PLanetenrunde La Palma

  • Historie:
    Fortsetzung von Reise nach La Palma 2018 siehe http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=228363


    Hallo Planetenfreunde,
    Torsten und ich sind seit dem 02.09.2020 von unserer zweiten Echskursion aus La Palma zurück. Es waren ereignisreiche 14 Tage, die mit Erklärung der kanarischen Inseln zur Pandemie-Risiko-Zone durch das deutsche Robert Koch Institut geendet haben. Diese Nachricht hat uns im Flieger auf Heimflug überrascht. Auf La Palma war Covid zu diesem Zeitpunkt noch kein großes Thema, dafür wurde die Insel von einem schweren Waldbrand heimgesucht, der uns zwei Beobachtungsnächte gekostet hat. Übernachtet (bzw. Übertagt) haben wir auf Athos, wo wir auch die Leihmontierung ausgefaßt haben. Diesmal war es eine 10 Micron GM 2000 HPS auf 10 Micron Centaurus Carbon Stativ. Als Teleskop hatten wir wieder meinen 14" Newton mitgebracht. Brennweite lag immer zwischen 4800...5400mm. Kamera war die ASI290MM mit diversen Filtern u.a. von Baader (RGB, R610, IR685) und Astronomik.


    Mond, Venus, Mars, Jupiter und Saturn wurden größtenteils vom Gipfelbereich de Roque de los Muchachos aus aufgenommen, meist nahe dem Mirador de los Andenes (2273m), um die Ausrüstung nicht zu weit tragen zu müssen. Wir hatten neben gutem bis sehr gutem Seeing auch wieder starken Wind, der alternatv zu massenweise tief fliegenden Stechinsekten eine große Herausforderung war. Trotzdem sind uns ähnlich zu 2018 viele gute Aufnahmen gelungen, die wir hier wenigstens zum Teil zeigen wollen.


    Hier ein Einstand, der laufend verbessert wird:


    20201006234915.jpg


    Venus 2020-08-21 UT 06:00 UVIR-composit


    20201006065916.jpg


    Mars 2020-09-02 UT 04:26 RGB
    Mars wird nun sehr schnell größer!
    Südpolkappe schmilzt rasch ab ("novus Mons" - schneebedeckte Bergkette rechts neben Polkappe)



    Jupiter mit Outbreak NTBO-1 unterhalb NEB, GRF und WOS Oval BA darüber 2020-08-25 UT21:55 RGB


    20201230001222.jpg


    Saturn mit Stürmchen 2020-08-21 UT 00:50 RGB


    Irgendwie muss man mal anfangen, was zu zeigen. Es wird wohl wieder eine Weile dauern, bis alles gesichtet und letztendlich optimal verarbeitet ist. Werde den Beitrag Stück für Stück ergänzen.


    20200905082247.jpg


    31.08.2020 am Mirador de los Andenes
    beim Aufbau am Roque mit Sturmfrisur in Winddeckung hinter Felsen


    N20: Mars aus erster Nacht am Berg, letztes Bild vor Umschschwenken auf Venus, Bild mit der weitesten Streckung Richtung Valles Marineris



    Mars 21.08.2020 UT 4:56 L(R)-R(G)B

    Durchmesser 17.3"


    N24: weiterer Mars aus erster Nacht am Berg: (Bearbeitung 20.05.2023)



    Mars 21.08.2020 UT 4:21 L(R)-RGB
    Durchmesser 17.3"


    N23: zweite Beobachtungsnacht am Roque nach Waldbränden: (Bearbeitung 08.04.2023)



    Mars 24.08.2020 UT 5:00 L(R)-RGB
    Durchmesser 17.7"

    bestes Seeing unserer Reise am Abend mit Jupiter und Saturn; das Seeing war wohl auch am Morgen noch sehr gut


    N22: dritte Mars Beobachtungsnacht bei gutem Seeing:



    Mars 2020-08-26 UT 03:52 L(R)-RGB
    Durchmesser 18,1"


    N24: vierte Marsbeobachtungsnacht bei etwas schlechterem seeing wie am Vortag: Bearbeitung 20.05.2023 (noch etwas UV für Wolken dazu genommen)



    Mars 2020-08-27 UT 03:20 L(R)-RGB
    Durchmesser 18,2"

    das etwas schlechtere Seeing sieht man primär an der Polkappe und im Blaukanal (Wolken)


    N22 Nacht mit dem besten Mars-Seeing (vermutlich bester Mars der Reise, Bearbeitung 11.02.2023)



    Mars 2020-08-28 UT 03:53 RGB
    mit Hellas-Becken, Großer Syrte, Isidis Planitia
    Durchmesser 18,3"


    N24: letztes Bild aus letzter Beobachtungsnacht:



    Mars mit Hellas-Becken, Großer Syrte und "novus Mons" 02.09.2020 UT 4:19 RRG-RGB
    Durchmesser 19,1"


    N19: erstes Bild aus letzter Beobachtungsnacht bei etwas schlechterem Seeing (gröber geschärft):



    Mars 02.09.2020 UT 2:51 R-RGB
    Durchmesser 19,1"


    N17: stärker bearbeiteter Jupiter aus zweite Beobachtungsnacht am Roque nach Waldbränden, sehr gutes Seeing


    20210309184135.jpg


    Jupiter mit Outbreak und verschwindendem GRF 2020-08-23 UT22:55 RGB


    N12


    20201226165232.jpg


    20201226165313.jpg


    Saturn 23.08.2020 RGB (Darstellung Ringdetails) und L(R)-RGB (Darstellung Planetenoberfläche) UT23:44
    Durchmesser 18,1"
    - sehr gutes seeing -


    N23: Venus auch noch optimiert 10.05.2023



    Venus 2020-08-21 UT 06:00 UVIR-composit 34° über Horizont

    Durchmesser 21,6"


    3 Nächte waren wohl sehr gut, weitere 3 "nur" gut, 2 brauchbar, in Summe also 8 erfolgreiche Beobachtungsnächte. Daraus resultieren über 600 zu bearbeitende Filme mit den vier großen Planeten, dazu noch etwas Mond und natürlich schöne Tag- und Nachtaufnahmen von La Palma.


    LG
    Robert

    40 Mal editiert, zuletzt von RobertR () aus folgendem Grund: N1 07.10.2020: neues Marsbild eingestellt, Reihenfolge verändert N2, N3, N4 weitere Marsbilder eingestellt (14.10.2020) N8 weitere Jupiterbilder und Kommentare (18.12.2020) N9 Einstandsbild Jupiter verbessert (19.12.2020) N10 neues und verbessertes Marsbild (21.12.2020) N11 weiteres Marsbild (22.12.2020) N12 Saturn (26.12.2020) N13 Einstandsbild Saturn durch optimiertes RGB ersetzt (kein Grünstich mehr, Texte auf Stand gebracht, 30.12.2020) N14 an restliche Varianten angeglichene Marsbilder (08.01.2021) N15 Mars CM 230° vom letzten Tag für Projektionen (18.01.2021) N16 Mars CM 291° Große Syrte mit Rover Perseverance Landungsplatz (20.02.2021) N17 Jupiterbearbeitungen 09.03.2021 N18 optimiertes Marsbild 27.08.2021 eingestellt (10.04.2021), Daten in "Bearbeitungsgrund" abgelegt N19 optimierte Marsbilder eingestellt N20 weiteres Marsbild vom 21.08.2020 plus Optimierung Marsbilder N21 optimierter Mars 27.08.2020 in Bearbeitung 10.05.2023 N21 Jupiterbilder mit Io hinzu N22 verbesserte Marsbilder 26./27./28.08.2020 und 02.09.2020 (26.02.2023) N23 verbessertes Marsbild 21./24.08.2020 (bearbeitet 08.04.2023) N24 verbessertes Marsbild 21.08.2020 & 02.09.2020 (bearbeitet 20.05.2023), Venusangaben ergänzt

  • Hallo Robert, hallo Torsten


    Freut mich sehr zu sehen, dass ihr den diesjährigen Planetentrip nach La Palma trotz den Umständen durchführen konntet! Mir träumts schon lange wieder von La Palma, obwohl ich erst vergangenen Januar da war. Ist einfach immer ein Erlebnis [8D]


    Viele Grüsse
    Jan

  • Hallo Jan,
    schön, von Dir zu hören! Jetzt folgt halt die Ausschlachtung der Arbeit am Berg. Aufgenommen haben wir an 11 von 14 Tagen. Das Seeing war häufig im Bereich der DIMM Anzeige 0,6" bei 500nm, manchmal auch besser. In jedem Fall war das seeing dieses Mal variabler als letztes Mal und nie perfekt. Top seeing war leider die Woche vor unserem Eintreffen. Das größere Problem war diesmal allerdings der Wind, der nur selten unter 10km/h lag und teilweise bis 50 km/h auffrischte. Das Teleskop reagierte darauf mit herzhaften Schwingbewegungen von mehreren Bogenminuten, teilweise ging auch die Klemmung der Deklinationsachse auf. Man brauchte gute Nerven, um so zu arbeiten und dabei noch den idealen Fokus zu finden. Es hat trotzdem ganz gut geklappt. Hab bisher nur wenige unscharfe Filme gefunden. Wir haben vorsichtshalber die Brennweite etwas kürzer bei f14..f15 gehalten. Ein ROI, der die komplette Schwingbreite aufnimmt, war nicht möglich oder sinnvoll. Wir haben also akzeptieren müssen, dass der jeweilige Planet immer wieder aus dem ROI lief. Ein Filmvorbearbeitung mit PIPP war damit obligatorisch. PIPP wirft alle Bilder ohne Planet raus und zentriert den Planeten im Bild.


    Derzeit stellen sich mehrere Fragen:
    - arbeiten wir das Material systematisch auf oder ziehen wir einige verdächtig gute Filme gleich mal ab und präsentiere sie, solange noch aktuell? Verbesserungen kann man ja nachschieben...
    - Farbe Mars: ich bin kein Fan von lachsrot a la "True-colour_image_of_Mars_seen_by_OSIRIS_pillars" - der Lachs ist ja heute auch primär rosa eingefärbt - optisch empfanden wir Mars jedenfalls eher gelb-sandfarben, hatten extra Neutralfilter und farbneutrales Japan Ortho mit, um Gefühl für Farbe zu bekommen
    - Schärfung: die ersten Wünsche nach härterer Schärfung sind schon bei mir schon angekommen - ja, es geht! Beispiele folgen. Muss mir hier wieder einen Arbeitsfluss einrichten, der auch Torsten´s Geschmack befriedigt.


    LG
    Robert


    PS: im Hintergrund läuft der Rechner non-stop in Batchverarbeitung, um besonders gute Filme zu finden

  • Hallo Robert,


    das isch ja krass, an 11 von 14 Nächten oben zu sein! Aber eben, ich kanns bestens nachvollziehen. Die Windproblematik da oben kenn ich ja auch bestens, aber das nimmt man auf sich wegen dem durchwegs guten seeing.


    Wirklich sehr gute oder perfekte Luftruhe hatte ich leider nie. Dennoch erstaunlich war für mich, auch wenn es durch lokale Winde wabert, kommen immer viel bessere Resultate raus als wenn es bei uns so aussieht im Livebild. Das liegt wohl an den mittleren und höheren Atmosphärenschichten, die durchwegs viel ruhiger strömen und wohl auch trockener sind.


    Zur Farbe Mars: Vom Lachsroten bin auch kein grosser Fan, auch wenn Mars bei uns sehr oft so im Teleskop zu sehen ist. Ich erinnere mich bestens an eine Beobachtungsnacht bei klarster und ruhiger Luft mit dem 25cm Nasmyth-Cassegrain mit perfektem Bild bei 500x; Mars stand gegen 60 Grad hoch und die hellen Gebiete erschienen keinesfalls lachsig, sondern Gelborange bis Rostrot. Besonders auffällig war eine intensive Grün-Färbung der dunklen Gebiete (war mir bisher nicht so deutlich aufgefallen), etwa so wie man es in Deinem ersten Ergebnis auch erkennen kann!


    Da dürfen wir gespannt sein was da noch an schönen Ergebnissen kommt!
    Liebe Grüsse
    Jan

  • Jan,
    die Höhe (2276 m am Beobachtungsplatz Mirador de los Andenes NO seitig vom Roque de los Muchachos) spielt sicher eine Rolle. Hab testhalber auch von Athos aus aufgenommen. Kontrast ist deutlich niedriger dort und die Luftruhe ist eher "normal", wie wir sie von zuhause gewohnt sind. Auf der Höhe hat man harten Kontrast auch visuell. Wir haben einige Male mit 600x gespechtelt. So sieht man Planeten von zuhause auch bei gutem seeing nicht. Mein Standort Roßfeld liegt dabei auch schon 1500 m über Seehöhe und hat immer wieder sehr gutes Seeing!


    20200906115442.jpg


    31.08.2020 Aufbau 14" Newton auf der Casa Galileo, Athos, mit stolzem Teleskop-Besitzer


    Solche Bilder von Mars sollten kein Problem sein:


    20200906112835.jpg


    Mars 2020-09-02 UT 03:05 RGB
    Bild besteht aus 100.000 Einzelbildern
    Vulkan Elysium Mons links unten am Terminator zu sehen


    Daten eines von 11 verwendeten Rotkanälen:
    Camera=ZWO ASI290MM
    Filter=R (Baader)
    Diameter=19.05"
    FocalLength=5200mm
    Frames captured=13560 (Verwendungsrate 50% in AS3!)
    File type=AVI
    ROI=400x400
    FPS (avg.)=451
    Shutter=0.598ms
    Gain=320 (53%)
    HighSpeed=on (ganz wichtig, sonst gibt es nur 1/2 Framerate)
    Gamma=50
    Histogramm(max)=128
    Histogramm=50%
    Limit=30 Sekunden
    Sensor temperature=25.5°C



    LG
    Robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: RobertR</i>
    <br />...
    Das größere Problem war diesmal allerdings der Wind, der nur selten unter 10km/h lag ...
    ...
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Kleine Korrektur: 10 Meter pro Sekunde.
    Erträglich war alles unter 4 bis 5 Meter pro Sekunde.



    Am 29./30.08.2020 hatten wir dann sogar einen leichten Sturm mit Niederschlag aus Feuchtigkeit und Sand. Die Animation endet mit den Momenten
    kurz vor der Flucht ins Auto (Achtung: 35 MB):
    http://www.aau.telebus.de/Ver_…SturmRoque20200829n30.gif



    Gruß
    Torsten

  • Ja, die Nacht vom 29. auf den 30.08 war die stürmischte aller Nächte und wolkenmäßig sehr eindrucksvoll.


    Hier die Wetterdaten von der nahe stehenden ING (Isaac Newton Group of telescopes) Wetter und Seeing Station:





    Der 3-malige Nebeleinbruch war immer mit Kälteinbruch verbunden - hätte mich nicht gewundert, wenn es kurz mal zu schneien begonnen hätte. Die Windspitzen erreichten 60km/h (16m/s). Das Teleskop überdauerte diese Phasen in Parkstellung. Hatte schon überlegt, es an nahe stehendem Pfosten zusätzlich zu verankern, damit es nicht umkippt. Den Hauptspiegel habe ich heute vom Wüstensand gereinigt. Trotzdem haben wir in den ruhigeren Phasen versucht, Mars aufzunehmen. Die Ergebnisse waren aber sicher nicht die besten der Reise[8D]


    LG
    Robert

  • Hammer Aufnahme!
    La Palma mit 20 Zöller ist eine absolute Killerkombi!


    Bin gespannt auf die weiteren Bilder.


    Ich eiere hier weiter wacker mit dem 8 Zöller in Deutschland rum.

  • Gido,
    ist nur 14" bzw. genau genommen nur 348mm f4.6 Newton. Hier neue Bilder:


    Marsaufnahmen in der letzten Nacht 01.09.auf 02.09.2020 vor Heimflug. Erstaunlichweise sind von 93 Filmen nur ganz wenige schlecht. Unbrauchbar ist keiner.


    Nach 34 Filmen habe ich die Brennweite auf 5400 mm und die Filmlänge auf 60 sec verlängert. Montierung war so gut aufgestellt, dass ich nur alle paar Minuten in Deklination korrigieren mußte. Fokus hat sich auch kaum verändert. Referenz war Rotkanal. R610 war ein Schritt raus, Grünkanal ein Schritt rein, Blaukanal war etwas indifferent, irgendwo 4...8 Schritte rein. Da habe ich mehrfach nachfokusieren müssen. Blaukanäle waren der Schwachpunkt der Aufnaheserie. Ausnahmsweise hat die Schrittmotorsteuerung des Starlight 2008 BCR 2" Feather Touch mit Micro Touch System tatsächlich präzise funktioniert. In den Nächten davor ist der OAZ immer wieder durchgerutscht und hat keine sauberen Schritte gefahren. Torsten hat das verschlafen und sich sonst über den OAZ ziemlich geärgert [B)]. Ein Zahnstangenauszug wäre auch mir trotzdem lieber! Vielleicht muss ich den doch beim Christkind bestellen.


    Verblüffenderweise waren die Blaukanäle mit der längeren Brennweite deutlich schlechter als mit der kürzeren, obwohl Planet immer höher stieg! Laut DIMM-Monitore wurde Seeing nur minimal schlechter.


    Hier Kanäle R610, R, G, B, rund um CM=250° UT 4:00 bei Höchststand Mars mit 68° über Horizont
    große Syrte kommt dominant rechts ins Bild und war kleiner als üblich:






    Diameter=19.06"
    FocalLength=5400mm (f15,5, 3x Barlow verlängert, Brennweite berechnet aus 172 Pixel und 19" Durchmesser)
    IR (R610 Passfilter):Shutter=0.551ms
    R: FPS (avg.)=502, Shutter=0.598ms
    G: FPS (avg.)=505, Shutter=0.950ms
    B: FPS (avg.)=503, Shutter=1.137ms


    Blau ist nicht so toll, grün gigantisch (bis auf die überbelichtete Polkappe), Filter R610 ist in der Auflösung schlechter als R, aber erheblich besser als mit den üblichen Baader oder Astronomik IR-Filtern. Beugungskante nimmt ab von R610, R, G auf B trotz annähernd identischer Schärfung.
    Das ganze ist immer noch quick and dirty und Torsten hat auch noch nicht Hand angelegt. Vermutlich ist alles zu groß & überschärft [V][xx(] - ich gelobe in weiteren Schritten Besserung.


    Farbbild folgt später im Beitrag (06.10.2020).


    LG
    Robert

  • Erster Versuch einer liebevolleren Bearbeitung der fantastischen Grünkanäle vom 02.09.2020 mit Giotto und Fitswork. Mars war zum Aufnahmezeitpunkt bereits 1/2 h über den Meridian gelaufen und auf dem Weg zum Untergang, immerhin noch mit knapp 67° über Horizont [8D].
    Schon auf dem Monitor war mir klar, dass ich hier was aufnehme, was ich so noch nicht live gesehen habe. Die Grünkanäle sahen so aus wie 2018 die Rotkanäle[;)]. Den Grünkanälen ist dabei relativ egal, ob ich 25% oder 70% stacke oder gar alle 7 G-Filme addiere. Eigentlich wollte ich schon früher abbrechen, bin aber nun froh, dass ich das noch aufgenommen habe. Da läßt sich sicher noch mehr holen:



    Mars UT 04:37:13.109 G-Einzelfilm
    CM=255.5° (during mid of capture)
    348mmf4,6 Newton mit 3x Barlow FocalLength=5400mm
    Duration=60.013s
    Frames captured=30364 (Verwendungsrate 70% in AS3!)
    File type=AVI
    ROI=392x356
    FPS (avg.)=505
    Shutter=0.950ms
    Gain=326 (54%)
    HighSpeed=on
    Gamma=50
    Histogramm=44%
    Sensor temperature=24.8°C


    Als Vergleich dazu der etwas nachgeschärfte Rotkanal von vorher:



    Der schaut richtig "batzig" zum Grünkanal aus. Die Auflösung im Grünkanal ist einfach besser - über das, was da im Kleindetail zu sehen ist, werden wir später noch diskutieren. Das Randartefact läßt sich natürlich noch verschönern - mir ging es jetzt primär um feine Bearbeitung und die Auflösungsgrenze im Material. Polkappe war leider überbelichtet, obwohl Aufnahme nur mit Histo 44%. Man sieht trotzdem ansatzweise Details in der S-Kappe (Trennung).


    Die Größe 2x werde ich wohl beibehalten, auch wenn eine Verkleinerung auf 80% knackiger aussieht - es sollen ja nicht nur "pretty Pictures" werden. Man darf auch ruhig die Grenze zwischen Artefacten und Details sehen.


    Weiter geht es wohl mit anderem Tag. Was am 02.09.2020 zu holen war, ist hier nun angedeutet - aufwendigere Bearbeitungen finden dann wohl erst in den Weihnachtsferien statt, wenn Wetter schlecht sein sollte und Torsten auch wieder Zeit hat [:I]


    LG
    Robert

  • Hallo ihr beiden,


    habe mir das schon gedacht, dass das la Palma Dreamteam wieder unterwegs ist. Never stop a running System!
    Bin sehr gespannt auf eure Ergebnisse und das was ihr aus den Daten herauszaubert.


    Robert, mich würde interessieren, was dein 14er denn so auf die Waage bringt, und wie sich die 10Micron damit arrangiert hat.


    LG und cs,


    Thomas

  • Hallo Thomas,
    hier die Gewichte:
    Gesamtgewicht Teleskop 28,5 kg gemessen ohne Zubehör
    Einzelteile und Fluggewicht:
    - CFK-Front-Tubusstück 268 mm lang, Ø 391 mm innen, Ø 412 mm außen mit Spinne, Fangspiegel und Okularauszug mit Antriebsmotor 3,5 kg, verpackt in Tansportkiste 5 kg (ohne Fangspiegel)
    - Spiegel Ø 348 mm, Suprax-Rohling Ø 353 mm außen, 38 mm stark: 8,27 kg; verpackt in Transportkiste als Handgepäck 10 kg
    - Restliches Teleskop mit ASI-Kamera, Steuerbox, Filterrad und Okularen verpackt in Transportkiste 23 kg
    Fluggewicht damit 38 kg für meine Astroausrüstung. Torsten hatte separat noch Ausrüstung mit (30 kg Koffer). Teleskop wurde als Sperrgepäck aufgegeben bzw. Spiegel als Handgepäck transportiert. Das Teleskop wurde nicht als Leichtbau konzipiert. So ist z.B. der Träger der Spiegelzelle aus Baustahlprofilen. Der Truss-Tubus wurde extra für die Flugreisen aufgebaut. Das CFK-Front-Tubusstück war der erste Versuch einer Taukappe für den CfK-Volltubus und damit Resteverwertung.


    Das Teleskop wird in der Heimat als CfK-Volltubus mit CfK Rohrschellen betrieben und wiegt ohne Taukappe ähnlich viel. Es war einer der Prototypen der TS-ONTC Newton. Der Einsatz eines Volltubus mit langer Taukappe auf dem Roque mit den dort herrschenden Winden ist undenkbar. Die Windlast ohne Schutzbau ist brachial. Die Kombination 10 Micron GM 2000 HPS auf 10 Micron Centaurus Carbon Stativ hat sich im Starkwind nicht bewährt. Das Verhalten der EQ8 mit EQ8 Säule war anders, aber nicht schlechter. Das sehr hohe Centaurus Carbon Stativ hat sich zu starken Schwingungen anregen lassen. Ein niedrigeres Stativ wäre für einen Newton sinnvoller. Die 10 Micron GM 2000 HPS hat eine zu schwache Deklinationsklemmung, so dass der Wind das Teleskop immer wieder aus der Klemmung geblasen hat (um bis zu 10°) - das war sehr lästig. Von Hand war die komplizierte 4 Schrauben Klemmung nicht stärker anziehbar.


    Praktisch waren auf dem Bildschirm bis zu 4 Mars gleichzeitig zu sehen und Mars ist immer wieder aus dem ROI verschwunden. Wir hatten zuerst versucht, den ROI sehr groß zu setzten. Gott sei Dank war PIPP in der Lage, auch Filme zu reparieren, in denen Mars immer wieder den ROI verlassen hat, so dass wir zum Schluss recht kühne kleine ROI verwendet haben. Die Anzahl der guten Bilder war wegen höherer fps-Rate trotzdem höher als mit großem ROI. PIPP sortiert dabei alle Bilder mit fehlendem oder abgeschnittenem Planeten heraus, in unserem Fall bis zu 10% der Bilder. Wieviele Bilder durch Bewegungsunschärfe verloren gehen, muss ich noch analysieren. Wir haben versucht, mit super kurzer Belichtungszeit dagegenzuhalten, was bei Mars, Mond und Venus ja leicht möglich ist. Das Fokusieren mit den springenden Planeten war eine Herausforderung. Erstaunlicherweise haben wir das mit etwas Nervenverschleiß ganz gut gemeistert.


    Anyway, die 10 Micron GM 2000 HPS gehört auf eine stabile Säule a´la EQ8 oder so, wie ich das zuhause betreibe. Meine Transportsäule wiegt 56 kg und wird in 4 Teilen transportiert. Bei Starkwind kann ich sie zusätzlich mit Sand füllen. Sowas steht dann stabil auch im Starkwind.


    Das Manko der 10 Micron GM 2000 HPS ist ihre schwache Achsklemmung. Super ist die Zerlegbarkeit des Achskreuzes. Für den Transport vermisse ich Handgriffe an den Einzelteilen. Die Transportkisten für die 10 Micron GM 2000 HPS sind viel zu schwer und machen das Transportieren im Gelände in den Kisten zur Qual. Man läßt die Kisten besser im Auto oder gleich zuhause. Das ist meine Meinung dazu. Torsten war wohl noch weniger begeistert als ich und kann sicher auch noch was dazu sagen, wenn ich etwas vergessen habe.


    PS: für eine neue Version eines Teleskops am Roque wird der Hut kein Volltubusstück sein, am Volltubus fängt sich zuviel Wind! Das Teleskop soll möglichst wenig Wind fangen. Dafür sind Lüfter überflüssig [;)]


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,
    danke für die ausführliche Antwort und den Hinweis auch auf das Programm Pipp. Ich ziehe meine ROI,s dann doch etwas größer, da ich es sehr anstrengend finde permanent genau nachzuführen, selbst ohne Wind. Selbstbaumontierung läuft zwar gut, aber nicht gleichmäßig gut genug.
    Wie du vielleicht mitbekommen hast, habe ich ebenfalls einen 14er, allerdings in Leichtbau (18kg) fertiggestellt und auf der Insel Lastovo im Einsatz gehabt. Auch hier kam meine Gemini 53F an ihre Grenzen, da gerade in Gipfelnähe häufig Wind für starke Ausschläge sorgte. Deshalb auch mein Interesse an eurer Montierung. Ob es bei mir an der weichen Montierung liegt, oder doch eher an der Verbindung Schiene zu Teleskop, dass muss erst noch getestet werden. Am übernächsten Wochenende geht es bei gutem Wetter mal auf die Edelweißspitze, bei dann hoffentlich wenig Wind. Die Höhenlage bringt dann doch noch den letzten Kick.


    Noch eine Frage zuletzt: Mit welcher Fluggesellschaft seid ihr den geflogen und was habt ihr für das Übergepäck zahlen müssen.


    Euch viel Erfolg bei der BB. Die Wochenenden und Abende sind ausgebucht und ihr werden am Ende keine runden Murmeln auf Monitoren mehr sehn können. Viel Spaß beim Schärfen!


    LG Thomas

  • Geflogen sind wir mit Condor: Direktflug Frankfurt-Santa Cruz. Zwischenzeitlich wäre auch Condor Direktflug München-Santa Cruz gegangen. Als wir gebucht haben, gab es den noch nicht. 20 kg Übergepäck sind knapp 150 €. Basisgepäck sind 25 kg & 10 kg Handgepäck. Beim Rückflug haben wir weiteres Übergepäck bezahlt, da angeblich 4 kg mehr Gepäck - ich hatte eine Weinflasche mitgenommen, die 1,3 kg hatte.... Vermutlich war das der viele Sand auf Hauptspiegel, eher aber die nicht geeichten Waagen auf den Kanaren[8)]


    Wie sah es bei Dir mit seeing aus? Mittelmeerinseln haben ja nicht den besten Ruf?


    BB ist nun so ein Thema. Der Rechner und eine 4T Platte sind voll mit Daten, gleichzeitig ist es drausen klar - neu aufnehmen, BB oder Bett? Habe mich heute für BB entschieden...


    Wenn Du auf die Edelweißspitze fährst, gib mir Bescheid, da komme ich mit und nehme den 12er LOMO mit. Da übernehme ich Deine Blaukanäle [:(][;)]


    LG
    Robert

  • Die große Murmel war ja noch ausständig:



    Jupiter mit Outbreak und GRF 2020-08-25 UT21:54 RGB


    Zarte Schärfungsvariante. Ganz klar kann man die Schieber noch weiter aufdrehen [8D]. War haben noch detailreicheren Jupiter aufgenommen, aber der Anblick mit GRF ist halt die Schokoladenseite. Den Outbreak haben wir ein paar Mal erwischt. Jupiter war immer besondere Herausforderung, da die Temperaturen auf Athos diesmal ungewöhnlich hoch lagen und wir damit ein aufgeheiztes Teleskop auf dem Berg erst auskühlen lassen mußten. Am Berg hatte zudem die Straße ca. 30°C, von der Sonne beleuchtete Felsen noch mehr, die Luft aber nach Sonnenuntergang ca. 20°C. So richtig ausgeglichen waren die Temperaturen erst weit nach Mitternacht. Gegen Morgen waren manche Umgebungsbereiche dann sogar kälter als Umgebungsluft - Temperaturverteilungen wurden mit Laserscanner immer wieder mitgemessen - neue Aufgabe für mich.


    LG
    Robert

  • Venus fehlt auch noch:



    Venus 2020-08-21-06:00 UVIR
    dezent gestackt und geschärft, Farben ohne Verstärkung, kein L(UV)-UVIR


    Venus war mit 21" etwas größer als Mars. Die Details der Wolkenoberfläche kommen rein aus dem UV-Kanal:



    Venus 2020-08-21-06:00 UV-Bild als Summe von 4 Filmen über 10 Minuten, nicht derotiert


    Die Farbe ist dabei Geschmacksache, da sowieso synthetisch. Hier mal die Schleusen aufgedreht. Den Rand kann man natürlich nachträglich wieder etwas entschärfen (Photoshop).



    Da muss Torsten ran [;)].


    Ob ich Mond zeige, ist noch nicht klar - Mond mache ich selten. Wir haben aber 2 h Material aufgenommen bei gutem Seeing...


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,
    nachdem das Wetter momentan schlecht und kein aktuelles Material zu bearbeiten ist, hab ich nun die Farbe zu bereits gezeigtem Mars ausgearbeitet:




    von links nach rechts bzw. oben nach unten:
    Mars 2020-09-02 UT04:26 RGB weiche Giotto-Bearbeitung mit mehr Grünfilmen (Fokus: S-Polkappe)
    Mars 2020-09-02 UT04:23 RGB weiche Giotto-Bearbeitung mit Gauß nachgeschärft (verursacht Artefacte!)


    Mars 2020-09-02 UT04:16 L(R)RGB Giotto-Bearbeitung
    Mars 2020-09-02 UT04:21 L(R&G)RGB Deconvolution-Bearbeitung


    Jede Variante hat ihren Reiz, perfekt ist keine. In den früheren Varianten stecken mehr Rotfilme, in den späteren mehr Grünfilme. Giotto zieht am meisten Details. Das Randartefact ist von der Ausprägung immer ähnlich und kommt verstärkt aus dem Rotkanal, ist deshalb bei L(R)RGB ausgeprägter.


    Wenn man feine Details zeigen will wie die schneebedeckte Gebirgsregion rechts von der Polkappe oder die Trennung in der Polkappe, dann muss man hart schärfen, was das Randartefact aufdringlicher macht. In einer finalen Bearbeitung läßt sich das sicher optimieren oder ganz lösen. Das wird nochmal eigene Arbeit.


    Als Vergleich sollte man sich dazu Torsten´s Bild vom 30.09.2020 mit C11 ansehen. Eventuell legt ja Torsten an dem Material von La Palma auch noch Hand an, dann hat man einen direkten Vergleich. Ich bearbeite ja immer ein bischen anders als er und schaffe es nicht, so hart an der Rauschgrenze zu gehen. Eine Kleinigkeit ist sicher noch zu holen. Es stehen hier wieder Kompromisse an. Ein Film in R und ein Film in G sind auffällig besser in der Verwendungsrate als die anderen, da stellt sich dann immer die Frage, was man am sinnvollsten zusammenrotiert und ob man die Filme weiter auftrennt für genauere Derotation mit winjupos. Zur Verfügung stehen für dieses Bild 28 Filme mit jeweils 30.000 Bildern, genutzt wurde bisher nur 1/3 der Filme. Verwendungsrate pro Film 50%, bei den ganz guten 60%. Man könnte also 500.000 Bilder (halbe Million!) für finales Bild verwenden [:p].


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    ihr wisst ja: wenn Du und Torsten ein Bild oder eine Serie einstellen, dann ist dass immer ein astronomisches Highlight.
    So wie jetzt auch wieder. Vielen Dank für den Augenschmaus!


    Sehe ich das richtig, dass der Mars mit dem 14" entstanden ist? Wenn ja, wertet es das Bild von Torsten am 30.09.20 wirklich nochmals stark auf.
    Deine Bearbeitung ist schon superklasse! Wenn ich bedenke, wie lange ich gerade an meiner ersten Mars-EBV gesessen habe und du da hunderte Stunden Material sichtest und bearbeitest -
    riesengroßen Respekt allein für dein/euer Durchhaltevermögen, Zähigkeit, Motivation und Ehrgeiz!


    Läuft Giotto noch unter Windows 10? Hatte es mal probiert und es lief nicht - ist aber schon etwas länger her.


    Ich wünsche weiterhin eine starke Antriebskraft eurerseits, damit wir noch viele Bilder zu sehen bekommen [:)]


    Beste Grüße
    Mario

  • [:I]


    Ja, La Palma ist immer 14" mit voller Öffnung. Mars war auf La Palma noch kleiner, was den Vergleich relativiert. Trotzdem ist das Bild von Torsten mit dem C11 aus Süddeutschland echter Hammer! Für den Preis der Reise hätte man problemlos ein C11 mit viel Zubehör kaufen können[8)].


    Ich betreibe Giotto unter Windows 7, um mir den Ärger mit Windows 10 zu ersparen. Wahrscheinlich bleibt einer meiner Rechner auf Windows 7 nur für Giotto - kann mir nicht vorstellen, wie ich ohne auskomme [B)]


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreund,
    den letzten Tag auf La Palma hab ich nun gesichtet. Seeing war ca. UT 3:15 und wieder UT 4:20 zumindest sehr gut. Es gab nie einen längeren Zeitraum wirklich perfekten seeings (wie das 2018 der Fall war trotz erheblich niedrigerem Marsstand) und meist schärferen Wind. Zum optimalen Zeitpunkt sind sich die besten R- und IR Filme sehr ähnlich, in einigen Fällen stieg die Verwendungsrate auf &gt;60%. Bei der Bearbeitung war trotz f15 resampling in AS3! positiv einsetzbar. Bei der Schärfung konnte anschließend der kleinste Giotto-Filter 5 eingesetzt werden, obwohl durch das resampling die Bilder ja bereits f30 entsprachen. Auch die ungeschärften Bilder sehen da schon ganz gut aus! Da hat dann wohl alles für 14" gepaßt!


    Hier eine Übersicht des bearbeiteten Materials vom 02.09.2020:


    20201006235625.jpg


    Rechner war diesmal mein langsamerer 8 Jahre alter ThinkPad Edge E330, darum auch niedrigere fps als an vielen anderen Tagen und manchmaliges Zuckeln, da der Rechner an seiner Grenze betrieben wird (High Speed "on" und 81% USBTraffic - mehr geht mit dem alten Rechner nicht). Die farbig markierten Filme hab ich im Beitrag bisher verwendet. Die nicht markierten Felder sind schlechter, was aber nicht heißen muss, dass sie unbrauchbar sind. Höhepunkt ist Film 76 im R, wobei 74 ähnlich aussieht, aber niedrigere Verwendung hat. Trotzt Histogramm 40% war die Polkappe häufig überbelichtet. Könnte euch jetzt natürlich mit vielen, vielen Stacks und Schärfungsversuchen langweilen. Beim Hochladen blicke ich da allerdings selber nicht mehr durch, da die Bilder neue Namen bekommen und eventuell nicht immer in der erwartenden Reihenfolge erscheinen. Die Unterschiede werden etliche für marginal halten, in einer richtigen Bildbearbeitungsschlacht läßt sich aber meist noch einiges holen, so dass ich ganz optimistisch bin, dass das final noch besser geht als bisher gezeigt. Dann kommt natürlich noch der Endschliff von Torsten und die Reisekosten sind vergessen.


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,
    herzlichen Glückwunsch zu diesen schönen Planetenbildern aus La Palma. Egal ob Venus, Jupiter, Saturn oder Mars, alle Planeten gefallen mir sehr gut. Die Bilder wirken sehr ästhetisch, mit natürlichen Farben und Kontrasten und wieder hoch aufgelöst.
    Den Mars durfte ich ja am 1. Oktober aus einen ähnlichen Blickwinkel bei gutem Seeing anschauen, allerdings mit 6" entsprechend weniger aufgelöst. Was auch auffällt, dass die Polkappe sich seit Deiner Aufnahme etwas geändert hat und kleiner ist/wirkt.
    Jupiter ist für mich besonders schön geworden. :)
    Auf jeden Fall wieder sehr schöne Aufnahmen. Danke fürs Zeigen
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,
    bin ja eigentlich kein Planeten-, sondern ein Jupiterbeobachter. Die große Murmel hat alles, was ich suche: schnelle Veränderung, massig Details, schöne Farben und einen unscharfen Rand.


    Jetzt ist aber Mars angesagt, den kriegen wir dann nicht mehr so schnell in der Größe! Darum mache ich jetzt hier im ersten Schritt mit Mars weiter. Mit Entwicklung des ersten Planetentages auf La Palma bin ich auch schon weit, da war er noch arg klein, dafür die Polkappe größer und sehr attraktiv.


    Verbesserte Bearbeitungen vom letzten La Palma Tag:


    20201008144340.jpg 20201008175221.jpg


    Mars 02.09.2020 UT 4:40 G-RGB Histogrammvarianten des selben Bildes


    Noch später als die bisher gezeigten Bilder ein auf den sehr guten Grünkanälen aufbauendes Bild aus 80.000 grün- Bildern sehr hoher Auflösung. Die Farbe kommt aus vorigem RGB. Randartefact sieht im Grünkanal deutlich anders aus als in Rot. Man beachte die Auflösung in der Syrte und am Südpol. Leider sind die Blaukanäle zu diesem Zeitpunkt schwächer, die besten sind zeitlich einfach viel zu weit weg für ein RGB. Im Grünkanal ist die Polkappe sehr schnell überschärft bzw. von Haus aus zu hoch belichtet. Die Trennung sieht man immer noch, dito einiges an Gewölk und Schneebedeckung in der Nähe, das jetzt nicht mehr vorhanden ist.


    In dem Material vom 02.09. steckt noch reichlich Potential. Da werde ich noch was spezielles zusammenbauen müssen.


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    na ihr knallt ja ganz schön rum mit genialen Bildern :-)!


    Wegen Jet Stream, ich kenne zwei Seiten:


    das nur um zu schauen was grad los ist (und in der Vergangenheit)
    http://squall.sfsu.edu/crws/jetstream.html


    diese hier ist für die Luftfahrt, mehrere Schichten und Kurzzeit Prognose:
    https://en.vedur.is/weather/av…ind-forecasts/#type=FL360


    Ich nutze sie nicht astronomisch, aber Du kannst ja schaun ...


    CS,
    Walter

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