„PhoneCault“ Foucault Messreihen mit Smartphone

  • Hallo zusammen,


    ich habe Anfang September meinen zweiten Spiegel, einen 115mm f/4,1 fertiggestellt.


    Da mein Foucault Tester verliehen war, ich aber während der Politur mal einen Zwischenstand sehen wollte, fiel mir auf, dass heutzutage ja eigentlich jede(r) einen Foucault Tester in der Hosentasche mit sich trägt.


    Anfangs hab ich ein Stück Isolierband mittig über Lampe und Kamera meines Smartphones (Huawei P20 Pro) geklebt und versucht, freihändig in die Nähe des Krümmungsmittelpunktes zu kommen. Dabei haben sich tatsächlich schon die ersten Schatten auf dem Spiegel gezeigt.


    Recherche im Internet hat ergeben dass ich damit natürlich nicht der erste war, ich hab mich aber dennoch über den Einfall gefreut.


    Als mein Tester wieder da war konnte ich den Rest der Politur samt Randkorrektur (war ein bisschen flott beim Auspolierem) und Parabel zielgerichtet mit den Bildern vom Smartphone und FoucaultXL durchführen.


    Das Isolierband ist in der Zwischenzeit einer Rasierklinge gewichen,das gibt doch wesentlich bessere Bilder.


    Stathis hat an der VSW München einen Abend geopfert um mit Interferogramm meine FoucaultXL / FigureXP Auswertung zu bestätigen. Vielen Dank nochmal dafür! Ich hab danach den Spiegel noch mit zwei kurzen Sitzungen und schnellen Messreihen fertigstellen können.


    Hier noch ein paar Tipps, falls das auch mal jemand ausprobieren möchte.


    —Anscheinend genügt es, nur die Lichtquelle zur Hälfte mit der Rasierklinge abzudecken.Die Klinge kann man einfach mit etwas Klebeband ans Handy kleben oder zwischen Handy und Hülle klemmen. Ich habe mit Klinge vor Lampe und Kamera gearbeitet, das hat auch funktioniert.


    —Smartphone einfach irgendwie am Schlitten des Testers befestigen, bei mir hat es eine dieser Plastikklemmen aus dem Baumarkt getan.


    —Auf Streulicht achten, das durch die Nähe von Kamera und Lampe entstehen kann.


    —Wenn möglich das Teleobjektiv des Smartphones nutzen, auf jeden Fall ranzoomen dass der Spiegel gut im Bild sitzt.


    —Bei der Kamera wenn möglich den akustischen Auslöser wählen, da ein Antippen des Bildschirms natürlich die Messreihe zu nichte machen würde. Allerdings ist es manchmal nötig, die Belichtung am Spiegel anzupassen. Der Screen reagiert aber meistens schon wenn der Finger ihn nur fast berührt.


    —Die Bilder dann direkt mit einer Cloud oder Bluetooth auf den Rechner übertragen, das ermöglicht einen sehr effektiven und angenehmen Workflow


    —Auch ohne Messreihe gibt das Bild einen guten und ziemlich akuraten Eindruck über die Oberfläche. Kleine Berge und Täler konnte ich so besser sehen als mit dem Auge an der Klinge des eigentlichen Testers.


    Ich würde gerne ein paar Bilder anhängen aber ich muss vom Tablet schreiben, da meine Tastatur bei einem Acetonunfall weggeschmolzen ist.


    Viele Grüße


    Alex

  • Hallo Andreas,


    entschuldige, anscheinend habe ich nicht deutlich genug geschrieben dass ich die Bilder mit FoucaultXL auswerte. Das ist ja eben genau der Aspekt, der den Prozess mit dem Smartphone so effektiv macht.
    Oder meinst du eine andere fotografische Auswertung?


    Viele Grüße
    Alex

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