Hallo zusammen,
da heute Abend endlich mal ein Abend mit wokenlosem Himmel herscht musste ich urz raus sobald die Sonne weg war. Viel Zeit war nicht und die Nachbarshäuser sind alle noch hell erleuchtet aber später ist keine Gelegenheit mehr und wer weiß wie die nächsten Tge das Wetter wird.
Die Plejaden zogen gerade über dem Scheunendach auf und Mars stand hoch genau im Süden.
Also kurzentschlossen Jacke drüber und den 76/900 Chinatorpedo rausgesetzt. Der Mars war heute enttäuschend im Vergleich zu vorherigen Beobachtungen. Mit 26mm Plossl immerhin direkt als helles Scheibchen zu erkennen, mit 9mm 66° - Svbony-günstig-Okular schon rötlich und der Hauch einer Struktur zu erkennen.
Seit kurzem habe ich auch ein gebrauchtes Orion Stratus 5mm/68°-Okular. Das landete auch mal kurz für ein "first light" im OAZ, wiegt aber ungefähr soviel wie deas ürige Gerät.
Ich glaube mit seeeeeeeeeeehr viel Übung könnte man es auch in dem billig-Seben-Teleskop auf EQ1 verwenden. Aber Fokussieren wird aufgrund der Schwingunen wirklich zu einem Desaster.
Stellarium hatte mir aber vorher gezeigt dass der Uranus fast auf einer Linie in der Rektaszension liegen sollte. Also, in meinen Worten: ein Stück links rüber und dann ganz gering an der Höhe gespielt und man landet von Mars beim Uranus.
Und für den Weg dazwsichen hab ich mir ein paar Stern-Muster versucht einzupägen an denen ich laut Stellarium, vorbei komme.
Natürlich habe ich Uranus nicht gefunden. Während meiner Suche gab es auch bei den Nachbarn in meinem Rücken Abendessen, weswegen noch mehr Lichter an waren und die Reflexionen im Okular schon unangenehm wurden.
Bei meinem "Stochern" bin ich immer zurück zum Mars als Fixpunkt. Erst via Montierung verfahren, dann die Achsen entsperrt und versucht vorsichtig von Hand zu Fahren, ohne dabei etwas zu entdecken dass mir als Planet auffallen würde.
Meine bisherigen Planeten waren Mars, Venus, Saturn und Jupiter, und die waren auch in meinen Geräten offensichtlich.
Ich habe dann wieder Mars angefahren und mir drinnen am Laptopn den Weg nochmal versucht einzuprägen bis zu dem relativ offensichtlichen Dreieck aus Uranus und zwei Sternen.
Gerne würde ich hier meine Eselsbrücken aufschreiben, da die meistender Beteiligten Sterne aber keine sprechenden Namen haben wäre das wohl eher müßig. Was ich am liebsten zur Orientierung nehme sind Kombinationen aus drei Sternen in einer geraden Reihe. Irgndwie fällt mir das als Muster immer schnell ins Auge.
Auf jeden Fall bin ich dann wieder ans Teleskop, hatte überlegt direkt wieder per Hand auf den Mars zu schwenken dann aber beschlossen zu sehen wie gut das Teleskop ausgerichtet ist und einfach zu sehen ob ich mit Drehen an der Rektaszension wieder beim Mars lande.
Ich schau also durchs Okular und ...stehe genau über einem Dreieck aus Lichtpunkten dass ich mir im Stellarium als "Uranusdreieck" eingeprägt hatte.
ich habe dann ein paar Mal zwischen 26mm und 9mm hin und her gewechselt um zu versuchen herauszufinden ob es ein Planet ist oder doch nur ein Stern.
Gefühlt vergrößerte sich der vermeintliche Uranus beim Wechsel der Okulare, aber wenn dann homeopathisch. Durch die Lichtreflexe im Bild und ein Auge dass langsam anfing angestrengt zu tränen konnte das aber auch eine Illusion sein.
Sowas finde ich immer am aller frustrierensten: zu glauben dass man gefunden hat was man sucht aber sich nicht sicher zu sein.
Ich bin dann nochmal zurück zum Mars navigiert und habe dabei meine Wegpunkte passiert. Und dann auch wieder sicher den Weg zurük gefunden:
Kein Zweifel: Uranus.
Bei ungünstigen Lichtverhältnissen mit einem Billigstteleskop und Gebrauchtokularen farblich deutlich von den Nachbarsternen abgesetzt wenn man ihn erst einmal ins Auge fasst und bei 100x kann man sich einreden ein Planetenscheibchen zu erkennen.
Doof: mit dem 9mm-Okular verschwinden die Nachbarsterne aus dem Sichtfeld, ein direkter Vergleich ist damit nicht mögich. Und selbst der Minischwenk zum Nachbarn sorgt für genug Schwingung um nicht mit Sicherheit sagen zu können on der Uranus jetzt WIRKLICH anders erscheint als ein Stern in der Nachbarschaft.
Aber ich habe ihn gefunden!
Und bin mit meinem Erkenntnissstand in der Astronomie da angekommen wo ich vor ca einem Jahr aufgehört habe: Aufsuchkarten drucken, und mit Ruhe und Geduld rangehen.
Viele Grüße,
Andre