Aus Nachlass...hier: Skywatcher 150/750 in blau

  • Hallo,


    aus dem gleichen Nachlass wie der Intes-Micro stammt auch dieser Refraktor 150/750 von Skywatcher. Dieser Typ wird auch heute noch für um die 700 Euro als Skywatcher Startravel 150 in Schwarz/weiß vertrieben (vermute ich).


    Zu diesem Gerät würde mich auch Eure Meinung interessieren. Der Refraktor wurde mit einem Baader Crayford Auszug ausgestattet (ob sich das lohnte?). Da die Auszugslänge offensichtlich nicht reichte, wurde ein blankes Drehteil eingesetzt. Dieses ist innen nicht geschwärzt und schaut man von der Objektivseite hinein, sieht man einen kräftigen hellen Ring dieses Drehteils. Über helle Reflexe im Bild wäre ich nicht sonderlich überrascht. Ich denke nicht, dass es diese Option so zu kaufen gab?


    Vor dem "Second Light" muss ich da mit schwarzem Selbstklebe-Samt ran.


    Über die Optik gibt es einen Bericht auf: http://r2.astro-foren.com/inde…ten-sucher-syntha-150-750


    Viele Grüße und Danke vorab für Eure Meinungen!
    Thomas

  • Hi Thomas,


    die dunkelblaue Serie kam Anfang der 2000er Jahre auf den Markt. Sie hatte urspruenglich einen 2"-Zahntriebfokussierer, der aber ohne feinfuehlige Justage viel Spiel hatte. Ich hatte mal einen 120/600er der dunkelblauen Serie, der so lala war. Ich meine nicht chromatische Aberration (die naturbedingt vorliegt), sondern die geometrische Abbildungsqualitaet. Aber ich habe schon durch mehrere dieser Geraete durchgeschaut, die okay waren. Muss halt getestet werden.


    Diese Grossfeldrefraktoren manchen mit 2"-Okularen so richtig Spass. Ich habe selbst so ein Teil (gelabelled Helios und mit dem originalen Fokussierer), das visuell im Einsatz richtig ueberzeugt. Offene Sternhaufen haben noch schoen viel Himmel drumherum, und weitflaechige Gasnebel wie der Cirrusnebel erscheinen komplett, wobei sich ein [OIII]-Filter lohnt. Ich habe mit meinem Exemplar auch mal an Castor A+B hoeher vergroessert: Sauber getrennt, Beugungsringe, aber nateurlich schoen bunt mit einem farbig aufgehellten Bildhintergrund. Man kann also auch "zur Not mal" einen Doppelstern damit trennen oder einen Planeten anschauen, aber gebaut ist das Geraet dafuer natuerlich nicht. Richtig punkten kann dieses Fernrohr an einem richtig dunklen Standort.


    Fotografisch ist das Geraet wegen der chromatischen Aberration nur sehr eingeschraenkt nutzbar, und wiederum, nicht dafuer gedacht. Die Kernverwendung ist die visuelle Weitfeldbebachtung.

  • Nachtrag: Ich komme gerade von draussen rein, wir haben eine extrem klare und kalte Nacht. Ich habe vorhin den Rosettennebel mit dem 150er Richfielder GESEHEN! Natuerlich war ein Nebelfiler im Einsatz, aber die Aufhellung rund um NGC2244 war eindeutig, insbesondere die noerdliche Seite. Das erste Mal, das ich das so gut sah. Und halt die Kernkompentenz eines Weitfeldrefraktors.

  • Moin Thomas,


    mir ist so ein 150/750er vor Kurzem auch in die "Finger geraten" - und ich hab viel Freude an dem "kurzen Dicken". Ich kann alles, was Jürgen geschrieben hat, vollkommen bestätigen - leider noch nicht die Sichtung des Rosettennebels ;) - das liegt aber an einem gruseligem Stuttgarter Innenstadthimmel und seit guten 5 Wochen (mit ganz wenig Unterbrechungen) pausenlos sabotierendem Wetter (Originalton Wetterbericht: "Das Tief über dem nördlichen Mittelmeer kringelt sich ein und wird n a c h h a l t i g (bislang so noch nicht gehört - "nachhaltig") auf unsere Region wirken". Leider tut es das wirklich.[:(!][:(!]


    Ich hab auf meiner Seite mal einen Bericht zum "kurzen Dicken" geschrieben ... http://www.amateurastronomie.c…pe/kurzerdicker/index.htm


    Hoffe bald etwas hinzufügen zu können.
    Aber auch gerade, wenn Du dunklen Himmel hast, wirs viel Freude an dem Teleskop haben können.


    Greetzle Hannes

  • Hi Thomas,


    dieses Fernrohr ist am besten mit einem 2"-Zenitspiegel und einem 2"-Okular ausgestattet. Gestern sah ich den Rosettennebel mit einem Erfle 32mm (Vergroesserung 23x) und einem Lumicon Nebustar-Filter. Ich nutze auch ein 26mm gerne daran, oder (in 1.25") ein Vixen LVW22mm. Mit f/5, und ohne eine Austrittspupille von 6mm zu ueberschreiten, kannst Du Okulare bis 30mm verwenden. Das Erfle war da schon grenzwertig, auch wenn junge Leute an dunklen Standorten bis 8mm Austrittspupille verdauen koennen.


    Montierung - ich habe das Geraet fuer einige Zeit auf einer Vixen GP-DX betrieben. Jetzt ist es auf einer EQ6 pro. Allerdings kann es visuell, da ja sowieso geringere Vergroesserungen verwendet werden, auch auf einer EQ5 oder GP verwendet werden. Eine EQ3-2 wuerde vielleicht auch noch gehen, aber sicher die Untergrenze darstellen.


    Ich hatte mal den kleineren Bruder, Helios Startravel 102/500, auf einer EQ1 (ein Montierungswinzling, eigenlich eher die Karikatur einer Montierung), und visuell war das noch okay. Hatte halt den Vorteil einfacher Portabilitaet.


    Mit azimutalen Montierungen kenne ich mich nicht aus. Ein herkoemmliches Fotostativ mit Neiger duerfte zu schwach sein, speziell wenn viel Plastik verbaut ist wie bei vielen modernen Fotostativen billigerer Art. Ein Profi-Videostativ fuer eine grosse Videokamera koennte da noch gehen. Das Fernrohr ist ja relativ schwer und sicher kein "Spektiv" mehr. Aber das ganze Teil auf ein 1/4"-Fotogewinde zu schrauben, wuerde ich mich nicht mehr trauen. Eher schon 3/8", aber wie gesagt, eher grenzwertig.

  • Hallo Jurgen,


    ja meine Anmerkung mit dem Fotostativ war irreführend. Im Kopf hatte ich ein Berlebach Uni (mit 3/8"), das vorhanden ist. Dieses trägt gerade mein APM Bino. Zum Testen baue ich das dann mal um. Als EQ Montierung steht mir nur eine HEQ5 zur Verfügung. Dort ist mein TAK fest und ohne Schiene montiert und der will auch raus, sobald es wieder klar wird!
    Danke für die Einschätzung mit den Okularen. Mit dem Pentax XL40 wird dann die Pupille zu groß, aber ein Panoptik 24 aus meinem Fundus scheint der passende Kompagnon dieses Gerätes zu geben.


    VG und CS
    Thomas

  • Hi Thomas,


    Panoptik24mm klingt gut, und auch das Berlebachteil - zumindest testweise.


    Im Grunde genommen ergaenzen sich das Intes-Mak und der 150er Sky-Watcher-Refraktor ganz gut: Der Intes ist knackscharf und konstrastreich, der Sky-Watcher hat das grosse Feld, und beide haben die gleiche Oeffnung.

  • Hallo Thomas,


    mittelfristig sollte da ein Okular hin, das die 2" auch voll ausnützt - also sowas wie das ES 30mm/82°. Das macht dann richtig Spaß, vor allem mit Filtern. Bei mir sah das in Winter zum Beispiel so aus (nur um Dir etwas Appetit zu machen, alles Nebel): Orion - Pferdekopf- Barnard's Loop - Rosette - Affenkopf - Flaming Star - Kalifornien. Das ist ein schöner Abendspaziergang...


    Als Montierung hatte ich die AYO drunter, die macht richtig Freude. Ich will hier aber nicht mit der immer gleichen Empfehlung langweilen...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Thomas,


    ja, das Gerät lohnt sich in seinem Rahmen schon. Und es gehen sogar Doppelsternbeobachtungen damit .. ich hatte 52 Ori (1"0; beide knappe 6m) mit dem getrennt (V ca 200fach). Natürlich Widefield ...
    Ich hab den auf einer Vixen-NP-Montierung stehen, welche ihrerseits aber schon auf einer Säule geparkt sein sollte. Das "Paket" läuft bei mir richtig gut und macht Spass.


    Okulare: 2" - ist etwas von Deinem Standort und unmittelbar dmit verbunden von Deinem Max Pupillendruchmesser abhängig. Mal den dunklen Himmel vorausgesetzt und 8m max Pupillenöffnung Deiner Augen, darfst Du Dir für den 150er schon ein 40er Okular gönnen. Bei 7mm Pupille 35mm Okbrw, bei 6mm (ungefähr meine Liga) dann 30mm.


    Den meisten Spass habe ich - unter Stuttgarter Siffhimmel mit dem 27er Panoptic; hat zwar "nur" 68 Grad Feld, ist aber auch bei f/5 gut randscharf und überzeugt mich immer wieder durch sein überragendes Einblickverhalten. Mit dem Teil ist einfach bequem gucken angesagt. Wenn Du so eines hast (oder bekommen kannst ... sind aber nicht eben billig, da nicht mehr so häufig gebraucht zu bekommen ... und neu sind die richtig teuer) - fein! (ich sehe gerade, Du hast ein 24er PanO .. auch sehr schön!)
    Aber es gibt da ja auch schon andere schöne Teile - das ES 30mm 82° ist sicher auch phantastisch.
    Ja, und dann natürlich Filter - h-beta, UHC oder O-III sind da schon sehr empfehlenswert ...


    Bin extrem gespannt, meinen kurzen Dicken mal auf die schwäbische Alb zu bringen ... dort gibt es gerne mal 6m7er Himmel ...


    Greetzles Hannes

  • Hallo Holger,


    ich habe noch ein 2" Ethos 21 hier, aber ob das mit dem Dicken tut... wir werden sehen! Dann wiegt die Kombi ja über 8 Kilo! Ich denke der angebaute Baader Auszug wird es aber tragen (Edit: das Okular).
    Das Ayo scheint mir vernünftig zu sein, welches Model hast Du denn? Ich schaue mir das mal näher an. Danke für den Tipp!


    Hallo Hannes,


    habe mir mal auf Deiner Seite den Dicken angeschaut... auch schick in hellblauer Farbe!



    Kurzer Zwischenbericht: Ich habe mir heute die hellen Ringe des Drehteiles vorgenommen und mit Velour ausgekleidet (siehe Bild). Ich wollte gar nicht sehen wie das Bild mit diesem reflektierenden Teilen aussehen würde. Mit dem Velour habe ich schon gute Erfahrungen bei den Dobson gemacht. Beim Zusammenbau fiel mir dann auf, dass sich das Aluteil verkippt, sobald eine bestimmte Schraube angezogen wird. Das Drehtteil sizt gut, das Loch am Dicken nicht. Also musste eine feine Feile her...


    So jetzt noch irgenwie auf ein Stativ und dann mal gucken:-)



    VG und CS
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Die kleine AYO trägt klaglos das 120/600-Bino, sollte mit einem 150er Mono also nicht überfordert sein... mir fehlt nur noch die AYOdigi für meine Sammlung [;)]


    Saubere Arbeit mit dem Velours, sieht gut aus. Das 21er Ethos ist sicher auch nett, für manche Nebel ist die AP aber zu klein. Für Sternfelder sicher klasse.


    Nachtrag: Du könntest natürlich auch den Refraktor und den Mak (oder den Tak [:)]) parallel auf einer Montierung betreiben, das würde sich gut ergänzen. Etwa so - kurzer Dicker und was für Planeten:



    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger und Mitlesende,


    schöne Montierung die AYO und für die schnelle visuelle Beobachtung sicherlich super! Benötigt man ein Gegengewicht für den 120/600 wenn man nur eine Seite bestückt?


    Mein Versuch dieses dicke und doch erstaunlich schwere Teleskop auf die Binohalterung zu schrauben hat zwar funktioniert, aber was für ein Gewackel! Tatsächlich aus Bedenken, ich könnte die Binohalterung kaputt machen, schnallte ich es nun doch mal auf die HEQ5. Dort benötigte ich sogar beide Gegengewichte...


    Der Blick in das trübe Winterwetter hat mich dann doch positiv überrascht. Ich kann auf einen ca. 1km entfernten Hügel mit Straße schauen und das war trotz Schneetreiben erstaunlich scharf. Als dann das erste Auto mit Fahrlicht kam, sah ich auch gleich die Schattenseiten dieses schnellen und einfachen Teleskops: Schöne bunte Säume um die Lichter...


    Und so sieht die Kombi aus:


    VG und CS
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    Bilder sind doch immer schöner als Worte (danke auch für Deine!) - der Sechszöller ginge sicher gut ohne Gegengewicht. Das hier sind zwei mal 120mm, um die 10kg:



    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

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