Ratlos nach kurzem EQ6-R PRO SynScan Besitz

  • Hi Frank,


    das mit den Kirchenglocken klingt interessant. Ich koennte mir hoechstens vorstellen, dass die Schallwellen durch Interaktion mit dem Tubus (groesste Angriffsflaeche) Schwingungen erzeugen. Aber was fuer eine Glocke habt Ihr? Da ich keine Kirche zur Hand habe, kann ich diese These nicht testen. [:D] Du hast ja nur diesen kleinen 150er Newton auf der EQ6, da sollte eigentlich nix wackeln. Oder ist es Flankenspiel in Verbindung mit exogenen Stoerfaktoren? Was ist bei Wind? Wenn Du jetzt den 250/1200er oder gar den 300/1500er auf der EQ6 haettest (letztere Kombi wurde vor Jahren mal von OVL angeboten!), dann koennte ich das verstehen. Aber der kleine 150er doch nicht ...


    Die Terrassenplatten koennen, wenn sie dicht an dicht liegen, Schwingungen (beispielsweise vom Garagentor) uebertragen. Auch ist es wichtig, die drei Platten, auf denen die drei Beine stehen, nicht zu betreten. In meiner Sternwarte habe ich die Gehwegsplatten extra mit einem Spalt zum den Teleskopfundamenten verlegt, den ich mit Kies auffuellte. So gibt es keine signifikante Uebertragung von Trittschwingungen. Gemaess der alten Regel, die Sternwarte vom Teleskopfundament weitestgehend zu entkoppeln. Aber okay, Du hast kein Fundament. In meiner (inzwischen fachmaennisch zerstoerten) Behelfssternwarte hatte ich Platten gelegt, das Stativ aber auf ein Kiesbett gepackt. Also im Prinzip die Platten, auf denen die Stativbeine stehen, rausnehmen und das Stativ einfach in Sand oder Kies stellen. Dort aber gut festrammen. Freilich mag das Fehlen diverser Gehwegsplatten bei Nichtastronomen auf Skepsis und Missfallen stossen.


    Was kann ansonsten zu sporadischen Nachfuehrfehlern fuehren?


    - Kabel, die sich spannen - z.B. der Kameraausloeser oder die Stromversorgung derselben. Immer testen, dass die Kabel genug Spiel haben. Auch die Stromversorgung der EQ6 und das Handset.


    - Optik: Kann die Optik "klappern", d.h. ab und zu in der Fassung springen? Ist eigentlich eher bei Schmidt-Cassegrains ein Thema.


    - Ist der Okularauszug geklemmt?


    Ich wuerde gern mal zum "Spielen" vorbeikommen, da solche Sachen aus der Ferne schlecht zu beurteilen sind. Das mit den Kirchenglocken geht mir nicht aus dem Kopf ... Du wohnst nicht neben dem Koelner Dom mit dem "Dicken Pitter"? [;)] Vielleicht war es ja doch nur eine zufaellige zeitliche Koinzidenz zwischen dem Stundenschlag und den Nachfuehrwuerstchen.

  • Nachtrag - habe mir gerade in Erinnerung gerufen, dass Du weiter oben ja bereits Bilder Deines Aufbaus gepostet hast. Diese fiesen Lampen sind - nehme ich mal an - normalerweise aus? Sonst einfach einen Karton drueberstuelpen ("Laternenabwehrmaschine", wie es ein Freund von mir mal nannte).


    Deine Naehe zum Rasen, der englischer aussieht als der in Kielder, laedt geradezu dazu ein, es mal von dort aus zu versuchen. Einfach um zu sehen, ob das Garagentor immer noch einen Einfluss hat.


    Diese "Doppelsterne", die Du siehst, koennten auch auf inhomogenes Fett oder sonstige Verunreinigungen im Schneckengetriebe hinweisen. Hast Du es schon mal mit kontrollierter Imbalanz probiert? Normalerweise sollte eine Montierung ja perfekt ausgewuchtet sein. Aber es gibt diesen alten Trick, die Montierung ziehen zu lassen. Der Ostteil der Montierung muss hierzu schwerer sein als der Westteil. Also wenn Dein Tubus auf der Ostseite haengt, Gegengewicht ein bisschen rein. Haengt der Tubus auf der Westseite, Gegengewicht raus. So, dass ein leichtes Drehmoment entsteht.


    Dieses laesst dann die Schnecke immer auf einer Seite der Schneckenradverzahnung aufliegen, und das erhoeht die Nachfuergenauigkeit. Das Schneckengetriebe "zieht" dann den Deklinationsblock mit dem Fernrohr von Ost nach West.


    Wichtig ist, beim Umschlagen des Instruments (Tubus von West- auf Ostseite oder umgekehrt) das Gegengewicht passend zu verschieben.

  • Hallo Jurgen,


    danke dir für die umfangreichen Tipps!


    Kurze Fakten was ich bisher gemacht habe:


    - Osten übergewichtet: Ja
    - Terrassenplatten nicht betreten: Ja
    - Kabelverlegung geprüft: Ja
    - Kippen der Optik (HS, OAZ) minimiert: Ja
    - Terrassenbeleuchtung aus: Ja


    Was ich noch nicht getestet habe:


    Mit dem ganzen Salat runter auf die Rasenfläche und von dort aus Astrofotografieren.


    (Hier bin ich dann meißt im Lichtkegel der wunderschönen Nachbargärten Beleuchtung!)


    Aber für Tests hast du recht!
    Ich sollte mal die harten Terassenplatten verlassen mit der ganzen Anlage!! Macht Sinn.


    Melde mich dann wieder zu den Ergebnissen.



    Best Regards nach England,
    Frank

  • Hallo Jurgen,


    nein, dass ist nicht der Kölner Dom, ist eine kleine Dorfkirche aber schon mächtig laut und energisch!


    Aber der Stern im LiveView meiner EOS (am PC Bildschirm bei etwa 300-facher tatsächlicher Vergrößerung)tanzte in der Zeit des Glockenschlagens (etwa 1-2 min lang) ziemlich wild hin und her und vor allem auch in Dec. was sonst kaum zu beobachten war!


    Just in dem Moment als endlich die Glocken wieder verstummten beruhigte sich der Stern wieder und die gewohnten Bewegungen in RA. nahmen wieder ihr Muster auf!


    Könnte natürlich auch andere Gründe gehabt haben! Aber eventuell bekomme ich ja noch mal Gelegenheit dieses zu beobachten, dann wäre es eindeutig!


    Würde dies dann natürlich sofort mitteilen, da es dann sehr interessant wäre!


    Könnte ja zum Beispiel auch sein, dass ein "Jet" in der nähe vorbei fliegt und auch diese Schallwellen Einfluss auf die Bildqualität hätten ohne, dass man diesen "Jet" bewusst bemerkt hätte! Vor allem, wenn ich mitten in der Nacht im Bett liege und schlafe während meine Anlage draußen fleißig Fotomaterial sammelt!


    LKW's fahren bei uns kaum direkt vorm Haus her, aber wir haben in etwa 600m Entfernung ein Stahlwerk im 3 Schicht Betrieb welches schon bald als "Schwerindustrie" zu bezeichnen ist! Die walzen und ziehen dort riesige, glühende Metallringe, welche als "Halbzeuge" dann beim Kunden zu "Radreifen" für Eisenbahnrädern oder zu Lagerringen für große Lager endgefertigt werden!


    Draußen vor dem Firmengelände stehen alte, antike Fallhammer (mit einem riesigen Hammerbär) Die Fallhammer draußen sind etwa 4m hoch!


    Ob drinnen immer noch mit solchen Fallhämmern gezogen wird weiß ich nicht! Sollte mal einen Nachbarn fragen, der arbeitet nämlich da!


    Merke gerade selber, dass ich da wirklich beste Standortbedingungen habe! Aber manchmal denkt man an die naheliegendsten Dinge einfach nicht!


    Aber meine Fotostatistik weiter oben sieht meiner Meinung für diese Bedingungen gar nicht schlecht aus, und wenn ich meine Anlage vom Boden entkoppelt bekomme wird da eventuell noch mehr heraus zu holen sein!?


    Gruß,
    Frank


    Gruß,
    Frank

  • Hallo Frank70
    So wie ich das Foto vom Aufbau deines Fernrohres anschau, kann ich mir schon denken das du da nicht länger alls 1 minute nachführen kannst.
    der Aufbau hatt mehrer Fehler denke ich .
    keine Holzscheiben zwischen dreibein und boden ??
    keine Säulenverlängerung macht alles zu wackelig .
    Sauber am Polarstern ausrichten , optik auswiegen in allen richtungen ,
    gegengewicht immer richtung boden .
    wenn du das alles gemacht hast kannst du 2-3 minuten nachführen ,du musst auf jeden fall Guiden .
    mit PHD2 und Guiding camera .
    Ich selber hab eine EQ 6 Sky Scan Pro Montierung von 2008 Fotografisch optimiert von Firma VTSB ( neue Lager neues Fett , alles neu justiert kostet 250 euro )
    optik Newton Ø 200 / 1000 kamera Canon Eos 600 D
    auf schwerer säule Ø 200 800 mm aus dem boden ausbetoniert
    Montierungslast 12 KG fotografisch .
    Ich kann zwischen 5-7 minuten fotografieren ,mach immer mit Guiden .
    Fotografiere hauptsächlich M Objekte , NGC, kometen ,
    und noch ein Tip 3 sterne einrichtung der Montierung ist Pflicht


    mfg Schneider Manfred (Kometenmani bei Astrotreff )

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