Koronograph von Kern Aarau und Carl Zeiss Jena

  • Hallo Klaus und alle Mitleser,


    die Dispersionsprismen des Zeiss-Spektroskopes haben ihre zentralen Wellenlängen bei 5300Å und 6400Å, also speziell für die rote Linie bei 6374Å und die grüne Eisenlinie bei 5303Å hergestellt. Wenn man die Prismen schwenkt, kann man insgesamt von Tiefrot bis Blau alle Farben sehen. Der Anfang ist also gemacht. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt. Entgegen meiner früheren Behauptung gibt es hier eine praktische Anleitung nebst Beschrieb zum Gerät von Waldmeier selbst:

    Die Sonnenkorona


    Inzwischen kann ich auch einen ordentlichen Entwurf des Vertrages melden. Der scheint auf den ersten Blick sehr ordentlich und annehmbar. Jetzt muß der nur noch durch alle 'Gegen'-Parteien abgenickt werden. Dann kann ich hoffentlich endlich die Katze aus dem Sack lassen. Und da es sich bei den Nickenden (keine Gendersprache!) um meine Mitstreiter handelt, bin ich guter Dinge, dass das nicht mehr allzu lange dauert.

    Zielgerade also.


    Grüßle

    Axel

  • Nochmals danke fuer die Informationen!


    Gut, dass ihr mit h-alpha anfangen koennt - das ist gut zum ueben und viel leichter als die Korona.



    Zwei andere Fragen:


    - Hat das Teleskop einen 1.25" oder T2 Anschluss am Okularauszug (oder kann so umgebaut werden) - d.h. koennt iht modernes Zubehoer benutzen?


    - Habt ihr die optischen Daten fuer das Telekop (Zeichnung oder Linsen vermessen)? Ich waere sehr interessiert und wuerde das gerne mal in ein Optikdesignprogramm eingeben, um zu sehen wie gut die Leistung ist. Bei meinen Instrumenten ist z.B. die sphaerische Aberration der Einzellinse der massgeblich limitierende Faktor.



    Viele Gruesse,

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    mit den genauen Maßen kann ich leider nicht dienen. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, ich habe viele Einzelteilzeichnungen mit Maßen und auch eine Gesamtzeichnung, Zusammenbauzeichnung würde man heute sagen. Die ist aber leider ohne Maßangaben. Die Zeichnung ist auch damals schon offensichtlich in der Werkstatt genutzt worden. Sie hat Öl- und Schmutzspuren, Knicke und Risse. Das ist ein vorzügliches Zeitdokument, hilft uns aber hier leider nicht weiter. Ausschnitte aus dieser Zeichnung findest Du in Waldmeiers Buch unter dem Link weiter oben. Ohne Öl.

    Leider sind auch die Okulare nicht erhalten, jedenfalls liegen die uns nicht vor. 1 Zoll-Okulare sollten da aber adaptierbar sein. Eine Zeichnung legt diese Größe nahe.

    Das Spektroskop ist jedoch vollständig und funktionstüchtig.


    Grüße

    Axel

  • OK, danke.


    Es steht in der Tat alles in Waldmeiers Buch, das hatte ich vergessen.



    Ich habe die Zeichnungen mal schnell vermessen, mit den Daten aus dem Buch kombiniert und damit das optische Model erstellt (soweit eindeutig moeglich).




    O1 habe ich als BK7 angenommen, D=120mm, 111mm mit Blende, auf ~80% abgeblended an der Lypt Blende = 90mm


    Feldslinse: W. schreibt 150mm Brennweite, aber Zeichnung sagt 150mm Abstand --> 140mm BW, auch aus BK7


    Abstand Feldlinse O3 = 205mm, System 1:1 und kollimiert (?) nach O3 --> Brennweite O3 ~210mm

    O4 ebenso da symmetrisch. Fuer beide habe ich Achromate aus dem Katalog genommen.



    Da O3=O4 ware die Uebertragung 1:1, aber durch die Feldlinse verschiebt sich das etwas, daher ist die effektive Brennweite des Systems 1412mm (und nicht 1500mm). Damit ergibt sich ein Offnungsverhaeltnis von 1412/90=15,7. Das haengt aber natuerlich von der genauen Oeffnung der Lyotblende ab.



    Es ist wichtig zu bemerken, dass das Design nicht telezentrisch ist (sieht man eigentlich schon an der Zeichnung). Daher kann man ein engbandinges Filter nicht fuer die Gesammtsonne verwenden. Da ihr aber den Okularteil kippen koennt, koennte man z.B. helle Bereiche seperat beobachten. Dagegen steht allerdings das Oeffnungsverhaeltnis, denn dass sollte f/#>25 sein.


    Ein normales 10A H-Aplha Filter geht jedoch ohne Probleme, auch fuer des ganze Gesichtfeld.



    Ein anderer Punkt ist dass das Design nicht beugungsbegrenzt ist. Airydisk ist 20mu, aber der geometrische RMS ist allein schon 13mu. Schwierig einen Strehlwert anzugeben, aber ich wurde auf 60-70% tippen. Problem ist hauptsaechlich SA und dann Asti. Ist aber kein Problem, denn die Spaltbreite ist Lt. W. 40mu fuer Gruen.




    Bin schon gespannt auf eure ersten Beobachtung, und wo man das Geraet besuchen kann.



    Klaus

  • Guten Abend,

    Es war wiedermal ein langes Wochenende und sehr schönes Wetter in den Schweizer Bergen. Erträglich warm und sonnig. Dazu abends sehr nette Gesellschaft im Hotel und lecker Essen .

    Diesmal lag das Hauptaugenmerk auf der Funktion des Koronagraphen. Und so konnte ich nach systematischer Einstellung aller Rädchen und Knöpfchen auch endlich Linien im Spektrum sehen.

    Zuerst hatte ich das 'rote' Prisma eingebaut und konnte nach etwas Probieren auch schnell die Wasserstofflinie sehen. Hurra, das ganze Ding funktioniert also noch. Der Koronagraph liefert Licht bis auf den Spalt und das Spektroskop, senkrecht zum Sonnenrand eingestellt, macht ein schönes buntes Band. Wenn dann die Spaltbreite gering eingestellt ist und der Fokus stimmt, kann man visuell viele Linien entdecken.

    Leider gibt ist es enorm schwierig, mit dem Mobiltelefon gleichzeitig eine gute Position und den richtigen Winkel zu treffen, dann zu fokussieren und abzudücken. Daher habe ich von der H-alpha-Linie kein geeignetes Bild. Aber hier mal die Natrium-Doppellinie, sehr schön getrennt.



    D-Linie (Original)


    Das Prinzip ist also bewiesen und nun soll auch das 'grüne' Prisma rein.

    Da die Mitte laut Waldmeier bei 5300 Ångström liegt, habe ich also mal diese Mitte eingestellt. Leider sind mir die Linien im Grünen nicht geläufig. Aber es fällt schnell das Magnesium-Triplett auf. Auch das mußte ich erstmal nachschauen, aber die Konstellation ist eindeutig zu identifizieren. Mithilfe von Vergleichen findet man auch die Linie des neutralen Eisens bei 5270 Ångström. Damit hatte ich also eine Orientierung und habe diese beiden Linien im folgenden Bild markiert. Ausserdem habe ich den Schatten markiert, an dessen rechtem Rand ich die Linie des misteriösen Coroniums vermute.



    Linien im Grünen (Original)


    Vielleicht hat jemand der Leser eine Software zur Erkennung der Frequenzen und kann meine Vermutung bestätigen oder widerlegen.


    Am Ende hat sich gezeigt, wie sauber der Himmel sein muss und wie empfindlich die Beobachtung darauf reagiert. Weil es seit Tagen recht heiß war und somit auch viel Wasser in der Luft war, konnte ich leider nicht mehr erreichen. Und das Telefon sieht nochmal weniger, als das Auge. Aber der Anfang ist nun gemacht.


    Sonnige Grüße

    Axel

  • Vielen Dank fuer die interessanten Neuigkeiten!


    Leider werden die Bilder bei mir nicht geladen, daher verstehe ich auch noch nicht genau was ihr gesehen habt (z.b.: waren die Linien hell oder dunkel?).



    Best Gruesse,

    Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich hatte schon die Meldung, daß die Bilder nicht angezeigt werden. Das kann ich nachvollziehen, wenn ich nicht angemeldet bin. Jedoch sehe ich die Bilder, wenn ich mich angemeldet habe.

    Jetzt habe ich erstmal die Originalversion in die Galerie gestellt und diese Bilder verlinkt. Nun braucht es noch eine gescheite Vorschau.


    Wie Du siehst, sind die Linien dunkel, also Absorption.


    Grüßle

    Axel

  • > Jetzt habe ich erstmal die Originalversion in die Galerie gestellt und diese Bilder verlinkt.


    Danke!


    > Wie Du siehst, sind die Linien dunkel, also Absorption.


    Fuer die Protuberanzen und Korona wird man die Linien dann natuerlich in Emmision sehen - ihr habt also tataechlich noch (zu-)viel Streulicht. Da ihr ja die Na Linien sehen koennt, koenntet ihr eine Protuberanz einstellen (oder oder einfach den Sonnenrand abfahren), und dann solltet ihr die He D3 Linie sehen koennen, welche eigentlich in jeder hellen Protuberanz vorhanden ist. Die Linie ist ca. 50x-100x heller als 5303A, das gibt einen gute Idee davon was ihr zu erwarten habt.



    Nochmals vielen Dank fuer das Update, und ich bin schon gespannt auf weitere Neuigkeiten.




    Klaus

  • Hallo in die Runde,

    ich wollte nur kurz vermelden, dass wir wieder einen großen Schritt gemacht haben. Ich möchte aber noch die Meldung von der offiziellen Schweizer Stelle abwarten, bevor ich hier mit Details und Bildern aufwarte. Natürlich werde ich dann auch auf diese Meldung hinweisen, damit Ihr alle nichts verpasst.

    Grüße und ein schönes Wochenende.

  • Nochmal kurz eine Zwischenmeldung:


    Klaus: Nein, Protuberanzen oder sogar Emissionen aus der Korona sind uns noch nicht gelungen. Wir waren am 16./17. Juli wieder auf dem Berg. Aber das Wetter war wieder einmal warm und es war schon am Morgen nichts zu machen, weil so viel Dunst war. Immerhin war es von den Temperaturen her zu ertragen. In der gesamte Voralpenregion herrschten ja teilweise Temperaturen um die 40°C, auf dem Berg dagegen angenehme 25. Allerdings merkt man die dünnere Atmosphäre bereits deutlich an der stärkeren Strahlung der Sonne.


    Ich hatte ja schon geschrieben, dass wir uns in einem bestehenden Objekt eingemietet habe. Ja, es handelt sich da um ein Observatorium, dass der Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich ist. Das war jedenfalls bisher der Fall und wir wollen und werden das ändern.

    Dort sind nun auch andere Instrumente vorhanden. Und die galt es auszuprobieren. Das war auch ein Grund, weswegen wir für Beobachtungen keine Zeit hatten.


    Wann es den nächsten Termin im Observatorium geben wird, ist noch nicht entschieden. Aber wir bleiben dran.


    Beste Grüße

    Axel

  • Liebe Coronainteressierte,

    ich kann es endlich verkünden. Der Vertrag ist schon vor einiger Zeit unterzeichnet und nun haben wir gestern auch den Schlüssel bekommen. Einige Umbauarbeiten mussten noch erledigt werden. Diese sind auch abgeschlossen. Und nun sind wir offiziell Mieter und Betreiber des ehemaligen Sonnenobservatoriums Arosa.

    Für alle Neugierigen sei kurz noch gesagt, dass der Kern-Koronagraph, worum es original hier im Thread geht, wieder an seinem letzten Aufstellungsort installiert ist. Das ist der seit 1965 in Betrieb genommene Zeiss Helio-Spektrograph. Auch der ist praktisch einsatzbereit. Weiterhin ist auch der Coelostat mit Horizontalteleskop im Prinzip funktionstüchtig.

    Es ist also ein komplettes Sonnenobservatorium, wie es etwa 1965 Stand der Technik war und damals noch zu Forschungszwecken gebraucht wurde. Danach wurde es umgebaut und bis etwa 1980 noch zu anderen Zwecken als der Koronaforschung gebraucht. In diesem Zustand haben wir es vor anderthalb Jahren vorgefunden und wollen es so erhalten und betreiben.

    Ein Traum.

    Ich werde in den folgenden Tagen die Fotos sichten und einen kleinen Bericht zusammenstellen. Gern antworte ich auch auf Fragen.

    Sonnige Grüße

    Axel


    PS

    Danke für Eure Geduld und das Interesse.

  • Hallo Axel,


    das sind sehr gute Nachrichten.

    Bin gespannt auf Deinen Bericht!


    Etwas abgelegen ist es ja schon dort in Arosa, aber sobald man es besichtigen kann, wäre es mir gerne die 2-3h Anfahrt wert :beaming_face_with_smiling_eyes:


    lg aus Solothurn


    matss

  • Liebe Koronafreunde,


    das ehemalige Astrophysikalische Observatorium auf dem Tschuggen bei Arosa war die Außenstelle der Sternwarte in Zürich und der letzte Aufstellungsort des Kern-Koronographen. Dort war er zuerst auf der Zeiss-Montierung, später auf dem Zeiss-Koronographen montiert. Und genau dort steht er nun wieder.

    Über die Restauration hatte ich bereits vor einem Jahr berichtet. Bei den Besuchen in der Schweiz waren wir natürlich auch oft im Aroser Observatorium und haben uns gleich beim ersten Mal in die praktisch komplett erhaltene Anlage verliebt. Sofort war klar, dass der Kern wieder hierher gebracht werden muss. Zu unserem großen Glück waren von Anfang an die richtigen Personen dabei, sonst wäre es sicher bei einem Traum geblieben.


    Beim ersten Betreten des Observatoriums trauten wir unseren Augen nicht. Dort waren ein fast kompletter Zeiss-Koronograph mit montiertem Littrow-Spektrograph und Leitrohr vorhanden. Der Objektivdeckel war schwergängig und stand sicher deswegen die letzten 40 Jahre lang offen. So hatte sich eine Schicht aus Staub und Pollen darauf abgelagert. Nicht schön, aber das lässt sich einfach beheben. Die Nachführung surrte beim Einschalten sofort los. Die Grobbewegung ließ sich auch in beiden Achsen bedienen. Selbst die Feinbewegung gehorchte auf die entsprechenden Rädchen. Eine Kegelblende war eingesetzt, und so wurde selbst durch die völlig verschmutzte Optik bei der Ausrichtung auf die Sonne eine rote Farbe am Spektrographen sichtbar. Uns klappten die Unterkiefer vor Erstaunen runter.


    Aber es gab noch mehr zu entdecken. Durch den Keller hatten wir Zugang zum Horizontalteleskop mit 30 Metern Brennweite. Ein Coelostat spiegelt die Sonne durch das einlinsige Objektiv, welches wiederum die Sonne auf einen Spalt fokussiert. Auch hier war die Nachführung der Spiegel intakt und wir hatten am anderen Ende des Ganges ein stillstehendes Bild. Sogar Sonnenflecken waren sichtbar.


    Auf der Hinterseite des Spaltes befindet sich ein weiterer Gang, welcher das Spektrometer enthält, ein 12,5m-Objektiv mit Gitter dahinter. Also wieder Littrow-Anordnung. Also auch hier die Haube runter und den Spalt eingestellt:


    Wahnsinn! Ich stand im Spektrum der Sonne. Sogar tausende Linien waren sofort zu sehen.


    Doch der Spalt barg noch weitere interessante Details. Dieser ist mit einem Kreuzschlitten versehen, auf dem oben, unten, links und rechts Fotodioden montiert sind, welche den Coelostaten steuern können. Mittels Computer und Steuerleitstand (würde man heute sagen) konnte so das Bild der Sonne auf dem Spalt positioniert werden. Der Computer ist ein Apple II und wurde etwa 1984 von einem Diplomanden für diese Aufgabe programmiert. Der Leitstand wurde nach seiner Auslegung gebaut. Auch diese Einrichtung scheint komplett. Dieser Teil ist jedoch der einzige, den wir noch nicht getestet haben. Da gibt es also noch Arbeit.


    Im kleinen Turm, vom Gang des Horizontalteleskopes abzweigend, bot sich uns zu unserem Erstaunen leider nur eine leere Betonsäule. Das war das Fundament eines dritten Gerätes, welches aber bei Aufgabe des Observatoriums abgebaut wurde.


    Nun sind wir also Betreiber eines Sonnenobservatoriums. Viele Kleinigkeiten sind noch zu erledigen. Jedoch kann die prinzipielle Funktion aller Instrumente gezeigt werden, Sonne selbstverständlich vorausgesetzt.

    Ein Glücksfall, der mit der Verkaufsanzeige des Kern-Koronographen von Thomas Spahni begann. Niemals hätte ich mir träumen lassen, am Ende ein komplettes Observatorium zu erwerben.


    Zum Schluss noch ein paar Dinge:

    Eigentümerin des gesamten Objektes ist weiterhin die Bürgergemeinde Chur. Mieterin ist die Astronomische Gesellschaft Graubünden. Die Aalener Astronomische Arbeitsgemeinschaft beteiligt sich an der weiteren Restauration und dem Betrieb des Observatoriums. Damit wir eine ordentliche Eröffnungsfeier machen können, bedarf es noch etwas Planung. Daher zielen wir auf den Saisonbeginn im nächsten Jahr. Besuche sind ab sofort möglich. Führungen mit geplantem Programm gibt es allerdings erst nach der Eröffnung.


    Sonnige Grüße

    Axel

  • Falls jemand von Euch am Wochenende in der Südostschweiz ist, hier das Wetter.

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    Es ist übrigens auch Classic Car Wochenende in Arosa. Wer am Wochenende also noch nichts vor hat, das lohnt sich auf jeden Fall.


    Natürlich ist im Filmchen das Observatorium kurz vorgestellt. Franco Joos, Präsident der Astronomischen Gesellschaft Graubünden, ist im Interview mit Jessica Melcher vom Sender Südostschweiz.


    Ein sonniges Wochenende

    Axel

  • An alle, die hier ab und an reinschauen.


    --- Schlussbemerkung ---


    Am 10. Juni 2023 fand die offizielle Eröffnung des Astrophysikalischen Observatoriums Tschuggen - Arosa statt. Es waren alle Beteiligte, Unterstützer und Offizielle eingeladen. Die Sonne hatte leider nicht geschienen, aber immerhin hatte es nicht geregnet. Wir sind also am Ziel angekommen und glücklich.

    Wir wollen das Observatorium mit all seinen Geräten im Zustand von ca. 1980 zeigen und auch den kleinen Turm noch komplettieren. Der jetzige Zustand ist also in Wirklichkeit 'nur' ein Etappenziel.


    Es gibt auch schon eine Internetpräsenz. Unter AOT-Arosa.ch wird es in nächster Zukunft Informationen über das Observatorium, dessen Geräte, Geschichte und natürlich Führungstermine geben. Im Moment ist dort aber erst wenig zu sehen. Etwas Geduld braucht es noch.


    Ein hübsches Filmchen vom Tag vor der Eröffnung gibt es vom Schweizer Fernsehen : AOT im SF1 In Schweiz Aktuell um 19:00 Uhr ist der Beitrag zum Observatorium ab Minute 14:29 zu sehen.


    Das ist zu diesem Thema mein letzter Beitrag. Danke für's Reinschauen und Euer Interesse.

    Ich hoffe, ich kann den einen oder anderen bald auf dem Berg im AOT begrüßen.


    Beste Grüße

    Axel

  • Hallo zusammen,


    ein absoluter Hammer! Es ist wirklich grossartig, dass hier alle am gleichen Strick gezogen haben, um das zu ermöglichen. Einmal abgesehen von der Möglichkeit der beteiligten Vereine, damit zu arbeiten kann die geplante Öffentlichkeitsarbeit nicht genug gewürdigt werden. Nichts überzeugt aussenstehende Laien mehr von wissenschaftlicher Arbeit als dieser direkt über die Schulter schauen zu dürfen.


    Ich kenne die Gegend sehr gut und kann sie übrigens auch für nächtliche Beobachtungen sehr empfehlen. Einmal abgesehen von den Lichtglocken Churs und Zürichs (und etwas weniger ausgeprägt Mailands) ist es dort nachts noch richtig dunkel 8)



    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen,


    ich hatte die Ehre zur Wiedereröffnung des Observatoriums eingeladen gewesen zu sein - was ich mir natürlich nicht entgehen lassen habe. Wie Axel schon geschrieben hat, hat sich der Star des Tages, sprich unser Tagesgestirn leider nicht blicken lassen, bzw. nur so kurz, daß es für einen Blick durch die Koronografen oder mit dem Coelostaten leider nicht gereicht hat. Um das Observatorium im Glanz der Sonne zu sehen, mußte ich heute ein zweites Mal hochfahren. Leider war die Sternwarte heute allerdings nicht besetzt und die Kuppel blieb geschlossen.



    Dennoch war die Wiedereröffnung eine sehr gelungene Feier, die die Mühen aller Beteiligten angemessen belohnt hat. Und da sind auch eine Reihe von Leuten mit gemeint, die man mit einer historischen Schweizer Bergsternwarte nicht auf Anhieb in Verbindung gebracht hätte - von der dem Projekt sehr zugetanen Lokalpolitik über die Profiastrononomie bis hin zu deutschen Amateuren. Spannend waren dabei auch die diversen Mysterien, die sich nicht nur um den Koronografen, sondern auch um die weitere Ausrüstung des Observatoriums ranken und die zum Teil noch immer nicht ganz aufgelöst sind.


    Hier sehen wir Franco Joos, den Präsidenten der Astronomischen Gesellschaft Graubünden, die in Zukunft für das Observatorium verantwortlich zeichnet, bei der Festrede.



    Angucken durfte man sich die das gute Stück natürlich auch, hier fachmännisch und dennoch hervorragend allgemeinverständlich erklärt von Dietmar Mondon. Im Hintergrund der zuvor erwähnte Jan Olof Stenflo, der wie die Tochter von Max Waldmeier aus dem Nähkästchen plauderte und damit für die Anwesenden eine wahre Fundgrube im Hinblick auf die Historie der Anlage darstellte.



    Als jemand, der über die Koronen von Sternen promoviert hat, hätte ich die Sonne zu gerne im Licht der grünen Koronalinie bei 5303 Angstrom gesehen - aber es hat leider nicht sollen sein. Will heißen - ich muß irgendwann nochmal wiederkommen, wenn beides zusammenkommt: die Sonne scheint und das Observatorium ist geöffnet :)



    Viele Grüße

    Caro

  • Hallo Caro,


    ganz herzlichen Dank für Deine Impressionen!

    Angucken durfte man sich die das gute Stück natürlich auch, hier fachmännisch und dennoch hervorragend allgemeinverständlich erklärt von Dietmar Mondon.

    Ich freue mich, hier so bekannte Gesichter zu sehen, das war bestimmt ein großes Vergnügen. Dietmar schätze ich sehr und lausche ihm auch immer gern.


    Herzliche Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Diese Restauration ist schon sehr beindruckend! Und das nicht nur für das Instrument und die Montierung, sondern anscheinend auch für die Kuppel!


    Sehr schön, daß dieses historische Instrument wieder an seinem ursprünglichen Ort steht - ich werde dort sicher einmal vorbeischauen falls ich in die Nähe komme.

    Gibt es da eigentlich reguläre Führungen, oder kann/muss man sich dafür anmelden?


    Eine andere Frage die mich beschäftigt, ist, ob man mit dem restaurierten Gerät denn tatsächlich die Koronalinien beobachten kann wenn das Wetter paßt. Gibt es da schon einen Bericht dazu?



    Klaus

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