Eine klare Nacht am ITT auf der Emberger Alm

  • Danke Ben für den schönen Bericht.
    Ich habe mich auch sehr gefreut, euch alle auf Bergen und unter Sternen erleben zu dürfen.


    Die Bilder von und mit dem ja inzwischen schon fast historischen Teleskop habe ich hier in groß incl. Aufnahmedaten zusammengestellt:
    http://www.stathis-firstlight.de/atm/kyklopas_itt2020.htm


    Ich wollte ja auch noch überall durchgucken und quatschen, bin aber vom 24- Zöller einfach nicht weggekommen, noch nicht mal zu Manfreds genialen 6" Apo Bino nebenan habe ich es rübergeschafft. Dobson + Leiter standen etwas schief und wackelig auf der weichen Wiese, da fühlte ich mich verpflichtet, zu assistieren und stabilisieren, damit niemand von der Leiter fällt.

  • Hallo Josef und Stathis,


    danke für eure nette Rückmeldung !


    (==>) Josef: Bei der Gelegenheit hab ich gleich nochmal auf eure informative Homepage geschaut, Thema aktuelles zu den Kometen [:)].


    (==>) Stathis:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich habe mich auch sehr gefreut, euch alle auf Bergen und unter Sternen erleben zu dürfen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich nur gleichermaßen so erwidern, sehr schön dass du heuer mit dabei warst ! Und es ist wirklich ein sehr reizvoller Aspekt an der Emberger Alm, dass es nebenbei so tolle Wanderziele gibt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Dobson + Leiter standen etwas schief und wackelig auf der weichen Wiese ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das fand ich am Kyklopas aber noch problemlos. Da fallen mir andere Fernrohre ein, bei einem von denen hat Hans-Georg mal geschrieben: "Die Angst, von der wackligen Leiter auf den Spiegel zu fallen, trübte den Sehgenuss nicht unerheblich." [:D]


    Und danke für den Hinweis zur Holmberg-Galaxie bei M81, ich hab das zu Holmberg IX korrigiert. Ein Blick auf Uwe's Seite hat mir verraten, dass Holmberg I der Zwerg bei M82 ist.


    Servus
    Ben

  • Hallo Ben,


    deinem Bericht ist plastisch und bunt zu entnehmen, dass Du eine tolle Kombination von Sterne schauen mit ausgesuchten Fernrohren, Sport in prägnanter Landschaft, Generationen übergreifender guter Gesellschaft und, natürlich, deftiger Ernährung genießen konntest. Interessant für mich auch, dass Du dem binokularen Beobachten mit Manfreds großem Refraktorbino zugeneigt warst, trotz der gespiegelten, und damit "falschen" Widergabe der Objekte, die wir ja von meinem kleinen Bino schon kennen.



    Hallo Stathis,


    klasse Stack von der Milchstraße mit Kyklopas, sehr gut ausgearbeitet!


    Servus
    Ralph

  • Hallo Ben,


    Ich kann eigentlich nur in anderen Worten das schreiben was Ralph schreibt. Hat Spass gemacht das zu lesen. Einer der seltenen Telskoptreffen Berichte in 2020. Ich gratuliere auch zum tollen Deep Sky Wetter zumindest in einer Nacht. Schön, daß auch der Mars so gut weg kommt :-). Und zum Bergsteige, ist ja traumhaft - so auf eigenen Beinen über die Wolkendecke hinaus zu steigen !


    CS,
    Walter

  • Hallo Ralph und Walter,


    danke auch euch ! Ja, wie ihr schreibt, die Kombination aus all diesen Faktoren: Beobachten, Wandern, Gemeinschaftsgefühl (auch beim Abendessen [;)]), dazu noch die lange Tradition des Treffens - all das macht mit aus, warum das ITT meist doch zum schönen Erlebnis wird. Mal weniger klarer Himmel, dann vielleicht ausgeschlafener fürs Wandern - und umgekehrt. Das Wetter muss natürlich schon einigermaßen passen, es gab auch immer wieder mal Treffs mit fast durchgehend Wolken und Nebel, da macht dann auch das Wandern nicht so Spaß. Das letzte richtig "schlechte" ITT dieser Art war nach meiner Erinnerung 2013, und davor besonders 2009.


    (==&gt;) Ralph: Durch so einen edlen Bino-Refraktor zu schauen, ist natürlich rein optisch schon ein Genuss. Das ist dann wie Feiertag. Für den täglichen Gebrauch, mit viel Starhopping, stören mich spiegelverkehrte Bilder schon. Ich hab mir ja für den 120mm Refraktor eigens ein 2" Amiciprisma besorgt.


    Servus
    Ben

  • --&gt; Da fallen mir andere Fernrohre ein, bei einem von denen hat Hans-Georg mal geschrieben: "Die Angst, von der wackligen Leiter auf den Spiegel zu fallen, trübte den Sehgenuss nicht unerheblich."


    Ja stimmt, beim Zenit waren bei meinem 45 cm Teleskop die Füße in Höhe des Hauptspiegels und seitlich nur 20 cm entfernt! Die Leiter mußte wackelig sein, damit sie sich dem unebenen Boden anpaßte, mit einem Dreibein wären wir nicht nahe genug an den Fokus gekommen.


    Ich habe mir in der letzten Zeit tiefschürfende Gedanken gemacht, wie ich mein Teleskop wieder zum Einsatz bringen könnte:
    Und ich bin schon so weit, dass ich 2 Möglichkeiten gefunden habe, das bis zum Tubusunterteil aufgebaute Teleskop zu transportieren und mit einem Kran auf den Boden zu stellen. Dann Fangrohr und Fangring montieren, Streulichtblende installieren, Hauptspiegel evtl. nachjustieren - fertig. AAAAber: Die wackelige Leiter, die ich erklimmen muss --&gt; Sturzgefahr. Gerade, wenn ich allein bin. Das Teleskop wurde ja für einen Mehrere-Personen-Aufbau konstruiert. Ich kann es zwar auch mittlerweile dank einer Seilwinde allein aufbauen, aber die Leiter...
    Als erste Aktion wird die Optik von Martin getestet und der Strehl-Wert ermittelt. Ich habe die Optik zwar als sehr gut in Erinnerung, aber durch Lagerung und die Verwendung von Plateglas hat sich vielleicht die Form verändert?


    So schaut's bei mir aus.


    Mit herzlichen Grüßen von Helmut

  • Hallo Helmut,


    schön, dass du dein 45cm-Fernrohr wieder aktivieren willst. Die Erinnerung an gemeinsame Sudelfeld-Beobachtungen in den 80ern mit dem Teil ist für mich legendär ! Die Frage der Leiter ist bei größeren Fernrohren natürlich immer ein Thema, wobei sich das Zitat von Hans-Georg aber nicht auf dein Teleskop bezogen hat.


    Servus
    Ben

  • Servus Ben, Stathis,


    es waren wieder mal schöne Tage auf der Alm, wir haben uns vom bösen "C" nicht unterkriegen lassen. Der lebendige Bericht mit den wieder mal geilen Stimmungsaufnahmen aller photographisch Beteiligter macht die frischen Erinnerung gleich noch eindrücklicher. Die Wanderung zum Hochtristen war wieder ein Erlebnis, die Bergseen noch überraschend warm und die Blaubeeren überaus reichhaltig.
    Da in der ersten Nacht von Mittwoch auf Donnerstag von meiner Seite auch durchaus feist gespechtelt wurde, ergänze ich hier mal diese Nacht aus meinen Aufzeichnungen:


    "Wetter: Anfangs bedeckt, dann Aufklaren und nur mäßig feucht. Im Verlauf immer wieder Naßfeldriegelwölkchen. Temperaturen von ~12° bis 6°. Im Osten ortsfestes Gewitter.


    Der Weg führt uns wieder mal übern Felbertauern. Es war dauernd schön, bis an den Wurmlochbergen dichtere Wolken dräuen. Bei der Abfahrt nach Lienz regnets dann auch mal, wir besuchen noch Freunde in der Region, verratschen uns natürlich und so dämmert es schon massiv, als wir die heiligen Spechtelgründe gegen 19:30 nach 379km auf der Alm erreichen. Von der üblichen Truppe aus dem näheren und weiteren Umfeld der Volkssternwarte München sind schon Günter, Stefan, Stathis und Volker vor Ort.
    Sofort nach Ankunft werden die Teile vom Hodor dem Kaeffzett entrissen und der spärliche Rest vom Tageslicht genutzt, um einen geraden Platz zu nutzen, damit der Klampfer anständig steht. Nach dem Essen dauert es, bis dann mal Sterne zum Vorschein kommen, gerade im Osten stehen noch feiste Gewitterzellen. In einem Wolkenloch wird mal schnell ein Blick in Günters 5 Zöller riskiert, dort glitzert M13, somit ists schon mal kein Null TT mehr. Eine weitere Pause wird zum Umziehen genutzt, es ist nämlich recht frischlich geworden.
    Ich komme später wieder hoch auf die Wiesen und siehe da, es klart gerade auf und ist auch bald richtig klar. Überraschenderweise ist tatsächlich niemand beim Spechteln, die meisten schlafen anscheinend und es ist noch gar nicht spät, vor Mitternacht. Echt erstaunlich. Ich gucke auch beim Günter und Stefan, selbst dort ist schon Nachtruhe eingekehrt. Nun gut, Hodor, der schon draußen stand, wird jetzt ganz aktiviert und ich habe mal den M71 als erstes Objekt eingestellt. Der ist so schön zart und sternreich im 13er Ethos, ein guter Auftakt mit dem Dicken. Es geht weiter zum Mars. Der zappelt schon ein bisserl. Die Gegend um Große Syrte und Sinus Meridianii zeichnet gerade, dazu südl. Polkappe und die Region am Rand der nördlichen, im Schatten liegenden Polarregion, die blauweiß schimmert. Nun NGC 7293, der ist richtig toll, prügelhell im 13er ohne Filter. Dann probiere ich mal den Televue Coma Korrektor, leider paßt der UHC Filter vorne nicht rein, aber ohne Korrektor kann ich mit der Reduzierhülse trotzdem die Ethos und den Filter verwenden. Mit dieser Kombi fahre ich zum Cirrus Nebel, der ist nämlich richtig episch. Toll das Pickerings Triangle, exzellenter Kontrast und alle Details sind prachtvoll, insbesondere die spitz auslaufende Kralle von NGC 6960. Mit selber Kombi rüber zum NGC 6888 und das Ohrwaschl geht sofort deutlich sichtbar rum. Es zeichnet schon spektakulär, guter Kontrast, sehr exquisit. Runter zum Totenkopfnebel NGC 246. Der ist satt und knusprig, knorpelig mit den 3 Löchern und gerade noch hoch genug, daß ich ihn sitzend abspechteln kann.
    Die Gewitterzelle in Richtung Dobratsch ist schon seit Stunden fast ortsfest aktiv, mit reichlich Wetterleuchten und cirrigem Nordosten. Dennoch ist stellenweise der Gegenschein sichtbar. Nun kommt der UHC Filter raus und ich gehe zu NGC 6939 und 6946. Der Sternhaufen ist wieder mal ein herrlicher, nächtlicher Stadtplan, die Galaxis zeichnet deftig und todesfeist im Kontrast, knallt ziemlich gut rein. NGC 7331 ist schon mal vielversprechend, die drei Begleiter 7337, 7340 und 7335 kommen markant. Kurzer Schwenk und das Gewimmel von Stephans Quintet zeichnet. Die einzelnen Galaxien heben sich schon ab, aber es ziehen immer wieder Wolken ran, so kann man keine Details mehr herausholen. Es ist jetzt ziemlich frisch, schon ein feister Gegensatz zu dem warmen Wetter am Tag, wo ich in Shorts und Shirt rumgelaufen bin, sogar, als wir die Alm erreichten. Somit wird das Betthupferl angesteuert, nämlich Albireo im 13er Ethos, wie gewohnt hübsch häßlich. Wegen ziemlicher Übermüdung bin ich gar nicht unglücklich, vor 03 Uhr ins Bett zu kommen."


    (==&gt;) Helmut: Ich finds auch toll, daß du den 17.5 Zöller wieder aktivieren willst. Es gibt noch einen Weg, die Schlepperei und den Aufwand beim Aufbauen zu reduzieren: Einen leichten Dobson bauen, der die Optik für Exkursionen aufnimmt, evtl. mit EQ Plattform, damit auch nachgeführt werden kann. Durchaus denkbar, Bauteile des bestehenden Teleskops mit zu verwenden, damit man nicht alles neu bauen muß, z.B. Hut mit Fangspiegelzelle, oder die Hauptspiegellagerung. Sowas kann auf jeden Fall viele Kreuzschmerzen ersparen.
    Der 16er Hodor hat meinem Rücken auch gut getan. Der schwere Bismarck ist daheim gut aufgehoben.


    Gruß und CDS,


    Haley

  • Hallo Haley,


    Der 16er Hodor hat meinem Rücken auch gut getan. Der schwere Bismarck ist daheim gut aufgehoben.


    Ja, ich merke fast jede kleine Belastung im Rücken. Ich hatte im letzten Jahr auch 2 Operationen, eine harmlos und eine nicht so harmlos. Ich lasse jetzt erst mal die Optik von Martin Gutekunst testen (http://www.sternwarte-eberfing.de). Vielleicht bleibe ich auch bei der Feldstecher-Beobachtung, aber auch hier werde ich mir kein Monster zulegen.


    Eigentlich habe ich jetzt ja Zeit, arbeite nicht mehr so viel und bin auch in München.


    Mit einem herzlichen SERVUS von Helmut

  • Hallo Haley,


    danke auch dir ! Und du hast der süßen Versuchung des Müßiggangs getrotzt, ...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> die meisten schlafen anscheinend und es ist noch gar nicht spät <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... um dich der den heiligen Spechtelgründen gemäßen Tätigkeit zu widmen [8D]. "Episch, prachtvoll, satt, knusprig, spektakulär, exquisit" - muss ein gute Nacht gewesen sein [:p].


    (==&gt;) Helmut: Ja, und man wird nicht jünger. Ich selber habe beim Thema Fünfling immer auch die Zeit im Hinterkopf gehabt, wenn man schwerere Geräte gar nicht mehr handhaben kann.


    Servus
    Ben

  • Hallo Ben,


    meine Nachricht kommt etwas sehr verspätet, aber heute bin ich endlich dazu gekommen mal wieder hier reinzuschauen und dachte ich hol das noch nach.


    Mir gefällt der Bericht wieder sehr gut, das ist immer eine schöne Erinnerung an die ITT's, mit tollen Bildern ausgeschmückt.


    Ich habe das Auto für nächstes Jahr schon reserviert, und diesmal kommt mir auch keine Arbeit dazwischen. Dann hoffe ich mal, dass ich auch wenigstens eine klare Nacht abbekomme im nächsten Jahr. ;)


    Viele Grüße,
    Marine

  • Hallo Marine,


    auch dir ein Dankeschön !


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Ich habe das Auto für nächstes Jahr schon reserviert, und diesmal kommt mir auch keine Arbeit dazwischen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schaut so aus dass für dich auch kein Weg mehr am ITT vorbeiführt - willkommen im Klub [:D].


    Ja, hoffen wir für nächstes Jahr auf gute Bedingungen - sowohl was Sternhimmel als auch Wanderungen betrifft. Und dass der Reiseverkehr bis dahin wieder ganz umstandslos möglich ist.


    Servus
    Ben

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