Anfängerfrage Deepsky-Belichtung

  • Hallo Forum,
    ich schreibe hier mal in das Einsteigerforum, denn meine Frage ist vermutlich trivial.
    Ich konnte bisher schon einige "Anfänger"-Deepsky-Objekte fotografieren - jeweils mit Einzelbildern und Belichtungen um die 600s, teilweise auch drüber (bis 1200s) (Orion-Nebel, Flammennebel, Andromeda, Dreiecks-Galaxy, usw.)


    Heute Nacht wollte ich den Pferdekopfnebel ablichten (Newton 203/1000, ZWO-Kamera).
    Dazu habe ich 9 Bilder a 200 Sekunden gemacht, weil ich scheinbar ein Tracking/Guiding-Problem hatte (ab 250s gab es trails, warum auch immer - PHD2 hat aber gut funktioniert).


    Meine Frage:
    wenn ich die relativ kurz belichteten Bilder jetzt durch den DeepSky-Stacker schicke (hab' ich zum ersten Mal benutzt), werden beim Stacking-Prozess dann alle kurzen Belichtungen zu einer Langzeitbelichtung kombiniert? Also hätte ich damit quasi 30 Minuten belichtet?
    Oder fehlt mir noch ein Zwischenschritt zur Kombination der Bilder?
    Ich habe meine Fits vorher auch mal spasseshalber debayert und dann die tifs gestackt.


    Platesolving und upload in WorldwideTelescope sagt mir, ich bin genau auf dem Nebel. Ich sehe aber nur Sterne. Egal wie und mit welcher Software ich filtere, keine Spur von Deepsky. Sind 200 Sekunden auch für einen Stack zu kurz oder liegt es evt. am Seeing? Der Orion war jedenfalls klar zu sehen...


    Gruß, Jochen


    PS: ich benutze zum ersten mal die EQ6Pro für Deepsky. Wie gesagt, mein Tracking/Guiding scheint nicht ganz ok zu sein. Muß Tracking während des Guiding eingeschaltet bleiben, oder übernimmt PHD2 die "volle Kontrolle" und arbeitet das Tracking evt. dagegen?
    Bei meiner iEQ30Pro hatte ich immer beides an und 1000s Belichtung waren kein Problem...
    <font color="limegreen">Verschoben vom Einsteigerforum. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo Peter,
    das ist deutlich besser als bei mir, ich sehe tatsächlich nur die passenden Sterne.
    Den Flammennebel hatte ich 1200 Sekunden als Einzelbild belichtet (mit meiner alten Montierung) - der war gar nicht so schlecht.
    Da habe ich zuerst auch nichts gesehen, aber dann mit Astra-Image doch etwas ganz brauchbares herausgefiltert.
    Ist der Pferdekopf denn schwieriger als der benachbarte Flammennebel?
    Und nochmal die Frage: addiert Deepsky-Stacker die Belichtungszeiten der Einzelframes so wie ein Einzelbild mit entsprechend langer Belichtung?


    Fragen über Fragen...


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    hängt alles vom Stand überm Horizont und den Witterungsbedingungen ab. Dazu dann noch die Empfindlichkeit des benutzten Sensors. Ich arbeite ja nur mit diesem CMOS Sensor - kann also nichts über DSLRs oder andere Chips sagen. Und dann war da noch der Mond, Nachbars Flutlicht, die Straßenlampe von gegenüber etc.


    Der BAfK bezeichnet den Flame Nebula definitiv als leichter beobachtbar.


    Es ist also Ausdauer angesagt und ggf. Aufrüstung Deines Equipments.


    Ich persönlich halte das Aufaddieren vieler kürzerer Belichtungen (für CMOS Sensoren - also auch DSLR)für sinnvoller als wenige lange Belichtungen.


    Prüfe bitte auch mal SIRIL als Stacker.


    Gruß,
    Peter

  • Ok, also viele kurze Belichtungen sind demnach ok; SIRIL werde ich mal testen.


    Der Orion steht ja momentan ztw. recht hoch am Himmel und bei uns auf dem Land ist es eher dunkel. Meine Kamera ist eine ZWO ASI294MC Pro Color (aufgerüstet habe ich also schon...), damit bin ich sehr zufrieden und die sollte das eigentlich packen. Eventuell lag es auch am seeing, gegen Ende der Session wurde es langsam neblig.


    Bleibt nur noch die Frage, warum mein Tracking nicht so wollte, wie gesagt - mein erster Deepsky-Versuch mit der EQ6Pro...

  • zum DSS selbst kann ich nichts sagen, aber wie mein Vorschreiber schon angemerkt hat, könntest du Siril zum Stacken ausprobieren, da es da vorgefertigte skripts gibt, ist das beinahe Idioten sicher ( ich erzähle damit zumindest subjektiv gute Ergebnisse), danach kann man die Bilder z.b. in Siril selbst stretchen und bearbeiten oder in anderer Software weiterarbeiten.
    Den Pferdekopf hab ich bisher nur einmal abgelichtet, dabei hab ich mit einer DLSR ISO 800 60 Aufnahmen zu je 90 Sekunden gemacht, damals waren die Bedingungen sehr schlecht ( annährend Vollmond) aber nach 3mal Anpassen mittels Gradationskurve konnte man den Pferdekopfnebel und die dahinterliegenden roten Nebelgebiete gut erkennen. Der Flammennebel hingegen war sogar schon auf den Einzelrohbildern zu sehen, der ist also deutlich einfacher abzubilden.


    Soweit ich das verstanden habe trackt die Montierung das anpeilte Objekt mit anhand der installierten Sternkarten, angepasst an die geographischen Daten. Das Autoguiding mittels PHD 2 ist dabei nur die Kontroll Instanz und gibt anhand der optischen Information Korrektur Befehle an die Montierung weiter um Ungenauigkeiten durch ungenaue Eingaben oder ein nicht 100 prozentiges Einnorden zu kompensieren.


    Also Tracking muss eingeschalten bleiben und Guiding korrigiert nur ( bitte verbessert mich wenn ich Unwahrheiten verzapfe)


    Gruß


    Franz Josef

  • Hallo Jochen,


    oberhalb meiner Aufnahme aus dem anderen Forum ist der Pferdekopf von Visuscor aufgenommen - mit ASI244 und ähnlichen Belichtungszeiten plus UHC Filter.


    https://forum.astronomie.de/th…92630/page-3#post-1507258


    Zu der Kameraauswahl:


    https://agenaastro.com/article…cameras-buyers-guide.html


    Zum Stacking:


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    Gruß,
    Peter

  • Hallo,
    ich danke Euch schonmal für Eure Antworten und für die links.
    Also: Tracking und Guiding an, viele kürzere Belichtungen sind ok.


    Mal sehn, was der nächste Versuch bringt.
    Das mit dem Trackingfehler will mir noch nicht so ganz i.d. Kopf. Ich habe die Montierung mit Wasserwaage auf Home-Position gebracht und mit dem PoleMaster sehr präzise eingenordet.
    Eigentlich sollte es zusammen mit dem Guiding perfekt funktionieren, trotzdem die trails...


    Ich werde berichten!


    Gruß, Jochen

  • Hallo Jochen,


    DSS tut wie auch andere Programme die Belichtungszeiten aufsummieren.
    Besser sollte man sagen der Dynamikumfang steigt während das Rauschen vermindert wird.
    Ein höherer Dynamikumfang bedeutet, man kann das Bild mehr stretchen.
    DSS speichert das Ergebnis als 32Bit Datei ab. Viele Programme können mit 32Bit Bildern nicht umgehen.
    32Bit kann auch kein Monitor darstellen.
    Fitswork kann zum Beispiel mit diesen Bildern umgehen. Damit behandle ich mein Summenbilder alle vor,also stretchen.
    Die vorbehandelten Bilder speichere ich dann im 16Bit Format ab und bearbeite sie mit PS weiter.
    Ich denke mal das wird bei Dir das Problem sein.
    Hier mal ein Link zu diesem Thema.

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    VG Cl.-D.

  • Ahh, ok. Ich hatte bisher in DSS immer nochmal "Bild speichern unter" und dann "16Bit-tif" gewählt.
    Jetzt habe ich mal (statt vorher zu debayern), die fits direkt gestackt und dann das 32Bit tif in Fitsworks debayert und ein bisschen mit den Histogrammen gespielt.


    Etwas sinnvolles kommt da aber nicht bei raus. Ich habe das 32Bit Autosave.tif aus 9 Lightframes a 200s plus 3 Darkframes mal auf meinen webserver geladen:


    http://www.bramborka.com/fp/Autosave.tif


    Eventuell hat einer von Euch Profis ja Zeit und Lust, da mal draufzugucken und kann zaubern? Und wie gesagt: sorry für das trailing, da hat irgendwas mit meinem tracking nicht gestimmt...


    Gruß, Jochen

  • Guten Morgen !
    Ich habe gerade mal ein bisschen gespielt. Aus den 200s Aufnahmen habe ich auch nichts herausbekommen. Ich hatte aber ein 400s-Bild welches ich aufgrund des noch stärkeren Trailings verworfen hatte.
    Das habe ich gerade mal mit sämtlicher mir zur Verfügung stehender Software "totgefiltert".
    Und siehe da: da isser, der Lümmel! [:)]
    Schemenhaft zwar, aber ist da:



    Also doch länger belichten? Ich muß unbedingt meinen Tracking-Fehler finden...


    Gruß, Jochen

  • Fremdlicht haben wir kaum, einzig mein Nachbar hat in einiger Entfernung eine Weihnachts-Lichterkette.
    Das mit dem debayern war mein Fehler, ich hatte die letzte Autosave nur gestackt.


    Der Hintergrund von meinem 400s Bild kommt m.E. definitiv vom übertriebenen Filtern. Ich habe zuerst mit PixInsight debayert, dann habe ich in "Luminar 4" alles an "AI-Struktur-Enhancern" reingeknallt was geht. Danach habe ich das nochmal durch "Astra Image" geschickt. Um das Histogramm habe ich mich nicht gekümmert, nur um die "Sichtbarkeit".


    Das 400s Bild stammt aber aus der selben Serie/dem selben Zeitraum.
    Mein Fazit ist, dass ich evt. doch länger belichten muß.
    Ich hatte mir vorgestellt, dass die kurze Belichtung einfach addiert wird, aber es scheint doch einen Unterschied zu machen.


    In der DSS-Beschreibung habe ich dazu das hier gefunden:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Führen 100 x 1 Minute und 10x10 Minuten zu dem gleichen Resultat?
    Ja, wenn man nur den SNR Wert zugrundelegt, aber definitiv nein, wenn man das Endresultat betrachtet.
    Der Unterschied zwischen einer 10 Minuten Aufnahme und einer 1 Minuten Aufnahme ist der, dass der SNR in den 10 Minuten Aufnahmen 3,16 höher ist als in der 1 Minuten Aufnahme.


    Sie erhalten zwar den gleichen SNR, wenn Sie 10 Lightframes von 10 Minuten, oder 100 Lightframes von 1 Minute kombinieren, allerdings werden Sie nicht das gleiche Signal des Objektes einfangen (den eigentlich interessanten Teil). Einfach ausgedrückt: Es wird nur dann ein ausreichendes Signal eingefangen, wenn die Belichtung lange genug dauert, um soviele Photonen des Objekts einzufangen, dass diese nicht im Rauschen untergehen.


    Zum Beispiel bekommen Sie bei einem lichtschwachen Nebel vielleicht alle 10 Minuten ein paar Photonen auf den Chip. Wenn Sie nun mit 10 Minuten Aufnahmen arbeiten, haben Sie auf jedem gerade gemachten Lightframe Photonen gesammelt. Wenn Sie nun diese Aufnahmen kombinieren wird das schwache Signal von jeder Aufnahme sehr verstärkt werden.
    Wenn Sie allerdings mit 1 Minuten Aufnahmen arbeiten, werden nicht auf allen Lightframes Photonen des Nebels vorhanden sein. Wenn Sie nun diese Aufnahmen später kombinieren, wird das eigentliche Signal des Nebels als Rauschen interpretiert, da es ja nicht auf allen Lightframes vorhanden ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie gesagt, vom Flammennebel habe ich ein ganz gutes Einzelbild (ungestackt) bei 1200s Belichtung bekommen.


    Ich über weiter [:D]

  • Guten Morgen und Frohe Weihnachten allerseits!


    Da - Coronabedingt - die Familienzusammenkünfte auf ein Minimum reduziert sind, hat mir meine Frau erlaubt, die Nacht auf dem Acker zu verbringen [:)]
    Ab 2Uhr war bei uns der Himmel klar.


    Ich konnte mir jetzt endlich mein persönliches Weihnachtsgeschenk machen - ein Foto des Pferdekopf-Nebels.[:)]


    Es ist nicht perfekt, ich habe z.B. eine starke Vignettierung (Warum? Kommt das durch's stacken?), die habe ich mit Photoshop auf die Schnelle "wegbelichtet/abgewedelt". (Ich habe es mit der "Ebnen"-Funktion von fitswork versucht, das hat aber nicht geklappt).


    In Photoshop groove ich mich auch erst ein, aber es ist ein Anfang gemacht.
    Mein Tracking und Guiding war diesmal auch etwas besser, ich hatte die Montierung vor Gebrauch nochmal auf Werkseinstellung zurückgesetzt.


    Der Mond war ziemlich "prominent", aber doch schon etwas entfernt vom Orion.


    Ich habe ein weinig mit den Belichtungen gespielt und habe folgende Lightframes erstellt:


    1x 1200s
    3x 600s
    5x 550s
    1x 500s


    Somit habe ich eine Gesamtbelichtung von 104 Minuten. Als ich fertig war, war der Laptop mit einer dicken Eisschicht überzogen und ich mir war auch kalt. Also hab' ich einfach die 3 Darkframes von Gestern genommen und das Ganze durch DSS geschickt. Diesesmal hat DSS auch das debayern übernommen.


    Hier nun mein weihnachtlicher Pferdekopf (und bitte nicht die Profi-Messlatte anlegen...):



    Im Vergleich zum Bild von gestern bin ich ganz zufrieden. [:)]


    Damit ist mein persönliches Jahresziel jedenfalls erreicht - es wird langsam, aber es wird!


    Viele Grüße,


    Jochen

  • Guten Morgen Jochen und Glückwunsch zu deinem weihnachtlichen Pferdekopf!


    Ich würde dir raten, unbedingt Flats zu verwenden und bei Nebeln mindestens 50 Aufnahmen machen. Mehr ist mehr und dann kannst du auch Bilder mit Guidingfehlern rausschmeißen. Mit deiner Kamera und einem F/5 Teleskop sollten mit den richtigen Einstellungen (z. B. gain 121) 2 Minuten Einzelbelichtungszeit locker ausreichen. Versuch doch mal 3 Stunden Gesamtbelichtungszeit für ein Bild zusammenzubekommen. Die Bearbeitung wird dann auch viel leichter.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    das werde ich probieren.


    Der andere Peter (casatiastrotreff) hatte in diesem Thread ein super Video zur Gaineinstellung verlinkt. Leider habe ich es nicht rechtzeitig berücksichtigt, warum auch immer. Vergessen/nicht dran gedacht. Mein gain bei der Aufnahme war auf "1"(!) [:0]


    Naja, ich bin halt noch Anfänger - vielleicht ergibt sich ja noch eine Wolkenlücke bevor Orion bis zum nächsten Winter verschwindet.


    Viele Grüße, Jochen


    PS: spricht - abgesehen von den Flats - etwas dagegen, Aufnahmen von verschiedenen Tagen zusammenzustacken?

  • Heute habe ich das stürmische Wetter zu weiteren Experimenten genutzt. Ich habe die 9x200 Sekunden vom Vortag zu meinem Stack hinzugefügt. Damit habe ich theoretisch 134 Minuten Gesamtbelichtung. Ausserdem habe ich mich etwas in Photoshop eingearbeitet, das Abo habe ich mir extra für mein neues Astro-Hobby gegönnt [:)]


    Jetzt ist schon etwas mehr zu sehen und die rote Farbe ist auch da:



    Gruß, Jochen

  • Hallo Forum,


    ich habe doch noch so 1-2 Fragen zur Belichtung, ich stehe da irgendwie auf dem Schlauch.


    Nachdem hier im Norden gestern nach vielen Wochen endlich der Himmel mal wieder klar war, wollte ich den Pferdekopf mit den geänderten Parametern "Gain 121" (statt "1") und Belichtung 300s (statt höher, dafür aber mehr frames). Es ist mir auch gelungen, ca. 3h mit diesen Einstellungen zu belichten.


    Ich habe darks erstellt. Außerdem habe ich mir eine Flatfield-Lampe gekauft und mit der APT-Funktion "flats aid" flats erzeugt. Als ADU habe ich 25.000 angesetzt (war das richtig?) und mit verschiedenen Helligkeiten an der Flatfield-Lampe probiert, das Histogramm möglichst weit nach links zu bekommen (ist das so richtig? Im DSS-Tutorial steht "Histogramm zwischen 20-40%).


    Mein Ergebnis ist leider mehr als gruselig, ich habe eine extreme Vignettierung und Gradienten:



    Ehrlich gesagt, die "äußeren Umstände" waren nicht so super. Gestern war der Mond bereits bei 85% und mein Newton-Tubus war sehr schnell vereist. Liegt es an Mond/Umgebungshelligkeit? War evt. mein Fangspiegel vereist? Oder ist meine Optik kaputt?


    Meine "Role-Model" in punkto IC434 ist Daniel Nimmervoll. Seine Aufnahme vom Pferdekopf finde ich spektakulär (ist hier und in dem "anderen Forum" zu sehen).


    Ich habe mich an seinen RGB-Belichtungszeiten orientiert, allerdings ist sein "Gain" scheinbar auf "0" gesetzt. Warum ist das so bzw. wo ist der Vorteil?


    Meine Aufnahme davor mit "Gain 1" und längeren Einzelbelichtungen war jedenfalls deutlich besser als die von gestern. Ich hatte mir eingebildet, dass ich den Gain hochsetze und alles ist gut, aber scheinbar mache ich irgendetwas falsch [8D]


    Fragen über Fragen...


    Viele Grüße, Jochen

  • Hallo Jochen,
    schön, dass du so am Ball bleibst.
    Ich fürchte, da hat dir der Mond ganz mächtig in die Suppe gespuckt.
    Wenn der Mond so nah beim Objekt steht, geht eigentlich gar nichts...bei RGB-Aufnahmen.
    Ich denke, da musst du dich noch etwas gedulden, bis der Kammerad sich wieder verdrückt.
    In solchen Fällen helfen übrigens auch keine Flats.
    Denn die müssten ja die Gradienten, die das Mondlicht erzeugen, ebenfalls erzeugen.

  • Hallo Gerald,


    ja - ich gebe zu, das Astro-Virus hat mich gepackt :)
    Leider ist mein Wohnort (zumindest im Winter) scheinbar nicht so ganz Hobby-kompatibel.
    Wäre der Himmel öfter frei, wäre ich vermutlich nicht auf die Idee gekommen bei fast Vollmond zu fotografieren.
    Ich habe bereits vorgeschlagen, dass wir in die Atacama-Wüste umziehen aber meine Frau will irgendwie nicht [:D]


    Damit ich das nächste Mal alles richtig mache nochmal die Frage: "gain 121" vs "gain 0" wie im Nimmervoll-Bild? Und meine ADU-Angabe von 25000 - passt die für meine ASI294MC?


    Ich möchte so weit wie möglich alles richtig voreinstellen, denn zum probieren bleibt i.d. Regel keine Zeit. Ich habe leider keine Möglichkeit einer festen Installation (Baumbestand rund ums Haus).
    Dafür haben wir aber eine "Hauskoppel". Ich schiebe meine Ausrüstung also jedesmal auf das Feld nebenan. Weil die Wolkenlücken hier kurz sind und es neben der Einnordung viele Parameter einzustellen gibt, ist es immer ein wenig stressig wenn ich nach der Arbeit aus dem Auto springe und "aufbaue".[:D]


    Viele Grüße, Jochen

  • Hi Jochen,


    ich bin mit einer sehr ähnlichen Konfiguration unterwegs, 8" F5 Newton auf einer EQ6R. Und auch mit dem Pferdekopfnebel habe ich so meine Erfahrungen... [:)]


    Der Pferdekopfnebel ist sehr lichtschwach/kontrastarm. Die wirklich guten Aufnahmen im Netz sind in der Regel im Schmalband- und nicht im RGB-Bereich entstanden. D.h. mit entsprechenden Filtern. Und dann mit Gesamtbelichtungszeiten über mehrere Stunden, die in mehreren Nächten gesammelt wurden. Und ganz wichtig: nur die wirklich guten Aufnahmen zum stacken verwenden. Alles mit Strichspuren, schlechtem Kontrast aufgrund Nebel etc. konsequent wegschmeißen.


    Zu Deinen Trackingproblemen: ich lese so zwischen den Zeilen, dass es bei Dir auf dem Feld mitunter windig ist. Da hast Du dann schnell verloren. Der 8" bietet so viel Angriffsfläche, da kann der Autoguider nicht gegensteuern. Und es gibt noch viele weitere mechanische Fehlerquellen, die trotz "gutem" Guiding zu Strichspuren im Bild führen können. Z.B. eine Relativbewegung zwischen Guiding- und Imagecam, eine Leitung, die am Teleskop zupft etc...


    Da hilft eigentlich nur Fehler suchen und Erfahrung sammeln!


    Und mach Dir mal zum gain nicht so viele Gedanken. Letztlich ist es wichtig, dass Du Belichtungszeit sammelst. Ob Du das Bild bei der Aufnahme verstärkst (hoher gain) oder in der Nachbearbeitung streckst, ist für den Anfang nicht so entscheidend. Die einzelne Aufnahme darf halt (abgesehen von sehr hellen Sternen wie z.B. Alnitak) in der Kombination gain x Belichtungszeit nicht überbelichtet sein.


    Weiterhin viel Spaß beim Üben


    CS Michael

  • Hallo Michael !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die wirklich guten Aufnahmen im Netz sind in der Regel im Schmalband- und nicht im RGB-Bereich entstanden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiss. Im "schwarzen Forum" zeigt der Daniel Nimmervoll neben der Kombi-Aufnahme auch eine reine RGB-Aufnahme. Die ist ansich schon der Hammer, damit wäre ich schon mehr als zufrieden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zu Deinen Trackingproblemen: ich lese so zwischen den Zeilen, dass es bei Dir auf dem Feld mitunter windig ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben wegen der Windlast dieser "Lichttüte" vermeide ich es generell, bei Wind zu fotografieren. Ich habe das mal (ohne Guiding) bei Planeten versucht und es schnell wieder gelassen [:)]
    Mein Tracking-Problem konnte ich aber lösen indem ich meine Montierung auf Werkseinstellung zurückgesetzt habe. "Perfektes" Guiding ist nochmal was anderes, aber auch das wird langsam. Jedenfalls ist die Nachführung inzwischen keine Baustelle mehr.



    Aber - ja, neben Dauerbewölkung und Mond ist die norddeutsche "steife Brise" ein weiterer Faktor, der die knappen Beobachtungszeiten im Winter einschränkt. Mein "Beobachtungsfeld" liegt direkt neben einem Windpark, sowas baut man ja i.d. Regel in ertragreiche Gebiete [:)]
    Mein Beobachtungsstandort liegt allerdings bei -1m, also quasi in einer kleinen Senke. Bis 4Bft (laut Wetterapp) ist es handelbar, da regele ich dann die "aggressivness" im PHD2 etwas nach oben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und dann mit Gesamtbelichtungszeiten über mehrere Stunden, die in mehreren Nächten gesammelt wurden. Und ganz wichtig: nur die wirklich guten Aufnahmen zum stacken verwenden. Alles mit Strichspuren, schlechtem Kontrast aufgrund Nebel etc. konsequent wegschmeißen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich kann also bei Deepsky mehrere Tage (Wochen? Monate?) problemlos sammeln?
    Ich benutze im APT Platesolving und die "AIM"-Funktion, das Objekt sollte also immer zentriert am gleichen Punkt stehen.


    Viele Grüße und CS, Jochen

  • Jochen:
    zu den Einstellwerten deiner Kamera kann ich leider nichts beitragen. Ich selber verwende eine CCD und da gibt es diese Einstellmöglichkeiten gar nicht.
    Ich schätze aber, dass diese Werte stark von den Belichtungszeiten beeinflusst werden. Vielleicht antwortet ja noch jemand, der diese Kamera verwendet.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wäre der Himmel öfter frei, wäre ich vermutlich nicht auf die Idee gekommen bei fast Vollmond zu fotografieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da kann ich allerdings etwas beitragen.
    Denn es hilft nichts, bei ungünstigen Bedingungen mit der Brechstange zu fotografieren. Der ständig bedeckte Himmel blockiert meine Aktivitäten seit geraumer Zeit genau so.
    Da ist - leider - nur Geduld hilfreich.
    Vielleicht...falls du dich für eine monochrome Kamera erwärmen könntest, auf die Fotografie mit Schmalbandfiltern umstellen.
    Damit kann man den Mond FAST ausblenden.

  • (==&gt;)Gerald


    Ja, an Schmalband hatte ich schon gedacht - aber das kommt später, ich will nicht noch eine Baustelle (Filterwechsel, autom. Filterrad?) aufmachen.


    Solche h-alpha / OIII-Filter funktionieren aber doch auch mit meiner Farbkamera? Zumindest gibt es da ein Filter direkt von ZWO, das ist scheinbar für Farbe UND Monochrom...


    Und PS: ich habe gerade mal auf den link in Deiner Signatur geklickt und mich auf Deiner homepage umgesehen. Wow, Dein IC434 ist ja fantastisch. Besonders die Detailaufnahme mit dem 14" Newton finde ich genial. Leider kann ich sowas nicht auf den Acker schleppen (Rücken!) [:)]

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