SVBONY UHC 'Billig China' Filtervergleich

  • Hallo zusammen,


    diesen Bericht habe ich gestern in und für eine Facebook-Gruppe geschrieben. Ich dachte, bevor er dort in ein paar Tagen komplett im Blogstyle versickert ist, teile ich ihn auch mit euch hier.
    In diesem Test (wobei Test ist da schon zuviel gesagt, ich habe ja keine anderen Messapperaturen als mein Auge mit höchst subjektiver Wahrnehmung) habe ich den preisgünstigen UHC-Filter, den man bei Ebay und Amazon unter "SVBONY" bekommt gegen meinen nun doch durchaus schon betagten Astronomik UHC an einigen DS-Objekten verglichen


    Eingesetzte Optik: GSO 8" f/5 (200/1000)
    Objekte: M27 Hantelnebel, M57 Ringnebel, NGC6960/6992 (Cirrusnebel "Sturmvogel und Ostbogen"), NGC 6888 "Crescentnebel", NGC 7000 Nordamerikanebel. (Beobachtete Eindrücke am Ende des Beitrages.)


    UHC, das bedeutet Ultra High Contrast und verspricht in vollmundigem Marketingvokabular besseren Kontrast an Nebeln als ohne Filter. Geschützt ist dieser Begriff allerdings nicht, da kann jeder Hersteller machen was er will.


    Wenn man nun bedenkt, der SVBony ist derzeit für knapp 32€ in 2" zu haben, während der Astronomik immer noch knapp 200€ aus dem Geldbeutel nimmt. Kann das gut gehen, ist das ein fairer Vergleich? Ich denke ja und nein.


    Um nicht zu viel BlaBlubb vorweg zu schicken, der SVBONY kommt an die Leistung des Astronomik nicht heran. Nicht, weil nicht sein kann was nicht sein darf, wenn man schon so viel Geld für Filter ausgegeben hat, sondern, wie im Grunde zu erwarten, wenn man die Transmissionskurven zu den Filtern liest, dies die logische Konsequenz sein muss, der SVBONY lässt einfach etwas mehr "unnützes" Licht durch als der Astronomik.
    Nach meinem subjektiven Gefühl konnte der SVBony durchaus an jedem eingestellen Nebel eine Wirkung zeigen, der Himmelshintergrund wurde um etwa 20% angedunkelt. Der Astronomik legte jedoch jedesmal eine ganze Schippe drauf und dunkelt denn Himmel nochmal deutlich um das doppelte ab. wie gesagt, rein subjektiv nach meinem Gefühl, wobei die Änderungen schon deutlich zu sehen waren.


    Ist er deswegen schlecht? Nein! Betrachten wir uns einmal kurz, was ein Filter eigentlich macht. Ein Filter nimmt ganz vereinfacht gesagt immer irgendwas weg und soll etwas (in diesem Falle) nützliches durchlassen. Habe ich nun viel Licht zur Verfügung wie beim heute eingesetzten 8 Zöller (200mm/1000mm), dann kann ich natürlich mehr unnützes wegfiltern, was der Astronomik ja macht, als wenn ich nur 100mm Öffnung zur Verfügung hätte. Deswegen:


    Den SVBONY UHC empfehle ich Leuten mit Teleskopen unter 150mm Öffnung und immer da, wo wenig Geld zur Verfügung steht. Dem Einsteiger kann der Filter helfen, Nebel besser zu finden, da man sie damit deutlicher sieht.


    Nun noch eine unwichtige Randnotiz: Hätte ich heute abend ausprobieren wollen, welchen Filter ich mir überhaupt erst kaufen soll, ich erwähnte ja Eingangs, dass ich auch den Astronomik OIII Filter gegen getestet hatte, wäre meine Wahl am 8" Newton unübersehbar auf den Astronomik OIII gefallen. An wirklich jedem Nebel holt der Filter unglaubliches heraus. Er hatte den ganzen Abend hindurch die beste Bilddefinition abgeliefert. Aber um den OIII ging es ja heute nicht.


    Hier nochmal im Detail meine beobachteten Eindrücke:
    M27 Hantelnebel
    SVBony UHC: Besserer Kontrast zum Himmelshintergrund
    Astronomik UHC: Arbeitet die Doppelhelixstruktur etwas besser heraus


    M57 Ringnebel
    SVBony UHC: Ringstruktur deutlich
    Astronomik UHC: Ringstruktur deutlich, etwas mehr "3D-Donut"


    NGC6960/6992 (Cirrusnebel "Sturmvogel und Ostbogen")
    SVBony UHC: Hilft bei der Erkennbarkeit, beide Strukturen werden deutlich
    Astronomik UHC: Etwas mehr Detailfülle
    (Astronomik OIII: Dreidimensionales erscheinen, Nebelwolken erscheinen "flauschig")


    NGC 6888 "Crescentnebel"
    SVBony UHC: Für Einsteiger schwer, man muss schon wissen dass er da ist, Grenze zwischen sehen und nicht sehen im Vergleich zu filterloser Beobachtung.
    Astronomik UHC: Blasenform deutlicher, Strukturen jedoch nur schwach ausgeprägt.
    (Astronomik OIII: Blasenform wird sichtbar, Nebeloberfläche wirkt unruhig, Strukturen erahnbar)


    NGC 7000 Nordamerikanebel.
    SVBony UHC: Setzt den Nebel deutlicher vom Hintergrund ab.
    Astronomik UHC: Erste 3D-Effekte, wolkige Strukturen
    (Astronomik OIII: Dreidimensionales erscheinen, Nebelwolken erscheinen "flauschig")

  • Hallo Toni,


    danke für deinen Testbericht, es hat mich auch schon interessiert wie gut diese Filter im Vergleich sind.


    Ich persönlich finde den "gefühlten Unterschied" für visuelle Filter auch deutlich interessanter als die Messkurven.


    Schöne Grüße
    Dirk

  • Hallo Toni,


    Danke für den Bericht, ich finde ihn sehr interessant und aufschlussreich. Dass der SVBONY wenigstens die Linien trifft und etwas zeigt ist ja schon mal positiv. Allgemein darf ein Nebelfilter um so breitbandiger sein, je besser die Bedingungen sind. Und dadurch dass ein breiter Filter mehr Sternenlicht durchlässt, empfinden viele Beobachter breite Filter als ästhetischer. Der SVBONY könnte also ein UHC für m7,0-Himmel sein.
    Ich persönlich lege Wert auf maximalen Kontrast an den Nebeln, die Sterne möchte ich so weig wie möglich sehen. Deshalb bevorzuge ich meinen Lumicon UHC oder gleich den OIII, die sich von denen von Astronomik nicht viel unterscheiden.


    Hast Du mal auf die optische Qualität des Filters geachtet? Wie ist die Sternabbildung bei hohen Vergrößerungen und an kleinen, strukturierten PNs? Ich hätte bei sehr günstigen Filtern immer Bedenken, dass das Glas vielleicht nicht gut ist und das Bild dadurch etwas unscharf wird. Ist Dir da etwas aufgefallen?


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Konrad,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Hat jemand einen guten Link zu einer Seite, wo die technische Seite eines UHC oder OIII Filter beschrieben wird. Wie werden diese DInger hergestellt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das sind Interferenzfilter. Die dünne Glasscheibe als Träger muss planoptisch bearbeitet sein, also beideseitig feinoptisch poliert werden und muss selbst homogen sein- also kein "einfaches Fensterglas", um es überspitzt zu formulieren.


    Die Beschichtung selbst besteht aus einer Vielzahl (durchaus auch mal bis zu 100 Einzelschichten) hauchdünn (zwischen etwa zehn und etwa tausend Nanometern) aufgedampfter oder bei modernster Fertigung durch Sputtern aufgebrachten dielektrischen Schichten.


    Ein Link zu bekannt guten Filtern- https://www.gerdneumann.net/de…r/astronomik-filters.html und ein Link zum Versuch eines Astrohändlers, es auch mal mit "günstigen Premium-Labelfiltern aus China" zu versuchen- https://www.intercon-spacetec.…billige-filter-aus-china/ [}:)]

  • Hallo Marcus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mettling</i>
    Hast Du mal auf die optische Qualität des Filters geachtet? Wie ist die Sternabbildung bei hohen Vergrößerungen und an kleinen, strukturierten PNs? Ich hätte bei sehr günstigen Filtern immer Bedenken, dass das Glas vielleicht nicht gut ist und das Bild dadurch etwas unscharf wird. Ist Dir da etwas aufgefallen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also was mir aufgefallen ist, ich hatte die Filter ja auf dem Filterschieber, um eben möglichst direkt vergleichen zu können, zwischen den beiden Filtern musste ich jeweils ein wenig nachfokussieren. Das wähne ich aber ursächlich an unterschiedlichen Positionen der Filterscheiben in Bezug auf das Okular. Unterschiedliche Sternabbildungen wollen mir keine aufgefallen sein, im SVBony waren die Sterne letztlich etwas heller, aber das ist ja nachvollziehbar. Kleine PNs... ich nehme mir mal die Tage nochmal den Katzenaugennebel vor und vllt den Blue Flash, Blue Snowball

  • Hallo Konrad,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Hat jemand einen guten Link zu einer Seite, wo die technische Seite eines UHC oder OIII Filter beschrieben wird. Wie werden diese DInger hergestellt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das nicht, aber falls es Dich interessiert, hier hat mal der André Knöfel jede Menge Filter nachgemessen. Ist schon ein bisserl älter, daher kommen diese neuen "Labelfilter" da nicht vor.
    https://www.astroamateur.de/filter/


    Apropos Labelfilter, es würde mich nicht wundern, wenn die gelabelten Filter, also, ich nenne mal Explore Scientific, Omegon, TS die da meistens um 80€ am Markt platziert sind letztlich aus der gleichen Produktion kommen? Ist ja auch nicht schlimm, ich schrieb ja, oder wollte zum Ausdruck bringen, dass die günstigeren Filter mit breiterem Durchlass durchaus ihre Berechtigung haben können.


    Ein Beispiel was ich in dem Zusammenhang gerne und oft nenne, Baader OIII und Astronomik UHC am Lagunennebel. Hier habe ich immer den Eindruck, was der eine zu wenig macht, macht der andere zuviel, heißt, beim Baader gehen nach meinem Eindruck schon die ersten Details des Nebels verloren. Daher hatte ich mir mal einen günstigen Castell OIII ausgeliehen (gibt es nicht mehr als "Castell", aber von vielen anderen Labels) mit einem breiteren Durchlass als der 7mn Baader OIII (oder waren es 10nm, weiß gerade gar nicht genau) und den auf Filterschieber genau dazwischen platziert und so war es auch, der bildet vom optischen Eindruck genau das Mittelding am Lagunennebel.

  • Hi,


    auf der Seite von Reiner Vogel findest du auch einiges http://www.reinervogel.net/, update Filterspektren vom DSM 2019


    Hi Toni, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">.... zwischen den beiden Filtern musste ich jeweils ein wenig nachfokussieren<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das liegt wohl an unterschiedlich dicken Gläsern.


    Allgemein noch- nicht nur, ob der Durchlassbereich genau getroffen wird und/oder wie breit dieser ist, wichtig ist auch, wie hoch die Transmission ist. Selbst bei schmalbandig und exakt auf der Linie hilft nichts, wenn die z.B. nur 80% liegt.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Allgemein noch- nicht nur, ob der Durchlassbereich genau getroffen wird und/oder wie breit dieser ist, wichtig ist auch, wie hoch die Transmission ist. Selbst bei schmalbandig und exakt auf der Linie hilft nichts, wenn die z.B. nur 80% liegt.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich frage mich indes, wenn man sich so einen Filter anschaut, also einfach schon, wie reflektiv er erscheint, wieviel Licht da tatsächlich von dem, das auf den Filter trifft durchgeht...


    Nun, die Tage werde ich den Vergleich nochmal wiederholen, dann mit dem Baader OIII, Astronomik OIII und einem SVBony OIII.
    Wenn das alles so ausgeht wie ich mir das denke, kommen die SVBony UHC und OIII in den Zubehörbestand meines kleinen 110/665 Refraktors, das war ja die Grundidee hinter dem ganzen Treibens, ich bin ja jetzt nicht unter die Produkttester gegangen.

  • Hallo Toni,


    wie ich auf Facebook schon schrieb, würde mich noch interessieren wie sich der SVbony OIII im Vergleich zu einem Astronimik UHC schlägt. Sollte der vom Durchlass irgendwo zwischen Astronomik OIII und dem UHC liegen, fände ich das spannend...



    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Horst,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Grafzahl66</i>
    wie ich auf Facebook schon schrieb, würde mich noch interessieren wie sich der SVbony OIII im Vergleich zu einem Astronimik UHC schlägt. Sollte der vom Durchlass irgendwo zwischen Astronomik OIII und dem UHC liegen, fände ich das spannend...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Jepp, kommt, sobald er aus Chinesia eingetroffen ist.
    Aber ich gehe jetzt schon davon aus, das der SVBony näher am Astronomik dran sein wird als am Baader, das geben einfach die Kurven jetzt schon her.

  • Hi Toni, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich frage mich indes, wenn man sich so einen Filter anschaut, also einfach schon, wie reflektiv er erscheint, wieviel Licht da tatsächlich von dem, das auf den Filter trifft durchgeht...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Diese "visuelle" Kontrolle besagt gar nichts. Egal, ob der Filter "reflektiver" erscheint als ein anderer- das zweigt doch nur, was mit dem nicht erwünschten Anteil des sichtbaren Lichts passiert.


    Die Transmission kannst du nur messtechnisch feststellen, ebenso die Breite der Durchlasskurve und ob diese auch richtig die Linie bzw. das Band trifft.


    Ok- Nebel sichtbar oder nicht bzw. beim Vergleich mit einem nachweislich guten Filer kann man sagen- ist gleich gut, etwas schwächer oder zeigt nichts. Aber das sind rein subjektive Bewertungen <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ein Beispiel was ich in dem Zusammenhang gerne und oft nenne, Baader OIII und Astronomik UHC am Lagunennebel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dazu auch mal auf den Satz eingehend- wie kann man einen bekannt engen OIII mit einem ebenfalls als eng bekannten UHC vergleichen? Das sind zwei paar Schuhe. Wenn schon ein Vergleich, dann doch OIII von Baader und OIII von Astronomik. Ein UHC hat nun mal von Haus aus einen viel breiteren Durchlass als ein OIII und damit muss er ein anderes Abbild liefern.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu auch mal auf den Satz eingehend- wie kann man einen bekannt engen OIII mit einem ebenfalls als eng bekannten UHC vergleichen? Das sind zwei paar Schuhe. Wenn schon ein Vergleich, dann doch OIII von Baader und OIII von Astronomik. Ein UHC hat nun mal von Haus aus einen viel breiteren Durchlass als ein OIII und damit muss er ein anderes Abbild liefern.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moment...da geht es nicht um einen Vergleich oder Testbericht, sondern, nachts auf dem Acker um die Anwendung, ich habe den Baader OIII und den Astronomik UHC nebeneinander auf dem Filterschieber und schaue einfach, was besser geht. Dabei hat sich die von mir genannte Beobachtung gezeigt.

  • Dieses Thema behandelt eine meiner Anfängerfragen. Den oben genannten Filter gibt es zur Zeit bei Kaufland (erstaunlicherweise mal keine Preissteigeung!) für 29,19 Euro zu bestellen. Ich hatte natürlich auch Bedenken, dass ich dann Schund kaufe. In Anbetracht des obigen Testberichts werde ich mir diesen aber zulegen, einfach aus der Tatsache heraus, dass ich wohl erkennbare Wirkung kaufen werde! Auch wenn das Produkt nicht vergleichbar sein kann mit anderen, hochwertigeren Filtern ist es für Anfänger, die in der Regel noch keine teueren oder Großteleskope haben, immer eine Frage des finanziellen Abwägens. Es macht keinen Sinn ein Einsteigermodell zu haben, dann aber direkt großes Geld für EINEN Filter auszugeben. Sobald ich aber erkennen kann, dass dieser Filter bereits positiven Einfluss auf die Beobachtung hat wird es mir 1. leichter fallen, später einen teuren zu kaufen, und 2. habe ich bis dahin recht wenig investiert.

    Erfahrungsbericht folgt dann zu gegebener Zeit!

    Gruß Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Hallo Roland,


    interessanter wäre ja einen preiswerten OIII zu nehmen statt UHC, in der Hoffnung dass es ein ganz passabler UHC sein wird.

    Du hast UHC bestellt, oder? Gibt es auch ein SVBony OIII für 30 Euro?


    CS,

    Walter

  • Nee, das ist genau das Problem. Also O III geht schon bei 60 Euro los, und ich bin nicht geizig! Aber als Anfänger will ich erst noch günstig experimentieren. Dass ich irgendwann ein größeres Teleskop kriege steht fest. Dann wird das aber 2" OAZ haben, und ab dann gehts erst richtig los..... ;)

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

  • Salve,


    da ich bei diversen O-III, UHC oder H-Beta eklatante Unterschiede bei dem Durchlass visuell feststellen konnte,

    habe ich mir vor vielen Jahren eine Bastellösung von Astromedia zugelegt.


    Das Handspektroskop
    Für Experimente mit Lichtquellen aller Art: Das Handspektroskop macht die Spektralfarben sichtbar. Ausschneidebogen mit Zubehör
    astromedia.de


    Das es dabei natürlich nicht blieb war mir nach kurzer Zeit klar. Also eines Shelyak gekauft was ich noch immer benutze.

    Discover spectroscopy - Shelyak Instruments


    Natürlich ist dieses viel wertiger und genauer aber das von Astromedia zeigt bereits einige interessante Fakten in puncto Durchlass der Linien.

    Einfach eine alte handelsübliche Glühbirne als Lichtquelle wählen (keine LED) und schon kanns losgehen.

    So konnte ich sehr schnell ermitteln welcher Hersteller genau das hält was auf dem Filter geschrieben steht.

    Manch O-III oder H-Beta entpuppt sich oftmals als ein recht schlechter UHC Filter mit Hang viel zuviel durchzulassen ;)

    So habe ich mich dann von so manchen Anbieter trennen müssen.


    Nur mal so als Anregung,


    Letzter Test ist nun von Gestern gewesen wo ich einen SVBony CLS Filter unter die Lupe mit einem Kunden nahm.

    Er hat doch tatsächlich die Na Linie gänzlich wechgefiltert 8) :thumbup:



    saluti Giovanni

  • Bei einem Filter würde ich nicht geizen und gleich was richtiges kaufen. Die Teleskope und einige Okulare werden wieder wechseln, ein gutes Filter dagegen nicht. Ich hatte mir damals die von Lumicon gekauft (da gab es kaum alternative Hersteller, die kamen alle erst später). Das kostete zwar etwas, aber habe es nie bereut. Ich benutze sie heute noch.

  • Hallo Toni,


    das ist ein sehr schöner Praxistest für den günstigen UHC.

    Es scheint sich also um einen Filter mit breiterem Durchlass zu handeln als ihn der Astronomik oder auch der Thousant Oaks bieten, das ist also ein so genannter weicher Filter, die andern filtern härter.

    Dein Fazit, dass man den für kleine Öffnungen durchaus hernehmen kann, da Sternabbildung und Durchlass so weit in Ordnung sind, möchte ich allerdings gerne etwas erweitern.


    Ich selbst nutze neben einem Astronomik UHC auch sehr gerne einen weichen Castell UHC, den Du ja auch kennst. Der sitzt fest im dritten Loch des Filterschiebers am 12er Dobs, hinter Baader O III und einem weichen Castell O III, der keine signifikantern Unterschiede zu einem harten UHC zeigt, von daher freue ich mich schon auf Deinen Vergleich mit den O III Filtern. Der Astronomic UHC und vier weitere Filter, auch ein H-Beta, sind den Teleskopen ohne Filterschieber vorbehalten.


    Für mich ist es in der Praxis sehr wichtig, harte und weiche Filter einsetzen zu können. Die weichen Filter bringen an vielen Objekten unter zwei Voraussetzungen deutlichen Gewinn gegenüber den ganz harten Kandidaten und eher unabhängig von der Öffnungsgröße:


    1. zu kleinerer AP hin

    2. unter gutem und sehr gutem Himmel ~ 6 Mag +x


    Baader oder auch Astronomik O III knipsen schon mal ein paar Sterne aus, nicht nur in der Lagune. Auch am Cirrus und bei vielen PNs z.B. schon mal den Zentralstern. Das ändert sich mit weicheren Filtern, das gibt teilweise komplett andere Anblicke. Die Breite darf allerdings nicht zu Lasten der Durchlassspitze gehen, sehr guter Durchlass auf den Linien ist wichtig.


    Platt gesagt brauche ich einen Baader O III und um 5-6 mm AP, wenn ich unter 4,5 Mag Himmel noch ein brauchbares Bild vom Cirrusnebel sehen will,

    Unter 6,5 Mag Himmel sieht der Cirrus Komplex im weichen UHC zwichen 7 und 1 mm AP genial aus und zwar mit allen für die jeweilige Öffnung visuell zugänglichen Komponenten.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,


    ich habe auch (seit 25 Jahren) einen Lumicon OIII. Den Lumicon UHC habe ich schon lange verkauft, habe auch nie verstanden, warum er mir damals als "Erstfilter" empfohlen wurde. Mit einem UHC holt man sich (wenn man nicht gerade unter einem sehr dunklen Himmel beobachtet), doch fast nur Störlicht ins Okular. Der einzige Vorteil ggb OIII mag bei wenigen Objekten gelten, die auch im Hß recht hell sind, weil der UHC ja auch Hß passieren lässt. Oder wenn man durch die starke Abdunklung der Sterne mit einem OIII vlt zu Beginn etwas irritiert ist.


    Ich rate bei einem möglichen Nebelfilter immer zum OIII als Erstfilter, und zwar gleich einen guten, egal bei welcher Öffnung. Auch bei kleineren PNs bringt er immer positive Ergebnisse beim OIII-Filterblink (der PN verändert seine Helligkeit beim Einschwenken des Filters nicht, die Sterne werden dagegen sehr schwach), UHCs versagen hier meist. Streng genommen ist "UHC" eigentlich gar nicht richtig definiert.


    Den Labelfiltern stehe ich skeptisch gegenüber. Ein OIII-Filter mit einer flachen Transmissionskurve ist eben kein OIII-Linienfilter, sondern irgendein Zwischending mit geringem Wiederverkaufswert.


    Einen Test für OIII-Filter mache ich gerne an Abell 12. Hier trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen,


    meint Volker :hot_beverage:

  • Moin.


    Für visuell rate ich auch zu einem guten OIII als Erstfilter. Früher oder später schafft man eh so einen Filter an, warum nicht gleich als ersten.


    Den SVBONY UHC habe ich mir neulich aber auch in 1,25“ gekauft. Visuell tut er was er soll, ist aber deutlich breitbandiger als mein Lumicon UHC. Er ist eher wie ein UHC-L oder -B zu sehen und deshalb gut als Luminanzfilter für die Astrofotografie geeignet. Ich verwende ihn an meinem Dwarf 2 EAA Teleskop und bin sehr angetan. Vor allem die Sternfarben sehen trotz Filter noch sehr manierlich aus.

    Und ich meine, 30€? Was kann man da verkehrt machen?


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Alle,

    nachdem ich diesen Thread gefunden, und ihn damit quasi wieder eröffnet habe, möchte ich euch von meiner "Erfahrung" mit dem Billig-filter berichten:

    Vorab: Ich habe keine andere Erfahrungen mit UHC oder OIII Filtern! Also ist mein Resumee als ziemlich subjektiv zu betrachten. Aber eines direkt: Ich bedauere diesen Kauf nicht!!!

    Letzten Freitag kam das Teil bei mir an und wurde am gleichen Abend getestet. Ich bin dazu ein paar Kilometer raus aufs Land gefahren, da die Lichtverschmutzung von meiner Terasse aus mit Bortle 5 zum reinen Beobachten doch ein wenig zu hoch ist. Erstes Vergleichsobjekt war natürlich M57 Ringnebel i. d. Leier. Der Unterschied zu ohne Filter war insofern gegeben, dass der Hintergrund deutlich verdunkelte, wärend der RN fast verlustfrei sichtbar blieb. Nächstes Objekt war der Hantelnebel, und hier war der Unterschied sehr deutlich! Da sich die Nebelausläufer nach aussen hin "verdünnen" ist der Übergang von Nebel zu Hintergrund ohne Filter kaum zu trennen. Mit Filter setzt er sich aber klar vom Hintergrund ab, wobei allerdings die Gesamt-verdunkelung größer erscheint als beim RN. Da ich nicht viel Zeit hatte und noch andere Objekte beobachten wollte, war es das auch schon mit dem Test. Ich kann aber ganz klar bestätigen, dass ich für 30 Euro nicht falsch gekauft habe. Der Effekt ist klar vorhanden und beseitigt meine Befürchtungen, für mehr Geld auch noch bessere Ergebnisse zu kaufen. Wie ich oben schon geschrieben habe, wird das bessere Equipment allerdings erst meinem nächsten Teleskop zu gute kommen da ich dann größer kaufen werde; also 10" Öffnung, 2" OAZ usw......

    Zum Reinschnuppern in Zuberhörkauf kann ich diesen Filter jedenfalls weiter empfehlen, obwohl ich eigentlich gegen China-Produkte bin. Aber so ganz kommt man daran eh nicht mehr vorbei.......


    Gruß Roland

    Das Höchste, wozu der Mensch gelangen kann, ist das Erstaunen; und wenn ihn das Urphänomen in Erstaunen setzt, so sei er zufrieden;

    Johann Wolfgang von Goethe

    Einmal editiert, zuletzt von AstRoland ()

  • Hallo Roland,


    nicht´s für ungut, aber Bortle 4 gibt es in Saarbrücken nicht. Auch mit Empfehlungen und Ratschlägen wäre ich am Anfang eher zurückhaltend, weil du ja, wie du selbst schreibst, keine anderen Erfahrungen mit UHC- oder OIII-Filtern (und somit keine Vergleichsmöglichkeiten) hast.


    Allzeit cs, volker

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo,


    bitte auch keine Beiträge im Nachhinein ändern, wenn schon Antworten dazu gegeben wurden. Mein Post #24 steht nach deiner Korrektur von Bortle 4 zu Bortle 5 jetzt ohne Sinn da. Auch Bortle 5 wirst du in Saarbrücken oder anderen Großstädten kaum finden...


    Gruß, Volker

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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