Hallo liebe "Mitfühlenden"! und dann Mitfreudigen!
Ihr kennt das, wenn was um`s "verrecken" nicht klappt? Murphys irgendwie und sowieso!
Also, irgend wie war ich nicht so ganz zufrieden mit der Einnordung meiner fest auf einer 6-kant Säule sitzenden Montierung (Gemini).
"Nachscheinern" war also angesagt. Und dazu bräuchte man Sterne die
"stehenbleiben". Und das ist bzw. war so gar nicht einfach in letzter Zeit im Süden der Republik der Fall. Was bin ich z.B. wegen "Neowiese" umsonst in der Botanik gestanden. Auch der Versuch vorgestern. Im Fadenkreuz ein schöner Stern, plötzlich weg. Innerhalb von 10 Minuten deckt ein Wolkenband eine Stunde den Himmel zu. Ich kurbele das Dach zu und beim späteren Kontrollblick aus dem Schlafzimmerfenster ist wieder klarer Sternenhimmel.
Von Gestern auf Heute hat es endlich geklappt. Ich habe die notwendigen Drehrichtungen an der Monti erwischt und beim ersten
GoToTest hat es gleich so ziemlich geflutscht.
Als Anfangsstern wählte ich Altair im Adler und schwenkte das C11 mit
Shapleylinse von Antares und einem 19mm TV Okular zu Wega. Top in der Mitte drinn. Für die FS2, bei mir ist viel schon etwas länger im Einsatz, kein Problem.
Der bizarr weiße Stern steht ruhig und ohne flackern mitten im Gesichtsfeld des Okulars. Der ganze Nachthimmel machte einen ruhigen Eindruck. Die Luftfeuchte habe ich nicht gemessen. Die Blecheindeckung des Daches war aber nicht feucht.
Zwei Tastenschaltungen weiter und M57, das hübsche Rauchringlein mußte sein. Hier wäre Vergrößerungsspielraum da, aber ich will ja testen.
Also als nächstes Albireo. Im 19er TV gefühlt einen halben Meter auseinnander. Klar und ruhig stehen beide Sterne in ihren Kontrastfarben protzenden "Temmpi" da. Reduziert im 30mm eudiaskopischem Baader Oku fast schöner weil enger zusammen.
Und da war noch was, was ich immer gerne vergesse. Im Westen das Sternbild Scutum. In der Schildwolke sollen Enten fliegen. Und M11
ist schon fast mein Lieblingssternhaufen.
Im 30mm Okular bei knapp 2m Brennweite stehen die Sterne noch zu nahe
zusammen umd den Eindruck zu vermitteln, den mir 19mm oder 16mm bringen.
Ich durfte einmal mit einem Heli bei dunkelwerden und eintretender Nacht über die Altstadt einer Großstadt fliegen und so kommt es mir vor, wenn ich M 11 länger im Okular anschaue. Ich meine da fünf Minuten und länger. Der Zentrale Hauptstern ist für mich eine Kirchturmspitze und die fast rechtwinkling verlaufenden Dunkelnebel die "Straßenschluchten" zwischen den beleuchteten "Häusern".
Die bei mir etwas aus dem Zentrum links (SC seitenrichtig) hellen Sterne wären dann für mich die Frauentürme in MUC.
Ich tippe in die FS2 Handbox M13 und auch der ist Zentral im Okular.
Ruhig gewöhne ich mein Auge an das Licht des Kugelsternhaufens.
Gleichmääßig schnurrt der RA Motor und ich habe Zeit, die feinen
Sternketten von M 13, die sich anfangs sehr dezent, dann aber durch
längeres Beobachten mehr und mehr herauskristallisieren, seherisch zu geniesen.
Hier gäbe das Seeing heute mehr her. Ich wollte aber die "astro okula mechanika" prüfen, ob sie das macht was ich will und so bin ich nochmals beim "Entenhaufen" gelandet.
Mich wundert, dass der so selten angeschaut oder beschrieben wird.
Um 1:00 kurbele ich das Dach zu, schalte den Strom ab und gehe leicht pfeifend sehr zufrieden durch den Garten ins Haus. Nachbarn die das mitkriegen denken ich hab wohl was "gezwitschert". Stimmt: Sternenhimmel!... und weil es funktioniert hat.
Viele Grüße
Marwin