Mond, Merkur, Venus und Spica auf Tuchfühlung

  • Hallo allerseits,


    wie hatte Stefan Stefan vor ziemlich genau einem Monat im Thread „Mond und Venus beim Löwen
    im Nebel“ geschrieben :
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zum Glück gibt es im November wieder die Gelegenheit, dann steht auch noch Merkur in der Nähe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Auch im Kosmos Himmelsjahr war die Konstellation von Merkur, Mond, Spica und Venus in der Vorschau dargestellt, heute Morgen war es dann soweit.
    Und wie vor einem Monat war es wieder eine Nebelbank, die in der Dämmerung über der Landschaft lag, aber zumindest Mond und Venus waren noch gut zu erkennen.


    Hier ein erstes Doppelportrait um 06:24 Uhr mit 159mm und einem schönen farbigen Hof um Venus herum:







    12 Minuten später konnte Spica im Kameradisplay unten rechts erstmalig gesichtet werden, immerhin schon 10° über dem Horizont; festgehalten mit 84mm:







    Links oben in der Bildecke leuchtet übrigens zeta Vir mit etwa 3,4mag.


    Ab dann war es ein wiederholtes Probieren, Merkur irgendwie auf einem Foto zwischen Zweigen und Blättern zu erwischen, und hier am PC tauchte er dann um 06:52 MEZ wirklich auf,schon 8° hoch:







    Dabei war die Kamera mit einem 55mm Objektiv davor um ca. 30° gegen die Horizontale geneigt, um Merkur noch irgendwie in der linken unteren Bildecke zu erwischen. Das hat dann auch gepasst; da stand der Planet schon ca. 8° hoch und leuchtete mit -0,7mag bzw ca. 1,6mag durch Extinktion (sagt Stellarium) etwas rechts von den noch beblätterten Zweigen.


    Und jetzt bin ich gespannt auf andere Fotos aus nebelfreien Zonen …


    Viele Grüße
    Manfred

  • Da hat das scharfe Auge meines Sohnes schon beim ersten Hinsehen im letzten Foto eine leicht verformte Venus bemerkt, und auch die Mondsichel hat einen hellen "Schatten - ohne Brille ist mir das wohl entgangen. Deshalb hier ein zweites Foto, das in der selben Minute direkt vor dem anderen aufgenommen wurde:








    und auch eine größere Version davon, in der sich auch die Phasengestalt von Venus ahnen lässt:


    https://www.dropbox.com/s/8ivi…G_6425-1_b_A_R_b.jpg?dl=1


    Letztendlich eignet es sich auch sehr gut zur Kontrolle, ob die kleinen Punkte als Abbildungen von Merkur und Spica auch jedesmal vorhanden sind.


    Gruß,
    Manfred

  • Hallo!


    Ich hatte es ja angekündigt, Manfred. Und wie es am Freitag den 13. nicht anders sein kann: Nach einer Woche Hochnebel gab es für mich heute früh tatsächlich die Gelegenheit, das Trio abzulichten :)
    Dabei habe ich auch noch nebenbei den Kometen Atlas im Orion fotografiert, es liefen also 2 Nachführungen parallel. Durch die Dauerbedeckung des Himmels in den letzten Tagen war ich bis jetzt dazu nämlich noch nicht gekommen.



    Mond, Venus und Merkur, 90 mm, Vollformat



    Mond und Venus, 400 mm, Vollformat


    Beide Bilder unbearbeitet, nur auf Forumsgröße verkleinert. Beobachtungsort war der Bahnsdorfer Berg bei Herzberg, am alten Standort des HTT.



    Schöne Grüße!


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    da hast Du ja auch Glück gehabt, das Quartett sichten und im Bild festhalten zu können.


    Ein Detail ist mir dabei aufgefallen: in meinem ersten Foto mit 159mm sind direkt rechts von der Sichel zwei Sterne waagerecht nebeneinander zu sehen; es müssten iota Vir und 72 Vir sein, und links von der Sichel 80 Vir. Die Mondposition stimmt genau mit der Darstellung in Stellarium überein.
    Der Mond in deinem letzten Foto steht aber noch etwas höher, und eventuell lässt sich daraus eine Parallaxe ableiten. Zu welchem Zeitpunkt ist Dein Foto entstanden?


    Heute Morgen war der Wecker wieder gestellt, aber die dichte Bewölkung konnte er auch nicht verhindern. Schade, denn heute hätte ich genau gewusst, zwischen welchen Zweigen ich die superschmale Mondsichel hätte suchen müssen...


    Gruß,
    Manfred

  • Stefan,


    eben habe ich noch einmal die Umgebung des Mondes mit der Position aus Stellarium für meine Koordinaten übereinandergelegt und dabei die drei helleren Sterne rechts vom Mond zur Deckung gebracht, um die Parallaxe zu ermitteln. Bei der gegebenen Auflösung im Forum ergibt sich eine Distanz von ca. 70 bis 80km wischen unseren Aufnahmeorten, was wohl etwas knapp ist. Zumindest liegt es in einer realistischen Größenordnung. Und welche Distanz genau bestimmt worden ist (direkte Verbindung der beiden Orte oder evtl senkrechte Komponente (zur Mondrichtung) des Abstands, das muss ich noch einmal genau überlegen.
    Es ist aber ein nettes Rätsel ...


    Gruß,
    Manfred

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