Alternative zum Celestron C9,25

  • Hallo liebe Sternenfreunde.
    Ich habe da mal eine Frage. Ich besitze seit gut einem halben Jahr ein Celestron 9.25 auf einer Skywatcher EQ 6R Pro. Das Teleskop macht mir riesigen Spass. Einzig, die lange Auskühlzeit stört mich.
    Ich kann von einem Bekannten ein Skywatcher Evostar 120 ED erwerben. zum schnellen testen ist es leider nicht möglich, da wir doch etwas weiter auseinander wohnen.
    Meine langjährigen Erfahrungen habe ich mit einem Vixen 102M Refraktor sammeln können, und da weiß ich, das ein Refraktor weniger anfällig ist bei Temperaturschwankungen bzw. Auskühlzeit.
    Es geht mir darum, dass das C9.25 eine größere Auflösung hat und darum geht es mir. Aus Informationen im Netz wie auch hier im Forum stelle ich nun ein Vergleich: Bildet ein 120 mm Objektiv schärfer ab als ein 235 mm Spiegel? Kann mir jemand einen Vergleich erleutern?
    Ich möchte nicht viel Geld ausgeben, wenn ich daduch keine Vorteile habe.


    Gruß Thomas

  • Hi Thomas,


    du musst unterscheiden zwischen Auflösung und scharf abbilden. Ein 235mm Spiegel löst grundsätzlich annähnernd doppelt so hoch auf wie eine 120mm Optik. Um das ausnutzen zu können, müssen die Optiken natürlich auch scharf abbilden, eine 235mm Gurke wird also eigentlich sichtbare Details so unscharf abbilden, dass du damit nicht mehr erkennst als mit nur 120mm Öffnung.


    Unter der Vorsaussetzung, dass dein C9.25 keine Gurke ist, wirst du mit dem 120mm ED eben gut 50% an Auflösung verlieren, wobei die Obstruktion bei dem Vergleich nicht eingerechnet ist, die verschlechtert die Kontrastübertragung des SC ja etwas. Das eingerechnet verlierst du vielleicht 40%.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Thomas,


    Die Auflösung büßt du ein, wie es Stefan schon schrieb.
    Ist dein Teleskop optisch in Ordnung wird dir von der Bildschärfe das Seeing ein Limit setzen.
    So habe ich die Erfahrung mit meinem 10" Cassegrain gemacht, das mir das Seeing in der Bildschärfe ein Limit setzt.
    Ich habe den direkten Vergleich mit einer 110mm Spiegeloptik (Maksutov Cassegrain). Der bildet nicht schärfer ab, aber es fehlt sehr die Auflösung.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hi Thomas,


    Ein Refraktor mit 80-120mm Öffnung ist eine super Ergänzung zu deinem C925 aber keine Alternative.


    Du könntest einen kleinen Refraktor als Weitfeldteleskop parallel auf der EQ6 betreiben. Ein 4 Zöller plus das C925 wäre aber schon das Lastlimit für die E-Kuh.


    Gruß Robert

  • Vielen Dank für die Antworten.
    Also, ich denke schon das ich keine Gurke habe. Ich habe das C9.25 bei Teleskop-Spezialisten gekauft. Die Abbildung ist meiner Ansicht nach sehr gut.
    Da es mir an möglichst großer Auflösung geht, werde ich meinen Plan wohl überdenken.
    Das beim SC die Obstruktion mit einbezogen werden muß ist schon klar, aber ich bin erstaunt darüber, das ich bei einer 120 mm Optik ca. 40% der Auflösung verliere. Ich war in der Annahme, das eine ED Optik ein Quäntchen mehr Auflösung zeigt wie eine normale "Achromatische Optik".
    (Man lernt nie aus!)

  • Hallo Thomas,
    grundsätzlich bringt mehr Öffnung mehr Auflösung, zumindest wenn das Seeing (Tubusseeing, lokales Seeing usw.), die Justage und die Optik mitspielt. In der Praxis kannst Du diesen Auflösungsvorteil meist nur in den kurzem Momenten mit besserem Seeing ausnutzen.
    Was aber natürlich generell ein Vorteil ist, dass Du bei der selben Vergrößerung eine größere Austrittspupille hast. In der Zeit, in der Dein C9,25 nicht thermisch stabil ist (Tubusseeing) wirst Du durchaus weniger Detail sehen wie im 120 mm APO Refraktor.
    Diese kleine Refraktoren sind gegenüber Tubusseeing meist recht robust. Bei Newtons hängt es auch vom Winkel zum Horizont ab. Wenn das Rohr flach steht, dann kann das Tubusseeing stärker zuschlagen.
    Wie es beim SC 9,25 ist? Das kannst Du selber am Besten beurteilen.
    Meine Vermutung ist, dass ein 4" oder 5" APO oft ein ruhigeres Bild zeigt und eine Ergänzung zum SC darstellen kann. Das muss man aber für sich selber überlegen und vielleicht mal bei einem Astrokollegen mit 5" APO durchschauen und schauen, ob man die Ergänzung haben will oder nicht.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Thomas,


    ist beobachte seit vielen Jahren u.a. mit einem C9,25 (bei mir auf einer Losmandy GM8). Kenne aber aus eigener Erfahrung auch den direkt Vergleich mit einem 120mm Refraktor und einem 10 Zoll Newton-Teleskop (Dobson Galaxy D10).


    Der Unterschied in der Praxis bzgl. Auflösung ist ganz einfach zu erklären.
    Beispiel: Kugelsternhaufen M13 im Herkules.
    - Das C9,25 und der D10 lösen M13 bis ins Zentrum auf.
    - Der 5 Zoll Refraktor nicht.
    (Für die Spezies: Vereinfacht dargestellt)[;)]


    Möchtest Du die Thermik des C9,25 in den Griff bekommen, solltes Du...
    1. lange vor der Beobachtung auskühlen.
    2. Den Tubus außen isolieren. Das veringert Temperatur-Unterschiede im Tubus und damit Luftturbulenzen im Inneren.


    Ich habe das praktisch so gelöst:
    1. 1 Tag vor der Beobachtung lagere ich das C9 in einer gut belüfteten Garage.
    2. Den Tubus habe ich mit einem Mossgumi-Mäntelschen versehen.


    Damit hat man sehr oft geringe Auskühl-Probleme und sehr schnell ein scharfes Bild und kann hoch vergrößern.
    Natürlich gibt es noch viel mehr Optimierungs-Möglichkeiten für SCs hier im Netz, aber mir haben diese hier schon genügt.


    Bzgl. Kontrast an Planeten und schnellem Einsatz kommt dann das D10 zum Einsatz.


    Ich hoffe ich konnte helfen.

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