Mars 26.11.2020 12" Newton Gaisberg - gutes Seeing

  • Hallo Planetenfreunde,
    hab da jetzt mal eine Nacht über Jan`s Beitrag geschlafen.


    Es ist manchmal ganz gut, Sachen mit etwas Abstand zu betrachten (auch wenn es nicht von Vorteil ist, da sich Mars in der Zwischenzeit immer weiter entfernt[;)]).


    Ein paar Betrachtungen mit weitem Abstand:
    Im Planetenforum gibt es die verschiedensten Beiträge.
    - Im Nachbarbeitrag hat sich ein Kollege die Mühe gegeben und den idealen Standort ausgesucht, um einen Mondaufgang hinter einer Burg aufzunehmen - mit dem vorhandenem Equipment - Schöner Beitrag!
    - In einem anderen Beitrag nimmt ein Kollege Mars mit nicht wirklich dafür prädestinierten Equipment auf und freut sich, dass das ganz brauchbar geworden ist
    - schöne Bilder von 1 m Teleskopen werden gepostet und man darf da dann sogar Mitbasteln am Bildmaterial (Danke![:)])
    - manche zeigen hier ganz trocken und ohne viel Gedönse richtig gute Bilder mit C11....


    Was treibe ich eigentlich hier im Forum?
    Ich beobachte nun seit 45 Jahren Planeten und habe/hatte immer Spaß dabei. Freue mich, mich mit anderen auszutauschen und immer was neues zu lernen! Bin eher eine Laberkiste als reserviert[:I]


    Blick zurück:
    Hab in meiner Jugend von großem Equipment geträumt (der 12" Zerodur-Newton Spiegel unseres damaligen Vereinsvorsitzenden war für mich unerreichbar). Pic Du Midi und La Palma mit dem Roque de los Muchachos waren ein Traumziel meiner Jugend, das ich in der Literatur verfolgt habe.


    Heute verkaufe ich einen perfekten 300f5 Lomo Sital Newton (nur 2500.--€[8D]), weil ich was besseres habe, und bin regelmäßig auf La Palma.


    Heutige schnelle Kameras haben ganz neue Beobachtungstechniken ermöglicht, so dass man an guten Standorten das Seeing ziemlich austricksen kann und selbst 1 m Spiegel nutzbar werden. Durch adaptive Optik wurden inzwischen sogar im Infraroten noch größere Optiken von der Erde aus erfolgreich genutzt. Im Amateurbereich dringen einige von uns in Bereiche ein, die vor 20 Jahren von der Erde aus für undenkbar gehalten wurden.


    2018 konnte ich zusammen mit Torsten Hansen den Durchgang von Phobos und seinem Schatten über Mars aufnehmen - wir hatten das weder vor noch dachten wir, dass das mit 14" Öffnung überhaupt möglich ist - der Brocken hat ja nur 30 km Durchmesser. Durch gegenseitige Befruchtung konnten deutschsprachige Kollegen dasselbe auch von Namibia aus mit dem dortigen 20" Lomo beobachten und bestätigen. Hätte nicht gedacht, dass ich mal soweit komme.


    Weitere Steigerungen werden zu erwarten sein. Der ADC ist wohl eine davon. Rechner, Kameras und Teleskope werden immer leistungsfähiger.


    Auf meinem Wunschzettel für nähere Zeit stehen:
    - sehr schneller Rechner (Geld ist schon reserviert)
    - Windows 10 und Giotto (scheint ja doch zu gehen?! - ich hab es probiert!)
    - besserer motorisierter OAZ als Starlight Feathertouch Shorty 2011 mit der original Starlight Steuerung von damals
    - Photoshop für Feintuning meiner Bilder
    - Übung im Umgang mit ADC


    Weitere Projekte für die Zukunft:
    - 12" kompakt (optimiert für schnellen Einsatz als Ersatz für 8")
    - 18" mobil
    - fix stationiertes Equipment auf La Palma (in der Hoffnung, das Corona mal vorbei ist)


    Teile Jörg´s Meinung, dass in absehbarer Zeit der Amateur mit Ambitionen neue Möglichkeiten haben wird z.B. einen 20" mit aktiver Optik oder vielleicht ein paar Jahre später einen privaten Satellit dank Elon Musk. Oder man macht einen Ausflug auf eine Volksternwarte im All. Ob ich das noch erleben werde? Einen 1 m Spiegel kann ja heute schon jeder mieten, der will. Ein 1m Spiegel steht 30 km von mir auf der hiesigen Volkssternwarte.


    Ich werde sicher noch einen Schritt weitergehen als heute bzw. habe ich wenigstens noch solche Absichten. Ob ich nochmal Mars so gut wie 2018 aufnehmen kann, steht in den Sternen. Zur nächsten guten Opposition bin ich über 70[xx(].


    Zurück zur Beugungsscheibe:
    Um die Beugungscheibe kleiner zu bekommen, gibt es die bekannten Möglichkeiten:
    - Wellenlänge der Beobachtung verkürzen => praktisch Grünkanal nutzen
    - Öffnung vergrößern => 16" und mehr...
    - Seeingeinfluß verkleinern: ADC, La Palma, kürzere Belichtungszeit, Glück, adaptive Optik.....
    - trickreiche Bildbearbeitung


    Wie im Beitrag gezeigt, wurde am 26.11. im Laufe der Beobachtung das Seeing durch immer höher steigenden Mars immer besser, insbesondere in den kürzeren Wellenlängen. Da hab ich unerwartetes Glück gehabt.
    In dem Beitrag versuche ich nun, das Maximum aus dem aufgenommenen Bildmaterial heraus zu schälen und aufzuzeigen, wie ich das mache. In der der steten Hoffnung, Tips zu bekommen, wie das noch besser gehen könnte[:p].


    Grundsätzlich darf ich nicht klagen:
    - hatte ein sehr gutes 12" Teleskop zur Verfügung
    - Thermohaushalt und Kalebrierung des Teleskop´s waren optimal
    - der Aufbau auf dem Teleskop wurde über mehrere Jahre optimiert (Verbindung OAZ, Barlow, Filterrad, Kamera), ist sehr stabil und ausgereift
    - bei Höchststand konnte der Grünkanal voll genutzt werden, R- und IR- sowieso
    - konnte in Summe 3,5 Millionen Bilder aufnehmen, von denen 2 Millionen nutzbar sind
    - komme mit f15 klar und bin Bearbeitung großer Planetenbilder gewohnt


    nicht probierte Alternativen:
    - durch kürzere Brennweite könnte ich Rauschen in den Einzelbildern reduzieren durch weniger Gain: dazu bräuchte ich einen anderen Aufbau (2x Barlow, andere Hülsen)
    ob das einen Vorteil gebracht hätte => Effekt "Rauschen" zeige ich noch
    - durch Verwendung ADC könnte ich Farbverschiebung optimieren
    Nachteil: ADC baut hoch (=> 2x Barlow nötig, Aufbau wird länger) und ist bei der Einstellung wenigstens am "scharfen" Newton sensibler als hier allgemein berichtet wird!
    Nebeneffekt: Bildbearbeitung "winjupos derotieren" würde sich durch ständiges Drehen des ADC und damit der Kamera erheblich aufwendiger gestalten
    - Nutzung des vorhandenen 14"
    - Nutzung eines besseren Standortes (wie Rossfeld, damals gesperrt)


    Wenn ich nachträglich die Wahl gehabt hätte, hätte ich den 14" am Rossfeld verwendet, um die Beugungsscheibe kleiner zu kriegen[:p]. Auf der hiesigen Volksternwarte steht ein brauchbarer 1 m Spiegel[:D]. Wäre schön gewesen, wenn die Kollegen dort parallel Aufnahmen gemacht hätten. Da ist dann "nur" noch das seeing ein Thema.


    LG
    Robert

  • Hier noch die Bilder,
    die ich gestern hochgeladen habe:



    Mars, Valles Marineris und Xanthe Terra
    1m C2PU Südfrankreich
    David Vernet, JP-Prost und Philippe Cambre


    Die Pfeile zeigen auf zwei Dunkelzonen. Die eine ist zweigeteilt ("Doppelfinger"), die andere eine Fläche.


    Die "Doppelfinger" Zone bekomme ich nicht getrennt, da Teleskop zu klein und zum Zeitpunkt der Aufnahme Mars bereits zu weit weg.
    Die Fläche wird in meiner Aufnahme zum "Punkt" verstümmelt, aber immerhin sicher detektiert.



    Beides wird in dem Bild erheblich kleiner abgebildet als der Durchmesser der kompletten Beugungsscheibe - das macht der Schärfungsalgorithmus.


    Was könnte man da noch besser machen? Grünkanäle hatte ich ja schon gezeigt. Man kann noch den Kontrast trimmen. Das geht durch Addieren vieler gleichwertiger Bilder, die natürlich möglichst genau übereinander passen sollten:


    [


    Mars 2020-11-26 ca. UT19:44
    CM 73
    links 400.000 Bilder (RGB incl. 150.000 R610 Bilder), rechts nur beste 160.000 Bilder (RGB)gestackt


    Im rechten Bild ist der kritische Bereich noch zarter und kleiner dargestellt. Gefällt mir so persönlich besser. Für die größere Bildmenge links mußte ich nachschärfen, um auf ähnlichen Eindruck wie rechts zu kommen. Das geht ohne Rauschen, da viele Bilder. Dem oberflächlichen Beobachter wird das linke Bild besser gefallen, da schwarze Details deutlicher. Das Marsauge um Solis Lacus grinst einen richtig einladend an. In den anschließenden 30 min visueller Beobachtung fand ich das Marsauge sehr dominant. Die Valles Marineris waren wunderschön zu sehen und stabil zu halten. Man mußte nicht lange rätseln, was man da sieht. Weitere Marskanäle habe ich keine gesehen....


    Letztendlich landen wir bei der sinnfreien Frage, was wohl das kleinste Detail ist, das sich auf Mars sicher detektieren läßt. Detektieren heißt dann nicht, so abbilden, wie es wirklich aussieht.


    Mit 350f4,5 Teleskop bei 24" Durchmesser Mars war das 2018 der 30km große Phobos. Das war reproduzierbar, da sich Phobos über die Planetenoberfläche bewegt hat. Den Kollegen aus Namibia war das mit 500f22 möglich, uns hat 350f18 gereicht. Niemand hat das bisher mit weniger Brennweite probiert, somit fehlt die Erfahrung dazu.


    Bei jetzigem Marsdurchmesser ist momentan interessanter, sich den Staub und die Wolken anzusehen. Dazu braucht man kein Riesenteleskop und auch nicht unbedingt perfektes Seeing. Man sollte aber sinnvollen Grünkanal haben[:p] oder man guckt in alpo...


    In Alpo zeigt Paul G. Abel/Leicester/United Kingdom Marszeichnungen mit 12" Newton, die ich nur bestätigen kann, wobei der wohl auch Lux-Augen hat. Ich brauch da mehr Vergrößerung....


    LG
    Robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    Hast Du ein Teleskop mit Fangspiegel eingegeben? Oder ist das Loch in der Mitte ein Schärfungsartefact? Erwartet hätte ich das mit Gauss nicht...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Robert,


    das Beugungsbild habe ich von Wikipedia. Da es nur im 8-bit Format vorliegt, macht es gar keinen Sinn, hier unsere üblichen Schärfungsalgorithmen anzuwenden, das führt zwangsläufig zu unrealistischen Ergebnissen.


    Gruß Jan

  • Hallo Namensvetter,


    die Grösse der Beugungsscheibe ist eben nicht die einzige auflösungsbestimmende Grösse einer Optik. Vielmehr ist der Kontrast entscheidend; bestes Beispiel sind dunkle Stahlseile vor hellem Himmel, die wir mit unseren Augen selbst weit entfernt noch ausmachen können, obwohl das eigentlich gemäss Auflösungsformel gar nicht möglich ist.


    So verhält es sich auch auf flächigen Objekten wie Mars etc. Eine gute Faustregel ist, dass man etwa die Auflösung von 1/2 bis 1/4 des Beugungsscheibchendurchmesser erreichen kann. Warum so kann ich nicht erklären, ist ein Erfahrungswert. Das ist aber auch in etwa so nachvollziehbar in den beiden Ergebnissen mit den reinprojizierten Beugungsbildern! Gefällt mir ausgezeichnet.


    Wir haben sicher die Tendenz, mit längeren Brennweiten als notwendig zu arbeiten. Ralf (30sec) zeigt ja auch immer wieder, welche Detailabbildung mit einem C11 bei 'nur' 4m Brennweite möglich ist. Kameras mit den modernsten Sensoren machen das möglich!


    Viele Grüsse
    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    Stahlseile vor hellem Himmel, die wir mit unseren Augen selbst weit entfernt noch ausmachen können, obwohl das eigentlich gemäss Auflösungsformel gar nicht möglich ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Namensvetter Jan,


    das ist mir durchaus bewusst, ebenso wie beispielsweise auch die Nachweisbarkeit der Encke-Teilung auf den Saturnringen. Das hatte ich ja weiter oben bildlich mit den Möglichkeiten der "Pinselspitze" als Zeichenwerkzeug beschrieben. Es widerspricht aber auch in keiner Weise der Auflösungsformel, denn diese bezieht sich lediglich auf die Trennbarkeit eng benachbarter Merkmale des abzubildenden Objekts bzw. auch von Doppelsternen, wenn die von diesen Merkmalen ausgelösten Beugungsbilder sich berühren bzw. überlappen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">C11 bei 'nur' 4m Brennweite<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das beindruckt mich nicht mehr so sehr, seit ich das volle Auflösungsvermögen meines 10" Spiegels bei 1,27 m Brennweite erreiche, siehe z.B. hier oder hier.


    Dank&Gruß Jan

  • Hallo Jan,


    Du beschäftigst Dich ja auch schon einige Jahre mit der ganzen Filmerei von Mond und Planeten! Ich denke einfach wie das Robert auch schon erwähnt hat, ein wenig mehr Brennweite als nötig (an Planeten) macht die ganze Verarbeiterei einfacher und man kann besser mit Artefakten umgehen. Das sieht man Deinem Resultat schon an.


    Aber die 178MM ist eine gewaltig anspruchsvolle Kamera! Das wird einem bewusst wenn man selber eine braucht. Hätte nicht gedacht, dass der Unterschied zur 290MM so gross sein würde.


    Konkret hab ich das mit einem C5 am Mond im Primärfokus erfahren. IR- und Rotkanal schauen auf den ersten Blick toll aus (wie in Deinem verlinkten Bild!), aber bei genauerem Hinschauen entdeckt man überall Beugungserscheinungen; für mich inakzeptabel. Ein Versuch mit zusätzlicher 2xBarlow bestätigte dies, da das Resultat nur noch aus Beugungserscheinungen bestand!


    Mit dem Grünfilter kam dann das grosse Aufatmen! Einzelne Beugungserscheinungen treten zwar an den extremen Kontrastübergängen noch auf, könnten aber mit etwas Retusche beseitigt werden. Nun ja, bin nicht auf die Idee gekommen, noch mit dem Blaufilter aufzunehmen ... [:D] wird nachgeholt.


    Was hab ich daraus gelernt: Für wirklich schöne Mondaufnahmen mit der 178MM braucht es wohl etwa doppelte Öffnung wie die des C5 bei gleicher Brennweite! Genau wie Du es verlinkt hast [8D] ... ein erster Versuch mit meinem 10" F5.6-Newton sah vielversprechend aus.


    Eine Frage: Mit 1.5 drizzle zeigten sich beim Schärfen des stacks immer rasterartige Artefakte. Kennst Du die auch?


    Sorry Robert! Ich verfolge Deine ausführlichen Berichte immer mit grossem Interesse [;)].


    Viele Grüsse
    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    ein wenig mehr Brennweite als nötig (an Planeten) macht die ganze Verarbeiterei einfacher und man kann besser mit Artefakten umgehen. Das sieht man Deinem Resultat schon an.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Jan,


    das geht statt mit verlängerter Brennweite auch mit einer entsprechenden Nachvergrößerung des gestackten Summenbilds. Typischerweise benutze ich 1,5x Drizzle bereits während des Stackvorgangs in AutoStakkert AS!3 oder eine entsprechende Nachvergrößerung des fertigen Summenbilds. Jedenfalls habe ich mit den nachvergrößerten Dateien dann keine besondere Artefaktneigung beim Bearbeiten feststellen können. Waren Dir denn da bestimmte Besonderheiten in meinen Bildergebnissen aufgefallen?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Konkret hab ich das mit einem C5 am Mond im Primärfokus erfahren ... bei genauerem Hinschauen entdeckt man überall Beugungserscheinungen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Kannst Du das etwas genauer beschreiben?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Versuch mit zusätzlicher 2xBarlow bestätigte dies, da das Resultat nur noch aus Beugungserscheinungen bestand!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn die Barlow keine Verbesserung gebracht hat, kann der Fehler eigentlich nicht an einer zu kurzen Aufnahmebrennweite gelegen haben.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit dem Grünfilter kam dann das grosse Aufatmen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Sehr überraschend, möchte aber bezweifeln, dass das etwas mit der Aufnahmebrennweite zu tun hat. Möglicherweise war die Optik nicht einwandfrei kollimiert?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für wirklich schöne Mondaufnahmen mit der 178MM ... ein erster Versuch mit meinem 10" F5.6-Newton sah vielversprechend aus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Willst Du uns schon mal was zeigen?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Eine Frage: Mit 1.5 drizzle zeigten sich beim Schärfen des stacks immer rasterartige Artefakte. Kennst Du die auch?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Manchmal schlägt auch das Kameraraster durch. Bei Planeten arbeite ich deshalb in AS!3 vorzugsweise mit nur einem den Planeten voll umschließenden Referenzfeld und nicht mit Multi-area-Stacking.


    Gruß Jan

  • Hallo Kollegen,
    Ihr könnt hier gerne meinen Beitrag kapern[;)].


    Ich hoffe mal, das Torsten noch im Hintergrund was für mich mit dem Bildmaterial macht, da ja wenigstens das letzte Bild der Reihe ganz anständig geworden ist. Für Unterstützung bin ich immer dankbar. Vom selben Tag könnte ich jetzt noch Bilder zwischen Einstandsbild und Endbild bei Höchststand quälen, da kommt aber sicher nichts neues.


    Arbeite inzwischen wieder an den La Palma Filmen und ab und zu zur geistigen Beflügelung an französischen Aufnahmen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nur einem den Planeten voll umschließenden Referenzfeld und nicht mit Multi-area-Stacking <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Beim Bild oben waren 8....16 Kästchen optimal. 8 für Blau, 16 für grün. Höchste Auflösung habe ich in grün, wenn auch mit niedrigerem Kontrast. Mit mehr oder weniger AS3! Kästchen sind Rohstacks jeweils matschiger - ich probiere das in allen möglichen Einstellung, bis ich zufrieden bin oder keine Unterschiede mehr erkenne. Matschiger benötigt für selbe Details mehr Schärfung und das ist fast immer schlecht (Zunahme Artefacte, Abnahme Auflösung und Abbildungsqualität). Die Daten möglichst wenig manipulieren, ist meine Zielsetzung, sonst kann man ja gleich malen....


    Bei La Palma Material 350f4.6 bei f15 mit 19" Mars (172 Pixel Durchmesser) arbeite ich mit 24 Kästchen plus/minus. Zum Vorzentrieren nehme ich PIPP und Helligkeitsschwerpunktsmethode - das ist bei Mars nicht ideal, da der Helligkeitsschwerpunkt in jedem Farbkanal anders liegt. Zum Zentrieren in AS3! nehme ich den "Surface" Modus und zentriere auf Polkappe. Das funktioniert ganz gut. Versuche ja weiter, meine Minikraterkette (Einzelkrater &lt; 100km) herauszuarbeiten. 2018 war das ja möglich mit etwas größerem Mars (24"). Mir macht das Spaß....[:o)]



    Die Kollegen von der 1m Fraktion (T1M) haben 226 AS3! Kästchen gesetzt ....[;)]. Bei Rolf´s 16" Aufnahmen brauche ich &gt; 20 Kästchen für optimale Auflösung.


    Nur so als Anregung[8D]: Bei einem 10" sollten dann so ca. 6...10 Kästchen rauskommen. Wenn mit kürzerer Brennweite aufgenommen, dann halt mit kleineren Kästchen. Jan´s Mars wabbelt ja eher auffällig als wenig. Die Frage ist, ob AS3! so programmiert wurde, dass es mit so wenig Pixeln umgehen kann - das könnte man durch Hochvergößern der Einzelbilder vor Stackung vermeiden und Effekte ermitteln. Anthony Wesely hat das früher immer so gemacht. Die Verarbeitungssoftwaren sind ja meist auf bestimmte Bildgrößen hin optimiert...


    Ich bleibe bei hellem Mars beim Mainstream und sehe in extremer Verkürzung der Brennweite keine erkennbaren Vorteile. Wir haben 2018 auf La Palma mit 2x und 3x Barlow experimentiert und sind bei 3x geblieben, was u.a. kompakteren und damit stabilem Aufbau geschuldet ist - die 2x Barlow von Clave ist erheblich langbrennweitiger als die 3x Televue und führt zu längerem Hebel am OAZ. Ob man dann letztendlich mit f13 oder f18 aufnimmt, macht praktisch keine riesen Unterschiede, so die damalige Erkenntnis. 2020 haben wir uns in die Mitte gelegt. Auf die 2 Barlow oder Direktfokus gehe ich noch noch bei schlechtem seeing. Da bringt lange Brennweite nur Nachteile beim Fokusieren.


    LG
    Robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    Ihr könnt hier gerne meinen Beitrag kapern[;)].<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Robert,


    das sehe ich bei eigenen Beiträgen auch so und freue mich, wenn sie eine konstruktive Diskussion auslösen. Wenn ich mich dann vorübergehend zwecks Nachdenkens nicht aktiv an der Diskussion beteilige, würde ich dieselbe aber noch nicht als "gekapert" bezeichnen. Das Beugungsbild war ja von mir ins Spiel gebracht worden im Hinblick auf die Tatsache, dass verschiedene "fleckenförmige" Oberflächenmerkmale Deiner aktuellen Marsbilder im Durchmesser näherungsweise dem Airyscheibchen entsprechen:



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit mehr oder weniger AS3! Kästchen ...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Sache mit den Kästchen hatte ich aufgegriffen, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass AS!3 ebenso wie auch andere Stackprogramme sich bei kontrastarmen Oberflächendetails gerne auch mal am Pixelraster der Kamera festmachen, wodurch die von meinem Namensvetter beobachteten "Rasterartefakte" ausgelöst werden können. Wenn ich am Mars mit nur einem Kästchen arbeite, macht AS!3 seinen Stack eher am kontrastreichen Planetenrand fest als am Kameraraster. Bei meinen Marsaufnahmen konnte ich mit Multi-Area-Stacking bislang noch keine besseren Ergebnisse erzielen.


    Gruß Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: TheCCDAstronomer</i>
    Robert meint das mit kapern auf keinen Fall negativ.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Jan,


    das hatte ich auch gar nicht befürchtet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Trotzdem sollten wir die weitere Diskussion in einen neuen Fred legen. Dann können sich auch weitere an der Diskussion beteiligen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Beteiligung an den dortigen Diskussionen erscheint mir vergleichsweise dürftig. Zu Deinen letztgenannten Aspekten habe ich mich dennoch dort zu Wort gemeldet.


    Gruß Jan

  • Hallo Kollegen,
    wie im Beitrag gezeigt, wurde am 26.11. im Laufe der Beobachtung das Seeing durch immer höher steigenden Mars immer besser, insbesondere auch in den kürzeren Wellenlängen. Da hab ich unerwartetes spätes Glück gehabt. Für mich ist die aktuelle Marsopposition nun weitgehend vorbei.
    In dem Beitrag hab ich versucht, das Maximum aus dem aufgenommenen Bildmaterial heraus zu schälen und aufzuzeigen, wie ich das mache. In der der steten Hoffnung, Tipps zu bekommen, wie das noch besser gehen könnte.
    letztendlich ist mir klar, dass man aus der Bildbearbeitung keine Wunder erwarten darf und dass selbst bei brauchbarem seeing Mars nun schon ziemlich klein ist. Zudem wird die 100ste Variante aus 103 Filme schön langsam langweilig, wenn nichts wirklich neues zum Vorschein kommt.


    Nachdem ich nun die La Palma Bilder Mars 2020 bearbeite, ist mir auch wieder bewußt, was gutes Seeing ist und wie sich 14" und größerer Mars auf Bearbeitung und Details auswirken. Dieser Beitrag hier hat mir jedenfalls selbst geholfen, meine Bildbearbeitungskünste wieder auf Vordermann zu bringen. Und auch wenn Jan F. das anzweifelt, kann man in der Bildvorbearbeitung einige positive Register ziehen.


    Von mir schon zig mal zitierter Ausspruch aus Datenbearbeitung ist leider war und ernst zu nehmen:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jede Manipulation mit Daten zieht Nebeneffekte mit sich
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jan F. hat absolut recht, dass bei genauerer Betrachtung vieler Bilder (auch meiner[:I]) unschöne Rückstände aus unperfekter Bearbeitung oder unperfekter Aufnahme zum Vorschein kommen. Wenn man das selbst nicht mehr sieht (vor Euphorie[:o)] oder Betriebsblindheit[B)]), dann ist da ein Hinweis völlig o.k.. Wichtig war hier der Hinweis von Torsten, dass sich der Sandsturm in R und G wohl deutlicher zeigt.


    Im Jahr 2020 über Sinnhaftigkeit von PIPP oder AS3! Multipointstacking zu diskutieren (und das in meinem Beitrag - ich hab damals Tutorials für avistack geschrieben) ist dann schon ein bischen "altmodisch". Das erste Multipoint Stacking "Avistack" war ein Quantensprung in der Bildbearbeitung. Man kann auf Damian Peach Homepage sehen, wie sich das auf sein altes Bildmaterial ausgewirkt hat. AS3! ist momentan die ausgereifteste Variante der Multipointstacking-Programme. Trotzdem muss man die optimale Stackung durch Ausprobieren ermitteln (Kästchengröße generell, Überlappung, Anzahl, Größe der Kästchen je Region). Zwei neue Programme sind im Markt - bin gespannt, wie die sich schlagen werden. Da hat sich jedenfalls über die Jahre wirklich was getan. Das wirkt sich mit großen Teleskopen deutlicher aus als mit kleinen, jedenfalls an Planeten.


    PIPP hat sich bei der Vorbearbeitung ziemlich durchgesetzt und kann mehr, als man glaubt. Um so durchwachsener das Material, um so hilfreicher ist PIPP, um Gutes vom Schlechten zu trennen.


    Man kann mit diesen Programmen auch richtig viel Unfug anrichten - ist mir klar und passiert mir selbst als geübtem Anwender. Und wenn man nach Artefacten sucht, wird man auch bei unseren internationalen und nationalen Großmeistern fündig, nobody is perfect.


    In meinem Beitrag bin ich um jede Hilfe dankbar, wie ich es besser machen könnte (hab ich auch bekommen, danke [:)]). Ich vertrage auch Kritik [8)]. Muss nicht alles nur Lob sein, gerne wieder im nächsten Beitrag...


    LG
    Robert


    PS: Mit kurzer Brennweite und ohne Multipointstacking nehme ich aktuell bevorzugt meine Gartenvögel auf [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    PS: Mit kurzer Brennweite und ohne Multipointstacking nehme ich aktuell bevorzugt meine Gartenvögel auf [;)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Robert,


    Dank Dir für Deine instrukiven Tipps! Ich werde mich gerne noch weiterbilden und es insbesondere auch mal mit PIPP und GIMP versuchen. [8D]


    Gruß Jan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!