Slumpen in Deutschland, wo?

  • Guten Tag, ich kann überhaupt niemand in Deutschland finden, der mir einen 780mm (19mm Dick, wie Mel Bartels) slumpen kann (verbiegen). Viele in diesem Forum haben es gemacht, aber ich sehe keine Firma, aber nur "schön gebastelt". Und sogar gebastelt finde ich niemand...
    Ich möchte kein riskio nehmen, nicht 2-3 Stk brechen, um ein Glas zu haben. Jemand mit erfahrung, der mein 780 mit einem F3.3 Verkrümmung slumpt, mit einer Feinkühlung am Ende. Können wir das in Deutschland überhaupt finden?
    Danke,
    Kris

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Können wir das in Deutschland überhaupt finden?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Vielleicht deshalb nicht, weil keiner weiss,
    was das sein soll.

  • Doch, das weiss man.
    Aber 780mm Durchmesser is ne Ansage .... das wird schwierig.

  • Hehe, schau mal hier: http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=128978


    Der Ofen kann bis 500mm Durchmesser slumpen, aber viel grösser sah ich in der Spiegelschleiferszene in Deutschland noch nicht.

  • Der Punkt ist, dass die, die das können, sich nicht damit begnügen, nur zu slumpen. Und in der Regel wollen die Auftraggeber eine fertige optische Fläche und nicht nur die Teilleistung "Slumping". Insofern gibt es keinen Markt für's Slumpen als separate Dienstleistung.

  • Krisbu,

    Zitat

    Krisbu, Komisch, dass es alles in USA oder Canada gibt, aber hier nicht. Aber ist halt so.

    Das ist nur die halbe Wahrheit.


    Dafür haben wir Schott vor der Haustür, von wo das Borofloatglas bzw. Duran (Borosilikatglas im Gussverfahren) stammt. Die Amis müssen stattdessen ihre Pyrexreste zusammenkratzen, weil Corning das schon lange nicht mehr anbietet.
    Und Pyrex als Spiegelträger wurde in den USA niemals im Floatglasverfahren in passender Dicke (~25mm) hergestellt. Wer dieses Verfahren (kontinuierliche Glasscheibenproduktion schwimmend auf einem Zinnbad) beherrscht, hat folgerichtig auch kaum Probleme mit inneren Verspannungen. Das andere Verfahren ist Glasguss, wenn Scheiben einzeln aus der flüssigen Masse gegossen werden. Spannungsfrei wird das erst, wenn die Feinkühlung genau eingehalten wird. Die Feinkühlung ist beim Floatingprozess quasi Nebenergebnis, sonst hätte man da zu oft Produktionsunterbrechungen.


    Pyrex = ursprüngliche Markenbezeichnung für Borosilikatglas von Corning und Synonym für hitzefestes Haushaltglas (z.B. Glaskannen für Kaffeemaschinen). Hintergrund ist, dass diese Glassorte deshalb hitzefest ist, weil es einen "kleinen" Wärmeausdehnungskoeffizient hat. In D sagt man auch Jena-Glas dazu.

  • Hallo Kris,


    wieviele Amateurteleskope mit 78cm-Spiegel mag es in Deutschland geben? Wieviele Leute sind überhaupt in der Lage solche Spiegel zu schleifen und passende Teleskope zu bauen? Und wieviele davon haben Interesse an einer Firma, die derart große Spiegel slumpt?
    Welche Firma wird sich die Technologie und das Wissen beschaffen, um solche Spiegel zu slumpen? Und wie teuer soll das Slumping werden, damit diese Firma ihre Unkosten wieder reinbekommt.


    Deine Frage kommt etwas naiv daher. Wenn Du mal ein bisschen darüber nachdenkst, wird Dir klar werden, dass eine solche Dienstleistung in Deutschland keinen Sinn macht.
    Mich würde interessieren, ob es in den USA Firmen gibt, die derart große Spiegel gewerblich slumpen ohne sie dann hinterher fertigzustellen. Ich kann es mir offen gesagt nicht vorstellen, aber würde mich gerne eines besseren belehren lassen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Danke Marcus. Naix... ok :) Normand Follum macht das, ja, nur das Glass. etwas teuer und mit Custom taxes bekommt das unbezahlbar. Aber Canada hat 2 Mal weniger Einwöhner als Deutschland, also so "naiv" bin ich nicht. Es könnte sein, wir haben jemanden.
    Aber ja, grob... hast du Recht.

  • Warum willst du unbedingt slumpen?
    Ich habe den Meniskus aus dem Vollen geflext:
    http://www.stathis-firstlight.…f3.3/60cm_f3.3_mirror.htm


    Du bräuchtest lediglich einen 780x41 mm Supremax Rohling und von vorne konkav und von hinten konvex flexen und einschleifen. Mit den üblichen Dickenverlusten bliebe davon ca. 22-25 mm Meniskus Dicke übrig.
    Ist das eine Option für dich?


    p.s.
    fraxinus hat sogar 1,20 m geslumpt.
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=175034
    Kannst ja mal bei ihm anfragen. Er ist sicher "begeistert", wenn er das für anderen noch mal machen darf[8)]

  • Danke. Ja, Stahtis kenne ich. Für ein 780mm Spiegel macht es 15kg Glass zu entfernen! Das trocknen zu machen ist mehr als verrückt und giftig. Muss also Reginato in Italien geben und fragt mich dafür 2keuros...
    Danke für Fraxinus, werde Fragen :)
    Chris

  • Weil es zum Thema passt, möchte ich auf dieses Privat-Angebot hinweisen:


    Gruß

    Michael

  • Hallo Chris,


    ja, ich habe Erfahrung mit Glasbiegen.

    Allerdings würde ich den Aufwand nicht für 780mm machen.

    Das geht noch gerade so in 25mm Borofloat und wird mit planer Rückseite ein sehr handliches Stück.

    Allerdings ist es kein Anfänger-Projekt.

    Wenn es schon schon am Ausflexen hängt, wird das eher nix.


    ps. überschlägig komme ich auf knapp 8kg Glas zum weg flexen.

    Das ist immer noch viel, aber wirklich machbar.


    Viele Grüße

    Kai

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