Merkur nahe der oberen Konjunktion 18.08.2020

  • Hallo,


    Ich habe es heute (18.08.2020) geschafft, den Merkur kurz nach der oberen Konjuntion visuell und fotografisch zu beobachten. Der Abstand zum Sonnenrand betrug nur 1.8 Grad, die Helligkeit von Merkur betrug -1.8mag. Zum Einsatz kam ein Baader Travel Companion 95/580 mit Herschel-Wedge.

    ACHTUNG : Bei diesen sehr sonnennahen Beobachtungen ohne Filter ist größte Vorsicht geboten!

    Viele Grüße

    Jörg



  • Hallo Jörg,
    Glückwunsch zu erfolgreichen Beobachtung!
    Bestes Hilfsmittel für solche Beobachtungen ist eine ueberlange Taukappe. Es darf kein direktes Sonnenlicht auf das Objektiv fallen.
    Wie hast du das Problem gelöst?
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    vielen Dank!


    Wie du auf dem Bild mit dem Baader Herschelprisma siehst, fällt das volle Sonnenlicht in das Teleskop. Die Wortwahl "Es darf kein direktes Sonnenlicht auf das Objektiv fallen." halte ich für nicht ganz richtig, es sollte kein direktes Sonnenlicht auf das Objektiv fallen, ist meiner Meinung nach besser. Für die untere Konjunktion der Venus im Juni hatte ich mir auch so eine Konstruktion mit einer Teleskopstange (4 Meter) und Blende für einen größeren Refraktor gebaut und das hat auch funktioniert. Viel effektiver ist aber die Nutzung des Herschelprismas. Es zeigt dir sicher, wo die Sonne steht und dient dazu auch noch als ND-Filter (ND 1.35), der den Himmel in der Nähe der Sonne auf genau die richtige Helligkeit für die visuelle Beobachtung abschwächt. Die Optik des hier verwendenten Telskops (auch von Baader) ist so gut, dass die Sonne trotz ihrer Helligkeit kaum Streulicht verursacht, jedenfall nicht bei einem Abstand von Merkur von 1.8 Grad zum Sonnenrand. Dummerweise bin ich im Juni gar nicht auf die Idee mit dem Herschelprisma gekommen, es lag unbenutzt im Schrank. Aber ich habe gelernt....


    Während der Beobachtung ist es 2 mal passiert, dass die Sonne von einer Wolke verdeckt wurde, der Merkur jedoch nicht oder erst etwas später. Das ist ja quasi der gleiche Effekt.In Berichten von Friedhelm Dorst habe ich gelesen, dass dann der Merkur quasi erst richtig sichtbar wird...bei mir war der Effekt spürbar aber längst nicht so sensationell..es hätte sich also gar nicht gelohnt, die Abschattung zu bauen. Bei 10cm Öffnung und 2 Grad Abstand muss die Stange 2,86 Meter lang sein, das ist mechanisch auch schon schwierig.


    Viele Grüße


    Jörg

  • Hallo Jörg,
    stimmt, "sollte" klingt besser als "darf".
    Ich hatte die Erfahrung mit der überlangen Taukappe bei einer oberen Venuskonjunktion gemacht.
    Auf die Idee mit dem Herschelprisma bin ich noch gar nicht gekommen!
    Danke für den Tip!
    Ich habe eines mit zwei Polfiltern, deren letzter drehbar ist und eine Auslöschung des Sonnenlichtes bis fast auf 0 erlaubt, nun warte ich auf die nächste untere Merkur- bzw. Venuskonjunktion.
    Viele Gruesse
    Andreas
    Achso, meine Sonnenbeobachtungsinstrumente sind die Zeiss Refraktoren 50/540, 63/840 und 80/1200.

  • Hallo Jörg,
    stimmt, "sollte" klingt besser als "darf".
    Ich hatte die Erfahrung mit der überlangen Taukappe bei einer oberen Venuskonjunktion gemacht.
    Auf die Idee mit dem Herschelprisma bin ich noch gar nicht gekommen!
    Danke für den Tip!
    Ich habe eines mit zwei Polfiltern, deren letzter drehbar ist und eine Auslöschung des Sonnenlichtes bis fast auf 0 erlaubt, nun warte ich auf die nächste untere Merkur- bzw. Venuskonjunktion.
    Viele Gruesse
    Andreas
    Achso, meine Sonnenbeobachtungsinstrumente sind die Zeiss Refraktoren 50/540, 63/840 und 80/1200.

  • Hallo Jörg,


    Dein erstes Foto bei diesem geringen Winkelabstand hat mich schon umgehauen. Glückwunsch nachträglich. Für Dein Animationsprojekt wünsche ich Dir gutes und besonders wegen der Sonnennähe ein unfallfreies Gelingen.


    Gruß,
    Manfred

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