Revue 114/900 aufpeppen

  • War gestern mit dem "neuen" Newton lange draußen. Ich hab dabei noch weitere Verbesserungen vorgenommen: So habe ich auch die zweite Welle abgenommen, denn die Dinger fingen bei jeder Bewegung an zu schwingen und haben damit den ganzen Tubus mitschwingen lassen. Ohne die Welle kann ich in der Höheneinstellung zwar nur noch "schubsen", aber mit den 1,25er Okularen und dem so deutlich größeren Gesichtsfeld geht das sehr gut. Das wichtigste aber ist: das Zittern ist nun vorbei. Der 1,25er OAZ, die abmontierten Wellen und ein korrekt eingestellter Sucher machen ein ganz neues Teleskop aus dem alten Teil!


    Ich konnte nun erstmals den Hantelnebel beobachten, also ein Meilenstein für mich! M33 war nur ganz schwach zu erkennen, Plejaden und Doppelsternhaufen im Perseus bei 45x sehr beeindruckend. Uranus ging mir leider beim Okularwechsel auf 90x verloren ...


    Meine Frage nach den Okulartypen konnte ich (hoffentlich) ansatzweise selbst beantworten. Der Mars brauchte 4:30min um im 20mm-Okular einmal das ganze GF zu durchqueren. Wenn mein Dreisatz stimmt, sind das 1,1°. Mal 45x also ziemlich genau 50° sGF für das Okular, was für ein Plössl sprechen würde. Sehe ich das richtig? Wobei mir der konkrete Typ eigentlich egal ist, mir ging's nur um das GF, um mich besser orientieren zu können. Mit dem Wissen, welche GF das 20mm-Okular und der Sucher abdecken, finde ich plötzlich die gewünschten Objekte da oben. :)


    Die nächste Verbesserung, die noch notwendig wäre, ist ein Winkelsucher. Vor allem bei zenitnahen Objekten musste ich mich schon zirkusreif verbiegen, um in den Sucher sehen zu können. Allerdings möchte ich da nicht mehr viel reinstecken, weil ich mir eh was neues zulegen will. Und vermutlich ist das Geld dann besser in ein längeres Okular investiert, das ich dann auch bei einem neuen Teleskop gut nutzen könnte.

  • Angenommen, hier landet demnächst eine EQ3-2 oder EQ5, dann würde ich den 114/900 darauf gerne mal ausprobieren. Was wäre denn der einfachste Weg dafür?


    Auf der Originalmontierung ist er ja mit einer sehr massiven Rohrschelle befestigt, die mit zwei M6(?)-Schrauben im Abstand von ca. 6cm an der Montierung befestigt wird. Gibt's da ne passende Prismenschiene dafür? Auf manchen Bildern der EQs ist eine kleine Befestigungsplatte abgebildet, die so aussieht als könnte sie direkt passen.

  • Nicht sicher, aber das koennte auch M8 sein. Wie dem auchs sei, eine kurze Prismenschiene mit Vixen-Schwalbenschwanzstandard kann auf dem Bohrstaender mit den erforderlichen Loechern versehen werden. Das ist keine grosse Sache. Falls Du selbst keine Werkstatt hast, muesstest Du nur einen Heimwerker finden, der bereit ist, Dir die passenden zwei Loecher in die Aluminiumschwalbenschwanzschiene zu bohren.


    Nachtrag: Je nach Montierung muessen die Schrauben flaech am Schwalbenschwanz anliegen, also versenkt werden. Das ist ein bisschen komplizierter, aber machbar.


    Noch'n Nachtrag: Du schreibst ja oben, dass Du schon ein paar Loecher gebohrt hast. Also keine grosse Sache.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan22</i>
    <br />Angenommen, hier landet demnächst eine EQ3-2 oder EQ5, dann würde ich den 114/900 darauf gerne mal ausprobieren. Was wäre denn der einfachste Weg dafür?


    Auf der Originalmontierung ist er ja mit einer sehr massiven Rohrschelle befestigt, die mit zwei M6(?)-Schrauben im Abstand von ca. 6cm an der Montierung befestigt wird. Gibt's da ne passende Prismenschiene dafür? Auf manchen Bildern der EQs ist eine kleine Befestigungsplatte abgebildet, die so aussieht als könnte sie direkt passen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Stefan,


    probiers mal mit nem anderen Stativ ... ich hab das mit mal mit diesem Gerät gemacht ... hier ein Bericht. http://amateurastronomie.com/k…pstricks/stativ112900.htm


    Und Stative gibts gerade bei den ebay-klaz ... hier https://www.ebay-kleinanzeigen…leskop/1609562917-84-9562
    N bischen Basteln und Du wirst Dich wundern, wie stabil Deine Montierung ist ... kanns nur empfehlen ;)


    Greetzle Hannes

  • Hallo Stefan,


    ich habe noch so ein von Hannes vorgeschlagenes Stativ im Keller rumliegen, das ich nicht mehr brauche und das Platz wegnimmt.


    Du kannst es für 20€ zzgl. Versand haben. Schick mir bei Interesse eine PN, dann sende ich Dir ein Foto.


    Viele Grüße
    Dominik

  • Vielen Dank für eure Empfehlungen und Angebote. Am vorhandenen Stativ rumbasteln möchte ich derzeit nicht; denn ein paar Euro für ein Baustativ hier, eine Prismenklemme da und schwupp sind 100€ weg, die woanders besser investiert sind.


    Es sind wohl M6-Schrauben. Zum Öffnen brauch ich einen 10er-Schlüssel, die Messlehre sagt, der Durchmesser ist ca. 6mm und in ein 1/4-Zoll-Gewinde lassen sie sich nicht einschrauben. Nachdem ich eben eine gebrauchte EQ3-2 erstanden habe, kann ich nun die nächsten wolkenverhangenen Wochen damit zubringen, das 114er daran anzubringen. (Die "neue" Montierung kaufte ich nicht wegen dem 114er, sondern um mit der Nachführung Foto-Experimente zu machen und mir einen geeigneten Refraktor – den ich mir schon lange wünsche – zuzulegen.)

  • Nachdem die EQ3-2 hier ist, konnte ich schauen, wie ich den 114er am besten montiere. Es hat sich gezeigt, dass es sehr einfach ist. Ich habe einfach eine der beiden Schrauben, mit denen die Rohrschelle an der Originalmontierung befestigt wird, durch eines der Löcher in der Halterung der EQ3-2 gesteckt und festgezogen. Es ist zwar nur eine Schraube, aber das Teleskop hält bombenfest.


    Ich hatte gleich noch am selben Abend das "First Light" mit der Kombi. Die Bedingungen waren mies, aber für erste Handlingversuche hat's gereicht. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Jetzt brauch ich noch ein paar passende Rohrschellen, um mein anderes "Schätzchen" (TravelScope 70) an die EQ3-2 dranzuhängen. (Die Wellen auf dem Bild stammen von der alten Montierung, die passen 1:1 auf die "neue".)


  • Hi Stefan,


    das sieht schon mal gut aus. Allerdings wuerde ich es nicht bei der einen Schraube belassen. Du koenntest Dir aus einer ca. 10mm dicken Aluminiumplatte schnell eine Adapterloesung herstellen: Zwei M6-Senkkopfschrauben fuer die Originalrohrschelle, zwei Gewinde fuer die EQ3-2-Aufnahme. Vielleicht noch ein grosses Loch, wo die Mutter der Deklinationsachse an der EQ3-2 heraussteht.


    Auf der EQ3-2 ist der 114er auf jeden Fall gut aufgehoben.

  • Aluminium hab ich nicht hier und bin auch nicht so erpicht, damit rumzubasteln. Wäre Holz auch eine Option? Ich hätte eine 8mm-Multiplex-Platte hier. Ist wohl zu dünn, oder?

  • Hallo Stefan,


    na das entwickelt sich ja prächtig bei Dir. Ich wollte grad eine Bolzen Lösung vorschlagen, aber wenn es so schon recht gut hält (Metall auf Metall Reibhaftung?), vielleicht kannst Du noch ein Fahradschlauch Gummi dazwischen legen zur noch höheren Reibung. Ich habe verstanden Du hast es direkt in Prismen-Nut geschraubt, nicht auf eine Prismenschiene. Daher willst Du aus verständlichen Gründen keine Bohrung in die EQ3-2 einbringen.


    Oder halt Multiplex. Probiere es einfach aus - obwohl - wie ist das mit dem Gewinde gemeint? In Multiplex kannst Du schlecht ein Innengewinde einschneiden (auch Werkzeug nötig hier - Gewindeschneider). Ansonsten ist Aluminium eigentlich unproblematisch. Außer beim Feilen vielleicht, das versaut die Feile mit Aluspänen, besser Schleifpapier zum Glätten. ...


    CS,
    Walter

  • Hi Walter,


    das ist eine alte EQ3-2, die noch keinen Schwalbenschwanz hat. Da gibt es nur eine Schiene mit zwei Loechern, auf die normalerweise die Rohrschellen geschraubt werden. Spaeter, mit der N-EQ3-2, wurde auch hier der Schwalbenschwanz a la Vixen eingefuehrt.


    Aber eine Schraube ist ein bisschen wenig - ich habe gerade dasselbe Problem zuhause, wo ich einen Celestron CometCatcher auf eine EQ6 montiere. Da ist nur ein Schuh mit einem Fotogewinde dran. Geht schon, aber wohl ist mir bei der Sache nicht. Das Teleskop hatte sich zunaechst auch verdreht, weil die Schraube nicht fest genug angezogen war.


    Was hier gebraucht wird: Eine Platte, die auf die beiden Bohrungen der NEQ3-2 aufgeschraubt wird, und ihrerseits Senkbohrungen traegt, mit denen sich die 114/900er Rohrschelle mit beiden M6-Bohrungen anbringen laesst.


    8mm Sperrholz koennte gehen, ist aber doch ein bisschen duenn. Ein Holzprofil aus dem Baumarkt, z.B. 20x30mm, waere schon substantieller. Oder eben eine Aluplatte, ca. 10-12mm dick. Da liessen sich dann auch fuer die Adaption an der EQ3-2 Gewinde einbringen - beim Holz muss man die Schrauben durchstecken und Muttern verwenden, was nicht ganz so toll aussieht.


    In einer Werkstatt, die mit einem Standbohrer und einem Gewindebohrersatz ausgestattet ist, sollte man dieses Teil in einer Bastelstunde anfertigen koennen. Du musstest Dir nur ein Stueck Aluminimflachprofil besorgen, z.B. 12 x 30mm und 15cm lang. Hier in UK bekomme ich sowas fuer ein paar Pfund auf Ebay.

  • Mein Problem ist ja nicht, so ein Teil zu bekommen, sondern dass mir nicht wohl ist, in dickem Aluminium mit meinem 08/15-Bohrer und meinen zwei linken Händen zu bohren. Da fühl ich mich mit Holz schon wohler. (Und im Baumarkt oder Schrottplatz nach geeigneten Sachen zu stöbern, ist halt wegen der Pandemiebeschränkungen derzeit auch nicht so einfach; das kommt noch dazu.)


    Standbohrer oder Gewindebohrersatz gibt's hier nicht. Der Plan ist somit, vier Löcher zu bohren, die Schrauben durchzustecken und mit Muttern festzuschrauben.


    Übrigens, die Montierung vom 114er habe ich nun einer geeigneten Aufgabe zugeführt. Die soll jetzt das TravelScope 70 in Alt-Az-Stellung tragen. Die am Scope befestigte Prismenschiene hab ich entfernt, weil sie den kleinen Rohrschellen vom Online-Baumarkt im Weg war. Befestigung, Montierung und Stativ wirken jedenfalls so als sollten sie den Anforderungen dieses Teleskops gut gewachsen sein. :)


    So, hier das versprochene Foto:


    Die Kombi konnte ich eben für eine halbe Stunde zwischen den Wolkenlücken draußen testen. Das war großartig! Nichts wackelt, kein Vibrieren, fokussieren total einfach. So macht's gleich viel mehr Spaß.

  • Stefan, das ist jetzt lustig. Genau die gleichen "Munsenringe" (wie sie hier in UK heissen) habe ich auch gerade entdeckt, und ich konvertiere sie gerade fuer einen alten Celestron Comet-Catcher (150mm Tubusdurchmesser). 150er Rohrschellen sind fuer Astro nicht zu kriegen oder zu teuer ... diese Ringe sind gar nicht schlecht. Meine Ringe sehen genau wie Deine aus, inklusive dieser angeschweissten Sechskantbuchse mit dem Innengewinde.


    Zur Adaption - sollte auch mit Holz gehen. Wenn Du moechtest, kannst Du mir auch eine private Nachricht schreiben. Ich koennte da sicher aus einem Aluprofil was machen, wenn ich die Abstaende der M6-Gewindeloecher in der 114er Rohrschelle und die Abstaende+Durchmesser der Montageloecher an der EQ3/2 kenne. Das in einem gepolsterten Briefumschlag waere dann ein schoener Brexit-Versandtest. [;)]

  • Hallo Juergen,


    die hier sind auch gut, haben größere Schrauben, die man gut gegen stabile Rändelschrauben tauschen kann!
    https://www.amazon.de/raik-SH1…KO/ref=?tag=astrotreff-21


    Um eine bessere Auflage ohne Kippmoment für den Celestron Comet-Catcher an der Prismenschiene zu bekommen, kann man zwei 40mm Holz - Ronden zusammen leimen auf 9 - 9,5mm Aufbohren und über den 8mm Sechskannt pressen + einkleben.
    &gt; https://www.ebay.de/itm/40mm-R…n/254371463903?_trkparms= &lt;



    Ferner kann am Comet Catcher man mit diesem Adapter&gt; https://www.baader-planetarium.com/de/adapter-m364--t-2-für-vixen-(t-2-bauteil-03).html &lt;
    und dem 2" Okularhalter,
    &gt; https://www.teleskop-express.d…e-auf-2--Steckhuelse.html &lt;


    gut 2" &gt; 70° - 100° Okulare mit Eintritsblenden von max. 36mm und max. 600 Gramm verwenden.


    Damit finde ich jedes Frühjahr alle Großen Galaxien Gruppen, in Jungfrau; Coma Berenices + Löwen, mit 82° 15 - 24mm Okularen bei ca. 2,5° bis 4,3° Gesichtsfeld.


    Das geht so gut, das ich keinen kurzen APO mehr vermisse, wie ich mit Freunden im Vergleich feststelle!


    Die dann bei höherer Vergrößerung schon viele Einzelheiten zeigen, hier eine Zeichnung aus Bayrischenwald, von Mai 2004 mit dem Comet Catcher und 45X - 125X als 1. Versuch ( in ca. 45Min. ), direkt mal auf Postkartengröße zu Papier gebracht.
    Die mir bei sehr ruhiger klarer Luft und recht dunkleren Himmel gegen 1:00 Uhr recht gut gelang!




    hier etwas aufgehellt dargestellt, um den Eindruck vom weißen Papier besser wiederzugeben!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Stefan,


    die Prismenschiene vom TravelScope 70, kannst Du ja an dem Newton anbringen, Der macht ja eine zusätzliche Bohrung nichts aus!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Der Plan wurde umgesetzt. Da eine 8mm-Lage Holz (Reste einer schreinergefertigten Vollholzküche) doch etwas windig wirkte, hab ich einfach zwei Lagen genommen. Mit Holzschrauben zusammengeschraubt, die Löcher durchgebohrt (ist gar nicht so einfach, die Abstände korrekt hinzubekommen, wenn man keinen Bohrständer hat) und an der Rohrschelle bzw. der Montierung befestigt.


    Fühlt sich sehr solide und stabil an, auch wenn ich wohl keinen Schönheitspreis damit gewinnen werde. :)



    Wenn jetzt nur das Wetter endlich mal besser würde ...

  • Na, laeuft doch ... und ein bisschen Holz am Fernrohr bewahrt den klassischen Eindruck. Dann mal "clear skies".


    Apropos Holz - eventuell ist das Originalholzstativ unter der EQ3-2 stabiler als das Alustativ mit seinen Plastik-Anlenkstuecken. Speziell, wenn Du die Fluegelschrauben schoen fest anziehst. Waere vielleicht einen Versuch wert.

  • Jürgen, wie meinst du das mit dem "Originalstativ unter der EQ3-2"? Da verstehe ich nicht, welches Stativ das originale wäre ...
    Und noch nachträglich danke fürs Angebot, mir einen Aluadapter zu bohren, hatte vergessen, mich dafür zu bedanken.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die Prismenschiene vom TravelScope 70, kannst Du ja an dem Newton anbringen, Der macht ja eine zusätzliche Bohrung nichts aus!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das Ding ist so winzig, damit würde ich den 114/900 nicht befestigen wollen. Alles, was schwerer ist wie das TravelScope, halte ich für zu schwer für dieses Teil. (Und es ist praktisch alles schwerer als das TravelScope *g*)

  • Hi Stefan,


    ich meine das originale Holzstativ in Verbindung mit der EQ3-2, anstelle des Aluminiumstatives. Es waere einen Versuch wert. Denn das Aluminiumstativ hat diese weichen Plastik-Anlenkstuecke zur Montierung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stefan22</i>
    <br />Mein Problem ist ja nicht, so ein Teil zu bekommen, sondern dass mir nicht wohl ist, in dickem Aluminium mit meinem 08/15-Bohrer und meinen zwei linken Händen zu bohren.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Stefan,


    Beim Bohren ist Aluminium aber wirklich unproblematisch. Irgendwo mittig zwischen Holz und Stahl. Mit 08/15 Bohrer. Natürlich nicht mit ausdrücklichem Holzbohrer, aber die sind ja gerade nicht 08/15 [:o)].


    Hilfreich ist es für die Präzision, mit einem Kaffedosenstecher vorher einen kleinen Zentrierkegel reinzuhauen/stanzen und erst mit kleinem Bohrer und dann größere(n) Bohrer. Wegen der Präzision beim Lochabstand der zwei Bohrlöcher.


    Zusägen mit einer ordentlichen Stahlsäge geht auch gut, oder sogar Laubsäge mit gutem Blatt (für metallisches). Nur Feilen ist tricky - versaut die Feile, besser ist Schleifen mit Wegwerfschleifpapier.


    Nur so nebenbei. Deine Holzlösung kann schon OK genug sein.


    Und Jürgen meint eine Transplantation der Holzbeine vom anderen Stativ unter die EQ3-2 Montierung. Wenn ich mir das Foto oben auf dieser Seite anschaue, dann sollte das sehr einfach gehen.


    CS,
    Walter

  • Ich möchte nochmals kurz etwas Rückmeldung geben. Ich bin immer noch am Beobachten mit dem 114/900. Eigentlich wollte ich mir längst was neues (und vielleicht auch größeres) holen, aber es eilt ja nicht, dachte ich mir. Jetzt sind die Preise für die 8-Zoll-Dobsons so gestiegen, dass ich irgendwie keine Lust mehr darauf habe. Und schlüssig, was genau ich möchte, bin ich mir auch immer noch nicht.


    Aber zurück zum 114/900.


    Der lebt weiterhin auf seiner Originalmontierung, allerdings in Alt/Az-Stellung; mit der EQ3-2 versuche ich mich hingegen hin und wieder am Fotografieren. Ich habe dem Newton jedenfalls einen geradsichtigen 8x50-Sucher spendiert und damit macht das Beobachten um so viel mehr Spaß!


    Hier ein kurzer, aber euphorischer Bericht von mir dazu:


    Mitte April hatte ich zudem einen Vergleich zwischen meinen beiden Teleskopen gemacht: Wie schlägt sich das 70/400-TravelScope im Vergleich zum 114/900-Newton? Im TravelScope steckte ein 9mm-Goldline und ein neuer Zenitspiegel (mit angeblich 99% Reflektivität), im Newton das 20mm Billig-Plössl, das beim TravelScope dabei war. Damit ergeben sich also diese Werte:

    70/400: 44x / 1,6mm AP / 1,5°

    114/900: 45x / 2,5mm AP / 1,1°


    Die Vergrößerung war also gleich, durch die größere AP hätte der Newton theoretisch 2,5mal heller erscheinen sollen, aber ich fand den Unterschied sehr gering. Meine Notizen aus der Nacht sagen: "M13 im 114 nur leicht besser".


    Nun ist der Newton halt auch schon über 35 Jahre alt. Im Cloudynights-Forum wurde spekuliert, dass ein Spiegel ca. 1% Reflektivität pro Jahr verlieren sollte, was ich (also mein völlig unerfahrenes Bauchgefühl) aber sehr krass finde.


    Für meine Einschätzungen zur Neuanschaffung (ich möchte irgendwann einen kleinen ED und auch irgendwann einen 8-10 Zoll Dobson) würde ich nun einfach gerne wissen, wie so ein kleiner ED im Vergleich zu meinem alten 114/900 abschneiden würde.


    Ich habe deshalb folgende Rechnung zum Lichtverlust aufgestellt:

    Hauptspiegel 80% Reflektivität (einfach mal aus der hohlen Hand geschätzt)

    Fangspiegel 70% Reflektivität (der ist etwas beschlagen)

    Obstruktion 5% Fläche (25mm Fangspiegel, finde keine Werte dazu)

    Das ergäbe ganz grob 50% Lichtverlust und damit etwa die Lichtsammelleistung eine perfekten 80mm-Teleskops.


    Wie sieht nun der rechnerische Vergleich zum TravelScope aus?


    Wieder ein paar wild geschätzte Zahl:

    Transmission Objektiv: 98%

    Reflektivität ZS: 95%

    Farbfehler und ähnliche Verluste: 25% (also 75% effektiver Durchlass)

    Damit wären wir hier bei einem Lichtdurchlass von ca. 70% und hätten in etwa die Leistung eines perfekten 60mm-Teleskops.


    Mit dieser extrem groben Schätzung würde mein 114er ca. 1,8 mal mehr Licht "zeigen" als das TravelScope. Da ich gleichzeitig irgendwo gelesen habe, dass man erst ab ca. 50% mehr Licht den Unterschied überhaupt richtig wahrnehmen kann, könnte das gut zu meiner Beobachtung passen.


    Langer Rechnung kurzer Sinn: Wenn ich meinen alten 114er durch ein kompakteres Schnellspechtel-und-Mitnehm-Teleskop ersetzen möchte, könnte ich also erwarten, dass ein 80ED eine vergleichbare Helligkeit an DSOs ergeben. Und ein 72ED nicht so sehr weit weg sein dürfte.


    Haltet ihr meine Schätzungen für halbwegs plausibel?



    PS: Mein Plan für den 114/900 nach einer Neuanschaffung ist es, den auf eine Rockerbox zu setzen. Das Ding ist schon recht weit gediehen. In bester Dobson-Tradition hab ich nur Teile aus dem Keller benutzt. Wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe, wird daran wieder weitergeschraubt. Dann gibt's auch Bilder davon.

  • Hi Stefan,


    Deine Schaetzungen gehen schon in die richtige Richtung. Und ein Faktor zwei in Helligkeit ist fuer das Auge erstaunlich unauffaellig, da es ja logarithmisch sieht (Feber-Fechner-Gesetz), was erst diesen groessen Dynamikbereich ermoeglicht.


    Hast Du mal versucht, die Spiegel mit laufwarmem Wasser mit einem Tropfen Spuelmittel drin zu reinigen? Wenn sich ueber die Zeit eine Staubschicht auf den Spiegeln gebildet hat, kosten die natuerlich Licht.

    Persoenlich hatte ich als Schueler einen 60/700er Tascorefraktor, dann bekam ich einen 114/900er BOB-Newton. Der optische Sprung zwischen den beiden Geraeten war schon auffaellig. Auf einmal konnte ich Details in Deepskyobjekten sehen, die vorher nur verwaschene Fleckchen waren. Okay, Du kommst von 70mm. Aber doch hoert sich das fuer mich danach an, dass Dein 114er nicht die optimiale Leistung bringt.

  • Geputzt sind die Spiegel bereits. Der Fangspiegel schaut beschlagen aus, da geht's nicht sauberer. Ich könnte natürlich den FS tauschen, möchte aber eigentlich nichts mehr in das Ding investieren. Ist mehr Nostalgie als langfristige Nutzungsabsicht.

  • 114/900er BOB-Newton


    Ach Jürgen!


    Genau dieses Scope bekam ich von meiner Oma im Alter von etwa 16. Das erste Mal den Orionnebel beschaut, fiel ich fast aus den Schuhen.

    Glaube, ich habe dir mal diese Bild geschickt. Kurt Becker kennt den übrigens auch. Haben damals mit seinem C8 und meinen BOB "Vergleichsbeobachtungen" gemacht.

    Und der BOB schnitt nicht mal schlecht ab. :)

    LG

    Klarinetto

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