Mars mit 1m27 Brennweite

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    <u>For most planetary recordings there simply is little to gain by drizzling.</u><hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Guntram,


    vielen Dank für den Hinweis auf den Originaltext von Emil Kraaikamp. Möglicherweise sind die lokalen Konraste auf Planetenoberflächen zu gering, um mit Drizzle einen erkennbaren Effekt zu erzielen. Bei der Bildbearbeitung habe ich auch feststellen können, dass eine interpolierende Nachvergrößerung um den Faktor 1,5 mit dSinc in Fitswork anstelle von Drizzle 1,5x in AS!3 keine schlechteren Ergebnisse liefert. Will mal versuchen, ob Drizzle am Kugelsternhaufen M3 etwas bringt, wenn da nicht überhaupt das Seeing der begrenzende Faktor war, oder auch bei der Bearbeitung von Kraterlandschaften am Mond-Terminator.


    Gruß Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Guntram</i>
    Soweit ich mich erinnere, hat Emil die Drizzle-Funktion in Autostakkert eingeführt, um <u>sehr</u> unterabgetastete Aufnahmen noch verwenden zu können.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, Guntram, das erscheint sinnvoll, auch übrigens im Hinblick auf das weiter oben beschriebene "Hardware-Drizzling" am Hubble-Teleskop.


    Dank & Gruß
    Jan

  • Um die Bildqualität meiner aktuellen Aufnahme ein wenig einordnen zu können, habe ich aus der spektakulären Videoanimation* vom 1m-Spiegel auf dem Pic du Midi das Anfangsbild herauskopiert und nach linearer Verkleinerung um den Faktor 4 meiner aktuellen Marsaufnahme gegenübergestellt:



    Der Faktor 4 ergibt sich naheliegend aus dem Verhältnis der Teleskopöffnungen. Der Vergleich lässt ahnen, welches Verbesserungspotential für eine 10" Aufnahme unter idealen Aufnahme- und Bearbeitungsbedingungen möglichrweise noch zu erwarten ist. Ich will nun versuchen, wenigstens bei der Bearbeitung noch etwas herauszuholen.


    Interessant erscheint auch die offensichtliche Verschiebung der Perspektive zwischen den beiden Aufnahmen, die möglicherweise mit den weit auseinanderliegenden Aufnahmezeitpunkten zu erklären ist.


    Gruß, Jan


    *Autorenteam: F.Colas/J.L.Dauvergne/G.Dovillaire/T.Legault/G.Blachard/B.Gaillard/D.Baratoux/A.Klotz

  • Hallo Jan,
    da ist ja ein riesiger Unterschied in der Detailauflösung zu sehen.
    Vermutlich wäre es aber bei den meisten von uns so. Das Seeing ist bei uns ja meist alles andere wie perfekt und dann trifft man den Fokus oft nicht exakt...
    Du kannst denke ich dennoch zufrieden sein. Einzig die Gegend von Terra Cimmeria mit den kleinen Stegen die in die hellen Gebiete hineinragen "säuft" etwas in der Helligkeit ab so dass diese nicht so gut herauskommen. Ob man da noch etwas beim Verarbeiten machen kann?
    Ich würde mich da aber an normal gute Aufnahmen vom selben Tag mit ähnlicher Öffnung und ähnlichem Standort orientieren, um nicht unzufrieden zu werden.
    Da haben der Torsten und der Ralf mit ihren 11 Zoll schöne Aufnahmen gemacht, die im Idealfall ähnlich mit 11 Zoll erreichbar wären.
    Was bei der Blinkmethode noch auffällt sind 3 dunkle Strahlen, die von der Bewölkung auf der Nordpolargegend ausgehen. Die sind bei der guten Aufnahme mit dem 1 m Teleskop nicht zu sehen. Die sind auch bei Torsten und Ralf nicht zu sehen. Beim Torsten passt die Rotation noch nicht ganz, aber beim Ralf müssten sie zu sehen sein:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=255847
    Könnten das Schärfungsartefakte sein?
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Das Seeing ist bei uns ja meist alles andere wie perfekt und dann trifft man den Fokus oft nicht exakt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Roland,


    neben meiner gewiss auch nicht perfekten Bearbeitung wird wohl das Seeing bei der aktuellen Marsaufnahme eine nicht unbedeutende Rolle gespielt haben. Als Referenz für meinen Standort betrachte ich immer noch eine Jupiteraufnahme vom 2. September 2010:



    Damals war allerdings noch die Point Grey Chameleon Kamera mit 3,75 µm Pixelraster bei f/11 am Start.


    Zum Vergleich der Sichtbedingungen heute und damals verlinke ich hier mal zwei Videoausschnitte mit jeweils 2 s Länge und einem Gesichtsfeld von 20" Kantenlänge in Originalgröße, vom akuellen Mars und vom damaligen Jupiter. Die Unterschiede bei den hochfrequenten Seeinganteilen sind nicht erkennbar, haben aber möglicherweise einen entscheidenden Einfluss gehabt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du kannst denke ich dennoch zufrieden sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das sehe ich allein im Hinblick auf die Seeing-Situation genau so.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was bei der Blinkmethode noch auffällt sind 3 dunkle Strahlen, die von der Bewölkung auf der Nordpolargegend ausgehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Strahlen betrachte ich in der Tat auch als Bearbeitungsartefakte.


    Im Hinblick auf den oben gezeigten Vergleich zwischen Autostakkert! und Avistack werde ich wohl interessehalber noch einen Stackversuch mit Avistack unternehmen. Allerdings fürchte ich, dass sich derart feine Unterschiede, wie oben erkennbar, nur bei exzellentem Ausgangsmaterial zeigen.


    Gruß, Jan

  • Hallo Jan,
    2010, das waren noch Zeiten, wo Jupiter recht hoch gestanden ist.
    Danke für die Videoausschnitte.
    Was auffält, dass Jupiter viel weniger umherspringt und der Jupiterrand glatter ist. Das Seeing war sicher um einiges besser.
    Klar wird auch, dass Deine Optik bestimmt ausgesprochen gut ist, dass Du bei f/5 trotz allem soviel herausholen konntest und der Jupiter ist natürlich besonders beeindruckend. Wow.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Das Seeing war sicher um einiges besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Roland,


    das war überhaupt das beste Seeing, was ich hier in all den Jahren mit meinem Setup erlebt habe, und anhand einer gemorphten Animation konnte ich zeigen, wie plötzlich es dann nach relativ kurzer Beobachtungsdauer abgestürzt ist.


    Dank Dir für Deine freundlichen und hilfreichen Kommentare!


    Gruß Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    Wenn du weiter an diesem Thema arbeiten möchtest, dann würde ich dir vorschlagen das ganze "in Vitro" zu testen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Ralf,


    komme nochmal zurück auf Deinen Vorschlag sowie auf meinen alten "Zwischenverkleinerungstest": Habe jetzt also den oben gezeigten Jupiter um den Faktor 0,71 zwischenverkleinert und das in der verkleinerten Form abgespeicherte Bild anschließend mit dem interpolierenden dSinc Algorithmus in Fitswork um den Faktor 1,41 zurückvergrößert. Hier ist der Vergleich:



    Damit glaube ich nachgewiesen zu haben, dass meine neueste Aufnahmetechnik mit 2,4 µm Kameraraster bei f/5 auch unter optimalen Sichtbedingungen gleichwertig ist mit der zuvor über 10 Jahre hinweg praktizierten Technik mit 3,75 µm bei f/11.


    Gruß Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jan_Fremerey</i>
    Damit glaube ich nachgewiesen zu haben, dass meine neueste Aufnahmetechnik mit 2,4 µm Kameraraster bei f/5 auch unter optimalen Sichtbedingungen gleichwertig ist mit der zuvor über 10 Jahre hinweg praktizierten Technik mit 3,75 µm bei f/11.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Inzwischen hatte ich vorübergehend Zweifel an der eigenen Demonstration, da nämlich das Ausgangsbild der Vergleichsanimation gegenüber dem Maßstab des Videos bereits um den Faktor 1.4 vergrößert war. Um also auf einen Maßstab zu verkleinern, der dem 0,7-fachen des Original-Videos entspricht, habe ich das Ausgangsbild nunmehr um den Faktor 2 verkleinert und abgespeichert:



    Das verkleinerte Bild umfasst jetzt also tatsächlich nur noch halb so viele Pixel wie die Frames aus dem Original-Video und damit ebenso viele Pixel, wie wenn ich es mit der ASI178MM bei f/5 aufgenommen hätte.


    Nach 2-facher Rückvergrößerung des verkleinerten Bilds sieht der Vergleich zu dem mit der ASI120MM bei 3,75 µm Pixelraster und f/11 gewonnenen Bild nun so aus:



    Damit scheint mir der oben genannte Nachweis des Auflösungsvermögens bei 1,27 m Brennweite mit 2,4 µm Pixelraster und f/5 nun doch einigermaßen realistisch, auch wenn dieses Auflösungsvermögen bei meiner aktuellen Marsaufnahme aufgrund des mangelhaften Seeings nicht zur Wirkung kommt.


    Gruß Jan

  • Hallo Jan,
    ein guten und aufschlussreicher Vergleich. Allerdings führt der m.M.n. noch nicht zwangsläufig zu dem Schuss auch mit so kurzer Brennweite sinnvoll filmen zu können. Als Praktiker interessieren mich auch die "weichen" Faktoren. D.h. wie gut schafft es die SW auf den sehr kleinen Maßstäben zu stacken? Den Kontrast hatte ich schon angesprochen, die Sensorpixel streuen ja etwas Licht in die Umgebung und das Schärfen im Sub-Pixel-Bereich ist sicher auch schwieriger als wenn man etwas Luft hat. Aber, du hast durchaus Recht, wenn man einen Sinn darin sieht mit sehr kleiner Brennweite zu arbeiten (z.B. Helligkeit des Objektes, oder schlechtes Seeing), dann braucht man vor f/5 keine Angst habe. Ich selber hatte es damals mit Newton an der Vernus im UV so gemacht. Der Hintergrund war der, dass meine Brennweitenverlängerung im UV recht undurchlässig war. Erst ohne Verlängerung kam ich auf sinnvolle Belichtungszeiten und im UV ist das Seeing für gewöhnlich ja auch nicht sonderlich gut.
    Ich glaube Übrigens, dass Jupiter kein so gutes Objekt ist um das Ganze zu testen. Die Strukturen in den Wolken sind in sich schon oft sehr weich.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    wie gut schafft es die SW auf den sehr kleinen Maßstäben zu stacken?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Ralf,


    da sehe ich eigentlich keine besonderen Probleme, siehe u.a. auch hier.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Kontrast hatte ich schon angesprochen, die Sensorpixel streuen ja etwas Licht in die Umgebung und das Schärfen im Sub-Pixel-Bereich ist sicher auch schwieriger als wenn man etwas Luft hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Auswirkung auf den Kontrast hatte ich noch nicht ganz verstanden, und die Bildbearbeitung beginnt bei mir grundsätzlich erst nach einer vorgeschalteten Vergrößerung auf mindestens 150% des Videomaßstabs.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">wenn man einen Sinn darin sieht mit sehr kleiner Brennweite zu arbeiten (z.B. Helligkeit des Objektes, oder schlechtes Seeing)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Für mich ist da vielfach der Gewinn an Gesichtsfeld, insbesondere am Mond und bei Deep Sky, entscheidend.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich glaube Übrigens, dass Jupiter kein so gutes Objekt ist um das Ganze zu testen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das war jetzt nur mal ein Beispiel für exzellentes Seeing, aber es zeigt sich natürlich auch an kontrastreichen Objekten, wie etwa M3.


    Dank&Gruß Jan

  • Hallo Jan,
    Deep-Sky ist ja nochmal eine ganz andere Geschichte. Hier arbeitet man ja nie beugungsbegrenzt sondern immer seeingbegrenzt. (Weitwinkel mal ausgenommen) Gute Aufnahmen haben i.d.R. etwa 2" Auflösung. Dafür braut es bei kleinen Sensorpixeln und perfekter Optik nicht mehr als 300 bis 500 mm Brennweite. Aber auch hier spielt die Öffnung eine wichtige Rolle, nämlich sie gibt vor, wie viele Photonen eingefangen werden können, deshalb sollte sie möglichst groß sein. Habe ich z.B. 200mm Öffnung dann würde ich gerne nur 300 oder 500mm Brennweite haben, geht aber nicht wirklich, weil die Abbildungsqualität außerhalb der optischen Achse schnell sehr schlecht wird.
    Das gilt übrigens auch für dein Argument mit dem großen Feld bei Mond. Selbst mit Komakorrektor verschlechtert sich die Abbildung in den Ecken. Ich selber ziehe es deshalb vor Mosaike zu erstellen aus kleineren Bildfeldern.
    Zum Kontrast: Stelle dir eine Sinuskurve vor und taste sie einmal sehr grob und einmal eher fein ab. Die maximale Amplitude deiner Pixelhelligkeiten ist bei grober Abtastung geringer, auch, wenn die Kurve als solche zu erkennen bleibt. So verhält es sich -aus meiner Sicht- auch mit den Details im Bild. Ich habe viele Stern-PSFs erstellt. Sowohl bei kurzen Brennweiten f/10 (unter Nyquist) als auch bei f/14. Ich konnte jeweils gut das Airyscheibchen abbilden mit allem, was man braucht. Bei der kurzen Brennweite konnte ich das Tal zw. Zentrum und dem 1. Beugungsring zwar gut sehen, die Helligkeitsamplitude zwischen Beugungsring und dem Tal war aber geringer als bei der längeren Brennweite. Die Schärfe, also die räumliche Auflösung, war in beiden Fällen aber gleich. Hier spielt die Streuung zwischen den Sensorpixeln vermutlich auch noch eine Rolle. Das habe ich mit Kontrast gemeint.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    Deep-Sky ist ja nochmal eine ganz andere Geschichte. Hier arbeitet man ja nie beugungsbegrenzt sondern immer seeingbegrenzt. (Weitwinkel mal ausgenommen) Gute Aufnahmen haben i.d.R. etwa 2" Auflösung.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Ralf,


    bei 0,5 s Belichtungszeit werden in meiner M3-Aufnahme Sternpaare mit knapp 1" Abstand klar, d.h. deutlich besser als Seeing aufgelöst. Bei noch kürzeren Zeiten komme ich praktisch ans Beugungslimit, siehe hier. Bei typischen DS-Aufnahmen mit Langzeitbelichtung reichen in der Tat 200-500 mm Brennweite, dann aber sinnvollerweise auch wieder mit einem an das Öffnungsverhältnis angepassten Kameraraster. Will mal bei nächster Gelegenheit mit der ASI178MM im Primärfokus meines Reiseteleskops DS ausprobieren, vermutlich dann im Hinblick auf Seeing eher mit 2x2 Binning. Das Teleskop ist immerhin mit einem komafreien FH 70 mm f/5,7 ausgestattet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Selbst mit Komakorrektor verschlechtert sich die Abbildung in den Ecken.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Diese Korrektoren sind typischerweise auch auf der Achse unscharf mit Spotdurchmessern &gt;10 µm, da lohnt sich keine hochauflösende Kamera.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich selber ziehe es deshalb vor Mosaike zu erstellen aus kleineren Bildfeldern.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja klar, da brauche ich aber mit meinem derzeitigen Setup viel weniger Teilbiler als zuvor, siehe hier.


    Dank Dir für Deine Erläuterungen zum Kontrast. Damit werde ich mich gerne noch näher beschäftigen, vorzugsweise auch mit praktischen Tests.


    Willst Du die 60-seitige Abhandlung, die Du gerade schreibst, in einem Printmedium veröffentlichen? Bin sehr gespannt darauf und hoffe, Du hast genügend Freizeit, um daran zu arbeiten.


    Gruß, Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Was bei der Blinkmethode noch auffällt sind 3 dunkle Strahlen, die von der Bewölkung auf der Nordpolargegend ausgehen. --- Könnten das Schärfungsartefakte sein?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Roland,


    diese Vermutung hatte ich ja bereits bestätigt. Inzwischen habe ich noch eine neue Ausarbeitung fertiggestellt, bei der diese Streifenrtefakte in der nördlichen Ebene kaum noch auffallen. Außerdem ist der hellere Planetenrand nicht so stark ausgebrannt wie in der älteren Version, und auf der Schattenseite sieht man noch mehr vom Planetenrand, hier ein Blinkvergleich:



    Außerdem habe ich versucht, die Farbgebung mehr an die oben bereits zitierte Aufnahme vom 1m-Teleskop auf dem Pic du Midi anzupassen in der Annahme, dass diese weitgehend der fotografischen Realität entspricht:



    Bedauerlicherweise ist es mir noch nicht gelungen die "Saumartefakte" am beleuchteten Planetenrand zu entschärfen, das gelingt möglicherweise nur mit zonalen Bearbeitungstechniken. Vor Jahren konnte ich solche Arbeiten mit der sehr gut zu handhabenden Software "Picture Publisher" durchführen, die ich auf meiner gegenwärtigen Windows 10 Plattform nicht mehr zum Laufen bringen konnte. Im übrigen will ich es aber mit der Nachbearbeitung an dieser Stelle auch nicht übertreiben, da die Qualität des Ausgangsmaterials<font color="limegreen"><b>*</b></font id="limegreen"> unter den Sichtbedingungen zum Zeitpunkt der Aufnahme doch recht eingeschränkt war.


    Gruß Jan


    <font color="limegreen"><b>*Nachtrag:</b></font id="limegreen"> Hier nochmal die ersten 1167 Frames des maßstäblich und bildtechnisch unveränderten, 52x52 px umfassenden Ausschnitts aus dem mit ROI 200x200 bei 560 fps aufgenommenen Originalvideo.

  • In meiner letzten Eingabe habe ich einen Blinkvergleich meiner Marsaufnahme vom 9.11. mit einer größenreduzierten Kopie der spektakulären Aufnahme vom 1m-Teleskop auf dem Pic du Midi gezeigt. Aufgrund meiner gestern in der parallel laufenden Diskussion von Robert Reitsam vorgestellten kleinen Studie zur Bildauflösung ist mir inzwischen klar geworden, dass ich beim Vergleich mit der Aufnahme vom Pic du Midi ncht das beschränkte Auflösungsvermögen meines 10" Spiegels berücksichtigt habe. Zur Veranschaulichung zeige ich hier nochmal das Größenverhältnis zwischen dem Pixelbild meiner Marsaufnahme und dem theoretischen Beugungsbild, welches mein Spiegel bei f/5 von einer Punktlichtquelle erzeugt, in Lupendarstellung:



    Im Maßstab meiner ausgearbeiteten Marsaufnahme sieht das Beugungsbild dann so aus:



    Rechts daneben ist jetzt das mit einer Gauss-Glättung behandelte Vergleichsbild vom Pic du Midi zu sehen, wobei der Glättungsradius dem Radius des Beugungsscheibchens entspricht, und die Bearbeitungsstärke mit 40% so angepasst ist, dass die Bildauflösungen der hier miteinander verglichenen Aufnahmen weitgehend übereinstimmen.


    Gruß Jan

  • Hallo Jan,
    ich sprach ja weiter oben über den Kontrast. Dein Vergleich im SW-Bild ist da sehr aussagekräftig. Lege in Gedanken einen der Pixel auf das erste Minimum des Beugungsbildes und du siehst, dass Licht vom Airyscheibchen-Zentrum und vom ersten Beugungsring mit auf das Pixel fallen würden. Die Auflösung ist vorhanden, das Minimum ist abgebildet, aber eben kontrastärmer.
    Dein Vergleich zeigt auch schön, dass wir im Grunde nur mit der "Pinselspitze" des Airyscheibchens unsere Planeten abbilden, deshalb brauchen wir auch so viel Material.
    Danke fürs zeigen und
    viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    Lege in Gedanken einen der Pixel auf das erste Minimum des Beugungsbildes ... Die Auflösung ist vorhanden, das Minimum ist abgebildet, aber eben kontrastärmer.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Ralf,


    das hast Du schön erklärt! Das Minimum bei Null gibt es allerdings nur bei isolierten Punktlichtquellen. Wir haben ja in unseren flächenhaften Bildern die Beugungsminima immer mit mehr oder weniger hellen Pixeln aus der unmittelbaren Umgebung besetzt, da dürfte der Kontrastverlust auf dieser Längenskala kaum eine Rolle spielen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dein Vergleich zeigt auch schön, dass wir im Grunde nur mit der "Pinselspitze" des Airyscheibchens unsere Planeten abbilden<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das können wir aber nur bei nicht überlappenden Beugungsbildern. Wir können insbesondere einen Doppelstern, der enger als Dawes liegt, nicht mit Hilfe der Pinselspitze trennen.


    Dank Dir fürs Mitdenken!


    Gruß Jan

  • Hallo Jan,
    das sehe ich anders. Wir können ein flächiges Objekt als unendliche Ansammlung von einzelnen Punkten definieren. Ein geringerer Kontrast in der Darstellung der Punkte führt zu einem geringeren Kontrast in der Fläche.
    Ich habe das auch in der Praxis getestet. Die gleiche reale Belichtungszeit, einmal leicht unter Nyquist, und einmal 30% darüber. führte bei gleicher Schärfung zu unterschiedlichen Kontrasten. Bei der kurzen Brennweite benötigte ich mehr Material um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Am Ende waren beide Bilder aber gleich detailreich.
    Viele Grüße,
    ralf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: 30sec</i>
    Die gleiche reale Belichtungszeit, einmal leicht unter Nyquist, und einmal 30% darüber. führte bei gleicher Schärfung zu unterschiedlichen Kontrasten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Ralf,


    der Vergleich mit "unter Nyqvist" erscheint plausibel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei der kurzen Brennweite benötigte ich mehr Material um zum gleichen Ergebnis zu kommen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das hat möglicherweise den Vorteil, dass man kürzer belichten, mehr Stacken und damit das Seeing besser beherrschen kann.


    Dank&Gruß Jan

  • Hallo Jan,
    die letzte Version Deines Bildes gefällt mir schon recht gut.
    Beeindruckend ist auch der Vergleich mit dem Beugungsscheibchen. Da zeigt Dein Bild deutlich feinere Details vom Jupiter weiter oben ganz zu schweigen.
    Ich habe nochmal meine 6" Aufnahmen angeschaut. Da müsste das Airyscheiblein nochmal deutlich größer sein wie beim 10":
    https://www.astrobin.com/p72488/
    Oder beim Saturn mit dem 4" f/10 APO:
    https://www.astrobin.com/e6rlv0/
    Es ist eigenlich erstaunlich, dass wir überhaubt so feine Details mit relativ kleiner Öffnung und größen Airyscheiberl sehen und aufnehmen können.
    Auch bei der Rotationsbewegung und Planeten und Mondstrukturen können wir Unterschiede sehen/aufnehmen, die deutlich unterhalb der Auflösungsgrenze liegen. Das sieht man auch bei Deinen Bildern.
    Ich muss darüber noch etwas nachdenken.
    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Niklo</i>
    Ich habe nochmal meine 6" Aufnahmen angeschaut. Da müsste das Airyscheiblein nochmal deutlich größer sein wie beim 10"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hallo Roland,


    Dank Dir erstmal für Deine freundliche Rückmeldung! Der Durchmesser des Airy-Scheibchens bzw. des ersten Beugungsminimums hängt nur von der Wellenlänge &lambda; und dem Öffnungsverhältnis der abbildenden Optik ab: d_airy = 2,44*&lambda;*f/D. Für &lambda; = 610 nm (Rot) und f/10 erhält man einen Durchmesser von rund 15 µm, für f/8 dementsprechend 12 µm. Bei kleineren Teleskopen ist entsprechend der Brennweite nur der Abbildungsmaßstab kleiner im Verhältnis zum Airy-Scheibchen.


    Deine Mars- und Saturnaufnahmen sind sehr beachtlich für 6" bzw. 4" Teleskope!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch bei der Rotationsbewegung und Planeten und Mondstrukturen können wir Unterschiede sehen/aufnehmen, die deutlich unterhalb der Auflösungsgrenze liegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Auflösungsgrenze sagt ja eher etwas über die Trennbarkeit nebeneinanderliegender Einzelstrukturen aus, bei denen sich die Airy-Scheibchen berühren bzw. überlappen, wie etwa bei eng stehenden Doppelsternen. Einzelstrukturen und frei stehende Linien können oftmals auch deutlich feiner aufgelöst werden.


    Gruß Jan

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