Mars am 10.10.2020

  • Hallo Freunde,


    endlich klarer Himmel und Mars hoch genug um aus dem Dunst raus zu kommen. Eigentlich arbeite ich eher im Deep-Sky-Bereich , wollte aber auch mal so schöne Planetenbildchen wie Ihr produzieren.Aufgenommen habe ich mit einer ASI 290MC / UV/IR + 3xBarlow unter Verwendung von FireCapture am 300mm NEWTON auf EQ8.
    Brennweite 5450mm
    Belichtungszeit = 6.7ms bei Cain= 31%
    Frames captured=7668 davon 15%
    Autostakkert/Registax und LR


    Ich hoffe es gefällt euch !


  • Hallo Bechi


    die Marsaufnahme gefällt mir + ist für unsere Mitteleuropäischen Verhältnisse
    sehr gut geworden.
    Ich mach auch Aufnahmen, aber mit einer ASI120MC und habe ähnlich
    gute Ergebnisse erzielen können.
    Alle hängt vom Seeing ab - die Momente zu erwischen - wenns ruhig ist.
    Bei 300mm Öffnung nicht ganz so einfach.
    Ich nutze einen 127/950mm ED Refraktor.
    Was ich an Deiner Aufnahme bestätigt sehe, ist oben recht der Olympus Mons
    und am Nordpol die Wolken.


    Weiter viel Erfolg.


    CS Dieter

  • Hallo Dieter,


    danke für deine Antwort. Ich habe mir extra noch eine neue ASI 290MC gekauft und die ASI120 MC wieder verscherbelt, in der Hoffnung die kleineren Pixel bring noch etwas mehr Auflösung. Ist aber wahrscheinlich Blödsinn den ich erkennen im Vergleich zu anderen Aufnahmen nun wirklich keine nennenswerten Unterschiede.

  • So nun habe ich noch einmal ein Anderes Video bearbeitet und versucht die Details im Bereich Nordpol und Olympus Mons besser herauszuarbeiten.
    Nun gut, ich glaube der Rest ist eben die Grenze zum Seeing .

  • Hallo Andreas, klasse Aufnahme! Ich habe dazu mal eine Frage. Rechts oben im Bild sieht man einen hellen Fleck (bei "2:30 Uhr", wenn man "0 Uhr" oben im Bild definiert). Dieser Fleck ist mir bei eigenen Aufnahmen auch aufgefallen. Kann man ihn irgendwie einer Oberflächenstruktur zuordnen? Sind das Wolken über Olympus Mons? Danke im Voraus und viele Grüße,
    Karl

  • Hallo Karl, ja das müsste Olympus Mons sein der so auch auf anderen Aufnahmen zusehen ist. Ich habe anfangs selbst ein wenig gerätselt da ich kein Planeten-Spezie bin sondern vielmehr im Deep Sky arbeite. Das ist das erste Marsbildchen was ich geschossen habe, bin doch zufrieden aber wen man da so einige andere Aufnahmen sieht werde ich schon etwas neidisch. Aber mahl abwarten !

  • Hallo Andreas, vielen Dank! Ich habe einen Refraktor mit 10 cm Öffnung und war über diesen hellen Fleck, der bei der Aufnahme schon zu sehen war, ganz erstaunt. Ich habe ihn zuerst für ein Problem im Strahlengang gehalten, was sich aber zum Glück beim Verschieben des Bildes als nicht richtig erwiesen hat. Ja, bei vielen Bildern kann man schon etwas neidisch werden, so wie ich bei Deinem zum Beispiel. Andererseits bin ich auch ein wenig stolz darauf und freue mich, dass man auch mit kleinen Geräten sehr viel herausholen kann. Hätte mir jemand vor 30 Jahren, als ich das Fernrohr gekauft habe, gesagt, dass irgendwann einmal die Gegend bei (oder die Wolken über) Olympus Mons auf einem von mir selbst geschossenen Marsbild deutlich sichtbar zu sehen ist - ich hätte ihn oder sie für vollkommen durchgeknallt erklärt ...
    Viele Grüße,
    Karl


  • Hallo Karl,


    genau das sind meine Gedanken wie diese in deinen letzten Zeilen. Immer dann wen ich mal unzufrieden bin hole ich mir ins Bewusstsein, wie die Aufnahmen der Wissenschaft vor noch gar nicht so langer Zeit waren. Mein Gott was haben die uns für Technik in die Hände gegeben! Noch anzumerken sei, dass die meisten guten Bilder wirklich dort gemacht wurden wo ein deutlich besseres Seeing herrschte. Natürlich können wir uns noch deutlich steigern, aber dann sollten die Farben getrennt aufgenommen werden und ein IR-Pass-Filter zum Einsatz kommen.

  • Hallo Andreas,
    Deine Aufnahme gefällt mir gut. Klar ist 12" schon ein großes Kaliber, aber umso größer die Öffnung umso schwieriger wir es diese auszureizen.


    Hallo Karl,
    Deine 4" Aufnahme ist auch beneidenswert schön geworden.
    Was für einen 4" Refraktor benutzt Du und welche Kamera, mit oder ohne ADC, bei welcher Brennweite oder Nachvergrößerung?
    Zeige doch bitte Dein Marsbild im Thread "Jupiter, Saturn & Mars in kleinen Teleskopen, 2020". Dein Mars ist 4" wirklich hervorragend gut geworden. Du zeigst im kleineren Maßstab alle Details, die auch der Andreas mit 12" zeigt. Kaum zu glauben.
    Leider ist es hier im Süden Bayerns schon seit gefühlt ein oder gar 2 Wochen bewölkt. Der 1.10 war meine letzte Marsbeobachtung.
    Zur Zeit geht auch mit relativ kleinen Geräten schon relativ viel wenn das Seeing passt ...
    Servus,
    Roland

  • Da hast du recht Roland, der große Newton kommt genau wie die kleineren Teleskope am Seeing nicht vorbei und das Bild von Karl ist toll für eine 4" Aufnahme !!Ich bin nun doch am überlegen mir noch eine SW Kamera zu hohlen und ein IR-Pass-Bildchen mit in die Farbaufnahmen zu integrieren .


    Andy

  • Hallo Andy,


    mit den 2,9 my-Pixeln der ASI290mc bist du schon nahe am Richtwert für das Öffnungsverhältnis mit Farbkameras: 2,9 my x Faktor 5 = 14,5
    Da würde ich sogar versuchen mit der Brennweite etwas herunterzugehen und dafür eine kürzere Belichtungszeit zu erhalten.


    Weil es vom Aufnahmezeitpunkt so gut passt, hänge ich meinen Mars hier auch mal an.
    Die Gelegenheiten mit gutem Seeing waren bisher ziemlich selten und in der Nacht vom 10. zum 11.10. hatte ich drei Videos zu je 180 s gefilmt.


    10" Cassegrain mit f = 4600 mm (also Öffnungsverhältnis 1:18)
    ASI178mc (Pixel 2,4 my)
    Belichtung 4,0 ms
    15% von 19.863 mit Autostakkert
    In die Planetenbearbeitung muß ich erst wieder hineinfinden.



    Gruß Lars

  • Hallo Lars.
    Ja du hast recht mit der Brennweite, ich hatte eigentlich gedacht ich komme auf 4500mm (Der Newton hat 1500 und dann x 3 Barlow) warum der auf 5450mm ausgibt weis ich nicht, ich muss mich da erst einmal so richtig hinein Wurschtel ! Im nachhinein hätte ich auch wesentlich länger aufnehmen können um so rauschärmer zu schärfen, deine Murmel ist eben schärfer geworden ohne dabei mehr zu rauschen. Ich bearbeite gerade noch einmal ein anderes AVI, bin gespannt ob noch etwas rauszuholen ist.
    Gruß Andy

  • Hallo Andy,
    Deine Marsbilder rauschen aus meiner Sicht weniger wie das Bild von Lars, dafür ist es deutlich unschärfer. Ich vermute, dass der Lars besseres Seeing hatte und dass Du nicht exakt den Fokus getroffen hast. Das geht ganz schnell.
    Hier eine Aufnahme bei mäßigem Seeing und ohne den Fokus treffen zu können:
    https://www.astrobin.com/u6zfu1/
    https://www.astrobin.com/s8z13v/
    (da ist neben der Unschärfe auch deutlich Rauschen im Bild)


    Dann ein paar Tage später bei relativ gutem Seeing:
    https://www.astrobin.com/p72488/
    https://www.astrobin.com/cn07n3/
    https://www.astrobin.com/h0p3m6/
    Das Bild, dass ich mit dem 6" f/8 Newton aufgenommen habe bei Übervergrößerung:
    http://www.astrotreff.de/uploa…201004/20201004210616.jpg


    Es ist dieselbe Barlow. Es ist die ASI224MC, aber das ich habe gleich im Okular gesehen, dass diesmal mehr drin ist. Ein Großteil der Details auf den Bildern war auch schon visuell sichtbar.
    Ich habe versucht einen Teil des Videos auf youtube zu laden:

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    Es macht soviel aus, wenn man den Fokus möglichst exakt trifft und das ist mir meist nur dann möglich, wenn das Seeing einigermaßen gut ist.
    Es ist natürlich auch so, dass die Justage auf dem Punkt genau passen muss, aber das ist eh klar. Ausgekühlt muss das Teleskop auch sein.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,
    schön das du mal die Videos gezeigt hast. Der Mars auf meinen AVIS war wesentlich unruhiger und die kurzen Momente der Schärfe nur wenig vorhanden, daher ist es für mich nun einleuchtend das in meinem End-Bild die Schärfe fehlt. Was mir gerade durch den Kopf geht ist, das ich einen IR Sperrfilter verwendet habe der schon Jahre alt ist aber wo vor allem nur IR drauf steht und nicht UV/IR. Könnte möglicherweise das UV gar nicht geblockt worden sein ?? Fakt ist das der Newton (Eigenbau) sehr genau arbeitet, Hauptspiegel, OAZ und Fangspiegel liegen genau auf der Optischen Achse. Ist bei meinen Deep-Sky Aufnahmen zu erkennen.
    Andy

  • Hallo Andy,
    ich weiß nicht wie weit der IR Sperrfilter sich bei Mars auswirkt.
    Der UV Anteil bei Mars dürfte relativ sch wach sein. Ich würde dennoch langfristig einen UV/IR Filter kaufen.
    Wenn wir davon ausgehen, dass die Justage sehr gut, die Optik im normalen Bereich gut ist, dann ist das Finden des exakten Fokus das Schwierigste, wenn das Seeing nicht so berauschend ist.
    Ich versuche immer zu schauen wo einerseits Strukturen wie die Polkappen am schärfsten, kleinsten sind und das Seeing sich weniger stark zeigt...
    Wichtig ist, Tubusseeing unbedingt zu vermeiden. Ich lasse den Tubus dazu senkrecht stehend in der Montierund auskühlen. Da der Mars sehr hoch steht, ist aber Tubusseeing weniger problematisch. Den Tubus bringe ich schon am Abend nach draußen.
    Viel Glück und Erfolg, klaren Himmel mit gutem Seeing,
    servus,
    Roland

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