Brennweite im Maksutov

  • Hallo,


    mich würde interessieren wie sich der Lichtweg (Brennweite) im Maksutov zusammensetzt.


    Wenn ich bei meinem Newton den Meterstab außen ansetze, kann ich die Brennweite vom Hauptspiegel zum Fangspiegel und von da aus zum OAZ schön nachmessen.


    Mein kleiner Mak (127/1500) hat ca. 31 cm Baulänge. Summiere ich die Lichtwege von der vorderen Linse zum HS, den Weg vom HS zum aufgedampften FS und den Weg vom FS zum OAZ hinaus, komme ich niemals auf 1500 mm Brennweite. Wo liegt hier mein Denkfehler?


    Schöne Grüße
    Rainer

  • Hallo! Durch den konvexen Fangspiegel bekommt das Strahlenbündel einen spitzeren Winkel, der dann im Verhältnis zur Öffnung die längere Brennweite ergibt. Ähnlich wie bei einer Barlow-Linse am Refraktor, die zwar die Brennweite scheinbar verlängert, aber nicht das gesamte System.


    Gruß und CS, Michael

  • Hallo Michael,


    ich glaube, ich habe es verstanden. Der spitzere Winkel käme eigentlich mit längerer Tubuslänge zustande.


    Vielen Dank und allzeit klaren Himmel!


    Rainer

  • Nicht ganz.


    Hier noch mal eine Skizze dazu.


    Im oberen Teil wird kurz vor dem Brennpunkt ein Planspiegel in den Strahlengang gebracht. Der würde einfach das abgeschnittene Stück des Kegels zurückreflektieren, der Brennpunkt wäre jetzt genau so weit vor der Planspiegelposition, wie er ohne Planspiegel dahinter wäre. Der Winkel des Kegels ändert sich mit einem Planspiegel nicht.


    Unten wird an der gleichen Stelle ein konvexer Spiegel in den Strahlengang gebracht. Der zieht jetzt den reflektierten Kegel in die Länge (zweckmäßigerweise so weit hinter den Hauptspiegel, daß dort der Brennpunkt gut mit Okularen oder Kamera erreicht wird), der Kegelwinkel wird spitzer. Wenn man jetzt den spitzeren Kegel nach vorn so weit verlängert, bis man wieder den Hauptspiegeldurchmesser erreicht, dann hat man (zeichnerisch) die Sekundärbrennweite, in deinem Fall 1500mm.


    Der Vorteil ist, daß der Tubus nur die Strecke Hauptspiegel-Fangspiegel abdecken muß, das Teleskop bleibt trotz langer (Sekundär)Brennweite kurz und handlich.


    Gruß und CS, Michael


  • Genau so habe ich es verstanden. Im vorigen Beitrag habe ich mich nicht ganz richtig ausgedrückt. Dank deiner Zeichnung bin ich mir aber jetzt absolut sicher.


    Danke für deine Mühe [:)]


    Rainer

  • jetzt kommt die Preisfrage. Wie misst man die tatsächliche Brennweite des Mak oder eines anderen katadioptischen Systems?
    Also mein 5" Bresser Mak soll 1900 mm haben, in echt hat er aber eher 2,0 m.

  • Hallo Quilty.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">jetzt kommt die Preisfrage. Wie misst man die tatsächliche Brennweite des Mak oder eines anderen katadioptischen Systems?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Brennweite kannst du mit Hilfe eines Doppelsternes mit bekanntem Abstand recht gut aus einer Aufnahme bestimmen. Empfehlenswert ist zB Albireo, Abstand zur Zeit (ohne Gewähr) 35 Bogensekunden.
    Den Abstand kannst du mit einem Bildverarbeitugngsprogramm, zB Gimp, mit dem Maßbandwerkzeug ausmessen. Nimm den Mittelwert aus drei Messungen.


    Formel:


    (206265 x Distanz in Pixel x Pixelgröße(in mm!)) / Abstand der Komponenten (in Bogensekunden) = Brennweite in mm





    Viele Grüße,


    Vivian Darkbloom

  • Danke, Vivian,
    ich kenn ja inzwischen meine Brennweiten. Wollte aber Andere anregen, mal nachzumessen. Das kann Überraschungen geben, wenn auf den mm genaue Angaben nicht mal auf 10 cm genau stimmen. Ist nicht kriegsentscheidend, also manchmal muss man die Daten nicht so genau nehmen, sollte aber wissen, wann es drauf ankommt.

  • Hi,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: quilty</i>
    <br />jetzt kommt die Preisfrage. Wie misst man die tatsächliche Brennweite des Mak oder eines anderen katadioptischen Systems?
    Also mein 5" Bresser Mak soll 1900 mm haben, in echt hat er aber eher 2,0 m.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Zur Brennweite zu sagen- die hängt ja auch davon ab, was du am OAZ angeschlossen hast. Ein Zenitspiegel verlängert den Lichtweg, um in den Fokus zu kommen muss also der HS in seiner Lage verstellt werden und das ändert die Brennweite. Das gilt für einen Mak ebenso wie für ein SC, je weiter sich die Fokusebene von der Tubusrückseite entfernt (weil ein ZS, ein Filterschieber oder was auch immer im Strahlengang ist), desto länger die Brennweite und meistens wird dabei auch noch durch das Blendrohr die Öffnung beschnitten.


    User Hico hat das mal sehr gut belegt - http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=206856


    gruß Stefan

  • Hallo,
    praktisch fokussiert man ja bei Maks und SCs mit dem Hauptspiegel. Wenn man den Detektor etwas weiter weg oder auch näher an der Tubusrückseite fixiert, kann man mit der Hauptspiegelfokussierung dies korrigieren, was dann auch die Brennweite verändern würde. Dh. die Brennweite ist in gewissen Grenzen veränderbar. Die angegebene nominelle Brennweite von 1900mm wäre die optimale Einstellung, dann wäre auch die Feldkorrektur optimal. Diese nominelle Brennweite ergibt sich aber nur, wenn der Detektor in der Fokusebene einen bestimmten Abstand hat. So zumindest die Theorie. Ich würde daher eher mal deinen Kameraposition überprüfen, "Quilty".
    Vg Tino

  • Ajo,
    aber wieviel Lichtweg der Zenit braucht, beeinflusst nicht die Brennweite des Teleskops. Und mag sein, dass bei Hauptspiegelfokussierung sich die Brennweite etwas ändert. Ich aber fokussiere meist auf Unendlich, also auf Mond und Sterne, und da befindet sich der HS immer auf derselben Position, (außer er floppt :) aber dann drehe ich ihn wieder auf die Unendlichpositon. Und da hat ein Teleskop nun einmal eine und nur eine Brennweite

  • Hi,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: quilty</i>
    <br />Ajo,
    aber wieviel Lichtweg der Zenit braucht, beeinflusst nicht die Brennweite des Teleskops. Und mag sein, dass bei Hauptspiegelfokussierung sich die Brennweite etwas ändert. Ich aber fokussiere meist auf Unendlich, also auf Mond und Sterne, und da befindet sich der HS immer auf derselben Position, (außer er floppt :) aber dann drehe ich ihn wieder auf die Unendlichpositon. Und da hat ein Teleskop nun einmal eine und nur eine Brennweite
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Selbstverständlich beeinflusst das die Brennweite. Der ZS zwingt dich doch dazu, den HS über die Fokuseinstellung zu verschieben. Und die Brennweite ändert sich nicht nur ein bisschen, Heiko hat das doch gut ermittelt- Faktor 1,23. Damit werden aus den 1500mm seines Mak 1845mm und aus f/11,8 wird f/14,5- und das ist noch ohne Beschneidung der Öffnung gerechnet.

  • Stimmt, ich war gerade am anderen Teleskop. Ein anderer Zenit ändert die Brennweite des Teleskops, wenn es über HS fokussiert. Ich werd das mal bei mir ausprobieren, wieviel das ausmacht.

  • Hallo,
    wenn die Kamera sich nicht an der richtigen Position im OAZ befindet (nennt sich bfd, back-focal-distance, oder Auflagemaß bei normalen Fotoapparaten), dann kann man dies per Hauptspiegelfokussierung zwar korrigieren, das bedeutet aber, dass sich die EFL (effective-focal-length) ändert und somit die Vergrößerung. Kann man ganz einfach testen, indem man die Kamera ein Stück aus dem Okularauszug herauszieht. Dannn ists zwar erstmal unscharf, aber das kann man Nachfokussieren. Durch das Nachfokussiern ändert sich aber die effektive Brennweite. Der Sensor bzw die Kamera hat laut Optikdesign an einer bestimmten Stelle im OAZ zu sitzen, dann sind die Bildfehler im Feld optimiert. Dies entspricht dann meistens auch der nominell angegebenen Brennweite.
    Vg Tino

  • Hallo Michael,


    in deinem zweiten Beitrag hier hast du es eigentlich sehr schön erklärt mit Skizze und den hierbei sehr wichtigen Begriffen Primär und Sekundärbrennweite.
    Deinen ersten Beitrag kann man aber falsch verstehen weshalb ich da noch mal drauf eingehen möchte.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch den konvexen Fangspiegel bekommt das Strahlenbündel einen spitzeren Winkel, der dann im Verhältnis zur Öffnung die längere Brennweite ergibt. Ähnlich wie bei einer Barlow-Linse am Refraktor, die zwar die Brennweite scheinbar verlängert, aber nicht das gesamte System.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es stimmt zwar das der Kegel sich verändert, aber das ist nicht das Entscheidende für die Brennweitenveränderung.
    Du kannst ja auch ganz einfach abblenden, dann wird der Kegel auch spitzer und zwar ohne das sich die Brennweite dabei verändert.
    Man kann also allein anhand des spitzeren Kegels keine Brennweitenveränderung ableiten und das auch nicht als Begründung dafür anführen.
    Eine Optik mit real 1000mm Brennweite wird immer 1000mm Brennweite haben, egal ob nun bei F5, F10 oder F20.
    Wie spitz der Kegel ist ist für die Brennweite völlig irrelevant.


    Das einzige das für die Brennweite zählt ist der Abbildungsmaßstab.
    Also wie groß erscheint ein Objekt definierter Größe im Fokus.
    Die Brennweite ergibt sich dann ganz simpel über den Tangens.


    tan Alpha = Gegenkathete / Ankathete
    Gegenkathete = Radius Objekt im Fokus.
    Ankathete = Brennweite
    Alpha = Winkel Größe Objekt (Radius bzw. Durchmesser)


    Also zb. Mond 0,5° Durchmesser
    Bei dem kleinen Winkel kann man auch mit dem Durchmesser arbeiten.
    Er sei im Fokus 10mm im Durchmesser
    Die Brennweite ist hier also
    10mm / tan 0,5° = 1145mm
    Das ist das Entscheidende und es ist völlig unabhängig davon wie spitz der Kegel nun ist.


    Und da der Mond im Beispiel ganz real 10mm Durchmesser im Fokus hat hat hier auch die Optik ganz real 1145mm Brennweite und nicht nur scheinbar.
    Völlig egal ob die Optik eine davon abweichende Primärbrennweite hatte und die 1145mm die Sekundärbrennweite darstellen die über Verkürzung oder Verlängerung der Primärbrennweite mittels entsprechendem Optischen Element zustande gekommen ist.
    Die Sekundärbrennweite ist dennoch ganz real und nicht nur scheinbar.


    Ich denke der Denkfehler besteht darin das man die Brennweite mit mechanischer Länge gleichsetzt die man auch so messen kann. Das ist aber falsch.
    Die Brennweite ist eine optische Kennzahl und die muss nicht zwangsläufig mit der mechanischen Länge übereinstimmen.
    Die Brennweite ergibt sich also nicht aus dem mechanischen Abstand zum Fokus sondern aus dem Abbildungsmaßstab der Optik so wie oben vorgerechnet.
    Mit dem mechanischen Abstand zum Fokus ist die Brennweite nur bei sehr einfachen Optiken identisch.


    Grüße Gerd

  • Hallo quilty


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">jetzt kommt die Preisfrage. Wie misst man die tatsächliche Brennweite des Mak oder eines anderen katadioptischen Systems?
    Also mein 5" Bresser Mak soll 1900 mm haben, in echt hat er aber eher 2,0 m.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    zb. so wie von mir im Beispiel oben erklärt.
    Also zb. den Durchmesser des Mondes im Fokus messen und mit dem Messergebnis so wie gezeigt die Brennweite berechnen.
    ---------------------------------------------------------------------


    Zu Systemen mit HS Fokussierung.
    Die Sekundärbrennweite bzw. Systembrennweite lässt sich sehr einfach berechnen.


    f = f1xf2 / (f1+f2-e)


    f = Sekundärbrennweite (Systembrennweite )
    f1= Primärbrennweite ( Brennweite HS
    f2= Brennweite 2. Element (Sekundärspiegel)
    e= Abstand 1. Element (HS) zu 2. Element (SP) also hier Abstand HS zum SP


    Die Formel gilt übrigens für Linsen genauso, ich spreche daher allgemein von optischen Element und nicht speziell vom Spiegel.


    Wenn ich also über die HS Fokussierung e verändere dann wird auch f verändert.
    Kennt man f1, f2 und e kann man f sehr einfach berechnen.
    Leider sind alle 3 Parameter meist nicht bekannt sondern nur f.
    Aber ich denke die obige Formel ist dennoch sehr nützlich um den Zusammenhang von e und f also von Systembrennweite und dem über die HS Fokussierung veränderbaren Abstand e zu verstehen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd, es kann sein, dass wir uns nicht widersprechen, und ich werd das demnächst in echt ausprobieren, z.B. an den Pleiaden
    Gestern hab ichs mir aufgezeichnet, allerdings konnte ich die tatsächliche Brennweite nicht aufs A4 kriegen. Aber einses wurde mir klar: Derselbe Lichtkonus (Dasselbe Abbild) vom HS fällt auf einen kleineren Bereich des FS, wenn der FS sich vom HS entfernt. Und wird in stumpferem Winkel Richtung Okular reflektiert. Nach vorn verlängert, wie in Nonsensens Skizze zu sehen, rückt die virtuelle Frontlinse näher ran. Gleichzeitig rückt der Backfokus zum Teleskop, und wenn man den HS um ca. 1 cm nach außen schöbe, läge der Backfokus im Teleskop. Das heißt, die Brennweite des Teleskops verringert sich.
    Oder ist da ein Denkfehler?

  • Hallo quilty


    ich habe doch schon die Formel geliefert die zum vollständigen verstehen der Zusammenhänge benötigt wird.


    f = f1xf2 / (f1+f2-e)


    f = Sekundärbrennweite (Systembrennweite )
    f1= Primärbrennweite ( Brennweite HS
    f2= Brennweite 2. Element (Sekundärspiegel)
    e= Abstand 1. Element (HS) zu 2. Element (SP) also hier Abstand HS zum SP


    Wir haben hier eine Division
    Der Abstand HS- SP (e) steht im Divisor, was passiert denn nun wenn e größer wird.
    Achtung f2 ist hier negativ!
    Das Produkt f1xf2 ist also auch negativ. Wenn der Quotient f positiv sein soll muss der Divisor also negativ sein.
    Daraus folgt je größer e umso kleiner wird f.


    Wem es schwer fällt die Formel zu interpretieren, der kann auch einfach mal mit Beispielwerten nach rechnen und schauen wie sich das Ergebnis bei verändern des gewünschten Parameters hier zb. e verändert.


    gegeben


    f1 = 60mm
    f2 = -20mm
    e = 45mm


    gesucht f


    f = 60x-20 / (60+-20-45)
    f= -1200/-5
    f= +240mm


    Und wer es gerne visuell mag der kann natürlich auch die in der Beispielrechnung verwendeten Parameter inklusive dem Ergebnis f auf ein Blatt Papier zeichnen.
    Praktischerweise nimmt man hier für die zugrunde zulegende Beispielrechnung Größen für f1,f2, e und f die man auch auf ein A4 Blatt bekommt.
    Das habe ich daher auch gleich bei obiger Beispielrechnung so gemacht.


    Für die Zeichnung brauchen wir noch den Abstand SP zum Sekundärfokus
    a = m *c
    a Abstand SP –Sekundärfokus (Fokus des Teleskops)
    c = Abstand SP zum Primärfokus (Fokus HS)
    c = f1 –e
    m = Verlängerungsfaktor
    m = f/f1


    für unser Beispiel
    c = 60-45
    c = 15mm
    m = 240/60
    m = 4
    a = 4x15
    a = 60mm
    Der Fokus des Teleskops liegt also 60mm vom SP entfernt


    Du kannst es also nun auf A4 nachzeichnen.
    Jetzt kannst du gerne mal e oder auch f1 und f2 verändern und schauen was passiert und das auch wieder zeichnen wenn es zum besseren Verständnis der Zusammenhänge hilfreich ist.


    Grüße Gerd

  • Also da ist dann kein Widerspruch, wenn e länger wird, verkürzt sich F. Mit F = f1f2/(f1+f2-e) könnte man das schön ausrechnen, wenn man die Daten hätte, vor allem f2. Dann kann man das nach f2 auflösen (oder versuchen das zu tun), dann krieg ich erst f1/f2 - e/f2 = F x f1 - 1 und dann: f2 = (f1-e)/Ff1-1, und das ergibt doch keine sinnvollen Ergebnisse für f2. Oder höchstens, wenn man in m und nicht in cm rechnet :-). Angewandt auf mein GSO CC6 ist f2 dann -1,75 m. (F=1,80m, f1=0,50m, e=325mm). Das find ich ganz schön lang. Und wie erhält man daraus den Vergrößerungsfaktor des Sekundärspiegels?
    Wie gesagt werde ich das demnächst am Mak ausprobieren, nachdem ich die optischen Wege von 1,25 und 2 Zoll Zenit ermittelt habe.
    Nochmal zum Verständnis des Mak: Ist es richtig, dass die Frontlinse überhaupt keine Linse, sondern nur eine gewölbte Scheibe von überall gleicher Dicke ist? Wie dick ist sie ungefähr? Denn wenn das der Fall ist, ist die Dicke der Scheibe für die Korrektur entscheidend. Und hat der Fangspiegel denselben Radius wie die Scheibe, oder wird der mit anderer Wölbung reingeschliffen?

  • Hallo quilty,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Angewandt auf mein GSO CC6 ist f2 dann -1,75 m. (F=1,80m, f1=0,50m, e=325mm).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    1/f2 = (f1/(f*f1-f*e))-1/(f1-e)
    1/f2 = (500mm/(1800mm*500mm-1800mm*325mm)) – 1/(500mm-325mm)
    f2 = 1/-0,00412698 mm
    f2 = -242,3mm


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nochmal zum Verständnis des Mak: Ist es richtig, dass die Frontlinse überhaupt keine Linse, sondern nur eine gewölbte Scheibe von überall gleicher Dicke ist? Wie dick ist sie ungefähr? Denn wenn das der Fall ist, ist die Dicke der Scheibe für die Korrektur entscheidend.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist eine Meniskuslinse.
    Beide Krümmungsradien weichen geringfügig voneinander ab so dass die Meniskuslinse eine geringe Brechkraft hat.
    Es ist außerordentlich wichtig das beide Krümmungsradien exakt eingehalten werden.
    Auch die Dicke der Meniskuslinse muss exakt stimmen da diese auf die Krümmungsradien abgestimmt ist.
    Es wird so die sphärische Korrektur hergestellt.
    Abweichungen von Design Vorgaben haben daher eine sphärische Aberration zur Folge.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und hat der Fangspiegel denselben Radius wie die Scheibe, oder wird der mit anderer Wölbung reingeschliffen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es gibt da Beide Möglichkeiten.
    Beim Gregory hat der SP den gleichen Krümmungsradius wie die dem HS zugewandte Seite der Meniskuslinse.
    Beim Rumak wird ein extra SP gefertigt mit abweichendem Krümmungsradius.
    Der Rumak verfügt daher über eine bessere Feldkorrektur.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    jetzt komm ich da auch hin. Warum nur krieg ich das nie beim ersten mal ordentlich hin: f2 = F(f1-e)/(f1-F) und dann 242 mm. Das klingt viel realistischer als 1,75 m.
    Wie bekommt man daraus den Vergrößerungsfaktor für den Fangspiegel. (f2/Durchmesser haut nicht ganz hin, optisch aktiver Durchmesser: 48 mm, das ergäbe ca. 5x, was eindeutig zu hoch wäre)


    Was ist eine Meniskuslinse? Jede konvex-konkave Sammellinse? Ich nehme an, beim Mak ist dann vorn eine schwache Sammellinse.

  • Hallo quilty,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie bekommt man daraus den Vergrößerungsfaktor für den Fangspiegel. (f2/Durchmesser haut nicht ganz hin, optisch aktiver Durchmesser: 48 mm, das ergäbe ca. 5x, was eindeutig zu hoch wäre)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Formel hab ich weiter oben schon angegeben.
    m = f/f1
    Bei dir also 1800/500 = 3,6
    Es ist also schlicht und ergreifend das Verhältnis von Sekundär zu Primärbrennweite.
    Also um welchen Faktor ist die Primärbrennweite größer.
    Mit dem Durchmesser eines Spiegels hat das überhaupt nichts zu tun, der ist hier völlig irrelevant.
    Eventuell irritiert dich hier das eingangs von Michael gebrauchte Bild mit den unterschiedlich Spitzen Kegeln.


    Aber die Brennweite bestimmt natürlich den Abbildungsmaßstab.
    Ein Objekt zb. der Mond ist im Fokus bei um Faktor m größerer Brennweite natürlich auch um Faktor m größer.
    Um dir das grafisch vorzustellen ist ein Dreieck mit der langen Spitze zur Optik zugewandt richtig. Also genau anders rum wie der Lichtkegel der Optik!
    Gegenüber der langen Spitze also auch gegenüber der Optik bestimmt die Größe des Abbilds eines Objekts also zb. der Durchmesser bzw. Radius des Mondes die Größe einer Kathete und die Brennweite stellt die Hypotenuse dieses Dreiecks dar.
    Der Spitze Winkel des Dreiecks wird vom Winkel des Objektes vorgegeben unter den man es sieht. Beim Mond also 0,5° Durchmesser bzw. 0,25° im Radius
    Hier mal eine kleine Skizze zur Veranschaulichung.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was ist eine Meniskuslinse? Jede konvex-konkave Sammellinse? Ich nehme an, beim Mak ist dann vorn eine schwache Sammellinse.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eine Sammellinse ist konvex eine Zerstreuungslinse konkav.
    Ob eine konvex-konkave Linse eine Sammel oder Zerstreuungslinse ist hängt davon ab welcher Krümmungsradius kleiner ist, der konkave oder der konvexe.
    Man kann sich das auch als einzelne plankonkav und plankonvex Linsen vorstellen deren Planflächen miteinander verkittet sind.
    Haben beide die gleiche Brennweite heben sich die Brechkräfte gegenseitig auf.
    Hat die plankonkav Linse die kleinere Brennweite also größere Brechkraft bleibt unterm Strich noch eine negative Brechkraft übrig. Hat die plankonvex Linse die kleinere Brennweite ist es umgekehrt.


    Bei der Meniskuslinse eines Maks ist der konkave Krümmungsradius kleiner, sie besitzt also negative Brechkraft und ist daher eine Zerstreuungslinse. Aber wie gesagt es ist hier nur eine sehr geringe Brechkraft nötig


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    super, dass man hier so einfache, allgemeine Sachen besprechen kann. Und super mit der Skizze, welche ich momentan nicht hinbekommen würde. (Früher, mit Dos 6.2 und Freelance Graphics konnte ich sowas auch mal :-)). In deiner Skizze ist jetzt kaum eine Vergrößerung zu sehen, richtig? Hier ergibt sich die Vergrößerung aus dem Verhältnis vom Objekt zur Optik und von der Optik zum Abbild. Beim Maksutov, bei mir z.B. 2,0 m, ist die Brennweite von wo zum Brennpunkt? Von der virtuellen Frontlinse, welche der Sekundärspiegel nach vorn projiziert, wo der Lichtkonus den Durchmesser der Meniskuslinse hätte, oder?
    F = f1xf2, das ist mir schon klar. Aber, wenn ich nun die Brennweite vom Fangspiegel kenne, hier z.B. 242mm, kann ich damit nicht direkt m ausrechnen? Das wäre ein Test, ob alles stimmt, wenn man auf zwei Wegen zum selben Ergebnis kommt.
    Und nochmal Meniskuslinse, das Wort kommt von dir. Was ist das? Eine konvex-konkave Linse, egal ob sie sammelt oder zerstreut?
    Gruß
    Stephan

  • Hallo quilty,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In deiner Skizze ist jetzt kaum eine Vergrößerung zu sehen, richtig? Hier ergibt sich die Vergrößerung aus dem Verhältnis vom Objekt zur Optik und von der Optik zum Abbild.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Skizze soll für weit entfernte Objekte gelten, also dort wo man auf unendlich fokussiert und damit Bildweite und Brennweite nahezu identisch sind.
    Ist natürlich sehr unglücklich gezeichnet wenn das Objekt in der Skizze nur etwa so weit weg ist wie das Abbild.
    Mir ging es hier nur ums Prinzip, du musst dir das Objekt um ein vielfaches weiter von der Optik entfernt denken als das Abbild.


    Vergrößert wird hier natürlich nichts, im Gegenteil das Abbild ist dann wesentlich kleiner als der Gegenstand.
    Nehmen wir mal den Mond, der ist ja immerhin 3470km im Durchmesser. Stell dir mal vor das Abbild wäre genauso groß oder gar noch größer.
    Es muss also wesentlich kleiner als die Originalgröße sein.
    Hier hilft uns die Skizze von mir.
    Er ist 380000km von der Erde und damit der Optik entfernt und sein Abbild sei 2m von der Optik entfernt.


    Der Mond ist also um Faktor 380000km/0,002km = 190000000 weiter weg als das Abbild. Darum ist das Abbild um diesen Faktor kleiner als das Original.
    Also Original Größe 3470km / 190000000= 0,00001826km = 18,26mm.
    Also Mond in Originalgröße 34702km
    Das Abbild des Mondes 2m hinter dem Objektiv = 18,26mm
    Bei der enormen Entfernung kann man Bildweite und Brennweite als praktisch gleich ansehen.
    Man kann also sagen bei einer Brennweite von 2m ist das Abbild des Mondes im Fokus 18,26mm groß.
    Bei zb.0,5m Brennweite hingegen nur 4,56mm


    Wenn man es etwas einfacher haben möchte bietet es sich an wie schon vor einer Weile von mir gezeigt mit dem Winkel zu arbeiten unter dem man das Objekt sieht. Es wäre gerade bei den Dimensionen in der Astronomie doch etwas umständlich immer mit den original Größen und Entfernungen zu arbeiten so wie ich es beim Mond vorgerechnet habe.


    Hier kommt das rote rechtwinklige Dreieck in meiner Skizze ins Spiel.
    Der Mond hat 0,523° im Durchmesser also 0,2615° im Radius.


    tan0,2651° = r/2000mm
    r= tan 0,261° *2000mm = 9,13mm
    d = 18,26mm
    Bei dem kleinen Winkel kann man aber näherungsweise auch gleich mit dem Durchmesser rechnen
    d = tan0,523°*2000mm = 18,23mm


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beim Maksutov, bei mir z.B. 2,0 m, ist die Brennweite von wo zum Brennpunkt? Von der virtuellen Frontlinse, welche der Sekundärspiegel nach vorn projiziert, wo der Lichtkonus den Durchmesser der Meniskuslinse hätte, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja so kann man sich das vorstellen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">F = f1xf2, das ist mir schon klar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    F ist die Öffnungszahl und die errechnet sich f/D !!
    Es wäre sinnvoll die korrekten Kürzel zu verwenden um Verwechslungen vorzubeugen
    f ist die Sekundärbrennweite und die berechnet sich zu f1 x m und nicht mal f2.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber, wenn ich nun die Brennweite vom Fangspiegel kenne, hier z.B. 242mm, kann ich damit nicht direkt m ausrechnen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dafür benötigst du noch den Abstand zum Primärfokus c
    Der Verlängerungsfaktor hängt schließlich nicht nur von der Brennweite sondern auch vom Abstand zum Primärfokus ab.
    Hast du nur den Abstand zum HS also e musst du c noch berechnen.
    c = f1-e
    m = 1/ 1-(c/f2)
    m = 1/1-((f1-e)/f2)


    Für dein Beispiel also
    m = 1/1-((500-325)/242,3)
    m = 3,6


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und nochmal Meniskuslinse, das Wort kommt von dir. Was ist das? Eine konvex-konkave Linse, egal ob sie sammelt oder zerstreut?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du könntest ruhig selber mal etwas googeln dann würdest du schnell fündig.


    Das Wort Meniskuslinse stammt nicht von mir.
    Bei Zeiss hatte man die MAKs damals sogar als Meniscas bezeichnet.
    Natürlich in Anlehnung an die hier verbaute Meniskuslinse.
    https://de-de.facebook.com/138…-comes-/1698048013601055/


    Grüße Gerd

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