damit sollte es selbst einem DAU wir mir möglich sein, erste Schritte in der Astrofotografie mit Smartphone hinzubekommen.


    Leider sind derzeit in Bayan die Beobachtungsnächte sehr rar weshalb ich auch mehr im
    Bastelkeller zu finden bin. Nachdem ich dieses Jahr mehr auf Planetenjagd war, möchte
    ich dieses Jahr erste Erfahrungen mit Deep Sky machen.


    Auf jeden Fall werde ich berichten, wie weit es mir möglich war deine umfangreichen Tipps
    umzusetzten, hierfür und die Zeit die du dir dafür genommen hast, vielen Dank.


    cs


    Peter

  • Hallo Peter und Mitleser,


    mein Tip wäre, wenn man das Geld dafür hat, sich am Anfang PixInsight zu holen aus folgenden Grüden:
    1. man arbeitet sich von Anfang an in ein Programm ein und beherrscht es am Ende besser,
    als wenn man viele Programme nutzt und häufiger auf neue/andere wechselt.
    2. PixInsight ist so gesehen PhotoshopAstro und wirklich für die Bearbeitung von der Korrektur und Stacken bis zum Endbild ausgelegt.
    3. DynamicBackgroundExtration-Tool - es gibt nichts besseres gegen Störlichter (was ich bis jetzt gefunden habe).
    4. Dazu gibt es viele gute Lehrvideos und Anleitungen... Astrophotocologne z.B..
    5. Egal ob Handy-RAW, DSLR oder Mono-Astrocam es kann für alle Datensätze verwand werden.
    6. Integriertes StarNet++ es macht sehr viel aus Nebelregionen getrennt von den Sternen zu bearbeiten und wieder zusammen zu fügen.
    7. Viele Macros zur "automatischen Bearbeitung" und astrospezifische Prozesse die es sonst seltener oder gar nicht gibt.
    8. Und das ist nicht unwichtig; [;)] Ich wäre neidisch, denn die Ergebnisse sind meist etwas besser als bei Siril und co.


    Eine negativen Punkt hat da ganze, den Preis mit 280€...
    Es wäre zwar gut angelegtes Geld ist aber leider wirklich nicht wenig.


    Gute Nacht, ich gehe Schnee gucken, Sven

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