8 zoll F6 - Danke für alles

  • Hallo zusammen
    Vor 6 Jahren habe ich wegen der breiten abgesunkenen Kante/Randzone frustiert aufgegeben. Gleichzeitig haben mich die Kinder der Freizeit beraubt. So richtig losgelassen hat mich der Gedanke nie, das Projekt doch irgendwann fertig zu machen. Es scheint, dass ich wieder loslege. Pech im wahrsten Sinn des Wortes, das Tool ist kaputt gegangen. Habe ein neues aus einer Granitplatte geschnitten, allerdings zu klein - nur 17cm statt fullsize. Ziel ist nun zurück zur Sphäre, wie mir damals Stathis dringen empfohlen hatte. Habe also gestern mal 30min TOT mit W-Strichen poliert und es sieht nun so aus..bin in der Analyse nicht mehr sattelfest...kann mir jemand helfen? Foucault machte ich in 0.2mm-Schritten, ROC 259cm:






  • Der Spiegel hat eine abgesunkene Kante, die sollte korrigiert werden. Bei mir hat das mit geraden, nicht zu langen Strichen ToT gut geklappt. Damit bekommst Du den Spiegel auch sphärisch.

  • Hi zusammen
    Hier ein Bild meiner Pechhaut. Arbeite ich damit auch einfach CoC und ToT oder muss ich etwas beachten? Mit etwas Überhang zum Beispiel? Plan war schon ein Fullsizetool, aber es kam doch zu klein raus :)


    Danke für die Hilfe..


  • Hallo Daniel,


    Mit Subdiametertool ist der neutrale Strich derjenige, der alle Flächen möglichst gleichstark poliert. Wenn du nur Center over Center (COC) polierst, wird der mittlere Bereich in der Größe der Pechhaut immer poliert, der Rand jedoch beim vor und zurück Strich nur bei 0 Uhr und 6 Uhr von der Pechhaut erfasst. In Summe wird der Rand weniger poliert und bleibt mit zu langem Krümmungsradius zurück. Damit wird dein zurückgebliebene zu lang fokusierende Randbereich noch schlimmer als er jetzt schon ist.


    Du musst also zwingend exzentrische Striche <b>mit</b> seitlichem Überhang machen. 30-40 % des Toolradius muss es schon sein, erst recht bei deiner Pechhaut, die ja tendenziell zum Rand breitere Kanäle und Lücken aufweist und somit am Rand schwächer poliert. Verstärken kann man den Effekt, wenn man man den überhängenden Bereich noch eine Drehung mitgibt, so dass der Randbereich mehr Strecke macht als die Mitte.


    In Ansätzen hier im Video 60 cm Spiegel mit 40 cm Pechhaut zu erkennen:
    http://www.stathis-firstlight.…m_f3.3/pics/polishing.mp4


    Erst wenn man den seitlichen Überhang und die Strichlänge zu sehr übertreibt (deutlich mehr als 1/2 Striche), wird das Kippmoment nach außen so groß, dass es dir die Kante abhobelt.


    Erfahrungsgemäß dauert es bei einem bereits vorhandenen zu lang fokusierenden Rand mit diesem neutralen Strich ziemlich lange, bis er wieder gut wird. Daher würde ich persönlich hier nicht lange fackeln und mit Daumen oder Minitool gezielt rangehen und anschließend wieder glätten. Hinweise hierzu in meinen Tipps und Trickt und zahllosen Beiträgen hier um Forum zu "Zurückgebliebener Randbereich"


    p.s.
    Immer wieder lese ich Negatives über polieren Subdiameter Tools und die Empfehlung doch bitte ein Volltool zu machen. Ich habe alle meine größeren Spiegel mit 60-80% Tools poliert und praktisch nie Probleme mit dem Rand gehabt. Bei richtig großen Spiegeln kriegt man ein Volltool ohnehin kaum noch bewegt.

  • Hallo Stathis
    Danke sehr für die ausführliche Antwort. Ich habe es mal mit dem Daumen versucht. Bin ich aif dem richtigen Weg? Ich denke, dass ich noch etwas mehr daumenpolieren muss. Nahe der Kante noch etwas stärker vielleicht.


    Viele Grüsse Daniel


  • Ja, viiiiiel mehr davon.
    Möglichst weit außen, ohne über die Kante selbst zu rubbeln, z.B. auch mit dem Zeigefinger.
    Mindestens so weit bis die Außensichel nicht mehr heller leuchtet als die innere Zone. Zum Schluss kannst du noch mit dem Daumen auch weiter nach innen gehen, damit die angrenzende Zone nicht so stufig wird. so dauert das anschließende Glätten weniger lang.

  • Hallo Daniel,
    ja, das sieht meines Erachtens sehr sehr gut aus, du bist genau auf dem richtigen Weg. Und genau wie du geschrieben hast, würde ich auch sagen dass noch mal eine Daumen-Polierrunde dran ist, ein KLEIN wenig mehr am Rand. Ich schätze das Zentrum deines Daumens war bisher etwa 2,0 bis 2,5cm von Außenrand entfernt, jetzt also mit dem Daumenzentrum auf etwa 1,5 cm vom Rand gehen und drauf achten, dass die äußeren sagen wir mal 5mm nicht vom Daumen erfasst werden. Diese Polierrunde würde ich aber (erstmal) etwas weniger intensiv bzw lange machen (also vielleicht nur 5 bis 8 Minuten statt wie bisher 10), und dann erstmal wieder messen. Es kann sein, dass danach insgesamt locker nochmal soviel Daumenpolieren angesagt ist wie du bis dahin dann insgesamt schon gemacht haben wirst, je nachdem wie stark der Rand zurückgeblieben war. Das wird man meines Erachtens dann erst bei der nächsten Messung beurteilen können. Wenn das nötig werden sollte, würde ich persönlich statt mit Daumen dann mit einem Minitool mit ca. 3 bis 4 cm Durchmesser weitermachen, weil die Zonen dann etwas weicher ineinander übergehen. Ist aber Geschmacksache. Behalte bei, wie du den Daumen schön gleichmäßig immer auf der gleichen Zone führst während Du eine Daumenrunde machst, und auch wie gleichmäßig du dafür gesorgt hast auf einer Daumenrunde alle "Teilstücke während der Rundreise" d.h. Kreisbahn-Segmente gleichmäßig mit Daumendruck zu versorgen, um Astigmatismus zu vermeiden. Wie gesagt, sieht genau richtig aus was du machst!
    Viele Grüße und viel Erfolg!
    Stefan

  • Hallo Daniel,


    Du bist auf dem richtigen Weg. Es braucht aber, wie Stathis schon geschrieben hat, noch einige Runden „däumeln“.
    Schau mal mein Beispiel (150mm Spiegel, Take two, Beitrag vom 31.8.) an, da siehst Du, wie das Resultat ausschauen sollte. Wenn Dein Daumen mitmacht, dann mach mal noch 20 Runden und miss dann wieder. Ich habe (bis ich dann blasenbedingt auf Filzzpad und Kaffeelöffel umgestiegen bin) den rechten Daumen mit dem linken und die linke Hand an der Spiegelseite geführt. Hauptdruck des Daumens war vermutlich 2-4mm von der Kante. Was ganz schlecht wäre, die Kante direkt zu behandeln.
    Filzpads arbeiten agressiver, ich würde bei einem nächsten Mal zusätzlich mit einem grösseren Pad den dann entstandenen inneren Wall wieder glätten.
    Was ich nach zwei Mal Daumenmethode sagen kann: funktioniert, „Überkorrektur“ und auch Rübenacker sind schnell wieder weg. Im Endeffekt spart man aber gewaltig Zeit.


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo zusammen
    Danke ganz herzlich für eure motivierenden Worte. Ich bin begeistert von eurer Hilfsbereitschaft.
    Ich habe nochmals mit dem Daumen und dem Zeigefinger gearbeitet. Weil ich fast den Krampf bekommen habe, zog ich mit Filz und Löffelstil zwei Duzend Runden. Mit dem Löffelstiel konnte ich ganz nah an Rand ran und finde, der sieht im Moment ganz gut aus. Wie ihr erwähnt, könnte ich im Inneren mit einem grösseren Stück Filz noch etwas abtragen und glätten. Ist das vielleicht zu gefährlich und ich fräse zu viel raus?



    Viele Grüsse
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    Wow, das ist ja mal ein Unterschied! Was mich auch freut, dass Du mit dem Filzpad und dem Kaffeelöffel Erfolg hattest. Ich bin sicher, dass der Daumen das schonendere Werkzeug ist, aber wenn so viel weg muss (und um nahe *und* präzise an die Kante ranzukommen), halte ich die Unterstützung mit einem enger begrenzten Tool für zielführender.
    Was Du jetzt hast, ist eine viel zu flache Zone innerhalb des bearbeiteten Randes. Es macht also auf jeden Fall Sinn, da ebenfalls noch nachzuhelfen. Wenn Du Bedenken hast, zu viel abzugraben, dann beschränke Dich auf kürzere Runden und miss immer mal wieder. Es macht mMn übrigens nichts, wenn dann feinere deutliche Rippen übrig bleiben. Da Du dann ja auf jeden Fall mit dem grossen Tool und neutralem Strich glätten musst, werden diese damit verschwinden. Damit Du weisst, wo Du arbeiten musst, kannst Du das auf der Rückseite mit Permanentmarker anmalen.
    Ich würde mal 10 Runden mit gleich grossem Filzpad und Daumen (statt Kaffeelöffel) den äusseren Rand der Mauer bearbeiten. Wenn das schon deutlich Wirkung zeigt, nochmals 10 Runden den Inneren. Das müsste dann zu mehreren, aber wesentlich kleineren Mäuerchen führen.
    Nochmals: lieber kürzere Runden und mehr messen, als zu viel aufs mal.
    Bei mir hatten 10 min gereicht für ein Loch in der Mitte beim parabolisieren...


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hallo Daniel,
    sehr guter Fortschritt, der äußere ca. 1 Zentimeter ist jetzt deutlich tiefer. Da hast Du Dich offenbar jetzt sehr dicht am Rand aufgehalten mit dem Löffel, und der Löffel war offenbar nicht sehr breit, nur ein paar Millimeter effektiv. Das ist sehr gut für die Korrektur des unmittelbaren Randbereichs, aber jetzt gibts in der Zone zwischen ca. 10mm und ca.18mm von außen gesehen einen Wall. Jetzt würde ich nochmal ein paar Daumenrunden wieder etwas weiter innen machen, um genau diesen schmalen aber deutlich sichtbaren Wall auf ungefähr das gleiche Niveau wie die äußere 1cm-Zone runterzubringen und so das Ganze zu glätten. Also Daumenzentrum auf ca. 1,5cm Entfernung von der Spiegelkante und 5 Minuten = 10 Runden oder so mit mittelviel Druck (nicht so dass der Daumen blutleer ist und kurz vorm absterben ist, aber schon deutlich mehr als nur streicheln.) Dann erstmal wieder messen. Deine Fotos sind super, da kann man gut sehen was Sache ist.
    Viel Glück,
    Stefan

  • Guten Abend zusammen
    Ja mit dem Kaffeelöffel kann man gut Druck an sehr dezidierter Stelle geben. Gefällt mir. Wie du sagst, Robert, ist der Daumen bzw. Zeigefinger schonender. Das sieht man am Ring, den ich kaum abbauen kann. Jetzt schmerzt mir der Unterarm, weil ich eine Stunde gefingert habe. Ein Ring mich zu knechten. Echt aber auch. Fortschritt sieht man durchaus. Ganz links von gestern, mit Stufen dan bis vorhin. Dann eurer wohlwollenden Worte und den guten Tips bin ich guter Dinge, dass ich irgendwann zum Ziel komme.
    Liebe Grüsse
    Daniel


  • Hallo Daniel,


    Oh je...


    diese hochfrequenten Riefen, die Du da rein poliert hast bekommst Du meiner Meinung nach nie wieder raus.


    Das wäre der richtige Zeitpunkt zum Feinschliff zurück zu kehren.


    klare Grüße
    John

  • Hallo Daniel,
    Der Wall zwischen 1cm von außen und ca. 2cm (vom Außenrand Richtung Spiegelzentrum gemessen) ist durch die heftige Kaffelöffelaktion auf dem äußersten Zentimeter offenbar ne ziemlich hohe steile Mauer, vor allem von außen betrachtet. Die muss weg. Also weitermachen mit Daumen auf genau diesem Mauerring. Komplett zum Feinschliff zurück würde ich noch nicht machen, erst wenn zusätzlich noch heftiger Asti da wäre. Aber das sieht alles noch wunderbar rotationssymmetrisch aus, soweit man das auf nur einem einzelnen Bild (ohne ein zweites mit um 90 grad gedrehtem Spiegel) beurteilen kann. Jetzt nicht zu weit innen und nicht zu weit außen, nicht mit Kaffelöffel und nicht mit 3-4 cm Minitool, sondern mit Daumen oder Zeigefinger genau auf der Mauer langfahren. Oberste Devise: „Die Mauer muss weg!“ Mit ner Geschichtsdoku aus 1989 nebenbei auf dem Fernseher relativieren sich auch die Schmerzen die dabei im Daumen auftreten. 10 Minuten mit vollem Druck, auf keinen Fall zu weit innen sonst wird die Mauer von der Innenansicht auch noch so steil wie sie von außen betrachtet schon ist.. Dann erstmal wieder messen.
    Viel Glück, Stefan

  • Guten Morgen zusammen
    Ich hab weiter gewerkelt...es sieht interessant aus, nicht? Den Wall konnte ich doch etwas verkleinern und abrunden..was denkt ihr?


    Viele Grüsse
    Daniel


  • Hallo Daniel,


    das ganze sieht furchtbar aus, das stimmt. Aber lass Dich nicht unterkriegen, das wird auf jeden Fall gut.
    Du darfst nicht vergessen, wie empfindlich der Foucaulttest ist. Was hier wie die chinesische Mauer ausschaut, sind in Wirklichkeit ganz kleine Unterschiede in der Schnittweite. Schau mal in meinen Thread auf Seite 2 nach, da siehst Du das Resultat meiner Daumenaktion (schätzungsweise 1/3 bis 1/2 Deiner Grabarbeiten) und was davon übrig geblieben ist nach 1h neutralem Strich. Du wirst sicher mehr brauchen, aber das wird wieder glatt. Das siehst Du in meinem Endresultat. Das waren insgesamt nur noch 1 - 1/2h ganz kurze Runden.


    Den Vorschlag von John, zum Feinschliff zurückzukehren, halte ich für ziemlich übertrieben.


    Wenn ich mir die drei Bilder anschaue, fällt mir allerdings auf, dass sie nicht den gleichen COC haben. Bei meinem Testaufbau war es unmöglich, diesen beizubehalten, wenn ich den Spiegel wieder auf den Teststand gestellt habe. Aus diesem Grund habe ich immer mehrere Bilder (-1mm .. 1mm in 0.1mm Schritten) gemacht und dann das jeweils passende für den Vergleich genommen. Das erleichtert Vergleiche ungemein.


    Was man aber auf jeden Fall sieht, die schmale Mauer wurde zu einem breiteren Damm. Da muss also in ganzer Breite noch einiges weg. Das dauert natürlich länger, da es sich um ein grösseres Volumen handelt.


    Vielleicht würde es helfen, einmal (!) eine genauere Zonenmessung zu machen:
    - 15 Zonen relativ eng im äusseren Bereich definieren (innerste Zone bei ca. 40%)
    - Bilder von -2mm bis 2mm in 50um Schritten
    - Auswertung der Bilder mit Horias FoucautXL. Da siehst Du auch noch mit dem beschissendsten Bild genau den Schnittpunkt der Helligkeitsverläufe. Eintrag in eine Exceltabelle (PM, wenn Du meine als Vorlage haben willst) und anschliessend in FigureXP übertragen. Da klingt nach viel Arbeit, dauert aber mit etwas Übung keine halbe Stunde.


    Die 15 Zonen wären im Normalfall völlig over the top, in diesem Fall gibt es Dir aber ein relativ genaues Bild der Lage rund um den Rand.


    Auf der praktischen Seite denke ich, dass Du weiter diesen Damm mit dem breiten Daumen oder einem geeignet grossen Tool bearbeiten solltest. Druck Bild 3 aus (möglichst so, dass der Massstab 1:1 ist und mal auf der Rückseite des Spiegels die Zone, die Du bearbeiten willst, mit Permanentmarker auf. Es gibt hier im Forum ein paar herausragende Beiträge von Alois und Anderen zur gezielten Zonenbearbeitung. Zieh Dir die mal rein, das kann ich unmöglich so gut beschreiben wie die alten Hasen.


    10 Runden, dann wieder Messen (visuell reicht, ich habe allerdings jedes Mal eine Bildreihe gemacht, war manchmal hilfreich zum "zurück schauen"). Damit siehst Du schnell, ob die Richtung stimmt oder ob Du eher weiter aussen oder innen weitermachen musst.
    Ich würde den Randbereich als Referenz nehmen (Helligkeit der äussersten Zone links und rechts gleich) und versuchen, den Wall dem anzugleichen (nicht ganz, einfach noch etwas näher ran). Die Mitte ignorierst Du vorerst.
    Wenn Du denkst, dass es langsam gut wird, stellst Du wieder auf das grosse Tool mit neutralem Strich um. Da ist das Ziel dann (ich schätze ca. 2-3h insgesamt) die Wogen wieder zu glätten. Einfach aufpassen, dass Du nicht wieder den Rand abkabberst ;-).
    In der Annahme, dass es eine Borofloat Scheibe ist: 1h polieren, reinigen, trocknen. Dann auf den Teststand und vielleicht 15min warten. Glas und Umgebung haben sich dann beruhigt. Messung, Entscheidung, weiter Polieren. Ich habe so an einem Abend 3 - 4 Runden geschafft. Wenn Du nahe dran bist, Polierzeiten immer kürzer machen.
    Eine Messung am nächsten Tag zeigt dann übrigens nochmals ein etwas anderes Bild, ein ausgeruhter Spiegel ist was anderes als ein frisch massierter :-).


    Also: weiter so, nicht zu lange Runden, dann erhältst Du erstaunlich schnell ein Gefühl für die verschiedenen Striche und Aktionen (Stathis hat mir übrigens zu Recht dringend geraten, immer nur eine Strichart pro Runde einzusetzen. Nur so weisst Du, was die macht).


    Herzliche Grüsse Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • bau dir lieber ein Interferometer (Bath), die Mikrozonenmesserei bringt
    doch nichts.Da ist es ja besser auf Sicht zu polieren. In diesem Fall
    z.B. mit einem Ringpolierer statt Daumen.
    Beste Grüße, Joachim

  • Hallo Daniel,
    die Spitze der Mauer ist weg, aber von außen ist durch die heftige Kaffelöffelaktion noch ein Burggraben da. Jetzt müssen auch noch die Mauerfundamente weg. Weitermachen wie bisher, oder jetzt mit 3 cm Minitool weitermachen. Den äußersten cm Rand (den Burggraben) nicht bearbeiten, um ihn nicht noch tiefer zu machen. „Zuschütten“ kann man ihn beim Spiegelschleifen nunmal leider nicht. Ich würde auch nicht zum Feinschliff zurückgehen. Zusätzliche Messungen braucht es m. E. momentan aber auch nicht unbedingt: ist doch klar wo weiter Material weggenommen werden muss. Kopf hoch dass wird schon werden. Viele Grüße, Stefan

  • Herzlichen Dank für die guten Tipps.
    Ich habe mal versucht den Randbereich in FigureXP darszustellen, bin aber bei der Auswertung der Bilder auch mit FoucaultXL gescheitert. Beziehungsweise beginnt der Wall und hört wieder auf. Ich muss das heute nochmals anschauen und kann es euch dann gerne zeigen. Bei den nächsten Bildern des 'Fort-Schritts' werde ich aber drauf achten, den ROC des Randes als Referenz zu nehmen. Dann kann man den Prozess auch etwas besser verfolgen. Allerdings ist die Mauer sehr promiment und in jedem Vorschub gut sichtbar. Die Burgvergleiche sind übrigens sehr hilfreich, treffend und sehr witzig. Da seht ihr mal, dass es in frühen Zeiten wohl nicht weniger anstrengend war eine Burg zu schleifen als einen Spiegel zu korrigieren :) Bin gespannt auf den Unterschied zwischen frischem, wildem Spiegel und über Nacht abgekühltem.
    Den Tipp mit dem 1:1 Ausdruck mache ich auch. Sehr gute Idee.
    Zum Polieren gehe ich vorerst mit dem Daumen voran. Minitools finde ich aber auch attraktiv und Alois hat deren Herstellung ja perfekt beschrieben. Muss ich aber erst machen und den Kleinkram dazu zusammenkratzen. Ich verbrate mit der Handpolierei auch einiges an Ceri..da muss ich wohl bald Stathis für Nachschub anschreiben...


    Nochmals Danke für die sehr umfangreichen motivierenden Antworten. Ich fühle mich geehrt!


    Liebe Grüsse
    Daniel

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fantacola</i>
    <br />
    .... Minitools finde ich aber auch attraktiv und Alois hat deren Herstellung ja perfekt beschrieben. Muss ich aber erst machen und den Kleinkram dazu zusammenkratzen. Ich verbrate mit der Handpolierei auch einiges an Ceri..da muss ich wohl bald Stathis für Nachschub anschreiben...


    Nochmals für die sehr umfangreichen motivierenden Antworten. Ich fühle mich geehrt!


    Liebe Grüsse
    Daniel


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Daniel,


    bei meinem 18" habe ich auch mit Minitools poliert.
    Ich habe dazu Zoll Adapterschrauben für Stative verwenden.
    Die haben den Vorteil, dass ein Griff in Form eines Gewinde schon dran ist ;)
    Beim Ceri hilft viel, nicht unbedingt viel. Eine mit Ceri gesättigte Pechhaut poliert nach meiner Erfahrung nicht sonderlich gut.


    Gruß Dirk

  • Hallo zusammen
    So nun habe ich am Wochenende aus einem Zweifrankenstück ein Minitool gebastelt..schön ist anders. Ein erstes war schöner, ist mir aber auf den Boden gefallen. Naja doof.
    Das hier also das zweite. Durchmesser ca. 3cm:



    und so schaut es auf dem Spiegel aus.



    Erst habe ich ein paar Runden extentrisch rotierend gemacht. Das hatte keinen grossen Effekt. Danach dann wie mit dem Daumen. Es hat zu Beginn trotz anpressen etwas geholpert. Kurz danach aber gut gesogen. Ich hab Striche wie mit dem Daumen gemacht. Es hat durchaus Effekt aber die Foucaults sehen dennoch übel aus. Meine Löffelaktion war echt allzu gut gemeint. Etwas weniger hätte durchaus gereicht..das dauert glaub noch etwas bis ich da auf Randniveau unten bin.


    Von links nach rechts sind es 0.2mm Schritte. Klinge kommt von rechts:



    Viele Grüsse
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    Ja die Kaffelöffelaktion war zu viel Druck auf eine zu schmale Zone, aber sei‘s drum. Ich würde jetzt schon wieder das Minitool staubfrei beiseite packen (für später vielleicht) und mit dem großen (fullsize-)Tool weitermachen, nicht zu sehr Mitte über Mitte, aber auch keine extremen Überhänge. Ziel: alles wieder einzuebnen Richtung Sphäre. Habe am Wochenende auch nach längerer Pause mal wieder ne neue Pechhaut gegossen. Dieser Geruch von warmen Pech hat bei mir auch das Polierfieber wieder neu geweckt. Das wird schon noch ein Stück Arbeit werden bei Dir, aber die ganze Politurphase zunichte machen und zurück zum Feinschliff? Nee.
    Viel Erfolg, Stefan

  • Hallo Stefan....oh mit meinem fullsize, es ist ja nur ein 80% Tool, hatte ich auch noch Pech. Meine allerliebste brauchte Platz im Arbeitszimmer und hat das Brett mit dem Spiegel draufgepackt. Hätt ich mal lieber sauber aufgeräumt..Jetzt ist das Ding flach. Ich muss mit dem Lötkolben wieder Kanäle reinschmelzen und es neu anpassen. Geschichten aus dem Leben eines schussligen Spiegelschleifers. Ich hoffe, dass ich vor den Ferien am Freitag schon mal beginnen kann. Es ist auf jeden Fall lehrreich so. Geduld und Motivation habe ich noch :)
    Danke, Daniel

  • Hallo Daniel,


    Geht doch nichts über eine stabile Währung [:p]


    Du hattest sicher etwas grosszügig mit Löffel und Filz gearbeitet, aber sooo schlimm ist es nun auch wieder nicht.


    Wenn Du die jetzigen Bilder mit den letzten vergleichst, wirst Du eine erhebliche Verbesserung feststellen. Es sind immer noch grössere Wellen, aber sie werden flacher. Und: die Kante ist knackscharf!


    Ich würde jetzt sehr vorsichtig weiter arbeiten. Den innersten Deich noch etwas mit dem Minitool abflachen (noch kürzer als die letzte Runde, das Tool ist ja sehr klein,ev. Etwas grössere Kreise), nochmal messen/dokumentieren und wenn der sich dem äusseren Bereich angeglichen hat mit dem grossen Tool und neutralem Strich eine Runde (&lt;= 1/2h). Dann siehst Du sicher schon einen Unterschied und kannst neu beurteilen, ob Du mit diesem Strich das gewünschte Ergebnis erreichen wirst. Mit dem neutralen Strich werden die Wellen immer flacher, wichtig ist einfach, dass die Kante nicht wieder weggehobelt wird. In der Mitte wird ein Berg bleiben, aber der kommt später dran.


    Meine Erfahrung nach zwei Daumenaktionen ist, dass das erst mal ganz furchtbar ausschaut, dann aber letztendlich die Wellen verschwinden. Ich nehme an, dass Du ja erst mal eine halbwegs saubere Sphäre erreichen willst. Beim Parabolisieren werden dann die letzten (wenn überhaupt noch vorhandenen) Reste der Wellen verschwinden (schau Dir die letzten Bilder meines Spiegels an, ich war wirklich verblüfft, wie ruhig der am Schluss ausgeschaut hat).


    Das wichtigste, was ich bei der langen Geschichte zu meinem ersten Spiegel gelernt habe: Geduld kann nur durch noch mehr Geduld ersetzt werden. Du kannst nichts forcieren, sonst überschiesst Du ganz sicher irgendwo (wie ich beim zentralen Loch, 10min hatten gereicht dafür...).


    Weiter viel Glück und herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

  • Hall Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <br />Hallo Stefan....oh mit meinem fullsize, es ist ja nur ein 80% Tool, hatte ich auch noch Pech. Meine allerliebste brauchte Platz im Arbeitszimmer und hat das Brett mit dem Spiegel draufgepackt. Hätt ich mal lieber sauber aufgeräumt..Jetzt ist das Ding flach.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Neiiiinnn, so ein Pech (Pun intended). Du willst doch nicht meine Katastrophentour nachmachen wollen?
    Das hab ich mir wirklich von Anfang an angewöhnt. Alles ist verpackt, Tool mit Pechhaut im Wasser. So gelagert, dass niemand auf die Idee kommt, an Entsorgung oder kreative Umbettung zu denken.


    Ist die Pechhaut insgesamt noch dick genug? Ich habe das einmal gemacht mit dem Lötkolben, dann aber den Rat von Stathis befolgt und die Kanäle mit einem geeigneten Tool (in meinem Fall, Nudelhölzer aus dem grossen „M“, das 3mm Holz) eingepresst. Ev. würde es Sinn machen, die Pechhaut erst warm an den Spiegel anzupassen, dann die Kanäle neu zu machen und dann nochmals anzupassen. Dann sind die Kanäle nicht schon wieder fast zu. Geht übrigens gut mit dem Holz, wenn die Pechhaut aus dem heissen Wasser kommt. Da klebt nichts.


    Herzliche Grüsse


    Robert

    Ich habe keine besondere Begabung, sondern bin nur leidenschaftlich neugierig. (Albert Einstein)

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