Hallo Interessierte
Der Bau eines Yolo Schiefspiegler ist für einen ATM ebenso gut machbar wie ein Newton. Als Planetenteleskop ist es visuell einem APO Refraktor mindestens ebenbürtig. Es ist kommerziell nicht verfügbar und damit für uns besonders attraktiv. Ich habe wiederholt darüber berichtet, auch über die Herstellung des notwendigen toroidalen Sekundärspiegels, wovon ich kürzlich erneut einen fertiggestellt habe.
Mein Ziel ist es, das Teleskop so handlich wie möglich zu bauen, also mit Öffnungsverhältnis unter 1:10 bei 5 Zoll. Der Schiefspiegler ist diesbezüglich durch den Dreiblattfehler limitiert, wie ich von Guntram gelernt habe, und was sich einfach z.B. mit PointSpread verifizieren lässt. Wäre es möglich einen komplementären Trefoil in einen der Spiegel zu polieren? Primär war es nicht meine Absicht.
Der 5 Zoll Primärspiegel mit 4 m Krümmungsradius wurde mit einer gegossenen und gerillten (Rillholz gemäss H. Rohr) mit Ceroxyd MOT poliert.
Beim Giessen wird das Pech sichtbar etwas zu flach. Der Rand poliert MOT damit rascher aus als die Mitte. Die Facetten müssen später mittels Lötkolben nachgetrimmt werden. Das Tool wird durch 4 Klemmen fixiert.
Weitere Arbeit dann mit TOT und der Spiegel in den vier Klemmen. Beim Foucault Test findet sich nun eine angehobene Kante (Schneide von unten herkommend).
Aufgefallen ist mir dabei, dass im Zentrum der Schatten von links und nicht von unten kommt! Also muss da Asti mit im Spiel sein. Am Rand sieht man es einfach nicht, weil die Kante zu fest angehoben ist. Im Zentrum ist der Spiegel aber schon sphärisch flach.
Die Verifikation erhält man im künstlichen Sterntest, den ich immer parallel dazu mache:
Ich habe den Spiegel und Tool bei der weiteren Arbeit mit drei Klemmen fixiert und die letzten 20 Minuten auf gut Glück Politur TOT gemacht, die Klemmen mässig am Spiegel angedrückt. Dieser wurde alle 7 Minuten um 120 Grad gedreht, auf einer Schaumstoff Unterlage. Ich poliere gegen Schluss mit Rot.
Der Sterntest sah dann so aus:
Es wurden insgesamt 72 PDI Igramme intra- und extrafokal gemittelt. Es ergibt sich ein Trefoil von etwas weniger als in PointSpread gerechnet, was mein Ziel war. Bei der Auswertung habe ich die entsprechenden Hacken nicht gesetzt:
Schade um die leicht abgesunkene Kante. Sie ist im Foucault nicht zu erkennen, auch im Ronchi oder Lineal Test nicht.
Da der Spiegel hyperbolisiert ist werde ich erst am fertigen Teleskop erkennen, ob sie eine Rolle spielt oder nicht und werde vielleicht etwa 1,5 mm Rand abdecken müssen. Die Öffnung beträgt dann genau 5 Zoll.
Fazit: Ein hyperbolischer Primärspiegel für das Yolo Telekop lässt sich mit Standard Methode einfach herstellen. Es lässt sich sogar ohne besonderen Aufwand eine Dreiblatt Aberration einpolieren, welche die des Designs kompensiert.
Mit Gruss und Dank für jeden Kommentar.
Beat