Newton Reflektor Regenbogeneffekt?

  • Hallo zusammen,


    Seit einer Woche bin ich Besitzer eines Omegon 150/750 reflaktor. Ich hatte davor ein Linsenteleskop ohne Nachführung und dachte ich kaufe mir mal etwas größeres. Ich habe sicher gestellt, dass mein Teleskop richtung justiert ist und ausgekühlt (in den Wintermonaten gerade) und trotzdem bildet sich ein "Regenbogeneffekt" um den Mars in dem Fall (3x barlow + PL25mm wobei es bei kleineren Vergrößerungen auch zu erkennen ist): https://ibb.co/bQsgw0G bei Jupiter genauso. Da war nichts mehr zu erkennen.
    Habe auch ewig mit den Fokus rumgespielt mal besser mal schlechter.


    Meine Frage: kann das alles nur vom Seeing kommen? Oder vergesse ich einen Faktor? Viele sagen ja das Okular warmhalten ? (Habe ich nicht gemacht)


    Mir scheint es als sei was beschlagen. Aber es ist echt lange ausgekühlt worden.
    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Hallo,


    Der Effekt auf deinem Bild kommt zum einem von der Luftunruhe (Seeing) und vor allem von der Atmösphärische Dispersion.
    Das Bedeutet, das rote und das blaue Licht wird unterschiedlich stark gebrochen und führt zu einem roten Saum auf der einen und einem blauen Saum auf der anderen Seite vom beobachteten Planeten.


    Was mich noch interessiert:
    Wann hast du beobachtet, um welche Zeit und wie hoch stand Mars über dem Horizont?
    Von wo aus hast du beobachtet?


    Die Höhe über dem Horizont und auch der Standort vom Teleskop haben einen großen Einfluss auf die Erkennbarkeit von Planeten.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hi


    Danke für deine schnelle Antwort. Kann auch Luftfeuchtigkeit eine große Rolle spielen?
    Wie kann man diese atmosphärische dispersion verändern /verhindern/verbessern?


    Genau also ich habe schon rungegoogelt natürlich und erfahren je niedriger ein Objekt steht desto mehr gibt es diesen Effekt. Jedoch stand der Mars sehr hoch. Gestern um 21 uhr leider dirket aus münchen. Also große Lichtverschmutzung.

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kann auch Luftfeuchtigkeit eine große Rolle spielen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn die Spiegel zutauen dann schon. Ich selbst habe schon durch Nebel mit einem beschlagenen Fangspiegel beobachtet. Es waren nicht mehr alle Strukturen zu sehen und das Bild wurde dunkler, es wurde aber nicht unschärfer.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie kann man diese atmosphärische dispersion verändern /verhindern/verbessern?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit einem Atmospheric Dispersion Corrector (ADC). Den gibt es bei den Astro-Händlern.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gestern um 21 uhr leider dirket aus münchen. Also große Lichtverschmutzung<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich bin mir Sicher, das hier das Problem liegt.
    Nicht die Lichtverschmutzung, Planeten sind auch bei aufgehellten Himmel gut beobachtbar.
    In der Großstadt hast du durch die Bebauung, die Wärmeabstrahlung von Gebäuden, versiegelten Plätzen und Straßen eine hohe Luftunruhe durch die du beobachten musst.
    Das führt durchaus zu einer geringen Qualität vom Planetenscheibchen im Okular bis zur Unbeobachtbarkeit.
    Metoblue zeigte noch dazu auf seinem Seeingindex ein schlechtes Seeing für München an. Das kommt dann auch noch dazu.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Okay das erklärt einiges... also ich gebe zu das Mars / Jupiter / Saturn die ich beobachtet habe alle komplett über der Stadt auf ca 40 Grad lagen.
    Dann wirds wohl eine Mischung aus schlechtes Seeing und die Lage der Planeten sein oder? Wahnsinn das das so viel ausmacht. Vielen Dank dann weiss ich wenigstens, dass mit meinen neuen Teleskop alles stimmt :) dann muss ich einfach mal rausfahren und gutes seeing abwarten
    Vielen Dank und schönen Abend
    LG
    Marc

  • Hallo,


    Für Jupiter und Saturn ist ohnehin schon die beste Beobachtungszeit vorbei. Beide Planeten stehen am Abendhimmel nur noch gering über den Horizont, so das sie nicht mehr gut beobachtet werden können.
    Jupiter kommt am 29. Januar 2021 in Konjunktion zur Sonne, am 24. Januar 2021 folgt Saturn.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> dann muss ich einfach mal rausfahren und gutes seeing abwarten<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Am besten weit weg von Gebäuden und versiegelten Flächen, die Nachts Wärme abstrahlen und somit zur Turbulenz in der Luft beitragen.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Wann hast Du beobachtet? Allgemein sollten Objekte, die man mit höherer Vergößerung beobachten möchte, wenigstens 45°, besser 60° über dem Horizont stehen und das ist insbesondere bei Jupiter derzeit nicht gegeben. Um die Barlowlinse als Quelle für den Farbsaum auszuschliessen, kann man sie mal testweise während der Beobachtung drehen (ich würde sie am besten ganz weglassen und stattdessen ein Okular mit kurzer Brennweite verwenden) - dreht sich der Farbsaum mit, so taugt die Barlow nichts.
    Beschlagen kann nicht der Grund für den Farbsaum sein - da würde das Bild nur 'milchig' erscheinen. Was aber durchaus passieren kann, wenn das Teleskop vollkommen ausgekühlt und die Luft sehr feucht ist.

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